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Marokko 2017
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Aschenbrödel

Drei Nüsse beim Schloss Moritzburg

Wir erwachen bei blauem Himmel und Sicht auf den ruhigen Stausee, der grösste in Deutschland. Eigentlich hätte um 10 Uhr eine Rundfahrt mit dem Schiff starten sollen, aber das Ausflugsschiff liegt am Pier und kein Mensch ist hier. Auch online konnten wir für heute keine Fahrt buchen. Also ist der Fahrplan eher eine Empfehlung als eine Verbindlichkeit.

Wir beraten, was wir heute machen sollen und entscheiden uns gegen eine Wanderung oder eine Radtour hier am Stausee. Es soll der letzte schöne Tag sein diese Woche, also beschliessen wir, die 200km nach Dresden und der Moritzburg zurück zu legen und dann die Sonne beim Schloss zu geniessen.

Ausser einem kurzen Stau und dem Füllen unsere Gas-Vorräte kommen wir um 13 Uhr auf dem ruhigen und leeren Parkplatz P4 an, dort dürfen Womos für 12 € 24 Stunden stehen. Für uns also absolut perfekt. Und wir haben von dort übrigens direkt vom Wohnmobil Sicht über den Schlosssee direkt zum Märchenschloss, wo Aschenbrödel auf der Treppe seinen Schuh im Film von drei Nüsse von Aschenbrödel verlor.

„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.
Zum Dritten: Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht.“

Uns hält es nicht lange im Womo, sofort machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Schloss. Selbstverständlich laufen wir nicht den direkten Weg, sondern den schönen Weg rechtsrum entlang des Sees, das Schoss mittig immer im Sichtfeld. Es sieht tatsächlich märchenhaft aus und wir schiessen ein Foto nach dem anderen.

Das Schloss liegt mitten im See und ist von zwei Seiten über eine Brücke zu erreichen. Wir suchen dann die Schlosstreppe mit dem Schuh von Aschenputtel (Aschenputtel hiess das Mädchen bei den Gebrüdern Grimm im Original, später tauchte dann für das gleiche Mädchen in der gleichen Geschichte der Namen Aschenbrödel auf, der bekannte Fernsehfilm nahm dann den Namen Aschenbrödel.)

Den goldenen Schuh finden wir dann ziemlich schnell, aber auch Anita passt er nicht wirklich. Schade! Aber weil wir Gendergerecht reisen, statten wir auch dem Schuh des Prinzen einen Besuch ab und der passt mir perfekt!

Das Schloss im Innern besuchen wir dann nicht, die Barock-Ausstellung interessiert uns nicht so wirklich und die Ausstellung über Aschenbrödel ist nur im Winter zugänglich. Und da so schönes Wetter ist und ein wirklich sehr warmer Tag, haben wir mehr Lust, in der Gartenlaube vom Bärenhäusle zu sitzen und uns zu verköstigen. Eines muss man unseren deutschen Nachbarn lassen: ein Schnitzel bereiten sie besser zu als wir Schweizer!

Später, satt und vollgegessen, schlendern wir wieder zum Womo zurück.

Und eines ist sicher: der Ausflug hierhin hat sich wirklich gelohnt. Unkompliziert und sehr schön. Jetzt vermute ich nur stark, dass ich heute Abend gezwungen werde, drei Nüsse für Aschenbrödel zu schauen… 


Das Märchen Aschenputtel wurde zum ersten Mal schriftlich vom Napolitaner Giambattista Basile 1634 niedergeschrieben, von den Gebrüdern Grimm 1812 bekannt gemacht und von Ludwig Bechstein 1845 überarbeitet und in Aschenbrödel umbenannt.

Übernachtung

Moritzburg - P4****
Parkplatz

ruhiger Parkplatz perfekt gelegen. 12€ für 24h

Koordinaten: 51.16675,13.688289
N 51° 10' 0.3"  E 13° 41' 17.8"
letzter Besuch: 5.2023