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Mont Ventoux Frankreich 2015
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Schöner wie Geiranger?

Wir starten zweite Hälfte vormittags auf unserer kleinen Strasse Richtung Aurland.

Bahnhof an der Flambahn

Aurlandfjorden

Zuerst steigend, dann fallend, durch Winterlandschaft mit kleinen Eisbergen in schon aufgetauten Bergseen. Dann wird es wieder grüner und dann plötzlich um eine Kurve und wir sehen einen gewaltigen, stahlblauen Fjord unter uns. Völlig überraschend, wir sind ganz baff, natürlich sofort auf dem nächsten Parkplatz gefahren, es hat sogar eine Aussichtsplattform, und dann zuerst mal Luft anhalten und staunen. Das Fotografieren vergessen wir zu beginn völlig.

Es ist ein Seitenarm des Sognefjord, der Aurlandfjorden. Ich behaupte mal dass er schöner, gewaltiger, blauer ist wie der Gerainerfjord. Einfach gigantisch. Und Leute oder gar Busse hat es keine hier.

Nachdem wir uns etwas erholt haben, setzen wir die Fahrt Richtung Tal fort, aber in jeder Kurve machen wir mindestens ein Foto. Unten angekommen, fahren wir 10km weiter dem Fjord entlang nach Flåm. Wir haben den Tipp bekommen, dass man mit der Flåmbahn die Räder mitnehmen darf und von der Bergstation Myrdal mit dem Velo zurückfahren soll.

Flam

Beim Bahnhof angekommen, Fahrkarten gekauft (ziemlich teuer mit den Rädern, 400 Kronen pro Person). Aber die Eisenbahn hat eine volle Stunde für die 20km. Unterwegs wird aber am grossen Wasserfall Kjosfossen angehalten, wo wir dann sogar das Glück haben, die Unterweltgestalt Hulda zu sehen.

Bei der malerischen Bergstation Myrdal kann man in die Eisenbahn nach Bergen umsteigen, wir packen unsere Räder und machen uns auf den Weg zurück ans Meer. Allerdings, die ersten vier Kilometern sind kein Schleck, steil Berg runter auf sehr groben Schotter. Keinesfalls geeignet für Freizeit-E-Bike-Rentner. Wenn man diese Kilometer aber geschafft hat, wird’s schön. Ok, es liegt eine Herde Ziegen auf der Strasse, die keinen Millimeter wegrücken, als wir anbrausen. Wir müssen mit unseren Velos den Umweg über die Wiese machen, die Strasse ist schliesslich für die Ziegen.

Etwas später laben wir uns an echten, hausgemachten norwegischen Waffeln, die zwei geschäftstüchtige junge Fräuleins am Weg verkaufen. Es hat richtig gemundet und nur einen viertel gekostet, wie an den Touristenorten. Norwegen ist teuer? Man muss nur wissen wo ;-)

Zurück in unserem Knutschi am Meer zeigt das Thermometer 31 Grad und wir zergehen fast. Wir beschliessen, wieder in die Berge zu fahren und unsere Route fortzusetzen. Zuerst geht es durch einen 25 Kilometer langen Tunnel. Wir Schweizer meinen immer, wir sind die Könige mit dem Gotthardtunnel. Hier sind die Tunnel viel länger und kein Mensch spricht davon… Und die drei Haltestellen darin sind die Wucht!

Wir fahren die E16 Richtung Osten, biegen nach etwas suchen in Hemsing links ab in eine Mautpflichtige Strasse für 60 Kronen. Und dann wird’s richtig steil auf der Schotterstrasse. Im zweiten, manchmal im ersten Gang und fast mit durchdrehenden Rädern bei unserem Vorderradangetriebenen quälen wir uns die Strasse hoch und schwups, sind wir schon wieder ganz alleine in der Prärie. Ein Platz ist auf der Passhöhe schnell gefunden und wir brutzeln uns Poulet Geschnetzeltes, Reis an Süss-Saure-Sauce. Während dem Kochen beginnt es zu regnen, uns ist nicht mal aufgefallen, dass die Sonne weg ist. Und es ist nur noch 3 Grad!

Heute müssen wir echt gestehen, dass wir eventuell zu weit gefahren sind, das heisst, wir hatten gar keine richtige Zeit, unsere Eindrücke zu verarbeiten. Wir haben wieder so viel Tolles gesehen.

Reisedaten

177km
3:45 Std Fahrzeit
3 - 31 Grad, von Hitze bis abends Regen

Übernachtung

Hogeset - Passhöhe*****
frei

weit und breit nur die Strasse und Nichts

Koordinaten: 61.20394,8.750406
N 61° 12' 14.2"  E 8° 45' 1.5"
letzter Besuch: 6.2014

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