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Fastnet Rock Irland 2019
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Reisebericht

Rummel auf dem Festland 30.5.2019

Aber wir besteigen auch den zweithöchsten Leuchtturm Europas

Auf der Fähre schlafen wir wiedereinmal sehr gut, das schwanken Abends liess in der Nacht deutlich nach, so dass wir am Morgen erholt aufstehen können. Nach dem opulenten Frühstück, das im Kabinenpreis inbegriffen ist, räumen wir noch die halbe Minibar leer und verstauen die Getränke in unserem Rucksack, danach müssen wir schon zu unserem Knutschi und machen uns abfahrbereit.

Auf die Minute pünkltich legt die Fähre in Cherbourg an und wir sind wieder auf europäischen Festland. Auf den Strassen nun wieder rechts fahren, aber auch diese Umstellung klappt eigentlich problemlos. Nur etwa 30km von Cherbourg weg steht der Phare de Gatteville, mit 75m Höhe der zweithöchste Leuchtturm Europas. Ist ja wohl klar, dass wir da den kleinen Umweg von 10km auch noch in Kauf nehmen.

Wir sind wiedermal beeindruckt, zahlen die 3 € Eintritt und klettern die 365 Treppenstufen im innern des Turms in die Höhe. Der Ausblick ist natürlich gewaltig, aber die Dicke der Mauern ist noch fast erstaunlicher, 2.60m massiver Stein... Wir geniessen den blauen Himmel und das warme Wetter. Hier auf dem Festland riecht die Luft irgendwie anders, sie fühlt sich auch anders an und irgendwie merken wir daran, dass wir wieder bald zu Hause sein werden.

sieht ja ganz klein aus

Während der Pause nach der Besichtigung haben wir die Idee, wenn wir jetzt schon im Herzen der Normandie sind, könnten wir ja gleich mal noch Omaha-Beach und den amerikanischen Soldatenfriedhof besuchen. Den haben wir nämlich bei unserem letzten Besuch hier in der Gegend nicht gesehen.

regt zum Nachdenken an

Allerdings erwischen wir dafür wohl einen ganz schlechten Tag: Auffahrt als ein Feiertag, wo nicht nur wir diese Idee haben und dazu ist in einer Woche anscheinend das 75 Jahre Jubiläum des D-Days. Und das wird wahrscheinlich für diese Region das grösste je dagewesene Fest. Schon jetzt Unmengen von Wohnmobilen, Militärfahrzeugen, Amerikaner und Kriegsveteranen, so einen Rummel sind wir einfach nicht mehr gewohnt.

Als wir dann auf dem Wohnmobilparkplatz parkiert haben und zum Soldatenfriedhof marschieren, laufen wir innerhalb Menschengruppen, Amerikaner mit T-Shirt-Beschriftungen von damaligen Einheiten, unmengen Schüler in bauchfreien Tenus und wild am Handy tippend und zwischendurch kommt uns eine Gruppe von deutschen Soldaten in ihren Uniformen entgegen. Dazu fliegen Militärhelikopter über das Gelände und überall Baustellen von Tribünenbauten, die noch nicht ganz fertig sind. Echt jetzt, das hat mit Einkehr in sich selbst, Gedenken an Gefallene Menschen und die Hoffnung, dass so etwas nie wieder passieren darf, rein gar nichts zu tun.

falscher Ort, falscher Zeitpunkt

Die 9387 weissen Kreuze vor den Gräbern und die Namen mit dem Todesdatum darauf, in all dem Rummel, lässt uns das nicht kalt.

Etwas bedrückt fahren wir dann weiter, einfach aus all diesem Rummel mit Vorankündigungen von Strassensperrungen für den 6. Juni, einfach raus gegen Westen. Irgendwie haben wir nun auch keine Lust mehr, weit zu fahren, wir müssen uns erst wieder etwas finden. Anita sucht auf Google Maps einen Stellplatz und lotst mich gekonnt dahin. Wir landen in Beuvron-en-Auge auf dem Stellplatz. Sehr schön gelegen und fast voll. Was ist denn hier wieder los? Wie es sich herausstellt, ist dieses Dorf ziemlich bekannt und zählt zu den schönsten Dörfern ganz Frankreich.

Beuvron-en-Auge

Ja, es sieht toll aus, aber auch hier viele Leute am heutigen Feiertag. Gegen Abend wird es dann aber besser, die meisten müssen ja wieder gehen, denn hier wohnen nur 191 Einwohner und nun auch noch 16 Wohnmobilbesatzungen. Nach einer, nein zwei, Crêpes sind wir satt und müssen den heutigen Tag etwas sacken lassen.

Morgen machen wir dann wieder mehr Kilometer


Übernachtung

Beuvron-en-Auge - Sosta Camper****
Stellplatz

schön und ideal gelegen

Koordinaten: 49.18652,-0.049640
N 49° 11' 11.5"  E -0° 2' 58.7"
letzter Besuch: 5.2019

Zwei Premieren 31.5.2019

Wir fahren heute immerhin 600km und besichtigen keine Sehenswürdigkeiten, aber es gibt doch einiges zu erzählen.

Heute gibt es nur Kilometer zu fressen, allerdings ist die Fahrt auf den Autobahnen nicht mehr so spannend wie noch in Irland. Spannend wird es dann nur, als unser Gesamtkilometerzählerstand 99999 anzeigt. Gibt es jetzt noch eine Stelle mehr oder beginnt es wieder bei Null? Oder müssen wir unseren Fiat Ducato jetzt zurückgeben?

Doch, er spring genau an einer Zahlstelle auf 100000, wir können diese Zahl sogar legal fotografieren. 426 Übernachtungen in 100’000km, ergibt inklusive den Servicefahrten 234km pro Etappe. Ganz ordentlich, wie wir finden! Und wir haben unser Knutschi genau 1890 Tage, also pro Tag 53km. Wow, das ist ja ziemlich viel. Und wenn wir grad bei den Zahlen sind, wir haben in dieser Zeit 22,5% aller unserer Nächte im Wohnmobil verbracht. Dürfte ziemlich Rekord sein, wenn man nicht im Womo lebt! Immerhin unser Rekord.

Tja, und dann erleben wir noch eine weitere Premiere: Wir übernachten heute in unserem 26. Land. Finden wir jetzt auch nicht schlecht. Von Europa fehlt uns vorwiegend noch der Osten und

  • Andorra
  • Island
  • Liechtenstein (liegt zu nahe, als wir da übernachten müssten, sind ja nur 2km Fahrt)
  • Malta
  • Monaco (sind wir aber schon durchgefahren und haben wir besichtigt)
  • Portugal (man staune)
  • San Marino (waren wir mit dem Womo auch schon, nur nicht übernachtet)
  • Vatikan (gibt es dort überhaupt eine Möglichkeit, mit dem Womo zu stehen und zu übernachten?)


Jetzt sitzen wir an der Sonne und schmachten vor uns hin. Die Hitze hier im Süden sind wir uns nicht mehr gewohnt… Anita kochte noch ein feines Teigwarenrisotto, so dass endlich mal unser Reservestock an mitgebrachten Lebensmitteln kleiner wurde. Auf jeder Reise dasselbe Problem: Komm wir laden noch ein paar eiserne Reserven zum Essen ein und dann bringen wir all dies wieder ungeöffnet nach Hause…

Sollen wir noch mit dem Rad noch in die Stadt, Luxembourg zu besichtigen?


Übernachtung

Luxembourg - Kockelscheuer***
Camping Koordinaten: 49.57151,6.108060
N 49° 34' 17.4"  E 6° 6' 29"
letzter Besuch: 6.2019

Wir sind wieder zu Hause 1.6.2019

Und denken schon über die nächste Reise (und das nächste Wohnmobil) nach.

Die letzten 540km von 5517 von Luxembourg zurück in die Schweiz verliefen ohne viel Verkehr und wiedermal problemlos. Hier zu Hause wurden wir mit einem Grillfest empfangen, wiedermal Olma-Bratwürste und Servelats.

Aber zuerst befreiten wir unser Knutschi von der Wäsche und füllten die Waschmaschine, dazu leerten wir seit Beginn der Reise das erste Mal unsere Trenntoilette, sie hielt die 30 Tage super durch, den Urintank leerten wir selbstverständlich häufig.

Während der Heimfahrt unterhielten Anita und ich uns über ein neues Wohnmobil. Was wäre wenn das Bankkonto nicht grad Ebbe hätte... Die Art, wie wir Reisen, belasten wir unser Womo schon etwas und da wäre vielleicht eine Art Offroader, Bimobil oder so etwas gar nicht das schlechteste. Wenn wir an Marokko denken, oder die Wintertour ans Nordkapp oder auch in Irland, manchmal wäre ein 4x4 nicht schlecht gewesen. Aber die nächste Reise in drei Wochen wird uns ins Engadin führen, und da sind wir dann mit unserem Teilintegrierten wieder voll richtig. Mal schauen, was die Zukunft bringt.

Danke all den Leuten, die uns während Irland auf dem Blog verfolgt haben, all die positiven Rückmeldungen und all die Tipps, ihr seid Klasse!

Jetzt geht es an die Buchhaltung und dann werden wir zu Irland noch unsere genauen Reisekosten bekannt geben.

4000 Euro für 30 Tage Irland 2.6.2019

Soviel haben wir auf unserem Irland-Tripp ausgegeben, die genauen Zahlen im Beitrag.

Wir waren zu Zweit 31 Tage unterwegs von der Schweiz nach Irland, haben dort die Insel umrundet und viele Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten gesehen. Schlussendlich landeten wir wie fast immer pro Tag und Nacht zwischen 60 - 70€ pro Person. Was aber erstaunt, die Reise selber nur in Irland ohne Hin- und Rückfahrt war erstaunlich günstig.

Am günstigsten waren die Übernachtungen, da haben wir blos 180 € ausgegeben. Der teuerste Campingplatz mit 25€ war in Luxembourg und Nordirland, in Irland selber waren die Preise zwischen 10 – 20€ und vielfach auch gratis, wenn wir bei Leuchttürmen, Sehenswürdigkeiten oder einfach an der Küste auf Parkplätzen übernachtet haben.

Dazu haben wir für rund 300€ Mitbringsel, wie Whisky oder Kleider ausgegeben, was man sich locker sparen könnte.

Die Auswärtsessen schlagen mit 550 € zu Buche, Fish & Chips da, ein Burger dort, 2x edel Essen gegangen, dazu sind die Pub-Besuche auch nicht ganz günstig, aber alles verkraftbar. Wenn wir da sparen wollten, wären wir mit 200€ locker durchgekommen.

Eintritte und Bootsfahrten machten 380€ aus, da hätte ich mit mehr gerechnet. Schliesslich besuchten wir den Fastnet Rock Leuchtturm (80€) und auch auf den Skellig Inseln waren wir (40€), dazu haben wir alles besichtigt, was wir irgendwie sahen. Viele Sehenswürdigkeiten waren gratis, andere bezahlten wir bis etwa 12€ pro Person Eintritt. Also bunt gemischt, aber bei den vielen Sachen, die wir gesehen haben, echt günstig.

Insgesamt fuhren wir 5500km was beim Diesel mit 720€ zu buche schlägt. Da wir beim Hin- und Rückweg über Luxembourg fuhren, kam das verhältnismässig günstig und an dieser Summe kann man gar nichts sparen.

Die Fähren kosteten insgesamt 1220 € und dabei haben wir geklotzt (Ijmuiden – Newcastle, Cairnryan - Larne, Dublin - Cherbourg). Jedesmal die besten Suiten und die Überfahrt genommen, die am Besten in unseren Reiseplan passte, also nicht auf den Preis geschaut. Wenn man da günstig fahren möchte, liegen locker 500€ Sparpotenzial drin.

Wir hätten bei einer knausrigen Reise statt 4000 wohl unter 2700 € ausgeben müssen, aber unser bezahlter Mehrpreis war jeden einzelnen Cent wert und wir würden alles nochmals genau gleich machen.

Eine Günstigreise kostet nach Irland also ungefähr 45 € pro Tag und Person, unsere Luxusvariante 65 €.

Anmerkung an Neulinge: Wohnmobilurlaub kostet auch!


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Engadin, wir kommen 5.6.2019

Kaum zu Hause und schon bald wieder unterwegs

Bild: Andreas / flickr

Manchmal kann es schnell gehen. Wir haben noch nicht mal das gesamte Womo richtig ausgeladen, geschweige denn gereinigt und schon sind die nächsten Pläne gemacht.

Wir werden schon am 21. Juni ins Engadin reisen! Das ergab sich ziemlich kurzfristig. Die Tourismusregion Engadin hat uns eingeladen, das Engadin mal zu besuchen, wenn es keinen Schnee hat. Bisher waren wir ja jeweils nur im Winter dort und waren dann mit unseren Langlaufskis auf den Top-Loipen im Tal unterwegs oder brutzelten ein Fondue im Knutschi auf dem Camping Madulain. Jetzt dürfen wir das Engadin mit sommerlichen Tätigkeiten beglücken, da soll es nämlich sehr viele Möglichkeiten geben. Die Campingplätze können wir nach Wahl gratis besuchen und wenn wir Lust auf Aktivitäten haben, dürfen wir uns melden. Ist doch toll, oder?

Es wird also unsere erste Reise, die «gesponsort» ist, einzige Bedingung, die wir haben: wir sollen darüber schreiben! Als ob wir das nicht sowiso tun würden…

Und da ich schon lange wiedermal einen Klettersteig absolvieren und Anita endlich mal Standup-Paddeln ausprobieren will, trifft sich das perfekt. Und eines verspreche ich den Lesern: wir werden jeden, JEDEN, Campingplatz im Engadin besuchen und möglichst viel unternehmen.

Nun bin ich an der Planung, allerdings habe ich gemerkt, dass wir jetzt gar keine Zeit haben, alle Plätze an einem Schnorz zu besuchen. Wir müssen zweimal ins Engadin reisen, einmal jetzt ende Juni und das andere Mal wollen wir dann im Herbst, wenn das Engadin besonders schön ist, dorthin gehen.

Wir freuen uns echt auf das Alpental und die Reise, ist es doch mal etwas anderes, wenn wir uns quasi ein «offizielles Ziel» vorgenommen haben, alle Plätze zu besuchen.

Aber wie gesagt, wir sind bei unserem Auftrag völlig frei und dürfen Reisen und Machen, wie wir wollen und besichtigen, was wir wollen.

Wir freuen uns.


Erfolg als Trittbrettfahrer 6.6.2019

Nicht immer hat man Erfolg und kann etwas dafür, so auch heute.

Eigentlich hatte ich heute einen coolen Beitrag geplant, der jetzt aber noch etwas warten muss. Für mich gibt es eben drei verschiedene Beiträge, die, die aktuell sein müssen, wie Reiseberichte, News oder solche Dinge, dann die unkomplizierten, die man immer bringen kann wie Testberichte etc. und dann die Lückenfüller, weil man sonst nichts hat. Das sind übrigens die, die auch irgendwann wieder verschwinden. Der heutige Beitrag ist ein Mittelding zwischen Aktuell und Lückenfüller. Lückenfüller, weil er in mittlerer Zukunft wieder gelöscht wird, aktuell, weil er nur heute veröffentlicht werden kann.

Der heutig geplante über unsere bewährten Wohnmobil-Gadget muss jetzt warten, wahrscheinlich bis Sonntag oder Montag. Warum? Weil Sonntag und Montag die beiden Tage sind, wo ich auf der Webseite die meisten Zugriffe haben. Also müssen die tollen Beiträge dann veröffentlicht werden. Dienstag bis Donnerstag sind die OK-Tage, Freitag wird’s schlechter, Samstag ganz mies. Am Freitag fahren anscheinend schon alle weg und samstags ist man unterwegs. Sonntag morgens haben dann in der Kirche wieder alle Zeit, um Blogs zu lesen

Also, ich bin abgeschweift. Heute Morgen um 9 Uhr kontrolliere ich die Statistik der Webseitenzugriffe. Die letzten Tage jeweils etwa 1400 Leute auf der Webseite, also ziemlich gut und ich bin zufrieden. Allerdings erstaunt es mich, dass heute um 9 Uhr schon gleich viel Leute auf der Webseite sind, wie vorher ein einem Tag. Läuft da ein Hackerangriff? Was ist da los? Ich komme ins Rotieren. Dann finde ich heraus, dass 90% den Blogeintrag «Umweltplakette Deutschland für Schweizer» lesen. Das ist jetzt aber komisch und mein Ehrgeiz ist geweckt.

Eine halbe Stunde später ist alles aufgeklärt: im 20Min.ch gibt es auf der Titelseite einen Beitrag, dass in Deutschland tausende von Schweizer Fahrzeughalter gebüsst werden, weil sie keine Umweltplakette haben und dass dies viele Schweizer nicht wissen. So gehen die Leser dieses Zeitungsberichtes zu Tante Google und suchen nach Umweltplakette Deutschland für Schweizer. Und dann kommt mein Blogbeitrag mit genau diesem Titel an 2. Stelle bei Google. Und jeder der sucht, klickt darauf und ich habe viele Zugriffe. Ich habe heute also sehr viele neue Blogleser, die wahrscheinlich nur heute einen Beitrag lesen und schon eine halbe Stunde später meinen Womoblog wieder vergessen haben. Wird also nicht nachhaltig sein und es wird mir auch nicht viele bleibende Leser bringen, aber schliesslich gibt es nicht viele Tage, wo ich so viele Zugriffe wie heute haben werde (stand 18 Uhr: 3235 Unic-Users, aber jetzt gibt es wieder ab, da der Artikel nicht mehr auf der Homeseite erscheint...).

Also, als Trittbrettfahrer war ich heute erfolgreich und ich habe übrigens in dem Artikel von 2016 alles richtig geschrieben. So habe ich all den neuen Lesern keinen Bären in irgendetwas aufgebunden, beruhigt auch noch etwas.

In diesem Sinne: eine erfolgreiche Zeit jedem Leser und irgendwann kommt ein Erfolg, ohne viel dafür gemacht zu haben.

Neuer Arctic Coast Way in Island 7.6.2019

Ab morgen hat Island eine offizielle Strasse, die durch den Norden führt und weitere Touristen anlocken soll.

Für den Norden von Island wird morgen offiziell der Artic Coast Way eröffnet. Es ist eine 900km lange Strecke zwischen den Dörfern Hvammstangi und Bakkafjörður im Norden Islands. Die Strecke führt entlang wilden Küsten, einsamen Klippen, tiefen Fjorde und schwarzen Stränden. Die Strasse ist nicht wirklich neu, aber sie wird ausgeschildert und touristische Angebote werden geschnürt, so dass vermehrt Reisende diesen Streckenabschnitt befahren sollen. Es wird nicht Wert gelegt, diese Strecke nur abzufahren, sondern man soll vor allem die Sehenswürdigkeiten besuchen, Ausflüge zu einsamen Inseln machen und die einheimischen Lokale besuchen.

Es besteht in Island ja schon die Ring Road und der Golden Circle, beides auch touristische Strecken. Die Ring Road führt um die gesamte Insel und ist mit dem Wohnmobil problemlos zu machen. Der Golden Circle ist viel kleiner und führt von der Hauptstadt Reykjavik zu den bekannten Geysiren und dem Gulfoss Wasserfall. Der Golden Circle wird von fast allen Touristen gefahren, die Ring Road von vielen. Mit dem Arctic Coast Way will man nun die Touristen auch in den hohen Norden der Insel bringen, die bis anhin eher etwas vernachlässigt wurde.

Raufarhöfn, Nordost-Island

Für Wohnmobilisten ist das nun eine neue Strecke, wo man sicher weniger Touristen findet, wie auf der Ring Road. Allerdings wird es nicht ganz so einfach: Freies Übernachten ist seit 2017 im gesamten Land verboten. Aber es gibt entlang der 900km langen Strecke knapp 30 Campingplätze, einige davon sind wie freies Stehen, da sie keine Infrastruktur bieten und total in der Natur sind. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind aber nicht auf der gesamten Strecke verteilt, da muss man sich dann vor der Reise etwas informieren.

Auf der Strecke gibt es einige Abschnitte, die nicht asphaltiert sind, wenn man genügend Zeit einrechnet, aber mit einem Wohnmobil ohne 4x4 anscheinend machbar.

Wir werden diese Strasse auch irgendwann mal abfahren, aber nicht mehr dieses Jahr…


Externe Links

Unsere Top-Wohnmobil-Gadget 8.6.2019

Es gibt immer wieder kleine Dinge, die das Leben unheimlich erleichtern. Jetzt nach fünf Jahren Wohnmobil unsere Top-Gadget, die uns noch immer viel helfen.

Tischdecke mit Anti-Rutschschicht

Tischdecke

Unser Tischtuch ist selber genäht, ich habe die Form geometrisch richtig berechnet und Anita hat es genäht. Der Clou dabei, unten hat es eine Anti-Rutschschicht, die genau die Grösse des Tisches hat. Die herabhängenden Ecken haben diese Schicht natürlich nicht. Es ist einfach genial, noch nie auch nur ein Millimeter verrutscht und ganz schnell zusammengerollt und abgeräumt. Auch wenn auf der Fahrt etwas auf dem Tisch steht, hält es auch dann ziemlich gut auf der Tischdecke.

Ablagebrett Küche

Ablagebrett

Was würden wir heute ohne diese zusätzliche Ablage nur machen. Es ist Abtropfbrett, Pfannenablage, Gläsertablar und Gemüseschalehalterung. Manchmal liegen die Laptops oder die Telefone da, leer ist diese Ablage nur während der Fahrt. Für das, das sie so schnell selber gemacht ist, nicht viel Kostet ist es eine tolle Investition.

Gestrickte Körbe

Aus langen Stoffstreifen strickte Anita mit dicken Nadeln kleine und grössere Körbchen, die nun als Gefässe für alles dienen. Da sind Sonnen- und Lesebrillen drin, Geldbörsen, einfach all die kleinen Dinger, die man so hat. Wenn wir etwas suchen, ist es bestimmt in einem dieser Körbe. Diese Körbe sind ziemlich dick und stabil und dämpfen bei einem allfälligen Sturz den Inhalt stark. Diese Körbe sind so gut, dass Anita im Auftrag von mir noch einen Spezialkorb für die Ablage oben beim Fahrersitz auf mass stricken musste, mit Zwischenwand. So können wir nun die Fotoapparate gut gegen Schlaglöcher geschützt lagern und haben sie immer griffbereit.

Saugnapfhenkel

Ich hätte ja nie gedacht, dass diese Aufhänger mit Saugnapf nur eine einzige Fahrt an der Duschwand hängend überleben werden. Jetzt hängen sie schon fünf Jahre an Ort und Stelle und verrichten mit dem Halten eines Abtrock- und Abwaschtuch ihren Dienst perfekt. Einzig wenn es im Winter sehr kalt im Wohnmobil wird, wenn wir es nicht brauchen, liegen sie auf dem Boden, aber während der Benutzung und all den Fahrten hängen sie bombenfest an der Wand.

Aufladestation

Die von Anita genähte Aufladestation für Handy und Tablet hat sich auch bewährt. Die Geräte sind während dem Aufladen auch während der Fahrt sicher aufbewahrt. Diese Ordnungstaschen kleben übrigens mittels Klettverschluss an der Wand und sind noch nie runter gefallen.

Batterieaufladegerät

Für unsere Sony-Fotoapparate haben wir einen Chinakracher als Aufladegerät gekauft. Das Ding ist einfach genial, Sony-Batterie aufstecken und dann kann man das Aufladegerät entweder an eine USB, eine Zigarettenanzünddose oder an 230V Strom anschliessen, je nachdem, was grad zur Verfügung steht. Gleichzeitig kann am Gerät ein USB-Kabel eingesteckt und noch ein Handy geladen werden. Auf einer Fähre müssen wir nur dieses Gerät mitnehmen und können alle unsere elektronischen Geräte daran aufladen. Da es nur einen 2-poligen Stecker bei 230 Volt hat, kann man es auch auf einer ausländischen Fähre einfach benutzen.

Anmerkung: einige Links verweisen auf Amazon, dort gibt es für diese Gegenstände die beste Beschreibung oder die beste Auswahl.


Demontage von geklebten Flex-Solarpanels 11.6.2019

Ich habe meine Solarpanels heute demontiert und das ging eigentlich besser wie erwartet.

Panels weg und dann sieht es richtig Scheisse aus

Unsere 280Watt Solaranlage bringt bei schönstem Wetter nur noch 5.3 Ah an Ladeleistung, eindeutig zu wenig und nur knapp einen Drittel von letztem Jahr. Irgend etwas stimmt da nicht mehr. Das darf nicht sein und darum werden diese Woche die Solarpanels zurück an den Verkäufer gebracht und zwei neue Panels abgeholt. Unser Verkäufer Autosolar wird dann nachschauen, warum die Panels nicht genug Leistung liefern. Sobald wir den Grund wissen, wird darüber ein anderer Blogeintrag erscheinen.

Aber heute musste ich zuerst einmal unsere Panels vom Dach reissen. Da hatte ich echt Respekt, da ich weiss, dass ich unsere Panels direkt auf das Dach geklebt habe und zwar nicht zu knapp mit dem Leim. Die gute Nachricht: die Panels hätten locker nochmals 10 Jahre auf dem Dach gehalten…  Und nochmals eine gute Nachricht: ich konnte beide Panels Rückstandsfrei innerhalb eines Nachmittags entfernen. Etwas weniger gut: unser GFK-Dach hat sich unter den Panels gelb verfärbt, wahrscheinlich von der Hitze der Solarzellen. Diesen Gelbstich konnte ich nicht eliminieren und so muss ich die Panels also wieder an der gleichen Stelle aufkleben. Also wenn man einmal semiflexible Panels aufgeklebt hat, werden die Panels die ganze Lebenszeit des Womos an jener Stelle liegen, sonst sieht man gelbe Stellen, und zwar nicht zu knapp.

Wenn der Leim weg ist und alles etwas gereinigt, schon besser

Also, zuerst musste ich mal das richtige Werkzeug organisieren, den die Panels einfach so mal schnell wegreisen geht gar nicht, die bewegen sich keinen Millimeter. Zur Auswahl an Werkzeugen standen von einem geraden Stechspaten, über Spachtel, Rasenabstechding bis zur dünnen Pizzaschaufel einiges an Auswahl. Bewährt hat sich dann ein Tapeten- und Plättliabkratzer vom Migros Baumarkt für 16.-. Er heisst ScrapeMaster 10mm, ist ziemlich stabil und hat eine gerade, scharfe Kante. Mit diesem konnte ich alle Leimresten rückstandsfrei vom Dach schaben. Es gab zwar Arbeit, aber jetzt ist alles weg und blitzeblank. Der schwierigste Teil war die erste Ecke, bis die richtig gelöst war. Danach ging es eigentlich wirklich gut, mit Kraft reisen und mit dem Schaber unter dem Panel den Leim lösen. Es dauerte keine 5 Minuten und die Panels waren weg.

mein Werkzeug, das sich bewährt hat. ScrapeMaster 10mm von der Migros

Danach mit diesem Schaber den Leim vom GFK kratzen, ist etwas eine Sisyphus-Arbeit, aber geht eigentlich mühelos. Ist einfach etwas Zeitaufwendig, pro Panel ca. eine Stunde. Danach habe ich das Dach gründlich gereinigt und mit verschiedensten Mitteln versucht, diese gelben Verfärbungen zu entfernen. Kein Mittel kann ich dazu empfehlen, nicht mal mein geliebtes Sagrassatore. 

Ich vermute mal, dass diese gelben Stellen wegen der Hitze der Solarzellen entstanden sind, denn dort wo es keine Solarzellen hatte, war es darunter auch nicht gelb. Auch dort wo der Leim war, der war noch weiss, aber darunter das GFK war trotzdem Gelb. Also muss es mit der Hitze einen Zusammenhang geben.

Aber da nachher wieder gleiche Panels auf die gleichen Stellen kommen, ist das nicht so tragisch.

Die andere Möglichkeit, die manchmal angewendet wird, die Ersatzpanels einfach über die alten kleben. Davon würde ich jetzt abraten, so viel Arbeit wie befürchtet gibt die rückstandsfreie Entfernung der Panels nämlich nicht.


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Das Wasser steht uns bis zum Hals 12.6.2019

Warum es in der Schweiz nicht viele Wohnmobilstellplätze gibt.

Es wird schwierig in der Schweiz mehr Stellplätze zu erzwingen oder legal frei auf Parkplätzen übernachten zu können. Ein Grund mehr wird heute wieder geliefert.

Gestern Nachmittag kamen die Meldungen, dass wir im Rheintal eventuell mit Hochwasser rechnen müssten, es sind grossflächig sehr starke Regenfälle angesagt. Bäche könnten über die Ufer treten und beim Rhein den einen oder andern Damm überfluten. Wir waren also gewarnt, als es Abends aus vollen Kübeln zu regnen begann. Und es regnete und regnete bis heute Mittag. Der Rhein schwoll an, überflutete ein paar Wege und führt Hochwasser. Der Bodensee als Auffangbecken kann innerhalb eines Tagen rund einen halben Meter steigen. Für uns Einheimische nichts dramatisches und für Wohnmobilisten einfach schlechtes Wetter. Wenn…

Heute Morgen in der Presse die ersten Meldungen: in Splügen wurde ein kleiner Van mitgerissen und zwei Personen mussten mitten aus einem hochwasserführenden Bach gerettet werden. Erster Gedanke: wie kein ein Auto mit Personen drinnen vom Hochwasser überrascht werden? Zweiter Gedanke: es werden hoffentlich keine Wohnmobilisten sein, die im Womo wild übernachtet haben?

Und dann nach dem Mittag die Gewissheit: zwei Ausländer wurden schlafend im Van überrascht, als der Van vom Hochwasser mitgerissen wurde. Riesiges Glück für die zwei Männer, die schlussendlich nur einem Schock hatten. Laut Pressemeldungen sei noch nicht klar, warum diese Personen im Van übernachtet haben.

Ist in Splügen nicht Campingverbot? Splügen liegt im Kanton Graubünden, in den Bergen, und der Kanton ist nicht eben bekannt für Stellplätze und legales Frei stehen. Aber in Splügen gibt es einen grossen geöffneten Campingplatz. Ich kenne die Situation nicht genau, aber die zwei Touristen haben auf einem Parkplatz am Ufer eines Baches übernachtet. Bei diesen Hochwasserwarnungen und dem Regen wäre es wahrscheinlich einem Einheimischen nie in den Sinn gekommen, dort am Ufer zu schlafen. Man kann diesen zwei Ausländern ja nicht direkt einen Vorwurf machen, hätte vielen passieren können.

Aber nun folgen in den Alpen noch mehr Übernachtungsverbote, die Gemeinden müssen sich ja gegen solche Schadenfälle schützen. Auch auf den letzten ebenen Flächen müssen uns die Gemeinden uns vor uns selber als Wohnmobilist schützen, denn wir schlafen ja auch bei Hochwasserwarnungen an den Ufern der Flüsse. Wen wundert es, dass wir in der Schweiz Mühe haben, Stellplätze und Übernachtungsplätze zu generieren? Wenn es irgendwo ein Übernachtungsverbot gibt, hat das meistens handfeste Gründe, auch wenn sie uns vielfach nicht wirklich einleuchten.

In der Schweiz liegen übrigens einen Drittel der Campingplätze auch in Gefahrenzonen, aber die werden bei Warnungen dann geräumt. Darum sollte man mindestens in den Bergen vor der Wahl eines Übernachtungsplatzes das Hirn einschalten und im Zweifelsfall auch mal ein Campingplatz anfahren.


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