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Camping Maloja – Stand up paddling

Ein Natur-Campingplatz mit Charme

Anita auf dem Silsersee

Gegen 10 Uhr fahren wir zu Hause bei schönstem Wetter Richtung Engadin ab. Allerdings schon in Chur beginnt es zu regnen. Schöner Mist, aber egal, wir fahren danach über den Julierpass runter nach Silvaplana, das Wetter ist dort leicht besser, aber eigentlich nicht so, wie wir es vom Engadin gewöhnt sind. Irgendwie ist doch hier immer das bestmögliche Wetter der Schweiz, je nachdem wo die Sonne scheint hat das Engadin doch das Wetter der Alpensüdseite oder wenn auf der Alpennordseite besser ist, halt das Wetter von dort. Heute regnet es aber anscheinend ziemlich überall. Nach dem Silsersee kurz vor Maloja zeigt ein Campingwegweiser links in ein schmales Strässchen.

Camping Maloja

Diesem idyllisch gelegenen Weg folgen wir einen Kilometer dem See entlang bis wir zu einer kleinen, schönen Bucht kommen und den Campingplatz 100m weiter oben erblicken. Schnell sind wir dort an der Rezeption, melden uns an und können einen freien Platz nach unserem Geschmack wählen.

die kleine Bucht beim Campingplatz

Es sieht nach einem kleinen, unkomplizierten Campingplatz aus. Nicht so pikfein, wie wir das eigentlich hier rund um St. Moritz erwartet haben. Es stehen einige Segelboote, Surfbretter etc. in der Nähe der Rezeption und auf der Wiese Wohnwagen, Wohnmobil, Zelte und Pickups mit Dachzelt wild durcheinander. Und was uns auf den ersten Blick auffällt: es stehen auch einige Zelte im angrenzenden Wald, was wir echt cool finden. Die Eltern im Wohnmobil und die Kinder mit dem Zelt im Wald. Wie genial ist das denn? Überhaupt fällt uns dann auf, dass hier weder eingezäunt noch die Grenze des Campingplatzes irgendwo markiert ist, der Übergang von Wild campieren und Campingplatz ist hier fliessend.

auch die Zelte gehören zum Campingplatz

Als die Sonne kurz nach unserer Ankunft wieder hervorkommt machen wir einen kleinen Spaziergang um das Gelände. Ein Bächlein fliesst dem Campingplatz entlang und mündet in der Bucht in den Silsersee. Es ist eine perfekte Badebucht, wenn nur der See jetzt nicht so kalt wäre (12Grad). Ein grosses Indianerzelt mit super Grillstelle gibt es auf dem Gelände auch noch und gleich daneben sehe wir noch eine Übungstafel des Vita-Parcours. Klar, diesen werden wir dann auch mal noch machen, wir haben uns ja vorgenommen, diese Woche etwas Sport zu treiben.

Stand up paddling

Allerdings empfiehlt uns Claudio, der Juniorchef, möglichst schnell eine Tour mit den Stand up paddling zu machen, es sei grad so schön windstill. Also sind wir punkt halb drei mit Badehose und T-Shirt bekleidet in der Bucht, wo wir in 5 Minuten ein paar Instruktionen bekommen und dann mit diesen aufblasbaren High-Tech-Surf-Bretter-mit Paddel schon alleine auf den See raus fahren.

Es ist echt genial und es macht riesig Spass. Anita wollte dies schon lange mal ausprobieren und sie ist total begeistert. Der See ist ganz ruhig und wir haben die Paddel-Technik ziemlich schnell einigermassen im Griff. Am anderen Ende des Sees sehen wir eine Insel und schnell beschliessen wir, diese anzusteuern. Kurz vor dieser Insel merken wir dann aber, dass wir Rückenwind haben und es vielleicht besser ist, mal zu testen, wie schnell wir vorwärts kommen, wenn der Wind von vorne bläst. Tja, wie vermutet sinkt unsere Geschwindigkeit und wir wählen dann eine Route nahe dem Ufer. Gut gewählt, denn der Gegenwind wird immer stärker, dunkle Wolken ziehen sich im Himmel zusammen und es fallen die ersten Regentropfen.

Pause unterwegs

Wir paddeln wie verrückt aber schön aufpassen, dass wir nicht ins kalte Wasser fallen. Zweimal stürze ich leicht aufs Brett, aber nicht ins Wasser! Und als wir dann nach 90 Minuten endlich wieder beim Campingplatz sind, merken wir unsere Muskeln an den Armen und auch an den Beinen und Füssen vom dauernden ausbalancieren. Es könnte echt noch ein gutes und gesundes Training sein. Anita ist total begeistert und schaut sich schon um, wo sie so ein Stand up paddling kaufen kann, am Besten aufblasbar, so dass wir so ein Ding im Womo mitnehmen könnten. Wenn wir überlegen, an wie viel Seen oder Meer wir schon gestanden sind, wo wir mit so einem Brett das Ufer entdecken hätten können… Es könnte echt nicht mehr lange dauern, und wir besitzen so etwas.

Aber mit dem Wetter haben wir Glück, den kurz nachdem wir sehr zufrieden am Womo ankommen, schüttet es fast zwei Stunden wie aus Kübeln. Uns aber egal, wir sitzen ja drinnen…

Pizza

Als wir uns an der Campingplatz-Rezeption angemeldet haben, sahen wir natürlich auch das kleine Campingrestaurant und hinten einen tollen Holz-Pizzaofen. Und da ist es ja auch klar, dass wir uns für das Abendessen schon mal einen Tisch reservieren wollen. Es wird hier entweder um 18 oder um 20 Uhr gegessen, also wählen wir 20 Uhr und freuen uns schon jetzt auf die Pizza.

Das Campingstübli

In der Zwischenzeit haben wir vernommen, dass es hier in dem kleinen Campingrestaurant die beste Pizza des gesamten Tals geben soll. Da sind wir ja mal gespannt. Und wir werden nicht enttäuscht! Wir kennen zwar nicht alle Pizzerias des Tals, aber dass diese zu den besten gehört, ist nach heute Abend schon klar. Jetzt sind wir vollgegessen im Womo und freuen uns auf morgen.

Tipp

Der Campingplatz lohnt sich für Wassersportler, Ruhesuchende, Wanderer und Biker und ist absolut genial, wenn man Kinder hat, die im eigenen Zelt schlafen wollen, denn die dürfen nicht nur vor dem Womo zelten. Falsch am Platz sind die Glamping- und Wellnesssuchenden, die ein pikfeines Restaurant erwarten. Das hier ist eher etwas für die Naturfreaks…

Negativ

Irgendetwas Negatives müssen wir ja auch noch schreiben, wir können nicht immer nur das Positive erwähnen, allerdings müssen wir da schon sehr suchen. Der Campingplatz sieht vielleicht nicht ganz so strukturiert aus wie all die parzellierten mit Blumenrabatten, aber vielleicht gerade das macht den Charme aus.

Und vielleicht noch etwas: will man nicht den angebotenen Brötchenservice benutzen, sondern selber einkaufen gehen, sind es zu Fuss etwa 1.5km. Tja, aber das ist wirklich schon alles…

Hinweis: für diese Reise wurden wir von den Engadiner Campingplätzen, SCCV und ACS eingeladen.

Externe Links

Übernachtung

Bregalia - Camping Maloja***
Camping

Super Lage, freundliche Betreiber und total in der Natur am See

Koordinaten: 46.40617,9.710534
N 46° 24' 22.2"  E 9° 42' 37.9"
letzter Besuch: 6.2019

21.6.2019 - Sieht wirklich nett aus; muss ja nicht jedesmal 08:15 sein. Geniesst es.... Grüsse aus dem Unterland

Thoberman


26.6.2019 - Hallo ihr zwei, ich lese mit Interesse eure Beiträge über das Oberengadin, und war schon am Windsurfen und am Engadin-Surfmarathon, als in Silvaplana noch die Holzbaracke von Curdin Conrad stand ! Ich hoffe sehr, dass ihr die Tourismusleute davon überzeugen könnt, endlich etwas betr. Stellplatz zu unternehmen. Übrigens, falls ihr über den Julier zurückfährt, schaut euch denn Stellplatz in Rona an, den haben wir (Reisemobilclub Schweiz) damals verwirklicht. Gruss vom Bodensee, Ricci.

Ricci


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