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Cave of Diros Griechenland 2017
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Fazit Nordkapreise im Frühling

Wir sind wieder gut zu Hause angekommen und darum ist es der richtige Zeitpunkt, schon mal ein Fazit unserer Lapplandreise zu schreiben, auch wenn es etwas unrühmlich zu Ende ging..

Grunddaten: wir waren von Mitte März bis Ende April rund 10900km unterwegs. Zuerst mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg, dann in Schweden auf den Inlandsvägen Richtung Norden, zwischendurch auch einen Abstecher nach Norwegen, bevor wir dann endgültig in Norwegen am Nordkapp ankommen. Danach geht es über Finnland, die baltischen Staaten, Polen und Tschechien zurück.

Datum

wir empfanden die gewählte Reisezeit als perfekt. Tief Winter im Norden und doch schon recht lange Tage. Besser kann man es nicht treffen.

Schnee und Eis

Das war einfach der Hammer, über hunderte von Kilometern schneebedeckte Strassen, zugefrorenen Seen und Flüsse, und einfach nur weiss. Dies war sehr eindrücklich, wir haben aber auch einen Winter mit extrem viel Schnee in Skandinavien erwischt. Oberhalb des Polarkreises hatten wir immer in etwa mindestens einen Meter Schnee neben der Strasse und die Strassen waren immer Schneebedeckt.

Nordlichter

Wir sahen in vier Nächten sehr deutlich Nordlichter, zweimal sensationelle, wo uns einfach nur der Mund offen stand und wir nur stauen können. So etwas muss man einmal im Leben gesehen haben.

Nordlichter

Übernachtungen

Es war auf der gesamten Reise immer einfach, einen Übernachtungsplatz zu finden. Die meisten Campingplätze und Stellplätze haben um diese Jahreszeit geschlossen, aber eben vielleicht darum, findet man immer einen Platz. Dort wo der Schnee geräumt war, konnten wir stehen und übernachten. Es sind so wenige Touristen unterwegs, dass man immer und überall Platz findet.

Ent- und Versorgung

Viele Entsorgungsstellen haben geschlossen. Meistens ist dies nur auf den wenigen offenen Campingplätzen möglich. In Schweden gibt es etwas mehr Möglichkeiten, dort gibt es zum Teil auf den grossen Strassen geheitzte Rasthäuschen mit den Entsorgungsmöglichkeiten.

Wir waren mit der Trockentrenntoilete klar im Vorteil, da wir die Feststoffe nur gerade einma leeren mussten und der Urintank konnten wir in jeder Toilette entsorgen. Frischwasser füllen war kein Problem.

Sehenswürdigkeiten

Nicht alle Sehenswürdigkeiten haben um diese Jahreszeit offen oder mindestens die Eintrittszeiten reduziert. Da sollte man sich vorher jeweils gut informieren.

Verkehr

Es hat praktisch kein Strassenverkehr im Norden. Die Nordländer fahren defensiv, aber sie fahren im Sommer und Winter gleich schnell. Im Sommer für uns eher gemächlich, im Winter empfinden wir es als rasen. Im Winter muss man sich einfach bewusst sein, dass die allermeisten Spikespneus haben und wir darum auch etwas langsamer fahren dürfen. Man darf sich nicht hetzen lassen, muss aber auch keine Angst vor schneebedeckten Strassen haben. Schnee und Eis ist hier auf den Strassen griffiger wie bei uns, auch weil kein Salz verwendet wird. Die Strassen werden aufgeraut und nicht schwarz geräumt. Es ist also wirklich einfacher im hohen Norden.

Kälte

Es kann sehr kalt werden, wir hatten Nächte mit -27 Grad, aber was mehr Probleme gibt, sind die langen Minus-Temperaturen. Wir hatten zwei Wochen, wo die Temperatur nie über den Gefrierpunkt kam. Wenn da mal etwas einfriert, taut es nicht mehr so schnell.

Eissonne an den Rädern

Ausrüstung

Ganz wichtig sind Schneeketten, Schneeschaufel und Antislipmatten. Diese haben wir in einem Biltema zusätzlich gekauft und hat uns dreimal das montieren der Schneeketten erspart. Notwendig sind auch Aussen- und Innenthermovorhang, damit kann man sehr viel Gas sparen. Empfehlen würden wir auch ein kleines Elektroöfchen, denn Strom findet man fast überall. Schneeschuhe gehören auch ins Gepäck, denn ohne kann man zu Fuss die geräumten Strassen nicht verlassen. Eventuell auch eine Abdeckung vorne über den Kühlergrill, dass auch während dem fahren nicht eiseskalte Luft auf den Motor trifft, denn der Fiat kann dann fast nicht heizen...

ohne Schneeschuhe geht nix

Wohnmobil

Man muss ehrlich sein, das Wohnmobil leidet auf so einer Reise. Zum einen rüttelt es durch die schneebedeckten Strassen viel mehr und länger wie normal, zum andern schleppt man zeitweise mehrere dutzend Kilo Schnee und Eis in den Radkästen und unter dem Auto mit. Tagelang Eis unter dem Fahrzeug festgefroren. Und das Wohnmobil wird so richtig schmutzig, nur mit kleiner Chance, es irgendwo zu waschen.

Tipps

  • Abwassertank nie schliessen, wenn er mal zu und eingefroren ist, taut er nicht mehr so schnell. Und immer noch einen Schuss Enteiser in den Duschablauf eingeben.
  • Beim Starten des Motors zuerst gut vorglühen und erst dann den Schlüssel ganz drehen. Auch mal den Motor einige Minuten laufen lassen bevor man wegfährt.
  • Morgens vor dem Start gut kontrollieren, dass der Motor nicht festgefroren ist oder mindestens vorsorgen
  • unbedingt mehr Zeit einberechnen wie im Sommer. Jeden Tag passierte etwas unvorgesehenes
  • Abschleppseil mitnehmen, um sich selber oder andere aus dem Schnee zu ziehen. Das hat fast niemand dabei. Wir konnten es für uns selber brauchen und haben so auch einen Italiener "gerettet"

Zeit einplanen

Externe Links

30.4.2018 - Schön, dass ihr wieder gut zuhause angekommen seid. Vielen Dank für den schönen Reisebericht. Schön geschrieben...toll gemacht! Habt es gemütlich in euerem Steinhaus und geniesst den Frühling. Ein paar Themen würden mich noch interessieren...Gasverbrauch Finnland....aber ihr wart schnell unterwegs..und Trockentoilette....wirklich nur 1 mal entleeren auf der ganzen Reise ( ich gehe alle zwei Tage und bin alleine unterwegs..Dies waere ein echter Zugewinn die Ewige Entsorgung los zu werden..) Auch würde mich interessieren wie man einfach einbrechen kann wenn abgeschlossen..oder war die Türe auf ? Und wie hat die Polizei reagiert ? Ist das normal in Prag ? Tagesordnung ? Erst mal einen guten Start beim „ankommen“.....und ausräumen und putzen...und nochmal „ Danke“für das dabei sein können !

- Werner


30.4.2018 - Hallo Anita und Rolf Welcome Back Ich möchte mich bei Euch ganz herzlich bedanken für das „Dabeiseindürfen“. Was haben wir mit Euch mitgefiebert, gefroren, genossen und.... gelitten. Es ist toll wie Ihr über das Erlebte berichtet und uns mit Eurem sprizigen Schreibstil „abholt“. Lasst die Deppen Deppen sein und berichtet weiterhin so toll von Euren Reisen. Liebe Grüsse aus Basel. Dani

- Dani


1.5.2018 - Man der Schluss eurer Reise war aber wirklich erschreckend.Bei uns letztes Jahr in der Toscana ist es zum Glück ja bei einem Überfallversuch geblieben.Ich sage euch der hat so ein Glück gehabt,das ich ihn nicht gekriegt habe,und das Erongo nicht raus kommen konnte.Dann wäre er auf alle Fälle ein Fall für den Notarzt geworden.Solche Spinner können einen einfach alles versauen. Kopf hoch..... L.G. Dietmar u Angelika

- Dietmar


1.5.2018 - Hallo ihr Beiden Das Sprichwort hat doch recht, wenn einer eine Reise mach dann hat er auch was zum erzählen. Hauptsache ihr seid gesund wieder zu Hause angekommen. Liebe Grüsse Hansjörg

Hansjörg


1.5.2018 - Schön, dass ihr wieder wohlbehalten im Heimathafen gelandet seid. Wir sind immer wieder begeistert von euren spannenden Reisebildberichten; Wenn die blöde Geschichte in Prag nicht gewesen wäre...,, ein dickes Dankeschön für deine Tipps! Wir sind ja immer mit Hund unterwegs, aber auch da kann natürlich was passieren... Erholt euch gut Zuhause:) Schöne grüße aus dem Zirbenland Richard und Gabi

- Richard


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