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Finnland 2014
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Letzte Tajine in Marokko

Dafür sehen wir das erste Mal das Meer

Der Weg ist schnell erzählt, 260km Autobahn, super Belag, kein Verkehr, einige nicht ganz günstige Zahlstellen und schon stehen wir zwischen Casablanca und Rabat auf einem Campingplatz am Meer. Der Kulturschock ist ziemlich gross, auch schon von Marrakesch zu Casablanca. Casablanca mit Hochhäusern, riesigen Baustellen mit Kranen, leichter Smog über der Stadt. Nichts mehr von Lehmhütten und zweistöckigen Kasbash. Diesem Teil von Marokko geht es anscheinend schon viel besser wie dem Süden, allerdings verstehe ich nun die Berber und Nomaden, die alle sagten: «In den Norden oder an die Küste wohnen? Niemals!»

leere Autobahnen

Aber Anita und ich stürmen doch gleich zum Meer los, schliesslich ist das seit der Ankunft unserer Fähre das erste Mal, dass wir wieder das Meer sehen. Und die Brandung hier am Atlantik ist gross, riesige Wellen brechen schon weit draussen und spritzen dann an den Felsen in die Höhe. Ein fantastisches Schauspiel. Aber Anita wird es schon mulmig und nach der Seekrankheit der Hinfahrt hofft sie einfach auf kleineren Wellengang morgen Abend auf der Fähre. Zur Vorsicht kauft sie in der nahen Apotheke noch eine Packung Reisetabletten…

faszinierende Brandung

Danach bereiten wir unsere letzte selbergemachte Tajine in Marokko vor. Ich heize das Stöfchen ein, Anita schneidet das Gemüse und wir überlegen uns, ob wir die andere Hälfte unseres Suppenhuhns auch beigeben sollen oder besser grad wegschmeissen. Wir geben schlussendlich dem Huhn nochmals eine Chance…

Dann lassen wir die Tajine 1:40 Std. köcheln, schauen nochmals der Brandung zu und schwatzen mit den ziemlich zahlreichen Schweizern auf dem Campingplatz. Es macht gerade eine geführte Womotour durch Marokko hier auf dem Campingplatz halt und es sind einige Schweizer hier, die auf der Ünglücksfähre in Barcelona waren, die wir bei der Hinfahrt gesehen haben. Und echt, zwei Womos sind jeweils vorn und hinten beschädigt, es knallte anscheinend ziemlich fest auf dem riesigen Schiff.

eingeschossene Fähre in Barcelona mit Schw. Womos drauf

Die Tajine ist dann so was von gut, die leckerste von ganz Marokko. Und unser Suppenhuhn entpuppt sich als das allerzarteste Hühnerfleisch, das es nur geben kann. Wir rätseln aber echt, warum das so ist. Beim letzten Versuch mit dem genau gleichen Huhn war das Fleisch richtig, richtig zäh. Kann das sein, dass das Fleisch zu frisch war? Wir begannen ja zu kochen, als das Fleisch vom toten Tier noch Körpertemperatur hatte! Haben wir einen Metzger unter den Lesern des Womoblogs, der uns aufklären kann? Jetzt war es zwei Tage im Kühlschrank und echt, sehr, sehr zart.

Tajine vor dem Womo

Egal, wir sind satt und trauern schon unseren zu enden gehenden Ferien nach. Morgen noch 360km zum Hafen und ab auf die Fähre.

Nachtrag: Sorry, ich dachte, ich hätte es geschrieben: als wir nach Marokko fuhren und im Hafen von Barcelona warteten, kam die Fähre aus Genau und rammte das Dock und brachte einen Kran zum Einsturz. Diese Unglücksfähre hielt gerade neben unserer und wir mussten auch wegen ihr 8 Stunden im Hafen von Barcelona warten.

Ein Zeitungsbericht


Übernachtung

Mohamedia - Camping ocean bleu***
Camping

keine direkte Meersicht

Koordinaten: 33.73662,-7.323409
N 33° 44' 11.9"  E -7° 19' 24.3"
letzter Besuch: 11.2018

28.11.2018 - unglücksfähre hinfahrt (?) käre uns bitte auf

trudchen


28.11.2018 - Hallo Rolf. Mal wieder superspannende Geschichten aus Marokko. Immer toll zum lesen: Auf Deine Frage betreffend Hühnerfleisch: Frisch geschlachtetes Fleisch soll man noch warm oder abgehangen kochen. Beides ist möglich. Die Qualität ist aber definitv besser wenn es zurest kühl ruhen kann. Bei Geflügel 2 Tage, Bei Wildgeflügel bis 10 Tage oder mehr Schweinefleisch 1 Woche, Kalbsfleisch 1. bis 2 Wochen Rindsfleisch bis zu 3 Monate Die Lagerung ist immer abhängig von der Kühltemperatur. O Grad ist optimal, Bei 5 Grad verkürzen sich die Lagerzeiten massiv. Hoffe Dir hiermit geholfen zu haben. Grüsse Michel

- Michel


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