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Nordschottland 2016
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Nachtrag zu Gestern

Ich muss mich nun doch nochmals Äussern zu meinem Video von Gestern.

Foto 1: gesichert mit einem kleinen Draht.

Also erstens hätte ich nie gedacht, dass dieser Eintrag so hohe Wellen wirft. Innerhalb von 24 Stunden wurde der Beitrag über 4000 aufgerufen. Und anscheinend war nicht nur ich geschockt, wie einfach sich so eine Tür öffnen lässt. Aber noch fast mehr geschockt war ich, als ich heute mein Emailpostfach geleert habe und vieles unter der Gürtellinie lesen musste, was für ein Idiot ich sei, solche Anleitungen für Einbrecher online zu stellen etc. etc.. Das man diese Meinung vertreten kann, verstehe ich zum Teil sogar, nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass solche Informationen an die Öffentlichkeit gehören und andere Wohnmobilisten gewarnt werden müssen. Wenn ich nämlich gewarnt gewesen wäre, wäre unser Einbruch ganz sicher nicht so einfach abgelaufen. Es gibt einfache Abwehrmassnahmen, wie so etwas nicht passieren kann. Und Einbrecher mit krimineller Energie wissen dies eh schon längst oder finden es bei Interesse genauso in kurzer Zeit heraus wie ich.

Geschockt bin ich aber auch, dass die Hersteller diese Sicherheitslücke alle kennen und ihre Kunden einfach nicht darüber informieren. Viel lieber verkaufen die Zubehörfirmen Zusatzschlösser und Alarmanlagen, oder warnen uns vor Gasüberfällen und bieten dafür Gaswarner an.

Mir ist absolut klar, dass die Kunden günstige Modelle wollen und die Hersteller unter extremem Spardruck leiden (Obwohl in den letzten Jahren eher der Produzierdruck gross ist, die Wohnmobile gehen ja weg wie warme Semmel). Aber eigentlich hätte ich erwartet, dass mein Händler / Produzent mich auf so grosse Schwachstellen aufmerksam macht und mir als Alternative für Zusatzgeld ein besseres Schloss / Verriegelung anbietet.

Einige Hersteller haben diese Sicherheitslücke mit ganz wenig Geld schon geschlossen, ein andere Abdeckung würde da ja schon reichen, den anderen Herstellern ist es schlichtweg egal.

Hält man sich im Wohnmobil auf, reicht je nach Verriegelung  ja schon ein kleiner Nagel /Draht / Imbussschlüssel, den man durch das kleine Loch in der geschlossenen Verriegelung steckt und die Tür ist von aussen nicht mehr zu öffnen (Foto 1), egal ob mit Schlüssel oder Flacheisen. Auf ein ähnliches System bei anderen Modellen basiert die Türsicherung Elefant, das es für wenige Euros zu kaufen gibt. Aber eben, diese Massnahmen schützen nur, wenn man sich im Wohnmobil aufhält, was aber  ja schon mal sehr wichtig wäre.

Türsicherung Elefant (Bild amazon.de)

Was aus meiner Sicht sonst am schlausten ist, bin ich mir noch nicht sicher und momentan am Abklären. Irgendwie geht es mir einfach gegen den Strich, zusätzliche Riegel und Schlösser anzubringen. Es sollte doch möglich sein, ein Womo so schliessen zu können, dass nicht jeder Anfänger einfach hineinspazieren kann und absolut keine Beschädigungen oder Spuren zurückbleiben. Denn wir haben zwischendurch wirklich an uns selber gezweifelt, ob wir nun wirklich abgeschlossen hatten oder nicht.

Das Wohnmobil wird nie ein Hochsicherheitstresor werden, aber ein Minimum von Eigentumssicherung sollte schon vorhanden sein. Vielleicht würden ja sogar die Versicherungsprämien etwas sinken…

So haben wir uns nun Abhilfe geschafft


28.5.2018 - Hallo Miteinander Ich habe mich jahrelang mit E-Banking Sicherheit herumgeschlagen und bezüglich Schutz gibt es viele Gemeinsamkeiten mit einem Türschloss. Mit einem Zusatzschloss halbiert man schlicht das Risiko eines Einbruchs. Zudem ist es auch von aussen bedienbar. Und bei einem guten Schloss wie das HEOS-Schloss (Urteil Chaos-Computer-Club), bei dem man die Masterkeyfunktion entfernen kann, reduziert man das Risiko eines Knacken aller Türschlösser auf praktisch null. Meiner Ansicht nach die wirksamste und am schnellsten umsetzbare Lösung.

Jack Stricker


28.5.2018 - Ich finde es vollkommen richtig, dass du auf die Sicherheitslücke aufmerksam gemacht hast. Natürlich wissen kriminelle Elemente längst, wie diese Türen zu öffnen sind. Schlimmer ist, dass die Wohnmobil- Fahrer sich in Sicherheit wiegen, die gar nicht vorhanden ist. Jeder sollte dir dankbar sein für diesen Beitrag aber anscheinend gibt es Menschen, die das gar nicht so genau wissen wollen.

Michael


28.5.2018 - finde die info von euch gut. lieber kommen mir die ungebetenen gäste ohne zusätzlichen schaden rein, als dass ich meinen urlaub abbrechen muss, da alles kaputt ist. habe meinen pkw aufgebrochen bekommen und 1 euro, der in der halterung für den einkaufswagen steckte, geklaut bekommen. aufbruchschaden war ein 1000 faches! vllt bewusst einen schein auf dem tisch deponieren.

trudchen


28.5.2018 - natürlich nur dann, wenn alles dicht ist und nicht einsehbar.

trudchen


28.5.2018 - Ich finde diesen Beitrag äusserst wichtig. Auch ich hab mir diesbezüglich Gedanken gemacht. Die andere Lücke ist ja auch die Funkschlüssel, über die man relativ leicht in ein Fahrzeug kommt. Ich verfolge diesen Weg mal intensiver und bin auch auf Lösungen gekommen. Dass jeder in ein Fahrzeug kommt wenn er's dann unbedingt will, ist je klar. Aber man sollte ohne zusätzlichen Riegel, Schlösser oder Gurten im Fahrerhaus etc. dem unerwünschten Besucher es nicht ganz sooo einfach machen.

Peter Liebmann


19.6.2018 - So schön der Beitrag zu lesen ist, aber mir geht dieser zu sehr in die Richtung Panik- und Angstmache. Habe mir jetzt mal meine Aufbautüre angesehen, da würde dieses gezeigte System der Türöffnung schon alleine wegen der serienmäßig verbauten doppelten Schlösser unten und oben gar nicht funktionieren. Aber jeder Schließzylinder einer Wohnmobiltüre ist ein Schwachpunkt und läßt sich problemlos und schnell mit einem sogenannten „Polenschlüssel“ ohne erkennbaren Schaden öffnen. Wer also nachts ruhig schlafen möchte, muss immer eine zusätzliche Türsicherung von innen haben, egal welche ;)

Wolfgang


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