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Schweden 2018
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Der perfekte Stellplatz

Einsam in einer Waldlichtung, oder Meersicht und Sonnuntergang, was macht ein perfekter Stellplatz aus?

mein Lieblingsplatz

Ich dachte, so was ist ja ganz einfach, frei stehend, einsam, Waldlichtung, See, keinen Menschen in der Umgebung.

Die einsame Waldlichtung in Finnland am See, keine Menschen weit und breit, das war der Traum. Morgens habe ich sogar nackt im See gebadet, einfach herrlich!

meine Aussage

Aber als ich danach meine Holde fragte, war wieder alles anders. Und sie machte meine Entscheidung auch nicht mehr so unwiderruflich. Ihr erwähnter Platz war ja auch wirklich super schön, sogar ein Campingplatz! War er tatsächlich schöner wie meiner?

Der Campingplatz in der Normandie mitten in den Dünen mit riesen Blick auf das Meer mit den grossen Gezeitenunterschieden Ebbe und Flut und dem kilometerlangen Sandstrand! Es gab nichts schöneres

Anita, meine Holde

Aber welcher ist nun schöner? Uff, das ist ja nun wirklich nicht einfach. Gibt es den ultimativen Lieblingsstellplatz wirklich?

Unseren Traumstellplatz haben wir gerade entdeckt. Er liegt mitten im spanischen Naturpark von Albarracín, sechs Kilometer entfernt von der nächsten Hauptstraße. Mit unserem Bus Horst stehen wir direkt an einem See. Umrahmt wird er von sanften Hügeln, die mit Pinien bewachsen sind. Außer dem gelegentlichen Quaken der Enten ist es vollkommen still. Nirgendwo ein Mensch, wir sind komplett alleine. Nachts schauen wir in einen umwerfenden Sternenhimmel und können kaum glauben, wie gut es uns geht.

Eben doch einsam und abgelegen. Hatte ich zu Beginn nicht recht?

Ein Highlight war in Nepal. Dieser klare gemütlich vor sich hinplätschernde Bach in den sich ein kleiner Wasserfall ergoß. Ringsum die bunten Blumenwiesen, dazwischen flatterten die herrlichsten Schmetterlinge die wir je in freier Natur gesehen hatten. Ein kleines ursprüngliches Dorf unmittelbar in der Nähe. Wir bekommen schnell Besuch von den freundlichen Dorfbewohnern. Es hat sich rumgesprochen, dass Fremde im Tal sind. Wir fühlen uns so wohl, dass wir gleich noch eine Nacht bleiben. Und bald sind wir auch keine Fremden mehr.

 

Einsam, stimmt nun auch wieder nicht, Helga und Jürgen hatten auf „ihrem“ Platz viel Besuch und es ist trotzdem der Lieblingsplatz?

Wir haben auf unserer Tour durch den Pfälzer Wald einen genialen Stellplatz an einer kaum befahrenen Straße im Wald entdeckt. Der Platz selber, von der Straße kaum sichtbar, war eine Art Lichtung, sonnig und umgeben von Ginster. Nachts konnten wir eine Unmenge Glühwürmchen beobachtet. Zwei Tage lang haben wir dort gestanden, nicht einen Menschen gesehen und die vollkommene Ruhe genossen.

Bei einer Mountainbike-Tour Anfang Mai 2015 im Appenin sind wir auf einen kleinen See im Parco dei 100 Laghi gestoßen, daneben ein Parkplatz mit fließend Wasser, Angelmöglichkeit und Aussicht auf tolle Wanderungen in die umliegenden Bergen. Sofort stand fest: das wird auf der Pfingstour für ein paar Tage Basiscamp! Wir hatten dort eine wunderbare Zeit.

Jeder, den ich gefragt hatte, hat seinen Lieblingsplatz angegeben, aber immer erst mit der Frage: „Darf ich nur einen nennen?“. Also hören wir doch auf mit dem einzigen Lieblingsplatz. Es gibt wahrscheinlich für alle immer mehrere Plätze, einer wegen der schönen Natur, ein anderer wegen dem eindrücklichen Erlebnis, wegen Glühwürmchen, Mountainbiken oder wegen den Freunden, die wir dort fanden.

Aber jetzt komme ich arg in der Zwickmühle, in meiner kleinen Stellplatzdatenbank habe ich meine Plätze stehts mit Sternen markiert, 1 Stern nie wieder, 5 Sterne einfach genial. Hat das überhaupt Sinn? Macht nicht nur das Wetter viel aus und die eigene Stimmung? Soll ich diese Sterne entfernen? Die Sterne basieren ja nur auf subjektiven Eindruck, nichts Objektives. Beim nächsten Besuch kann das ganz anders sein. Hat das so Sinn?

Ich werde es mir gründlich überlegen….

8.12.2015 - Liebe Anita, lieber Rolf Ob die Sterne Sinn machen? Ja, und ob. Ihr seit nun bald zwei Jahre mit Knutschi unterwegs. Dürft so vieles mit euren Augen entdecken, mit euren Gaumen schmecken, mit eurer Nase riechen und all dies in eurem Kopf speichern. Die erste Reise, oder war es auf einer anderen? Na da im Appenzellerland, wisst ihr noch? Es sind noch viele Stellplätze zu erkunden und ich hoffe wirklich für euch, dass ihr erleben dürft wie sich euer Leben und die damit verbundenen Bedürfnisse verändern. Erkundet weiter und besucht ruhig auch wieder mal einen bekannten Platz. Bewertet ihn neu und schwelgt in der Erinnerung mal mit "Wow, immer noch so schön" oder auch mal einen "ach du sch...ande, was haben wir hier nur gemacht". Liebe Grüsse senden Daniela & Daniel

Daniela & Daniel


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