Headbild
Las Medulas Spanien
Sie befinden sich: Unsere Reisen \ Reiseberichte

Reisebericht

In der weltweit nördlichsten Stadt 9.6.2014

Schweren Herzens haben wir uns bei schönstem Wetter vom Nordkapp durch ein letztes Winken in die Webcam verabschiedet und sind zum ersten mal wieder Richtung Süden gefahren.

nördlichste Fahrradtour

Über 100km in entgegengesetzter Richtung, unterm Meer hindurch bis nach Oderfjord. Uns kommen viele Wohnmobile entgegen, alle Grüssen uns durch Winken und mit Vorfreude auf ihr Nordkapp. Ob die alle nochmals solches Traumwetter haben wie wir? Es tut nämlich langsam zu und der Himmel wird bewölkt.

In Skaidi können wir unser Schmutzwasser und Toilette entsorgen plus frisches Wasser tanken. Danach fahren wir über die Kvalsund- Hängebrücke (die nördlichste der Welt) weiter bis nach Hammerfest und noch etwas weiter, bis wir einen Stellplatz anfahren, der im Womoführer Nord-Norwegen empfohlen wird. Direkt am Meer. Es ist schon genial, schauen wir gegen das Meer, haben wir Meerambiente, schauen wir in die andere Richtung, könnte man meinen, wir sind auf 2500m über Meer in den Alpen.

Meridiansäule in Hammerfest

Kurz nach unserer Ankunft fassen wir unsere Fahrräder und fahren zurück nach Hammerfest. Wir wollen die Stadt besichtigen und ich als gelernter Vermesser will noch ein Bild bei der Meridiansäule machen, das an die Vermessung des Erdballs erinnert. 1844 wurde von Schwarzen Meer bis nach Hammerfest genau 2821.853m gemessen, daraus wurde dann der Weltumfang berechnet.

Im grossen und Ganzen muss ich aber ehrlich zugegeben, wenn man knapp an Zeit ist, kann man sich den Abzweiger nach Hammerfest sparen. Die Stadt ist nicht sonderlich schön, auch die Anfahrt reisst uns nicht aus den Sitzen wie alles andere vorher. Das Hammerfest die erste Stadt war, die elektrifiziert wurden, hilft uns da irgendwie auch nicht weiter.

Nur rätseln wir, was mit den hunderten von Fischköpfen gemacht wird, die zum Trocknen an riesigen Holzkonstruktion aufgehängt wurden - Fischchips?

Daten

230 km - 3:50 Std.
Wetter: sonnig bis starkt bewölkt, 13 – 20 Grad
Sonnenauf- und Untergang: keiner

Übernachtung

Hammerfest - Forsol****
frei

direkt am Meer auf einem ruhigen Rastplatz

Koordinaten: 70.71906,23.821391
N 70° 43' 8.6"  E 23° 49' 17"
letzter Besuch: 6.2014

Für einmal trübes Wetter 10.6.2014

Wir starten von Hammerfest bei leichtem Nieselregen und tiefen Wolken. Die Stimmung an Bord ist trotzdem gut.

auch trüb eine schöne Landschaft

Treffen

Aus dem Radio erklingen Schweizer Rockmundart-Lieder vom iPod von Anita, wir bestaunen die Gegend weiterhin, Anita macht Fotos aus dem fahrenden Auto und manchmal stoppen wir kurz an den unzähligen Parkplätzen entlang der E6 (bei jedem gibt’s was schönes zu sehen). In Skaidi ent- und versorgen wir uns zum zweiten Mal und hinter uns fährt ein deutsches Womo an und womi6063 steigt aus und gibt sich aus dem Womoforum zu erkennen. Jetzt werden wir schon in Norwegen erkannt und ich fühle mich wie ein Star! Nach einem kurzen Gespräch geht’s für beide wieder weiter, ich denke, wir treffen uns nochmals, da wir in etwa die gleiche Route und den gleichen Zeitplan haben.

Museumsbesuch

Heute fahren wir einfach drauflos und haben keine Ahnung, wie weit es wir schaffen. In Alta sehen wir auf einem Parkplatz eine Ansammlung von Touristen und Wohnmobilen. Also nichts wie hin und es hat dort ein Museum. Also hinein und mal schauen, was es gibt. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass man für den Aussenrundgang 90 Minuten einrechnen muss. Na ja, die Felszeichnungen interessieren uns ehrlich gesagt, nicht wahnsinnig. Wir sind halt Kulturbanaussen, möchten aber niemanden zu nahe treten, der das super findet. Wir kürzen ab und sind 20 Minuten später wieder draussen…

Irgendwann denken wir, dass wir uns jetzt auf die Suche nach einem Stellplatz am Meer machen. Aussicht muss keine sein, da das Wetter immer noch neblig und feucht ist. Schon 1 km später kommt ein Wegweiser mit einem Wohnmobil drauf und wir zweigen ab. Nun sind wir in Sandbukt auf einem offiziellen Stellplatz beim Häfelchen. So müssen wir nicht mehr suchen, können Wasser verschwenden und auch die Toilette morgen wieder leeren. Ich habe unsere Reise mit dem ADAC-Stellplatz-App mitgeplant und für Norwegen sind da nach Gefühl nur 10% der Stellplätze und Campingplätze verzeichnet. Es hat also viel mehr, wie in diesem Verzeichnis.
So, meine Holde kocht heute Spätzle und ich freue mich drauf….

Reisedaten

300km
4:40 Std Fahrzeit
9 – 10 Grad
noch kein Sonnenauf und Sonnenuntergang
Mücken: keine
Internet via W-Lan Antenne, da ich zwei freie finde.

Übernachtung

Oksfijordhamn - Hafen***
Stellplatz Koordinaten: 69.90704,21.325144
N 69° 54' 25.3"  E 21° 19' 30.5"
letzter Besuch: 7.2014

Tromsø und Mitternachtssonne 11.6.2014

Gestern Abend haben wir eine Planänderung vorgenommen. Da wir noch sehr viel Zeit haben und das Wetter wieder besser werden sollte, beschlossen wir, über Tromsø und Fähre zu den Vesteralen und dann erst die Lofoten zu besuchen.

Brücke in Tromsø

Kurz nach unsere Abfahrt haben wir strahlend blauen Himmel und den gesamten Storfjorden (100km Autostrecke) haben wir einmal mehr das Gefühl, bei jedem Rastplatz halten zu müssen, da wir sonst etwas verpassen. Die Bilder mit dem blauen Meer und den weissen Bergen im Hintergrund sind für uns einfach eimalig.

In Nordjosbotn biegen wir Richtung Tromsø ab und immer noch diese Landschaft. Und dann sehen wir die Brücke die Tromsøbrua sowie fast die gesamte Stadt in der Sonne glänzen. Natürlich müssen wir diese Brücke fahren und danach sofort rechts und schon haben wir einen Parkplatz fast direkt am Hafen.

Stadtbummel und Seilbahnfahrt

Jetzt geht’s schnell, Fahrräder runter, Fototasche montieren und los in die Stadt. Wir merken, ins Fussgängerzentrum sind es nur gerade einige Meter, können wir also später noch machen, also kurz zurück und natürlich über die Brücke. Es ist ein bisschen kriminell, viele Fussgänger und Fahrradfahrer in beide Richtungen, nur ca. 1.10m breiter Streifen zwischen Leitplanke und Geländer für diese zwei Verkehrsteilnehmerkategorien. Aber wir kommen heil hinüber und merken, dass die andere Seite Brückenseite wegen Baustelle gesperrt ist. Normalerweise kommen sich die Fussgänger und Fahrradfahrer also nicht in die Quere. Nach der Brücke sehen wir einen Wegweiser mit einer Seilbahn drauf, dem wir natürlich interessiert folgen. Einen Kilometer später Ticket gelöst und schon fahren wir gemütlich auf den Hausberg von Tromsø.

Die Aussicht ist gigantisch! Wir sitzen da auf einem Berg, mit Turnschuhen wie Touristen, und geniessen den Ausblick über die Stadt und die Fjorde. Später fahren wir wieder hinab, besuchen noch die Eiskathedrale und machen uns danach zu Fuss in die Innenstadt. Wir beschliessen bei Beppe Pizzas unser Nachtessen einzunehmen. Mit dickem Bauch sind wir um Acht wieder bei unserem Knutschi und beschliessen, die 50km bis Sommarøy noch diesen Abend unter die Räder zu nehmen.

Tromsø und Sommarøy waren totale Glücksgriffe. Wenn wir euch nur unsere Gefühle zeigen könnten, es ist himmlisch! Wir stehen am Meer, etwa 20 kleine und grössere Insel vor uns, blauer Himmel, blaues Meer und die Mitternachtssonne scheint dunkelgelb.

Reisedaten

320km
5:10 Std Fahrzeit
12 - 19 Grad, sonnig
kein Sonnenauf- und -untergang
keine Mücken

Übernachtung

Sommarøy - ****
frei

ruhiger Platz direkt am schönen Meer

Koordinaten: 69.63230,18.025902
N 69° 37' 56.3"  E 18° 1' 33.2"
letzter Besuch: 6.2014

Inselhüpfen mit Fähren 12.6.2014

In der zweiten Nachthälte wurde es kalt und düster, darum beschlossen wir, unseren schönen Platz relativ früh zu verlassen, in Brensholmen einzukaufen und die 12 Uhr Fähre nach Botnhamn zu nehmen.

auf die Fähre

Allerdings besteht Botnhamn nur aus ganz wenigen Häusern und der Anlegemole der Fähre, weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit, dafür sehen wir die verspätete 10:15 Uhr Fähre ankommen. Schnell noch die Räder ins Womi verfrachtet und gleich auf die Fähre auffahren. Wie wir Schweizer natürlich sind, beim Kassier ehrlich unsere Länge des Wohnmobils mit „seven e half meters“ angegeben. Der Kontrolleur schaut nur schräg und verrechnet uns bis 7 Meter. Sieht unser Knutschi so klein aus?? Fast bin ich etwas beleidigt, aber ziemlich viel Kronen gespart und darum bin ich dann auch nicht verärgert…

Insel Senja

45 Minuten später können wir die Fähre schon wieder verlassen und wir sind auf der Insel Senja. Einer der wilderen und von Touristen unberührteren Inseln von Norwegen. Sofort finden wir im kleinen Dorfzentrum eine Einkaufsmöglichkeit und in einem kleinen Laden shoppen wir unsere Küche wieder voll. Manche Dinge sind extrem teuer, andere wieder ganz normal. Und welches in dem ganzen Gestell ist wohl Rahm? Schlussendlich finden wir alles und wir machen uns weiter auf den Weg.

Wir fahren einfach Richtung Gryllefjord am anderen Ende der Insel. Die Wolken hängen tief, aber es passt zu dieser wilden Natur und wir finden es wiedermal grossartig. Stoppen überall, machen Fotos. Auf einem Rastplatz treffen wir Landsleute, sprechen ein wenig mit ihnen und beim Weiterfahren schütteln Anita und ich gleichzeitig den Kopf. Wie kann man so kleinkariert und geizig sein? Ist das typisch für die Schweizer?

Die Strassen auf Senja sind enger wie bisher, es hat aber fast keine anderen Autos und überall gibt es Ausweichbuchten. Die Geschwindigkeit ist also nicht sehr hoch aber dadurch werden die Fotos aus dem fahrenden Auto gut. Uns gefällt die Insel wirklich gut, aber dennoch kommen wir schon um 14 Uhr in Gryllefjord an. Und wieder haben wir Glück. Die Fähre nach Andenens legt gerade an und wir können schon wieder als letzte kommend noch aufspringen.

Andenes

„Seven e half meters“ gebe ich am Einkassierer wieder an und wieder bezahlen wir nur für 7 m. Unser Knutschi ist wieder beleidigt aber mich als Zahler freuts natürlich. Die Überfahrt dauert fast zwei Stunden, der Seegang ist für Schweizer schon windig, aber sogar Anita übersteht die Überfahrt ohne dass es ihr schlecht wird.

In Andenes fahren wir mit dem Ziel los, den ersten besten Platz zum Übernachten zu benützen. Morgen soll es vielleicht etwas besseres Wetter geben und so könnten wir die Vesteralen dann mehr geniessen. Kurz ausserhalb des Ortes erspähen wir Wohnmobile am Meer und wir merken, dass dort ein offizieller Stellplatz liegt. Er ist schön gelegen, mit Strom und wiedermal mit etwas schnellerem W-Lan. Uns kann heute nichts mehr passieren und wir lassen den Abend in unserem Knutschi ausklingen. Um Mitternacht erleben wir noch einen fantastischen Mitternachtsregenbogen in der Mitternachtssonne über dem Meer. Einfach nur herrlich!

Reisedaten

96km
2:20 Std Fahrzeit plus ca. 2 ¾ Std Fähre
6 - 9 Grad, stark bewölkt
und noch immer keine Mücken
auch keinen Sonnenuntergang, geschweige einen Aufgang

Übernachtung

Andenes - Camping****
Stellplatz

Platz direkt am Meer, zu empfehlen

Koordinaten: 69.30516,16.068101
N 69° 18' 18.6"  E 16° 4' 5.2"
letzter Besuch: 6.2014

Vesteralen 13.6.2014

Wir sind nicht soweit gekommen, haben es aber genossen.

grüne Felsen

Andoy

Nach dem gestrigen Abend lassen wir uns heute morgen viel Zeit. Schlafen aus, duschen ausgiebig, reinigen innen unser Knutschi und frühstücken die bekannten norwegischen Erdbeeren mit Joghurt. Danach wird Wasser gefüllt und Entsorgt. Erst am Mittag verlassen wir den wirklich guten Stellplatz in Andenes und fahren gemütlich die Weststrasse der Insel Andoy gegen Süden. Die bekannte Walsafari lassen wir aus, da Anita wegen des Schlechtwerdens nicht scharf auf eine Bootstour weit draussen am Meer ist. Ist aber kein Problem, ich habe lieber eine glückliche Frau als drei Tage eine Käselaiche neben mir.

Der Weg ist viel flacher wie gedacht, durch Moorebenen dem Meer entlang und links die Berge. Natürlich werden Fotos geschossen.

Das Navi habe ich mal auf Sortland programmiert und dort per Zufall bei den Tankstellen eine mit LPG gefunden, die wir ansteuern wollen und unser Gas auftanken, obwohl wir erst knapp unter der Hälfte sind.

Vesteralen

Der Himmel ist mit Wolken durchzogen, aber immer grosse blaue Flecken und Sonne. Wir tuckern auf der Landstrasse, suchen einen Fischstand am Wegesrand (Walfleisch soll nun Saison haben) und suchen unseren grossen Elch mit riesen Geweih, der an einem See trinkt. Beides finden wir heute noch nicht. Auch in Sortland führt uns das Navi ziemlich in die Pampa, weit und breit keine LPG-Tankstelle. Ich suche meinen Womoführer für Nordnorwegen, dort drin steht glaub auch etwas von dieser Tankstelle. Richtig, neue Koordinaten einprogrammiert und wieder auf die Suche. Nach ein paar Ehrenrunden finden wir dann die LPG-Säule ziemlich klein und verschupft hinter einem Fabrikgebäude. Der Herr dort ist aber sehr nett und füllt uns 29.5 Liter LPG-Gas für insgesamt 215 Kronen auf. Eigentlich ein geringer Verbrauch für die letzten zwei Wochen Skandinavien.

Danach fahren wir ohne Navi einfach der Nase nach, kommen nach Stokmarknes, dann nach Melbu. Hier gibt es ein Hurtigrutenmuseeum, aber da es so schönes Wetter ist, fahren wir einfach weiter. Kurz vor Taen finden wir einen kleinen Parkplatz grad neben der Strasse, wo wir anhalten und die Aussicht geniessen. Wir machen einen kleinen Spaziergang zu einem schneeweissen Sandstrand, blau schimmerndes Meer und die ganze Lofoten-Inselgruppe am Horizont. Es ist so unglaublich schön, dass wir beschliessen, hier zu nächtigen. Auf der Strasse kommt jede halbe Stunde vielleicht mal ein Auto, also kein Problem vom Lärm her.

Heut gibt es wieder gegrilltes mit norwegischen Kartoffeln, da man ja keine nach Norwegen importieren darf.

Wieder ein perfekter Tag, obwohl Freitag der 13. ist….

Reisedaten

170 km
3 1/4 Std.
sonnig bis wolkig 10 - 14 Grad

Übernachtung

Taen - Parkplatz***
frei

direkt am meer und einer wenig befahrenen Strasse. Sicht auf den gesamten Lofoten-Bergzug

Koordinaten: 68.55210,14.62982
N 68° 33' 7.6"  E 14° 37' 47.4"
letzter Besuch: 6.2014

Gestrandet auf dem Zipfel der Vesteralen 14.6.2014

Wir sind im Westen der Vesterålen gestrandet. Da es regnet haben wir leider nicht allzuviel von der Umgebung mitbekommen, darum hat Anita unser Knutschi nur etwa 100km kutschiert, bevor wir uns am Meer gemütlich niedergelassen haben.

Nebel und Regen

Zur Strafe musste Anita heute fahren. In der letzten Nacht hatte sie gerade zwei Aufgaben, die sie nicht erfüllt hat! Zum einen war sie für die Temperatur im Knutschi zuständig (ich rede von der Nacht, nicht vor dem einschlafen) zum anderen, dass wir um 8 Uhr aufstehen und um 9 losfahren. Bei beidem hat sie total versagt, es war affenkalt - doch erwacht sind wir erst um 9:33 Uhr…

Aber da es regnet, machten wir uns keinen Stress, umrundeten gemütlich die Insel Hadseløya und in Stokmarknes besuchten wir noch das Hurtigruten-Museum. Da es erst um 12 Uhr öffnete, hatten wir noch Zeit einzukaufen und uns an frischen Lachsbrötchen zu erlaben.

Hurtigrutenmuseum

Am Museum angeschlossen ist noch das alte Schiff Finnmark, das man besichtigen kann. Und man kann es fast nicht glauben, wir zwei Nerds sind überall hinein, rumgestaunt so lange, bis wir im Bug des Schiffs total im Abseits waren und nur noch durch eine Rettungsaktion a la Hänsel und Gretel wieder herausfanden! Aber eins ist klar: vor 30 Jahren hätte ich keine Schiffsfahrt in so engen, dunklen Kojen gemacht. Da ist unser Knutschi ein wahrer Vergnügungstempel!

Danach fuhren wir die westliche Strasse bis nach Frøskeland und dann die 820 westlich. Die Vestrålen müssen himmlisch sein, wenn man etwas sehen würde. Zwischendurch sahen wir imposante Berge die aus dem Meer herausragen. Ich werde irgendwann die Vestrålen besuchen, wenn es dann Sonne hat, das ist schon mal sicher.

Im Hafen von Steine warten wir jetzt auf besseres Wetter. Das kann nach Wetterbericht noch dauern, aber sobald wir irgendwo wieder die Sonne erblicken, fahren wir los, und wenn es Mitternacht sein sollte, dunkel wird es ja eh nicht.

Daten

115km
2:15 Std
Regen, 7 - 9 Grad

 

Update: Nach einem intensiven Studium des Wetterberichts Norwegen haben wir morgen zwischen 5 - 14 Uhr ein Zeitfenster mit wolkigem und sonnigen Himmel, den wir ausnützen wollen. Danach soll es wieder regnen.

Plan: Start um 6 Uhr in Steine, Durchquerung von Westen nach Osten der Vesteralen, weiter nach Guillesfjordbotn und der Beginn der Lofoten bis Svolvaer. Wäre ja wieder genial, wenn der Wetterbericht recht hätte und wir da tatsächlich noch ein paar Sonnenstunden auf den Lofoten hinbekommen.

Bin gespannt, wie genau der Wetterbericht morgen mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Externe Links

Übernachtung

Steine - Hafen**
frei

direk am Meer und dennoch nicht wirklich indyllisch

Koordinaten: 68.61564,14.434381
N 68° 36' 56.3"  E 14° 26' 3.8"
letzter Besuch: 6.2014

Durch die Lofoten 15.6.2014

Wir sind tatsächlich um 5:15 Uhr erwacht. In der Nacht hat es stark geregnet und als wir morgens zum Fenster hinausschauen, sehen wir tatsächlich schon blaue Streifen am Himmel. Also, nix wie los, Knutschi startklar machen.

typisch Lofoten

Natürlich pipst etwa zum 47igsten Mal der Alarmton der noch herausgefahrenen Treppe, aber nachher düsen wir los. Etwas zu schnell, denn wir holen den Regen wieder ein, dafür kurz vor dem Tunnel steht ein Elch mitten auf der Strasse. Leider ohne Geweih und leider ist er auch sofort weg. Er wird nicht mit einem Wohnmobil so früh morgens an einem Sonntag gerechnet haben.
Wir verlassen die Vestrålen mit deutlich mehr Sicht wie gestern und steuern auf die Lofoten zu. Alles läuft bestens und das Wetter wird immer besser. Wir sagen uns, dass wir so lange fahren, bis es beginnt zu regnen, was am Nachmittag ja passieren soll.

Lofoten

Um vier Uhr treffen wir in Å ein, haben die ganzen Lofoten durchquert und die Sonne scheint noch immer. Gemütlich gehen wir das kleine Fischerdorf mit seinen  Stockfischköpfen (riechen herrlich) besichtigen und beraten danach, was wir noch machen sollen. Wir beschliessen, die nächste Übernachtungsgelegenheit zu nutzen und so landen wir auf dem Camping von Moskenes. Der Platz ist herrlich weit über dem Meer. Während dem Nachtessen beginnt es dann zu regnen.

Ach ja, die Lofoten. Sie sind wirklich einmalig, am besten haben uns aber die letzten drei Strecken gefallen – Hamnoya – Reine – Moskenes – Sorvagen. Vorher war es auch fantastisch, aber ehrlich gesagt, hat es ausgesehen wie in der Schweiz auf 3000m ü. Meer mit vielen Bergseen. Ich habe mir vorgestellt, dass da einzelne Berge aus dem Meer hervorragen, und dem war irgendwie nicht so. Und es hat viel weniger freie Stellplätze und Parkmöglichkeiten wie weiter oben im Norden. Ist ja auch normal, hier leben wieder mehr Menschen und der Platz ist auch beschränkt. Land und Leute haben wir sicher nicht kennengelernt heute, das ist ein Grund, später wiedermal zurück zu kehren.

Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Entweder Fähre von Moskenes nach Bodø, oder von Svolvær nach Skutvik mit dem vorherigen Besuch des Wikingermuseeums. Schauen wir mal.

Reisedaten

370km - 7:10 Std
Nieselregen, bewölkt, sonnig 8 - 14 Grad
Sonnunter- und -aufgang: immer noch keine

Externe Links

Übernachtung

Moskenes - Camping***
Camping

Hoch über dem Meer

Koordinaten: 67.90005,13.054992
N 67° 54' 0.2"  E 13° 3' 18"
letzter Besuch: 6.2014

Wieder auf dem Festland 16.6.2014

Gestern haben wir alles richtig gemacht. Als wir heute morgen aufwachen, regnet es ziemlich heftig.

an einem Bergsee

Wir frühstücken, duschen, ent- und versorgen, und machen uns gemächliche gegen Mittag auf den Weg. Wir fahren die Lofoten dieses Mal von West nach Ost, machen in Borge halt und besichtigen das Wikingermuseum. Es ist wirklich eine coole Sache, allerdings weiss ich jetzt immer noch nicht, wo die Wikinger überall verbreitet waren und ob sie nun ein friedliches Volk oder auf Beutezüge aus waren.

Egal, uns hat es trotzdem gefallen und wir steuern nun Svolvær an, da die Fährüberfahrt dort kürzer ist wie in Moskenes. Meine Holde Kunigunde ist nicht richtig Seefest (eher überhaupt nicht, das heisst, sie kann überhaupt keinen Wellengang vertragen, aber das darf ich nicht sagen). Wir stehen in der Schlange und sind diesmal gerade das zweite Auto, das keinen Platz mehr hat. Ich habe mit dem eigentlich gerechnet, da um 16 Uhr wahrscheinlich eh am meisten diese Überfahrt nutzen wollen und wir nur knapp vorher da waren. Dann warten wir halt 5 ½ Stunden und machen es uns gemütlich.

Fährabkürzung Richtung Lodingen

Keine 5 Minuten später kommt ein deutsche Womofahrer und fragt uns, wann die nächste Fähre loslegt. Nach einem kürzeren Gespräch weiss ich von ihm, dass er sicher keine 5 Stunden wartet und dass auch eine Fähre 100km weiter von Lødingen losfährt. Der spinnt doch, so zu hetzen im Urlaub. Aus Neugierde nehme ich trotzdem die Karte hervor und schaue mir seine Reiseroute genauer an. Und ich muss sagen, er ist gar nicht der Dümmste: 99km hier fahren, auf der anderen Seite 15km einsparen, die Fährüberfahrt noch viel Kürzer (und damit auch günstiger) wie alle anderen und wenn wir gleich losfahren würden, reicht es gerade noch für die 18:30 Uhr Fähre. Das heisst wir würden etwa 5 Stunden sparen… Und hier auf dem Fährparkplatz ist es ja nicht wirklich schön.

4 Minuten 30 Sekunden später sind wir auch auf dem Weg nach Lødingen. Wir geniessen die Gegend und ich muss sagen, entweder ist die Fahrt auf den Lofoten von Å nach Guillesfjordbotn schöner wie umgekehrt, oder ich habe bessere Laune wie gestern oder trotz des heute schlechteren Wetters gefallen mir die Lofoten je länger je besser.

Egal, wir kommen genau richtig und haben auf der Fähre auch noch Platz und schon wenig später sind wir wieder auf dem Festland und der E6.

Und wieder reisst mich der Norden von Norwegen vom Hocker, Wälder, Fjorde, Seen, Berge. Das ist „mein“ Norwegen, verlassene Gegenden, keine Touristen ausser ein paar Wohnmobile, Natur. Die Einsamkeit gefällt mir irgendwie noch etwas mehr, wie nur super Natur und dafür mehr Leute.

Wir fahren, können uns wieder kaum erholen und im fast einzigen grösseren Dorf Innhavet gleich hinter dem Kreisel eine super Waschanlage für Wohnmobile! Natürlich spritze ich da unser Knutschi ab, schäume es ein und poliere es auf Glanz. Das tut uns richtig gut! Es strahlt über beide Kotflügel und wir machen uns mit noch besserer Laune auf den Weg. 40km später biegen wir von der E6 in eine Nebenstrasse Richtung Horndal. Da finden wir sicher ein geeignetes Plätzchen zum übernachten.

Und was für eins! Direkt am Bergsee, keine 2 m entfernt, links und rechts Berge mit Schneefeldern, am Ufer Wald. Was will man da mehr? Es gibt auf der ganzen Welt einfach nichts genialeres, wie reisen mit dem Wohnmobil! Für nichts würde ich tauschen!

Reisedaten

328km
5:25 Std
regnerisch, wolkig, 4 - 9 Grad

Übernachtung

Horndal - Bergsee****
frei

Stellplatz an einem klaren See

Koordinaten: 67.65250,15.763596
N 67° 39' 9"  E 15° 45' 48.9"
letzter Besuch: 6.2014

Elchsafari am Polarkreis 17.6.2014

Bei strömenden Regen fahren wir Richtung Saltstraumen. Dies ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt, 400 Millionen Kubikmeter Wasser treiben alle 6 Stunden durch diese Enge, dadurch gibt es riesige Wasserwirbel, und das wollen wir uns nicht entg...

grosse Wirbel im Wasser

Saltstraumen

Morgens informiere ich mich übers Internet, wann denn heute die interessanteste Zeit ist. Um 15:15 Uhr soll die Strömung am stärksten sein, ideal für uns. Denn so reicht es, wenn wir um 11 Uhr starten und zwischendurch noch eine Stunde für´s Einkaufen einplanen.

Im Regen verläuft die Fahrt unspektakulär, nur einmal gibt es etwas Action, als sich vor uns zwei grosse Lastenzüge in einem Tunnel kreuzen müssen. Ich gehe schon ein wenig in Deckung, als einer der beiden oben an der abgerundeten Tunneldecke so richtig entlangstreift und ein paar Betonbrocken auf die Strasse fallen. Wegen der Dunkelheit im Tunnel kommen wir aber nicht alles im Detail mit. Wir sind richtige Gaffer geworden ;-)

Beim Saltstraumen angekommen, regnet und windet es immer noch, und so viele Menschen wie hier habe ich nicht mal am Nordkap gesehen. Aber es sieht schon gut aus und die Kräfte des Meeres lassen sich nur erahnen. Wir bleiben insgesamt drei Stunden auf dem Parkplatz, zum einen, um unsere regennassen Hosen wieder zu trocknen, zum anderen um Zeit zu schinden. Denn heute wollen wir uns auf die Suche nach den Elchen machen, und da ist es besser, wenn wir so spät wie möglich fahren.

Die etwa 150km zwischen Rognan – Mo i Rana auf der E6 sehen auf der Karte aus, als ob es dort Elche haben könnte. Wir fahren also so, dass wir an unserem Tagesziel, dem Svartisen-Gletscher, erst um 24 Uhr ankommen. Wir fotografieren alles, Kühe, Schafe, Pferde, Rentiere, Wurzelstöcke, schwarze Hütten, aber keines ist ein Elch mit Geweih, obwohl wir die ganze Strecke schauen wie die Sperber.
Na ja, ganz die Wahrheit ist es nicht, denn das Wetter hat aufgetan und die Gegend ist für uns ein Traum. Ich staune wiedermal meine Augen aus dem Kopf und geniesse wirklich jeden Kilometer. Es ist wieder eine von diesen Strecken, die man unbedingt gefahren sein muss, für uns ist es Nordfeeling pur.

Polarkreisüberschreitung auf der E6

Fast auf dem höchsten Punkt, ca. 700m über Meer überschreiten wir den Polarkreis gegen Süden und da muss natürlich wieder ein Foto gemacht werden. Da es schon spät ist und sehr wenige Leute (keine) dort draussen sind, platziere ich unser Knutschi direkt neben der kleinen Weltkugel und es kommt ganz alleine auf das Foto, damit wir ein Andenken haben, wie zuverlässig es uns auf der Reise geführt hat. Wir sind beide Stolz auf unser Wohnmobil.

Als wir gegen Mitternacht an unserm Tagesziel ankommen, haben wir einen weiteren unvergesslichen Tag in unser Gedächtnis eingebrannt.

Daten

362km
6:00 Std
regnerisch, 4 - 8 Grad

Externe Links

Übernachtung

Mo i Rana - Svartisen****
Stellplatz

Stellplatz ohne nichts, auf Wiese direkt am Gletschersee

Koordinaten: 66.49057,14.197422
N 66° 29' 26.1"  E 14° 11' 50.7"
letzter Besuch: 6.2014

Wiedermal dunkel und nasse Füsse 18.6.2014

Um 11 Uhr starten wir am Gletschersee weiter Richtung Süden.

wieder ein Elch

Wegen zu starkem Wind fährt das kleine Ausflugschiff nicht und drei Stunden im Regen wandern, um dann den Gletscher für 20m zu besteigen, wollen wir dann doch nicht. Schliesslich haben wir schon viele Hoch- und Gletschertouren in den Alpen unternommen, aber die gesamte Ausrüstung haben wir nicht hier.

Auf Nebenstrassen fahren wir (mist, ich muss Licht machen, ich sehe nichts mehr beim Schreiben. Ich brauche jetzt das erste mal künstliches Licht seit ca. zwei Wochen) von Korgen die 806 nach Hattfjelldal und nachher dem Fiplingvatnet-See entlang. Alles wunderschön.

Zwischendurch fahren wir einem Schild für einen Picknickplatz nach. Die Strasse, d.h. der Weg, wird immer schmaler und steiler. Ich beginne zu schwitzen und bei einem Haus mit drei Mörderhunden frage ich dann doch nach. Wir sind schon zu weit und müssen wieder umkehren. Bin ich froh, als wir wieder Asphalt unter den Rädern haben!!!

Hoch über dem See machen wir Pause und kochen uns ein indisches Menu a la Norwegerart vom Supermarkt. Wir haben etwas Mühe mit dem Rezept, Killing wissen wir, das dies Geflügel heisst, Fløte ist Rahm aber Rømme? Egal, das Menu wird super und wir schlagen uns die Bäche voll.

kleine Wanderung

Nachher wollen wir noch zu einem kleinen Berggipfel hochwandern, um uns einen Überblick über die Gegend zu machen. Schon nach 400m haben wir platschnasse Füsse, alles nur Moor und Sumpf. Sieht schön aus, ist aber sehr feucht. Wir haben uns bis jetzt über all jene lustig gemacht, die hier mit Gummistiefeln wandern gehen, jetzt wissen wir warum und wir wären froh, auch welche zu haben.

Nach einer Stunde sind wir zurück und wechseln zuerst Socken und Schuhe und machen uns dann wieder auf den Weg zur E6. Und dann bei 80 km/h sehen wir ganz unverhofft zwei riesige Elche gleich neben der Strasse. Wir sind zu verdaddert, um auch nur ein Foto zu schiessen. An der nächsten Wendemöglichkeit geht’s wieder zurück, vielleicht sind sie ja noch da? Klar, beide Elche sind da und laben sich an dem Grün. Die Fotos sind im Kasten und wir glücklich. Leider haben sie keine Geweihe, aber man ist ja auch so zufrieden…

Den Snäsavatnet-See fahren wir auf der südlichen Strasse entlang, in der Hoffnung, dort ein ruhiges Plätzchen für die Nacht zu finden, was eigentlich ganz einfach ist.

Und jetzt während dem Schreiben haben wir doch tatsächlich wieder einen Sonnuntergang, theoretisch (sehen tun wir ihn wegen den Wolken nicht), der erste seit 14 Tagen. 14 Tage – 0 Nächte.

Diese Zeit war genial und echt, die Nächte waren immer taghell, nicht mal eine Dämmerung oder so. Wir brauchen nun das erste mal wieder Strom für die Beleuchtung in unserem Knutschi.

Reisedaten

376km
6:40 Std Fahrzeit
8 - 15 Grad, regnerisch, stark bewölkt
Sonnenuntergang: 23:43 Uhr

Übernachtung

Breide - ***
Camping

Rastplatz am Waldrand

Koordinaten: 64.19116,12.193723
N 64° 11' 28.2"  E 12° 11' 37.4"
letzter Besuch: 6.2014

Reisestrecken

unseres Reisestrecke