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Appenzell Schweiz 2014
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Reisebericht

Wo ist die Sonnenbrille 16.9.2016

Regenbogen, Eilean Donan Castle, Skye-Bridge, Loch Scaven, ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll

Frühstück unterwegs

Ich mache es einfach der Reihe nach. Morgens ist es tatsächlich trocken und einzelne blaue Himmelfetzen sehen wir schon. Also sofort zusammenpacken und als wir an der Entsorgung sind und auch noch Wasser füllen, sehe wir vor uns einen fantastischen, ach was, sensationellen Regenbogen. Schnell Fotoapparat holen und drauflos knispsen, mit jeder Sekunde wird der Regenbogen schöner. Fast überläuft unser Wassertank, da wir nur noch fotografieren und alles andere vergessen. So beginnt der Tag natürlich wunderschön.

Allerdings suche ich dann eine ganze Weile meine Sonnenbrille, wie gross so ein Womo sein kann? Schon ganz verstaubt finde ich sie dann in meinem Technikschrank und die heutige Reise kann endlich starten. Schottland kann bei schönem Wetter ziemlich mühsam sein, an jedem der vielen Rastplätze halten wir, staunen Bauklötze ab der schönen Landschaft und knipsen. An einem ganz besonders schönen Platz direkt am Meer frühstücken wir. Es ist zwar nicht gerade warm, aber das sieht man auf den Fotos ja nicht.

So geht es dann langsam weiter bis wir über die neue Brücke die Insel Skye verlassen. Natürlich halten wir auch dort und laufen zur Brücke zurück. Unter der Brücke steht der alte Leuchtturm und wann kann man schon mal einen Leuchtturm von oben fotografieren?

Eilean Donan Castle

Ein paar Kilometer später kommen wir beim Eilean Donan Castle an. Diese Burg ist wohl die bekannteste von Schottland und kommt in fast allen Filmen über die Highlands irgendwo vor, sogar bei James Bond hatte sie schon einen Auftritt. Für das, dass es die drittmeist besuchte Sehenswürdigkeit Schottlands ist, ist es ziemlich beschaulich und ruhig. Selbstverständlich buchen wir auch einen Eintritt und besichtigen das Castle von Innen. Uns gefällt es sehr gut, ist doch z.B. in der alten Küche mit lebensgrossen Figuren die Szenen nachgestellt, wie es damals war. Ist echt gut gemacht. Fotografieren ist in der Burg verboten, aber von aussen machen wir natürlich wieder unzählige Fotos. Die beste Zeit zum Fotografieren ist übrigens von morgens bis etwas nach Mittag, da steht die Sonne am besten. Nachmittags und abends hat man Gegenlicht und es ist schwierig, gute Fotos vom Castle zu machen.

Nach einem Imbiss, BackedPotatos mit Zutaten, machen wir uns ziellos Richtung Norden auf. Die Gegend ist fantastisch, die Strassen wechseln sich mit Single-Road-Track und ausgebauten Gegenspurstrassen, steil berghoch und dann wieder runter. Kein Problem mit dem Womo. Und dann sehen wir rechts den See Loch Scaven und eine schmale Strasse, die zu ihm führt. Ich halte unser Knutschi an und laufe etwa 100m das Strässchen hinunter, um es mir anzuschauen. Es ist verdammt schmal aber beim See hat es einen richtig schönen Platz. Keine Frage, das ist unser Übernachtungsplatz für heute.

Was für ein Traum! Und was für ein Traumtag! Und was für ein Traumland!

Übernachtung

Achnasheen - Loch Scaven***
frei

sehr enge Zufahrt, direkt am See

Koordinaten: 57.52842,-5.173208
N 57° 31' 42.3"  E -5° 10' 23.5"
letzter Besuch: 9.2016

On the Road again 17.9.2016

Welches sind nun die Highlands?

super Gegend bei Kylestome

Gestern spät abends klopfte es plötzlich noch an der Tür und ein französisches Touristenpaar mit Zelt fragte uns, ob sie hier übernachten dürfen. Klar, gaben wir ihnen zu verstehen und sie fragten uns weiter, ob sie uns denn nicht stören würden oder ob wir lieber alleine sein wollen. Aber da wir mal keine so grosse Egoisten sind und so tun, wie Schottland uns ganz alleine gehört, gaben wir unsere Einwilligung.

Morgens war es dann ein idyllisches Erwachen. Gemütlich machten wir uns bereit und fuhren einfach los weiter Richtung Norden, ohne Navi, ohne Karte, einfach der Nase nach. Es rollt sehr gut, die Strasse ist super, auch genug breit und wir düsen durch die sensationelle Landschaft. Viele Male stoppen wir an den View Points und können uns einfach nicht satt sehen. Genau so stelle ich mir die Highlands vor, ein bisschen eine Mischung zwischen Wilder Westen und Nord-Norwegen. Allerdings weiss ich gar nicht, ob das, wo wir nun durchfahren, immer noch zu den Highlands zählt. Für uns auf jeden Fall schon. Das Glencoe-Tal, dass allgemein die Highlands verkörpert, ist wohl nur der kleine Bruder von dieser Gegend…

Plötzlich sind wir an der Ortstafel Ullapool. Mischt, ich wollte doch noch die Wasserfälle von Measach anschauen. Da sind wir in unserem Hochgefühl einfach daran vorbeigerauscht.

Wir machen einen kleinen Dorfrundgang und füllen unsere Lebensmittelvorräte in so etwas wie einem Einkaufszentrum. Das erste in Schottland, das wir überhaupt sehen seit wir hier sind und etwa so gross wie ein Aldi. Ach ja, man sollte nie mit Hunger einkaufen gehen, wir kaufen mit unseren Augen statt mit dem Verstand! Auch gehen wir noch in einen „Wollen Mill“, einem Geschäft mit typischen Schottischen Produkten (wahrscheinlich für Touristen) und das war ein Fehler. Anita kann sich natürlich nicht zurückhalten und ersteht einen super Pullover aus schottischer Wolle und ich kann natürlich nicht nichts kaufen, es muss auch einen sein, der gross mit Schottland beschriftet ist. Haben wir wiedermal gut eingekauft, bei uns wäre das sicher viiiieeel teurer!

Die Fahrt geht weiter durch die super Gegend, die Strecke wird bergiger und wir fahren an vielen Seen und Meeresküste, Bergen, Täler und Schafsweiden entlang. Nach insgesamt 150km beginne ich, nach einem Übernachtungsplatz umzuschauen und keine zwei Minuten später sehe ich einen offiziellen Stellplatz direkt am Meer mit super Aussicht. Also schlagen wir hier unser Nachtlager auf, obwohl wir eigentlich heute wieder frei Stehen wollten. Hier ist es aber genauso schön…

Diese Strecke zwischen Isle of Sky – Corstan Gave – Ullapool – Scourie, wo wir jetzt sind, ist unbedingt zu empfehlen. Und so wie es aussieht weiter bis Thurso wird es genauso schön bleiben. Es ist ähnlich wie Nordnorwegen, nur etwas grüner. Auch die Strassen waren überraschen gut, besser wie im Süden von Schottland!

Übernachtung

Scourie - Scourie Caravan Park****
Stellplatz

direkt am Meer mit toller Aussicht

Koordinaten: 58.35161, -5.15684
N 58° 21' 5.8"  E -5° 9' 24.7"
letzter Besuch: 9.2016

Trauerstimmung und andere Tolpatschigkeiten 18.9.2016

Von himmelhochjauchzend bis herzzerreissend traurig haben wir heute alles erlebt

Sonntagmorgen und Blick auf’s Meer direkt aus dem Schlafzimmer, zwei Gründe, heute nicht früh aufzustehen. Wir vertreiben uns die Zeit, bis wir ganz wach sind (Bilder, Text und Video nur gegen Passwort, das für 10 Pfund bezogen werden kann). Danach ein kurzer Schwatz und Stellplatzinfos austauschen mit Landsleuten, die neben uns übernachtet haben, und schon sind wir wieder bereit. Wir wollen heute einfach der Nordküste Schottlands folgen, soweit wie wir kommen.

Wir machen wieder viele Fotos, sehen sogar endlich ein paar Schottische Hochlandrinder, die noch seltenere sind wie die Elche in Norwegen und dann passiert’s! Das fast nigelnagelneue, durchgestylte Handy meiner holden Kunigunde, das so wirklich sensationelle Fotos macht (echt war, und das sage ich mit einer fast Profiausrüstung und ambitionierter Fotograf, Motorola X-Style Fotos im HDR Moduls einfach superdupa) fällt ihr doch tatsächlich aus den Händen und somit aus dem Auto. Glas total zerschmettert, Touchscreen reagiert nicht mehr, jetzt total unbrauchbar! Der traurige Blick meiner Allerliebsten hätte jeden zum Heulen gebracht! Was macht sie jetzt nur den ganzen Tag?

Die Gegend ist aber so schön, dass sie sich bald wieder gefangen hat und mit meiner Ausrüstung weiterknippst. Nur manchmal wirft sie einen traurigen Blick auf das Häufchen etwas auf unserem Tisch. Beim nächsten Halt steige ich noch alleine aus und will Fotos machen. Da ich zu Faul war, meine Gummistiefel anzuziehen, steige ich mit den Turnschuhen in das Weideland, was ich bitter bereue. Schon nach fünf Meter durchnässte Füsse. Gratistipp von mir: nach Schottland nur die Gummistiefel nicht vergessen oder wie wir, hier kaufen, hat jeweils in den Sportgeschäften eine grosse Auswahl.

Kurzum, die Gegend ist wieder fantastisch, zwischen One Track Roads mit vielen Haltebuchten wieder super ausgebaute Teilstücke. So dass wir um 16 Uhr in Thurso ankommen und zum Fährhafen fahren. Wir hatten die Idee, die Orkney Insel zu besuchen, da wir ja genügend Zeit haben. Am Fährhafen aber tote Hosen, kein Mensch weit und breit und parkieren kann man auch nirgends. Was ist denn da los? Also einen Kilometer zur Hauptstrasse zurück und dort vis-è-vis der Kreuzung parkieren, Sat-Schüssel rauffahren und im Netzt nachschauen, ob überhaupt Fähren losfahren heute.

Es gehen nur zwei Fähren heute, die zweite um 19 Uhr und das Terminal macht frühenstens 90 Minuten vorher auf. Also, immerhin ein paar News und weil ich grad vorig Zeit habe, buche ich unser Ticket grad über die Internetseite. Blöd nur, dass ich die Fährbestätigung nun nicht ausfrucken kann, einen A4-Drucker haben wir nämlich nicht hier. Und wir finden im ganzen Knutschi kein einziges Blatt Papier, ausser unser Fahrtenbuch und die Landkarte. Das haben wir wiedermal schlau gemacht. Nun notieren wir die Booking-Nr. und sonstigen auf eine unserer Visitenkarten, etwas besseres fällt uns nicht ein.

Später sind wir pünktlich am Fährterminal, einchecken ohne Probleme und die 90 Minütige Überfahrt entschädigt uns mit einem sensationellen Sonnenuntergang. Wie kann das doch schön sein. Als wir aber beim Old Man of Hoy vorbeifahren, einem riesigen Felszacken aus dem Meer, ist es schon zu dunkel, um gute Fotos zu machen. Der Wellengang hinterlässt bei meiner Holden auch die ersten Spuren, so dass wir froh sind, endlich in Stromness anzukommen.

Im Dunkeln haben wir das Navi nach dem Tipp bei den 100 schönsten Orten mit dem Reisemobil programmiert und 10km weiter nach einem Blindflug landen wir doch tatsächlich auf einem sehr ruhigen Parkplatz beim Ring of Brodgar. Sehen tun wir aber noch nichts…

Übernachtung

Stennes - Stones of Stennes**
frei

direkt an der Strasse und direkt beim Steinkreis

Koordinaten: 58.99326,-3.208167
N 58° 59' 35.7"  E -3° 12' 29.4"
letzter Besuch: 9.2016

Inselrundfahrt auf den Orkny-Inseln 19.9.2016

Satt grüne Weiden, viele Kühe und Schafen und eine leichte Hügellandschaft

Früh bin ich heute aus den Federn, denn unser Parkplatz liegt gerade neben den Stones of Stennes. Und wenn man so einen alten Steinkreis für sich ganz alleine mit Sonnenaufgang hat, darf man das einfach nicht verpassen. Ich geniesse die Ruhe, mache Fotos und sauge mir die Energie dieses Platzes in mich hinein. Anita schläft heute aus, muss sie sich doch noch von der Fährüberfahrt und dem ziemlich grossen Geschaukel auf der Fähre erholen.

Vor dem Mittag machen wir uns dann noch zu Fuss Richtung Ring of Brodgar auf, nur etwas mehr wie einen Kilometer von hier entfernt. Auch dieser Steinkreis ist imposant, mehr als 100m Durchmesser und älter wie Stonehenge!

Als wir wieder beim Womo sind, fahren wir der Küste nach weiter, das Meer immer links von uns. Schon nach 10km kommen wir an der Siedlung Skara Brae an, eine alte, ausgegrabene Siedlung, die vor 5000 Jahre schon bewohnt war. Es ist eindrücklich, wie die Menschen dazumal gelebt haben, richtige Häuser und sogar Regale über den Betten aus Stein. Das alles kann man in einem nachgebauten Haus begutachten. Einen Besuch lohnt sich unbedingt, liegt es doch auch direkt am Meer.

Weiter geht es nur Insel Brougt of Birsay, im Norden. Diese grasbewachsene Insel ist bei Ebbe über einen Weg zu Fuss erreichbar. Man hat einen super Ausblick auf die Küste nur der kleine Leuchtturm ist gleicht einem Materiallager. Die Schotten haben wohl ein Gespühr für Ruinen, alte Burgen und Schlösser, aber für zeitgemässes könnten sie wirklich mehr rausholen. Dieser Leuchtturm wäre für Titelblätter, wenn das drumherum nicht wäre. Die Insel ist aber mindestens einen Spaziergang wert.

Wir fahren danach noch nach Kirkwall, der Hauptstadt der Orkney Inseln. Einen Handy-Shop finden wir für Anita aber nicht, dafür den Hafen, Einkaufszentren und eine liebliche Fussgängerzone.

Danach beschliessen wir, die 15 km zum Ring of Brodgar zu fahren und dort auf dem sehr ruhigen Besucherparkplatz zu nächtigen. Ich möchte diesen Steinring unbedingt bei Sonnenuntergang fotografieren. Aber ich warte mit Ausrüstung eine Stunde lang vergeblich auf eine rote Sonne, war heute wohl nichts. Den ganzen Tag Sonne und blauer Himmel und am Abend bewölkt. Aber was soll’s, es hätte nicht sein sollen.

Als Abendessen gibt es übrigens schottische Beefsteaks auf dem Grill, echt lecker in Schottland! An die Haggis haben wir uns noch immer nicht getraut und Whisky trinken wir beide nicht. Das einzige was wir täglich irgendwann essen, sind Cakes, aus Schokolad, oder Weinbeeren, oder Zitrone oder oder oder. Da gibt es jeweils in den Geschäften immer eine grosse Auswahl.

Der Verkehr auf der Insel ist irgendwie gesitteter, wir mussten noch nie Angst um unseren angeschlagenen Rückspiegel haben.

Externe Links

Übernachtung

Stennes - Ring of Brodgar***
Parkplatz

Besucherparkplatz, am See

Koordinaten: 59.00494,-3.231688
N 59° 0' 17.8"  E -3° 13' 54.1"
letzter Besuch: 9.2016

Im Süden und Osten der Orkney Inseln 20.9.2016

Blau, blau blau, ist der Himmel und das Meer

Unser Standplatz Hoxa Strand

Den heutigen Sonnenaufgang beim Ring of Brodgar lasse ich sausen, ich habe nun schon genug Steinkreisfotos gemacht. Wir entscheiden, dass wir morgen früh die Katamaranfähre von St.Margareth‘s Hope zurück auf’s Festland nehmen. Zum Einen schaukelt diese Fähre hoffentlich weniger, zum anderen startet sie von dem Teil der Insel, den wir noch nicht kennen. So haben wir heute genüg Zeit, die kleinen Nebeninseln im Süden zu erkunden, die mit einer Strasse mit der Hauptinsel verbunden sind.

Das Wetter ist fantastisch, blauer Himmel, Sonne und noch ein blaueres Meer. Wir fahren über Houton und Orphier nach Kirkwall. Da wir in der Gegend keinen Campingplatz finden und unsere Toilette nun ziemlich voll ist, müssen wir an einem der vielen öffentlichen Parkplätzen mit WC stoppen und unsere Kassette dort entleeren. Während dreier Jahre Wohnmobil war das heute das erste Mal, dass wir in einem WC entleeren mussten. Aber wir haben es mindestens so sauber verlassen, wie wir es antrafen. Ach ja, ich wiederhole mich sicher, auch dieser Parkplatz war einmalig gelegen und hätte sich zum Übernachten geeignet. Diese Inseln sind der Traum für Freisteher!

Entlang der Küstenstrasse geniessen wir die kurzweilige Fahrt, bis wir einen Wegweiser zur Italien Chapelle sehen. Blinker raus, dem Wegweiser nach und die Kapelle besichtigen. Diese Kapelle wurde von italienischen Kriegsgefangen im damaligen Internierungslager in ihrer Freizeit gebaut. Sie ist wirklich schön anzuschauen und wir haben damit unsere neuzeitige Kulturbesichtigung auch erledigt.

Im Nordosten, in Skail machen wir an einem perfekten Platz den nächsten Halt. Die Infotafeln am Parkplatz zeigen eine schöne Wanderung über das Kap dem Meer entlang, so dass wir kurzerhand die Wanderschuhe schnüren und losmarschieren.

Es geht fantastisch der Küste entlang, zackige Felsen überwachsen mit Gras, fantastische Ausblicke, einfach herrlich. Allerdings merken wir nun, dass auf der Karte beim Parkplatz keine Zeitangabe und auch keine Distanz angegeben waren. Wie weit mag es wohl noch sein? Wir laufen über Heiden, das Meer immer im Blick bis wir fast rundherum sind. Aber irgendwo in dieser Richtung muss doch unser Wohnmobil irgendwo stehen? Kein Rucksack, nichts zu trinken, keine Karte, ich glaube, hier findet uns nie mehr jemand. Der einzige Orientierungspunkt ist der weisse Leuchtturm auf der Insel gegenüber, damit wir immer ungefähr mindestens die Richtung wissen. Dann endlich, nach fast drei Stunden taucht plötzlich unser Womo vor uns auf und damit auch wieder unsere Lebensgeister.

Es war ja extrem schön, extrem einsam, aber dieser Mull Head Footpath darf nicht unterschätzt werden und auch nicht mit den Turnschuhen gehen, ausser man will nasse Füsse. Ich weiss nicht, ob wir bei schlechten Wetter und dieser schlechten Vorbereitung je die Zivilisation wieder gefunden hätten.

Erschöpft essen und trinken wir nun etwas und machen uns auf den Weg nach Süden. Wieder an der italienischen Kapelle vorbei über viele Dämme, die diese Kriegsgefangen bauen mussten. In der grossen Bucht Scapa Flow war in den Kriegen jeweils die englische Marine stationiert und gegen die deutsche U-Boote wurden fast alle Zugänge mit solchen Dämmen abgeriegelt. Vorher wurden alte Kriegsschiffe versenkt, um diese Bucht zu schützen. Einige versenkte Wracks schauen noch heute aus dem Meer.

In St.Margareth’s Hope biegen wir in eine kleine Nebenstrasse ab, wo wiederum zwei Parkplätze signalisiert sind. Drei Kilometer später kommen wir zum ersten und hier müssen wir einfach stoppen! Direkt am Meer, Sandstrand, schöne Bucht und nur gerade vier Kilometer vom Fähranleger morgen früh entfernt. Was gibt es besseres?

Nach einer halben Stunden sattschauen am Meer, packt es mich doch, Badehosen anziehen und ab an den Strand. Es soll ja der Golfstrom hier vorbei strömen und darum ist das Klima auch jeweils sehr ausgeglichen. Ich muss aber sagen, vom warmen Golfstrom habe ich nichts gespürt, das Wasser war Knietief warm oder etwa 3cm kalt. Dabei blieb es dann auch und ich begnügte mich mit einer fantastischen Aussicht.

Morgen früh um 7:30 Uhr sind wir auf der Fähre um diese Insel zu verlassen und Schottland weiter zu bereisen. Nessie haben wir noch nicht gesehen, und da müssen wir mindestens noch hin.

Übernachtung

Hoxa - Hoxa Beach****
frei

Super Sicht aufs Meer, Badestrand, WC in der Nähe

Koordinaten: 58.82644,-3.001703
N 58° 49' 35.2"  E -3° 0' 6.1"
letzter Besuch: 9.2016

Wieder auf der grossen Insel 21.9.2016

Wir verabschieden uns von den Orkney Inseln und besichtigen Dunrobin Castle

Dunrobin Castle von der Meerseite

Nach einer lauten Nacht, wir standen zwar ganz ruhig, haben aber die Brandung des Meeres nicht eingerechnet, klingelt der Wecker um 6 Uhr. Schnell Duschen, aufräumen und losfahren. Die fünf Kilometer bis zum Fährableger bringen wir hinter uns und stehen pünktlich um 7 Uhr am Pier. Die Orkney Inseln verabschieden uns mit einem grandiosen Sonnenaufgang und viel Wind.

Auf der Katamaran-Fähre, die wir als Womo rückwärts hinauffahren müssen, ist nur halb gefüllt, legt pünktlich ab und hat einen ziemlichen Speed drauf. Es schaukelt aber ziemlich heftig, der Wind bläst stark und der Kapitän tritt volle Pulle durch die hohen Wellen dem Festland entgegen. Anita hat sich vorsorglich in einer Apotheke noch Orkneysche Seekrankheitspillen gekauft und heute ziemlich skeptisch eingenommen. Normalerweise hätte sie diese Fahrt nie und nimmer gesund überlebt, aber heute strahlt sie bis am Schluss. Welch ein Wunder! Eine Stunde später sind wir wieder auf schottischen Festland, eigentlich ja immer noch eine Insel, und sehen die Ortstafel John O Groats. Dieser Ortsname hatte uns bei der Fahrt Richtung Norden seit der Isle of Skye auf jedem Wegweiser begleitet. Und jetzt stehen wir da, am Land’s End, für uns aber der Beginn für die Reise Richtung Süden.

Die Landschaft ist wieder viel rauer und weniger bewohnt. Auf den Orkney Inseln war sie eher lieblich und gepflegt, wie ein grosser Vorgarten von lieben Bewohnern.

Die Küstenstrasse führt uns über viele Hügel, aber immer dem Meer entlang. Einige Male verlassen wir sie, um den kleinen Dörfern einen Besuch abzustatten. In Wick tanken wir seit langem wiedermal Diesel und schauen uns das beschauliche Städtchen an. Anita sucht einen Mobile-Shop, um eventuell ihr Handy zu ersetzen, aber auch hier Fehlanzeige.

Irgendwann taucht dann vor uns das Dunrobin Castle auf und es sieht sehr einladend aus, so dass wir direkt darauf zu halten. Es ist ein wahrhaftiges Märchenschloss, der Garten ist prächtig und für den Innenrundgang bezahlen wir den Eintrittspreis. Uns gefällt dieses Schloss von Aussen und Innen wirklich sehr gut, es macht Eindruck und ist wahrscheinlich eines der Schlösser von Schottland, wo sich eine Besichtigung wirklich lohnt. Leider darf man Innen keine Fotos machen, aber besonders beeindruckt hat uns das Kinderspiel-, das Kindermädchen- und das Schneiderinnenzimmer. Als wir auf dem Rückweg zum Womo noch an sechs anderen vorbeikommen, machen wir noch den Rückspiegelcheck. Anita links, ich rechts vorbei. Von den sechs Wohnmobilen war nur eines dabei, das noch beide Rückspiegel unversehrt hatte. Wir sind also mit einem geklebten Rückspiegel voll im Trend.

Weit mögen wir nun nicht mehr fahren und sehen schon wenige Kilometer später einen Wegweiser zu einem Campingplatz. Das heisst, es hat zwei Plätze, der erste war uns ein bisschen zu gesnobbt, riesig und mit nach Chlor riechendem Hallenbad und dass die Reception bis 16 Uhr geschlossen hat, kommt uns grad gelegen, haben wir einen Grund zum Weiterfahren. Drei Kilometer später werden wir am anderen Campingplatz in Dornoch sehr freundlich und familiär empfangen. Genau richtig.

Um halb drei stehen wir an unserem Platz und sind gespannt, was nun passiert, wenn wir unser Stromkabel einstecken. Beim letzten Campingplatz hat irgendetwas nicht geklappt. Aber auch hier funktioniert unser Landstrom nicht. Wir sind ziemlich ratlos und telefonieren mit unserem Techniker zu Hause. Er hat wohl eine Idee, die uns weiterhelfen könnte. Also beginnen Anita und ich den Sicherungskasten, wo der 220V Strom hereinkommt, aufzuschrauben und alle Kabelverbindungen zu testen, lösen und wieder zuschrauben. Zwei Stunden später läuft noch weniger wie am Anfang und wir geben entnervt auf. Erstens haben wir nicht das richtige Werkzeug hier und zweitens ist es gar nicht so wichtig. Unsere Batterien werden während der Fahrt geladen, also brauchen wir ja gar keinen Landstrom. Die Zeit hätten wir uns sparen können.

Den Abend geniessen wir trotzdem. Die Laune lassen wir uns von nix und niemanden verderben!

Übernachtung

Dornoch - Camping Site****
Camping

grosszügig und freundlich

Koordinaten: 57.87595,-4.019976
N 57° 52' 33.4"  E -4° 1' 11.9"
letzter Besuch: 9.2016

Wir schreien vor Glück 22.9.2016

Es ist so unglaublich schön, obwohl die Nessi-Hochburg ein Flop war.

Am Loch Tarff, wo wir schlafen werden

Wir könnten schreien vor Glück! Ich sitze jetzt am Laptop, schreibe den Blog, im CD-Player läuft schottische Musik und unsere Aussicht direkt am Loch Tarff ist gigantisch! Dazu stehen wir ganz alleine in der Natur und können unser Glück gar nicht in Worte fassen.

Aber eigentlich hatte der Tag mit zwei Enttäuschungen begonnen. Morgens schauten wir im Internet noch nach, wo wir hier in der Gegend LPG-Gas auffüllen könnten. Wir haben zwar noch 2/3 einer Flasche voll, aber sicher ist sicher. Wir finden auch ziemlich schnell zwei Tankstellen auf der heutigen Strecke. Aber die erste gross an der Hauptstrasse angeschrieben, führe schon lange kein LPG mehr, der nette Tankwart hat uns aber genau erklärt, wo wir die nächste Tankstelle finden. Wenn wir das nur alles verstanden hätten! Aber auf der Hauptstrasse Richtung Inverness und Fort William gibt es einige angeschriebene LPG-Tankstellen, also auch kein Problem hier in Schottland unseren Gas aufzufüllen.

In Inverness machen wir einen Halt und geniessen das Grossstadtfeeling. Anita zieht es in den Mobile-Shop um ihr Handy Motorola X zu finden und zu ersetzten. Wir finden es sogar, war aber leider nicht auf Lager. Als wir zu unserem Womo laufen, merkt meine Holde, dass das Leben ohne Handy eigentlich gar nicht so schwer ist und mehr Spass macht. Drei Tage Entzugserscheinungen und jetzt ist sie darüber hinweg und kommt ganz gut ohne zurecht.

Und dann passiert es beim Wegfahren, was wir schon so lange erwartet haben: mitten in Inverness auf einer Kreuzung kommt mir auf meiner Fahrbahn ein Auto entgegen! Hat der denn keine Augen im Kopf! Na ja, im gleichen Augenblick merke ich, dass ich wohl der bin, der falsch ist. Der entgegenkommende lacht sich schier tot, wahrscheinlich auch ein Tourist in einem gemieteten Auto? Glück gehabt.

Dann geht es weiter nach Drumnadrochit, das Zentrum aller Nessi Fans. Aber was für ein Flop! Ein paar Souvenirläden, Restaurants und weit und breit nicht mal ein See in der Nähe. Das war wohl der Reinfall von ganz Schottland, nach 20 Minuten haben wir es hier gesehen. Etwa drei Kilometer später steht das Urquhart Castle, das entschädigt dann etwas für den Flop vorher. Direkt am Loch Ness sieht die Ruine echt gut aus und wir schauen immer wieder auf den See hinaus, ob wir nicht Nessi irgendwo erblicken. Ganz kurz taucht es dann sogar auf, aber im Gegenlicht wird das Foto leider nicht super gut ;-)

Zufrieden fahren wir auf der Hauptstrasse dem Loch Ness entlang bis wir in Fort Augustus eine Schleusenleiter von etwa fünf Schleusen hintereinander sehen. Sofort umgekehrt und auf dem grossen Parkplatz parkiert. Die Schleusen sind schön anzusehen und direkt daneben betreten wir endlich unser erstes Pub und essen den Hous Beef Burger und trinken schottisches Bier. Fort Augustus finden wir zehnmal schöner wie Drumnadrochit.

Nach der Schleusenbrücke fahren wir direkt links und wollen das Loch Ness östlich umrunden. Weit kommen wir nicht, diese Strasse ist fantastisch, in einsamen Gegenden, entlang von Seen und unsere Stimmung ist auf dem Höhenpunkt. Es geht nicht lange, und wir finden einen perfekten, einsamen Parkplatz direkt am Loch Tarff. Wir könnten schreien vor Glück!

Übernachtung

Glendoebeg - Loch Tarff*****
frei

direkt am See, das Gatter kann man öffnen und durchfahren auf den Parkplatz

Koordinaten: 57.15287,-4.595565
N 57° 9' 10.4"  E -4° 35' 44"
letzter Besuch: 9.2016

Die letzten Puzzleteile 23.9.2016

Jetzt können wir die Highland-Rinder und eine Whisky-Destilliere auch abhacken

Royal Lochnagar Distillery

Morgens geht es zuerst los über die Berge, einsame Strassen, schöne Landschaft, wie wir es von Schottland schon gewohnt sind. Irgendwann sehen wir einen braunen Wegweiser mit der Aufschrift Drumin Castle. Der Umweg beträgt fast acht Meilen und hätten wir uns sparen können. Solch eine Ruine haben wir zu Hause gleich vor der Haustüre und erst noch etwas grösser mit schönerer Lage.

Also weiter Richtung Balmoral. Wir wollen dort Queen Elizabeth noch schnell Hallo sagen, das Schloss ist ja für Besucher jetzt gesperrt, da die königliche Familie jeweils Urlaub dort macht. Mensch, das liegt im Nirgendwo, das glaubt man kaum. Und die Königin macht Urlaub dort? Es geht über Berge, durch Täler und engen Strassen, ich glaube, wir kommen nie mehr an. Dafür sehen wir zum ersten mal die Higland-Goves mit Hörner, diese urige, zottelige Rinderrasse. Klar machen wir auch davon Fotos und was uns im allgemeinen in Schottland beeindruckt: Kühe aller Farben weiden friedlich mit ihren Kälbern in derselben Weide wie Schafe. Immer sind die Jungtiere auch dabei, in der Schweiz wird da getrennte Tierhaltung betrieben nach Rasse, Farbe und Alter der Tiere sortiert nach der Nummer in der Ohrmarke , oder so ähnlich.

Endlich zeigt unser Navi nur noch 500m bis zum Schloss und wir sind immer noch im Nirgendwo. Dann plötzlich eine Hauptstrasse und ein riesiger leerer Parkplatz. Unser Knutschi abgestellt und die letzten Meter zu Fuss zum Tor. Die wachhabende Polizistin glaubt uns irgendwie nicht, dass wir eine Audienz haben und lässt uns einfach nicht durch. Verdrossen zotteln wir wieder ab, nur das Eingangstor haben wir gesehen, nicht mal ein kleiner Blick auf Schloss wurde uns gegönnt. Gibt es das wirklich hier?

Na gut, ein bisschen mussten wir damit rechnen, darum hatten wir auch schon ein Alternativprogramm: Besichtigung der königlichen Whisky Destilliere nur zwei Kilometer neben dem Schloss „Royal Lochnagar Destillery“. Genau um 15 Uhr treffen wir dort ein und die Führung geht los. Nun müssen die acht anderen Leute extra noch auf uns warten, bis wir die Tickets gelöst haben. Aber dann geht es los, fotografieren verboten, das habe ich verstanden. Den Rest müssen wir uns zusammenreimen, die Führung war aber trotzdem toll und einige Fetzen haben wir ja auch verstanden. In der ganzen Destilliere gibt es keinen Computer, hier wird der Whisky echt noch nach alter Tradition von Hand gemacht. Ein deutsches Infoblatt gibt es auch noch, das lese ich aber erst nach der Führung. Bei der anschliessenden Whisky Degustation probieren wir den „normalen“ 12 jährigen und einen Limited-Edition. Ich sehe zwar einen Unterschied bei der Farbe, aber als einer der nichtalkoholtrinkende Spezies schmecken wir schlussendlich beide nicht, gebe ich dort aber nicht zu.

Trotzdem kaufen wir zwei Flaschen von dem 12jährigen königlichen Whisky, schliesslich habe wir noch Mitbringsel nach der Heimkehr zu verteilen.

Nun ist es Zeit, uns nach einer Schlafgelegenheit umzuschauen. Wo vorher noch jeder Kilometer perfekte Freistehplätze vorhanden waren, ist nun alles wie ausradiert, einfach nix mehr. Ich werde langsam säuerlich, die Gegend ist wohl super schön, aber nicht mal mehr Parkplätze gibt es. Ausser schnell einen weiteren Halt bei einem Castle sehen wir einfach nix mehr. Als wir endlich einen Parkplatz sichten, prangt ein altes blechernes Schild dort: strictly no camping. Noch säuerlicher respektieren wir das und fahren weiter. Schliesslich landen wir total kaputt und müde nach 19 Uhr auf irgendeinem Parkplatz im Wald, Sicht null weil dunkel, Internet keines. Aber momentan ist mir alles egal!

Erst al mir meine Holde eine riesen Portion Spaghetti macht, bessert sich mein Befinden wieder und ich kann den Abend doch noch geniessen.

Übernachtung

Muirhead - Waldparkplatz***
frei

Waldparkplatz

Koordinaten: 56.49604,-3.042668
N 56° 29' 45.8"  E -3° 2' 33.6"
letzter Besuch: 9.2016

Edinburgh, Busfahren und Haggis 24.9.2016

Wie blöd können zwei Landeier in der schottischen Grossstadt nur sein

Forth Bridge

Auf unserem Waldparkplatz fehlten am Morgen meine Crocks, die ich vor der Womotüre deponiert hatte. Wahrscheinlich hat die der Fuchs gestohlen, haben wir doch aus unserem Fenster Füchse und Hasen gesehen, aber nicht gleichzeitig.

Auf dem Weg nach Edinburgh (ausgesprochen Edinböro, wurde mir gesagt) sind wir über die grosse Forth Bridges gekommen, und rechts davon ist die alte Eisenbahnbrücke. Wow, ist das ein Werk, so eine imposante Brücke habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen! Viel grösser wie auf allen Bildern, unglaublich, dass die schon über 130 Jahre alt sein soll! Waren diese Ingenieure Künstler, dass sie so ein Bauwerk mit den damaligen Mitteln fertiggebracht haben! Es ist ja klar, dass ich davon ein Foto haben muss. Also die erste Gelegenheit von der Autobahn (ja das gibt es wirklich in Schottland) links runter und der Nase nach zum Meer hinab. Dort sehe ich einen Wegweiser zum Hafen, den wir nehmen und schon stehen wir perfekt, müssen noch 200m zu Fuss und wir haben einen sensationellen Ausblick zur Brücke. Mein Tag ist schon gerettet, als das Foto im Kasten ist.

Navi neu programmiert nach Edinburgh Pier, dort soll es einen Womoparkplatz geben. Aber nach einer Fahrt quer durch die Grossstadt landen wir vor einem Parkhaus, wo wir niemals reinpassen. Rückwärtsgang rein, irgendwie mitten auf der Strasse drehen und ein bisschen am Hafen herumfahren, aber nichts von Parkgelegenheit für Womos, schon gar nicht zum Übernachten. Also programmieren wir einen Campingplatz im Süden der Stadt und stellen uns da auf.

Dann beginnt die Geschichte von zwei Landeiern in einer englischen Grossstadt. Beim Bushäuschen vor dem Campingplatz gibt es sogar eine deutsche Beschreibung, wie man richtig Bus fährt und die Tickets bezahlt. Punkt 3: Das Kleingeld bereithalten und dem Busfahrer in so eine Zahlbox werfen. Mischt, wir haben nur für 2.40 Münz, kosten würde es 3.20. Also machen wir einen 10 Pfund-Schein bereit. Als der Bus kommt, wir haben in Vorschriftsgemäss mit Handzeichen gezwungen, anzuhalten, besteigen wir ihn und geben dem Busfahrer die Geldnoten. Der zuckt nur die Achseln und sagt in ungefähr, was wir so verstanden haben, man kann kein Geld im Bus wechseln. Tja, was jetzt? Wir stehen wie die Esel am Berg im Eingang des Buses und wissen nicht weiter. Der Busfahrer sagt auch nichts und wartet. Dann fällt mir nichts anderes ein, als meine 2.20 in die Box zu werfen und wieder zu warten. Nach endlosen Sekunden lässt der Busfahrer dann zwei Tickets raus und gibt sie uns, obwohl wir nicht den ganzen Betrag bezahlen konnten. Bedankend nehmen wir dann Platz und lesen bei jeder Station den Namen. Aber die Station „Prinzess Road“, kommt nie und nach einer Stunde Busfahrt sind wir an der anderen Endstation, steigen aus und haben immer noch kein Münz. Um den Bus zurück zu nehmen. Wie blöd können eigentlich zwei Schweizer im Ausland sein? Zum Glück hat es ein Shoppingcenter, wo ich mit dem Geldschein ein Cola kaufe. Das Münz reicht aber immer noch nicht für zwei Buskarten, also muss Anita noch einen Kaffee kaufen, damit es dann klappt.

Danach haben wir aber alles im Griff, steigen im Zentrum aus (die Strasse heisst Prinzess Road, nicht die Station), besichtigen die Altstadt, gehen auch noch Haggis und Fish and Chips essen, damit wir auch noch das schottische Essen kennenlernen. Haggis schmeckt zu meiner Überraschung ganz wunderbar, würde man nicht denken, wenn man weiss, was in Haggis drin ist (besteht aus dem Magen eines Schafes, paunch genannt, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird).

Nun sind wir wieder in unserem Womo und trauern jetzt schon dieser Schottlandreise nach. Morgen müssen wir auf die Fähre und dann geht es wieder heim. Schade, wir würden es noch viel länger hier oben aushalten.

Übernachtung

Edinburgh - Mortonhall Camping und Caravan Park****
Camping

grosszügiger, sauberer Campingplatz mit Busverbindung in die Stadt

Koordinaten: 55.90401,-3.178883
N 55° 54' 14.5"  E -3° 10' 44"
letzter Besuch: 9.2016

Heimreise 25.9.2016

Leider schon wieder zu Hause

Ausreise von Schottland

Von Edinburg fahren wir über die A679 nach Newcastle. Die Fahrt geht da sehr zügig voran, die Strasse meist gerade aus. Nur der Grenzübertritt von Schottland nach England geht über eine schöne Brücke und nach der Brücke gibt es einen schönen Grenzstein, der England ankündigt. Auf die andere Seite gibt es nur zwei offizielle Tafeln: "Willkommen in Schottland". Der Grenzübertritt bei Carter Bar auf der A68 ist auf alle Fälle schöner gemacht, diesen hier hat man schnell mal verpasst und nicht bemerkt.

Wir sind schon um 14:20 Uhr beim Fährhafen, können aber sogleich einchecken und sind meiner Meinung nach, schon sehr früh auf der Fähre. Zum Glück haben wir auch für diese Fahrt wieder eine Commodore Kabine, so können wir uns so richtig entspannen bis das Schiff dann loslegt.

Die Beschreibung für unseren letzten Tag von Amsterdam nach Hause spare ich mir, das ist nur Autobahnraserei. Nachtrag: wo wir dreimal falsch fahren, aber gut zu Hause ankommen.

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