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Reisebericht

Ballenberg 25.4.2022

Im Freilichtmuseum

Durch den Dauerregen nachts lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und schlafen so richtig lange aus. Uns geht es so richtig gut, keine Eile, kein Stress. Wir entschliessen uns, trotz des Regens ins Freilichtmuseum Ballenberg zu gehen, keine 10 Minuten Fahrt von hier. Schliesslich sollte ja jeder Schweizer mal dort gewesen sein und da wir es beide im Kindesalter nicht geschafft haben und keine Schulreise hierhin ging, holen wir das nun nach.

Beim Eingang Ost darf man mit dem Wohnmobil auch übernachten, einfach toll, auch wenn die Plätze etwas schräg sind. Warum ist das eigentlich nicht bei allen Sehenswürdigkeiten mit grossen Parkplätzen so? Ab 17 Uhr ist nichts mehr los, da das Museum geschlossen ist, also gibt es doch haufenweise Platz, um mit dem womo nach oder vor dem Besuch zu übernachten.

Leider regnet es noch immer, Zeit also, unseren Fotoapparat regensicher einzupacken. Da braucht man nur ein kleiner Plastiksack, schneidet hinten beim Boden die zwei Ecken ab, zieht dort auf jeder Seite den Kameragurt des Fotoapparates durch, so dass die Linse zur Öffnung schaut und schon ist das ganze gut geschützt und man kann auch im Regen tolle Fotos machen, ohne dass der Fotoapparat ertrinkt.

Nach dem Eingang kommen wir zuerst zu den Walliser Häuser, in einem wird mit Wasserrad, Mühlstein und Korn Mehl gemahlen. 4-5 kg pro Tag. Alles sieht man und das Mehl kann man sogar kaufen. Später kaufen wir dann aber schon das fertig gebackene Brot…

Wir wandern weiter durch das Berner Oberland, die Ostschweiz, Zentralschweiz und Westschweiz. Zurück über das östliche Mitteland und das Tessin. Im Gasthaus Degen von Hühnenberg essen wir etwas warmes, bevor es dann nach rund 5 Stunden wieder zum Womo geht.

Es macht Eindruck, die Häuser zu besichtigen von Anno dazumal, in einigen riecht es genau so, wie es als Kind bei meiner Grossmutter (mütterlicherseits) gerochen hat, manchmal liegen Spiele herum, die ich schon lange vergessen, aber als Kind noch gekannt hatte. Aber am eindrücklichsten fand ich die Kraft des Wassers, wie es grosse Wassermühlen antreibt und von der Kraft die Säge betrieben wird, um aus Baumstämmen dicke Balken zu schneiden. Wirklich cool, wenn man dabei zuschauen kann. Anita holt sich noch Tipps, wie man aus alten in Streifen gerissene Bettwäsche Wärmedecken stricken kann. Viel altes Wissen kann man hier hautnah erleben. Und früher waren sie eventuell gescheiter wie heute… Allerdings eine Inschrift gefällt mir ganz besonders: Maschinen wurden erfunden, um viel Zeit zu sparen. Nur, wo ist die Zeit geblieben, denn der Stress heute ist grösser wie früher!

Sägerei

Der Besuch hier war wirklich super, praktisch keine Leute, wir konnten vieles ungestört anschauen und sogar die Handwerker und Handwerkerinnen hatten viel Zeit, uns das Eine oder andere zu erklären. Ballenberg hat sich wirklich gelohnt.

Knapp vor der Schliessung um 17 Uhr waren wir dann wieder draussen und richten es uns nun gemütlich im womo ein.

Ein Kompliment an Ballenberg, dass man mit dem Womo übernachten darf (und ein Kompliment an Wohnmobilland Schweiz, die da die Initialzündung ausgelöst haben)

Coiffeuer

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Übernachtung

Ballenberg - Freilichtmuseum Eingang Ost***
Parkplatz

etwas schräg, sehr ruhig und tiptopp

Koordinaten: 46.74913,8.09700
N 46° 44' 56.9"  E 8° 5' 49.2"
letzter Besuch: 4.2022

Stellplatzberatung 27.4.2022

und bei Freunden

Schon wieder regnet es fast die ganze Nacht, aber wir lassen uns auf dem Parkplatz des Ballenberges nicht stören. Morgens gehen wir dann die Übernachtung noch bezahlen (10.-) und ich kaufe im kleinen Shop noch so ein cooler Filzhut, um gegen den Regen gewappnet zu sein.

Danach fahren wir schon bald los Richtung Bern. Ich habe dort noch einen Termin mit einem Betreiber einer Minigolfanlage, der das Gelände gerne mit einem Stellplatz ergänzen würde. Bei einem sehr guten Gespräch tauschen wir Ideen und Erfahrungen aus. Auf dem Gelände könnte ich mir sehr gut einen Stellplatz mit ca. 30 Plätzen vorstellen, guter ÖV-Anbindung in die Stadt Bern, Minigolfanlage und kleines Restaurant auf dem Gelände. Eigentlich perfekt. Jetzt müssen die Pläne noch etwas konkretisiert werden und dann fahren hoffentlich schon bald die Baumaschinen auf.

Falls noch jemand Lust hat, als Pächter die Anlage zu übernehmen oder gar als Investor und sich beim Bau und Besitz der Anlage zu beteiligen, die Möglichkeit gäbe es. Und wo hat man in der Schweiz schon so eine Gelegenheit? Leider ist die Anlage nicht bei uns zu Hause um die Ecke, denn sonst wäre das sicher eine Überlegung wert…

Egal, das Gespräch verlief sehr gut, wir konnten einige Hinweise geben und hoffen nun auf die Detailpläne. Zwei Stunden später fahren wir weiter Richtung Berner Mitteland, wir sind dort bei Cornelia und Martin verabredet. Ebenfalls Wohnmobilisten und gleichzeitig noch verwandt, sehr sympatisch und auf der gleichen Wellenlänge wie wir. Was will man da mehr?

Sie wohnen in einem grossen, älteren Berner Bauernhaus, einfach faszinierend und super toll ausgebaut. Ich verliebe mich sofort in dieses Haus und auch in die Lasagne, die es zum Abendessen gibt.

Wir verbringen einen tollen Abend, der ziemlich lange dauert.

Nach einer sehr ruhigen Nacht vor dem tollen Haus im Womo fahren wir heute Richtung nach Hause. Wir fahren dann noch bei autosolar.ch vorbei, denn ich habe noch ein grösseres Projekt auf meinem Womodach vor. Dazu aber später mehr, da noch nicht alles ganz fertig abgeklärt ist.

Wir sind dann Nachmittags endlich wieder zu Hause, bei schönstem Sonnenschein.

Bei Camping Dietsche 28.4.2022

Nicht einfach nur ein Shop

Da ich momentan ein paar Veränderungen und Unterhaltsarbeiten an unserem Knutschi im Sinn habe, kann man nicht genug Material haben. Also war es wieder einmal Zeit, zu Camping Dietsche nach Rebstein zu fahren. Wir Rheintaler oder St.Galler wissen, was für ein Shop das ist. Es ist eben nicht einfach nur ein Camping Shop, wie der Name sagt, sondern es ist DER Shop. Seit Urzeiten bestehend ist es eben nicht einer der modernen Internetshops, die man überall ein bisschen kennt mit dem Standardsortiment, nein, es ist ein Shop, wo eine E-Mail-Anfrage nicht innerhalb einer Woche beantwortet wird (bringt ja kein Geld), sondern da muss man vorbei. Dafür findet man fast alles, egal, was man braucht, ob für den Ausbau eines Wohnmobils oder eine Stange für irgendein Zelt oder ein Ersatzteil für eine Wohnwagen-Deichsel. Es gibt einfach alles, und wenn jetzt wirklich mal ein Teil fehlt, hat der Chef immer eine Lösung.

Shop

Natürlich gibt es auch eine Werkstatt, falls man etwas einbauen oder reparieren lassen will. 

Ist ja logisch, dass wir hier wieder viel zu viel finden und Dinge einkaufen, wo wir zu Hause noch nicht wussten, dass wir das brauchen. In keinem Internetshop haben wir die für uns richtige Aussendusche finden können, aber klar, dass wir sie hier finden. Und neue Keile hätten wir schon lange gebraucht, aber hier werden wir wieder daran erinnert. Denn ein Rundgang in der gesamten Halle ist Pflicht, denn nicht immer ist alles ganz genau nach Artikelliste geordnet und für Aussenstehende vielleicht nicht ganz logisch, aber man findet eben doch alles, wenn man richtig hinschaut.

Lagerhaltung (dieses Bild wurde NICHT autorisiert...)

Nach einem feinen Kaffee und einem Schwatz mit anderen Campern erfahren wir wieder viel neues und philosophieren über Freizeitfahrzeuge, Wohnwagen und Wohnmobile.

Wer also mal im Rheintal unterwegs ist, macht am besten mal einen Stopp hier und geht einkaufen.

Das ist übrigens keine Werbung, Camping Dietsche ist auch kein Sponsor von Womoblog oder hat uns sonst irgendwie bezahlt, aber es ist einfach ein Geschäft, dass mal endlich erwähnt werden muss.

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Lebensdauer semiflexible Solarpanels 30.4.2022

mit Klebeschrauben nicht ideal

Wir haben seit fünf Jahren semiflexible Solapanels auf unserem Womodach. Die ersten zwei Panels haben wir vollflächig verklebt, aber nach 2 ½ Jahren brachten die keine Leistung mehr. Die Solarpanels hatten von der Sonne eine zersetzte Oberfläche, ein Fall für die Garantie. Denn so etwas sollte nicht passieren, die Panels wurden mir auch anstandslos ersetzt. Die neuen hatten eine andere Oberflächenbeschaffung und leisteten bei gleicher Grösse mit 140 Watt einiges mehr wie die alten.

Diese Panels schraubte ich auf Klebeschrauben, die ich auf das Dach klebte. Ich wurde von vielen gewarnt, dass diese Schrauben nicht halten und es lebensgefährlich sei. Vor jeder grösseren Fahrt und nach jedem Winter kontrollierte ich es eingehend und stellte nie irgend ein Mangel fest. Die Schrauben hielten und hielten. Und ich kann wirklich Entwarnung geben, jetzt nach 2 1/2 Jahren und drei Winter halten die Klebeschrauben noch bombenfest. Bis gestern, da löste ich sie mit Gewalt vom Dach (mit einer Zange den Fuss der Klebeschraube drehen).

Diese Warnungen vor den Schrauben waren also völlig unbegründet. Allerdings hat auch ein Leser dazumal angemerkt, dass die flexiblen Solarpanels mit dieser Befestigung eventuell Schaden nehmen könnten. Durch die Befestigung auf den sechs Schrauben könnte durch die Erschütterungen und Vibrationen die elektrischen Verbindungen zwischen den Zellen schaden nehmen. Fakt ist, dass die dazumal neuen Panels optisch absolut perfekt aussehen aber trotzdem keine Leistung mehr liefern. Diese elektrischen Verbindungen könnten tatsächlich Schaden genommen haben. Und die genauen Ursachen zu finden, sind meine Panels nun im Prüflabor, Ergebnisse werden publiziert.

Ich habe nun vier dieser semiflexiblen Panels im Einsatz gehabt, und jedes dieser Panels gab zwischen dem 2. Und dem 2 ½ Jahren den Geist auf. An Zufall glaube ich nun nicht, auch wenn es möglich wäre. Mein Vertrauen ist ein wenig gesunken, auch wenn beim zweiten Mal eventuell meine Montage das Problem hätte sein können. 

Ich habe jetzt zwei normale Module, 160W Monokristallin, gekauft.

die neuen Panels

Wenigsten konnte ich die jetzigen Panels schnell lösen und musste nur 12 Klebeschrauben lösen und schon fast ist das Dach wie neu, wenn der Dreck darauf nicht wäre…

Ich freue mich schon, bis ich nun die neuen Panels montieren kann. Sat-Anlage und alte Penals runter sind minus 33kg, die neuen Panels rauf sind etwa 23kg, also noch immer 10 kg gespart und wir hätten noch Platz für ein drittes 160 W Panel.

Hast du gewusst, dass bei einer Solaranlage mit mehreren Panels jedes Panel nur so viel leistet, wie das schwächste der angeschlossenen? Von daher wäre es sinnlos gewesen, ein 100W und ein 160W Panel zu montieren, also habe ich zwei 160 Watt genommen. (Bei einer Parallel-Verkabelung würde es gehen, das hat aber andere Nachteile.)

Solarpanels montiert 2.5.2022

Flexible durch konventionelle ersetzt

Die semiflexiblen Panels waren schnell runter, die Klebeschrauben auch. Also ging es nachher ans Dach reinigen. Na ja, so ganz sauber habe ich es nicht wirklich gemacht, ist ja auch keine schöne Arbeit.

Dann die Module auspacken, bewundern, und die Anleitung lesen, wie ich nun diese Befestigungsfüsse anschrauben muss. Zwei Bohrer 3,5mm und 4,5mm holen, den Akkubohrer dazu und los. Das heisst, wieder in den Keller, mit der Tischbohrmaschine in jede Halterung mit dem 4,5mm zwei Löcher bohren, schön gerade in die Mitte. Bisher alles ganz einfach. Und nun auf dem Gartentisch die Sockel unter das Solarpanel legen und mit dem 3,5mm Bohrer durch das bestehende Loch direkt in den Alurahmen bohren. Beim ersten Versuch merke ich, dass der Bohrer nicht genug scharf ist und es ein Murks wird. Also einen anderen auftreiben und dann Versuch Nummer 2. Bohrt sich durch das Aluminium wie Butter! Nur als ich die erste Schraube eindrehen will, habe ich einfach nicht genug Kraft, um sie auch ins Alu zu drehen. Ist das Loch zu klein? Also Versuch Nummer 3 mit dem 4,5mm Bohrer auch durch das Alu. So, nun passt auch die Schraube und das erste Halterstück ist mit dem Solarpanel verbunden.

So bringe ich eine Halterung an der anderen ans Panel und wäre bereit, das Panel inklusive Halterung auf das Dach vom Womo zu hieven. Allerdings ist dies mit einer Leiter alleine gar nicht so einfach. Nun muss Anita her und zu zweit geht es schon viel besser.

Ich bin erstaunt, wie gut dieses erste Panel auf dem Dach Platz hat. Ich rechnete, dass es mit den Befestigungsfüssen mehr Platz braucht, so kann ich dann beide Panels auf den Platz der alten montieren. Ich könnte da sogar noch ein drittes Panel aufs Dach bekommen. Aber die jetzigen zwei Panels mit insgesamt 320 Watt reichen zur Genüge.

Ich platziere das Panel genau parallel zur Dachkante, markiere mit einem Bleistift die Stelle der Halterungen und verschiebe das Panel 20cm. Nochmals die Auflagefläche sauber reinigen und dann hole ich meinen Sikaflex 252i und bringe entlang der Bleistiftlinien eine dicke weisse Wulst an. Allerdings muss ich wie ein wahnsinniger die Kartuschenpresse (oder wie heisst das Ding?) drücken. Aber irgendwie geht es, ich habe einfach etwas länger bis der Leim angebracht ist, wie gedacht.

Haltesockel

Als alle vier Halteflächen mit dem Klebestoff vorbereitet sind, hebe ich das Panel vorsichtig an die richtige Stelle, schiebe es genau an den Bleistiftstrich und drücke das Ganze noch ordentlich fest.

Das ging ja wirklich ziemlich einfach. 

Das Vordere ist also gut platziert, nun klebe ich noch die neue Dachdurchführung über das alte Loch. Auch kein Problem.

Nun darf ich das Womo 48 Stunden nicht bewegen und dann hält alles bombenfest. Noch schnell die Solarkabel zusammenstecken und auf dem Solarregler schauen, ob alles funktioniert. Alles in Butter.

Morgen muss das zweite Panel auch noch drauf, aufs Dach.

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Loch im Dach reparieren 4.5.2022

Als Anfänger (1. Teil)

nur provisorisch zum Regenschutz

Die Joghurtbecher auf dem Foto oben sind dann nicht die definitive Lösung. Diese musste ich nur als provisorischen Schutz vor dem Regen montieren…

Also, ich habe von der alten Dachdurchführung zwei Schraubenlöcher im Dach. Bisher hatte ich etwas Dekasil Dichtungsmasse ins Loch gedrückt und die Schraube wieder eingedreht. Aber so wirklich zufrieden war ich mit dieser Lösung nicht. Also informierte ich mich mit vielen Youtube-Videos, las Berichte über GFK und durchstöberte Online-Shops. Schliesslich reifte bei mir die Überzeugung: ich muss das machen wie die Profis.

Ausgangslage

Also bestellte ich zuerst mal Material: 

Dies ist nun eingetroffen und sofort muss ich mich natürlich ans Werk machen. Also auf die Leiter und mit dem Dremmel die Löcher etwas anschleifen, so dass die Kanten etwas schräg sind. Mit einem trockenen Lappen den Staub wegwischen und gut abblasen. Danach mit Aceton das Loch etwas reinigen und entfetten (ich habe vergessen Aceton zu bestellen, also habe ich es ohne gemacht, einfach nicht mit den Fingern das Loch berühren…). Den Staub nicht mit Feuchtigkeit entfernen, denn dann lagert sich ganz feiner Schlamm in den kleinen Ritzen ab, den man fast nicht mehr wegbringt.

angeschliffen

Als die Löcher so bereit sind, schneide ich aus dem Glasgewebe ein kleines Stück heraus, damit nachher das Polyesterharz nicht unten wegtropft. In eine Joghurtdeckel schütte ich etwas Polyesterharz und einen Tropfen Härter hinein und mische das Ganze mit einem Pinsel gut durch. Perfekt wären 5% Härter. Nun habe ich etwa 10 Minuten Zeit, dieses Harz zu verarbeiten.

Also wieder auf das Dach, das erste Loch bestreichen, das kleine Stück Gewebe draufzirkeln und mit dem Pinsel nun auch oben etwas Harz draufstreichen. Es darf ruhig genug Harz sein, es zieht sich beim trocken ganz leicht zusammen und man kann es später gut abschleifen.

Und da sich nun eine dicke Regenwolke am Himmel zeigt, vertilge ich schnell zwei Joghurts damit ich Becher habe, mache eine Wurst Dichtungsmasse oben drauf und drücke die Becher über die Löcher und fixiere sie mit Klebeband (siehe Foto 1). So läuft kein Regenwasser an meine geflickten Löcher.

Endprodukt bevor es weiss wird

6 Stunden später (der Regen kam doch nicht) begutachte ich alles, es sieht hart aus und auch dicht. Also hole ich die Schleifmaschine und schleife mit einem 320 Schleifpapier das überstehende Harz weg.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, alles ganz glatt ohne irgend ein Übergang. Aber da das Harz durchsichtig ist, sieht man die Stellen auf dem Dach doch noch. Aber da nun der Regen einsetzt, muss ich den zweiten Teil auf morgen verschieben.

Da werde ich versuchen, eine Schicht weissen Gelcoat aufzubringen und danach darüber eine Schicht weissen Topcoat. Und dann wird wieder alles feingeschliffen und poliert und dann sehen wir, ob man die Löcher noch erkennen kann.

Drückt mir die Daumen.

Polierworkshop 6.5.2022

Am Gotthard

Na ja, Workshop ist etwas übertrieben, eher «so macht man es richtig!». Da ich morgen einen Termin in der Nähe von Luzern hatte, fuhr ich heute schon los zum Stellplatz in Gurtnellen. Zum einen, weil es einfach ein cooler Stellplatz ist, zum anderen, weil der Betreiber Ruedi noch cooler ist und zum Dritten, weil Ruedi als ehemaliger gelernter Lackierer mehr als ein Halbprofi in Sachen polieren ist. Und das Polieren habe ich einfach nicht im Griff und irgendwie kein Plan, was damit möglich ist. Bei den anderen glänzt immer alles und wenn ich mich dran mache, sieht es nachher schrecklicher aus wie vorher. Und da ich das anscheinend nur mit YouTube-Videos und Bloglesen nicht hinbekomme, muss ein Polierkurs her. Also ein Telefonat an Ruedi, wann er denn man Zeit und Nerven hat, mir das Polieren beizubringen.

Und nun steht mein Knutschi bei ihm in der Halle, er poliert und arbeitet, ich schaue zu und stelle blöde Fragen. Ich stelle so lange blöde Fragen, bis die eine Seite von Knutschis Haube wieder richtig glänzt. Und das ging gar nicht so lange. Ich staune Bauklötze, habe ein breites Lachen auch dem Gesicht und bin einfach froh, dass man anscheinend meine matte GFK-Haube tatsächlich wieder glänzend hinbekommt.

Danach setzen wir uns in sein Büro, reden über Polieren, Lackpflege, Reinigen und und und. Danach bin ich viel schlauer (wow, das geht tatsächlich noch, hätte ich nicht gedacht…) und freue mich schon, bis ich mich dann zu Hause selber ans Werk machen kann. Ich kann dann dort einiges ausprobieren und wenn ich alles im Griff habe, einen interessanten Blogbeitrag schreiben mit vorher- nachher-Fotos. Wenn ich ihn jetzt schon schreiben würde, wäre alles viel zu theoretisch, das muss ich selber ausprobieren.

Inzwischen hat sich der Stellplatz hier schon wacker gefüllt mit Holländern, Deutschen und Schweizern. Ich hätte nicht gedacht, dass bei diesem Regen 9 Womos hier stehen. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass hier alles mit sehr viel Liebe eingerichtet ist. Auch sehe ich nun zum ersten Mal das neue, überdachte Camperstübli. Einfach sehr schön gemacht. Dieser Stellplatz hier ist darum so genial, weil aus nichts, quasi einer Industriezone in den Bergen, ein ganz liebevoller Stellplatz direkt an der Reuss eingerichtet wurde.

Ruedi ist jetzt hier in Gurtnellen quasi der Tourismus-Mogul, hat er doch die Gurtneller Touristenstatistik der Gästeübernachtungen in die Höhe katapultiert. Warum merken dies nicht andere Dörfer, dass man mit Wohnmobilen den Tourismus entfachen kann?

Ab Morgen bin ich übrigens bei Fahrzeug Bolliger in Root mit einem Stand von Wohnmobilland Schweiz an der Hausmesse. Wer kommt auch noch?

Übernachtung

Gurtnellen - Geissticki***
Stellplatz

mit viel Herzblut und guter Infrastruktur direkt an der Reuss

Koordinaten: 46.73064,8.625110
N 46° 43' 50.3"  E 8° 37' 30.4"
letzter Besuch: 5.2022

Verklebte Stahlplatte entfernen 12.5.2022

Verklebte Stahlplatte auf einem GFK-Wohnmobildach entfernen

mit beiden Werkzeugen kein Erfolg

Es hat ein Grund, dass seit dem letzten Eintrag ein paar Tage und viele Flüche vergangen sind. Auf meinem Dach ist noch die Stahlplattenhalterung meiner alten SAT-Anlage vor acht Jahren verklebt und mit 12 Schrauben aufs Dach montiert worden. Ich hätte die Stahlplatte auf dem Dach lassen können, sie hätte nicht gestört. Aber wenn ich was mache, dann richtig, also muss diese weg.

Die Schrauben sind schnell draussen, kein Problem, aber die Stahlplatte bewegt sich natürlich noch keinen Millimeter. Einfach mit Gewalt wegreissen geht auch nicht, da das GFK wahrscheinlich vor dem Leim reissen würde, also muss Werkzeug her.

All die Tipps auf dem Internet mit starken Silch etc. vergesst es, funktioniert nicht. Ich bräuchte eine ganz flache Säge, wo ich zwischen Platte und Dach horizontal sägen könnte. Aber das finde ich in keinem Baumarkt, also kaufe ich mir in der Migros eine Säge, wo ich nur den Griff brauche und eine flaches Sägeblatt einer anderen grossen Säge. Diese beiden Teile schraube ich zusammen und schon 15 Minuten später habe ich das perfekte Werkzeug. Sofort auf das Dach und an einer Ecke unter der Stahlplatte lossägen.

Eine Stunde später bin ich an diesem Eck 2cm unter der Stahlplatte und das GFK-Dach ist ziemlich verkratzt. So kann es nicht funktionieren und entmutigt gebe ich auf. Die Idee wäre so fantastisch gewesen! Was für eine Alternative?

Also wieder in den Migros und dann kaufe ich mir eine Bosch Professional Multi-Cutter, so ein Multifunktionstool, wo man randlos sägen und schleifen kann. Man kommt zwar nur 4cm unter die Platte, aber besser wie nichts. Es geht zwar schneller wie meine gebastelte Säge, aber eben nur 4cm. Nach einer Stunde bin ich rund um die Platte und habe sie überall 4cm gelöst. Es ging einigermassen, aber später sehe ich, dass ich mit dieser Säge die oberste Schicht des GFK verletzt habe. Nicht nur verkratzt, sondern wirklich zum Teil die Gelcoat-Schicht auf dem GFK abgetragen. Also auch diese Methode ist unbrauchbar. Guter Rat war nun teuer.

damit geht es besser

Es bleibt nichts anderes übrig, als Schneidedraht im Internet zu bestellen, da ich ihn nirgends in einem Shop direkt finde und dann auch noch zwei Haltegriffe. Warum hat dieses Werkzeug eigentlich kein Camping-Shop im Angebot? Also bestelle ich in einem Spezialgeschäft als Händler zwei Griffe und 40m Draht. Kulanterweise drücken die beide Augen zu, da ich privat bestelle und dies eigentlich nicht geht. Aber ich habe den Draht und die Griffe.

Also zwicke ich mir 50cm von meinen 44m ab, montiere die Griffe und bin nun ausgerüstet. Wieder auf dem Dach probiere ich natürlich sofort, wie das geht. Die Ernüchterung kommt ziemlich schnell, schneller, wie ich vorwärtskomme. Aber cm um cm geht es doch vorwärts, der Draht schneidet den Leim zwischen GFK und Stahlplatte durch, und ich ziehe und säge diesen Draht wie ein Verrückter. Endlich, nach einer Stunde bin ich durch, meine Büroärmchen brennen und ich bin total durchgeschwitzt.

endlich weg

Aber die Platte ist weg!! Und stolz bin ich.

Aber das Dach sieht richtig kacke aus, das braucht dringend eine Reinigung. Mit Wasser geht nicht, da ich nun 12 Schraubenlöcher im Dach habe. Also zuerst mit dem Staubsauger den groben Dreck und dann mit einem feuchten Lappen das andere Schwarze wegwischen und noch mit einem Spachtel die Leimresten entfernen. Je sauberer das Dach wird, desto mehr sind die Verletzungen im GFK sichtbar. Der Schneidedraht verursachte keine Verletzungen, aber von den andern zwei Versuchen würde ich dringend abraten, dies Nachzuahmen.

sieht Scheisse aus nach der Reinigung

Also hole ich die Poliermaschine und poliere wenigsten mal alle Kampfspuren weg, bis alles weiss ist. Die Verletzungen der obersten Schicht GFK sieht man nun noch viel besser.

Aber an diese Reparatur mache ich mich morgen, heute bin ich zufrieden, dass die Stahlplatte endlich weg ist. Da hätte man übrigens ein Segelmast montieren können, die hätte das ausgehalten…

nach dem Polieren schon viel besser, aber man sieht die GFK-Verletzungen

so geht es weiter

Schraublöcher im Dach flicken 15.5.2022

Gar nicht so schwer in einem GFK-Dach

Nachdem nun die Stahlplatte weg ist (Link zum Bericht), das Dach schön geputzt stechen die 12 Löcher der Schrauben wie etwas grosses, bedrohenden heraus. Wie bringe ich diese dauerhaft dicht?

Es ist gar nicht so eine grosse Sache, wie man es vermuten könnte. Allerdings geben mir die Verletzungen des GFK beim Demontieren der Platte mehr Kummer. Aber das ist auch nicht so schlimm, wie man vielleicht meinen könnte. Man muss nur das richtige Material haben.

Zuerst werden die Löcher mit meinem Dremmel etwas angeschliffen, auch die verletzten Stellen. Dann den Schleifstaub mit einem trockenen Lappen sehr gründlich entfernen oder mit Hochdruck wegblasen. Danach mit etwas Aceton gut reinigen.

Ich habe eine Dose weisses Gelcoat und eine Dose Topcoat. Fast dasselbe, aber nicht ganz gleich. Beides sind eingefärbte Polyestermischungen, Tocoat mit etwas Wachs, Gelcoat ohne. Das Gelcoat wird beim Aushärten wohl hart, aber bleibt etwas klebrig. Beim Topcoat tritt beim Trockenen der eingearbeitete Wachs an die Oberfläche und darum wird es dort dann nicht klebrig. Also wird das Gelcoat in den unteren Schichten benützt und das Topcoat in der obersten.

meine Chemiewaffen

Zuerst mische ich das Gelcoat mit Härter, Mischverhältnis 5% Härter, das ist ziemlich wenig. Auf 20 Gramm Gelcoat also nur 1 Gramm Härter. Wie soll ich das auch abmessen? Augenmass… Da man beim richtigen Mischverhältnis ca. 10 Minuten Zeit hat, die Masse zu verarbeiten, wird nur sehr wenig davon angemacht, und zwar in einem Konfitürenglasdeckel. Drei Pinselstriche vom Gelcoat und ein Tropfen Härter. Mit dem Pinsel gut verrühren. Nimmt man mehr Härter, wird das Ganze noch schneller hart und bei viel zu viel wird es später spröde und hält nicht so gut.

Ist alles angemischt, schnell auf das Dach und mit dem Pinsel die dickflüssige Masse auf den Löchern und den verletzten Stellen aufpinseln. Danach wieder runter und den Pinsel mit Aceton auswaschen. Macht man dies nicht, kann man den Pinsel ein paar Minuten später in den Abfalleimer schmeissen.

1. Schicht

Da ich nur kleine Flächen habe, trocknen die auch ziemlich schnell, also kann ich schon die nächste Lage Gelcoat bereit machen. auch wenn ich das zuerst nicht dachte, aber ich brauche wirklich zwei Lagen Gelcoat und eine Lage Topcoat. Nachdem ich die zweite Lage Gelcoat aufgetragen habe, warte ich etwa eine Stunde mit dem Topcoat. Das mische ich genau gleich an und verteile es dann etwas grosszügiger auf dem Dach.

Da meine Lagen ziemlich dünn sind, das Wetter warm und trocken, kann ich etwa 4 Stunden später schon beginnen, mit einem Exzenterschleifer und Papier 380 die aufgetragenen Stellen abzuschleifen. Es gibt viel Staub, aber es wird ganz schön fein und aalglatt.

Das Weiss des Gel- und Topcaot ist leider etwas weisser wie mein Dach. So sieht man die Stellen danach schon, weil sie einfach weisser sind. Würde man sie nur mit den Händen fühlen, ist kein Unterschied zum Resten des Dachs spürbar. Wenn man es also perfekt will, müsste man nun die geflickten Stellen noch lackieren.

sind nur Farbunterschiede

Das spare ich mir aber, da es auf dem Dach ist, sieht das sowiso niemand. Die Löcher sind aber sicher ganz dicht, sind nicht mehr zu sehen und es macht wirklich den Eindruck, als ob alles aus einem Guss ist.

Irgendwie bin ich ein bisschen Stolz auf meine Reparatur.

Jetzt werde ich dann sowiso noch das ganze Dach polieren und aufbereiten. Aber erst, wenn es mal nicht mehr so viel Blütenstaub in der Luft hat, da ich keine Halle habe…

Hopfen und Malz 17.5.2022

In Unterstammheim

Von meinem beruflichen Termin in Sempach fahren wir vormittags los Richtung Ostschweiz. Kurz nach dem Mittag kommen wir beim Hof Hopfentropfen an. Cooler Name, oder? Wir parken unser Wohnmobil schön neben das grosse Pommesfrite-Feld und gehen rund um den Hof auf Erkundungstour. Es ist ein Landwirtschaftsbetrieb, der schon vor über 20 Jahren auf Hopfen, Malz und Gerste gesetzt hat.

Fast alles wird hier auf dem Familienbetrieb selber hergestellt, von den verschiedensten Bieren mit den verschiedenen Hopfenarten, bis hin zu Whisky und vielen anderen Produkten wie Hopfenpesto… Wir kaufen im Hofladen so richtig ein und degustieren das eine oder andere Produkt.

Hofladen

Dann machen wir es uns vor dem Womo an der Sonne bequem und geniessen die Ruhe. Irgendwann hole ich dann unsere Velos vom Radständer und wir machen uns auf eine Erkundungstour in der Umgebung. Schliesslich landen wir auf dem Dorfplatz von Unterstammheim, gehen in die Bäckerei und werden dort überaus sehr freundlich von der Bäckerin beraten.

typisches Riegelhaus in der Gegend

Da wir keine Taschen dabei haben, werden wir gezwungen, uns auf das Bänklein unter der Linde zu setzten und die gekauften Produkte mit Genuss zu verspeisen. Während dieser Zeit lernen wir den Dorfgärtner kennen, einen Schreiner, der Besitzer der Bäckerei und vier andere Touristen auch noch. Es ist schon herrlich, wenn noch jeder jeden kennt, sich alle wundern, warum der Gärtner am arbeiten ist (Den Namen kennen wir, verraten ihn aber nicht) und der Schreiner für das zusammenstellen eines IKEA-Möbels 2000.- verlangt. Der pause machende Velorennfahrer seine zurückgelegte Strecke mitteilt und die Österreichischen Touristen mit dem Velotrikot zum Auto aussteigen und sich je einen Nussgipfel genehmigen, damit der Kalorienhaushalt wieder stimmt. Der Grossvater sich schwungvoll auf sein altes Fahrrad schwingt und allen anwesenden einen schönen Nachmittag wünscht. Sogar die junge Tochter einer Mutter anständig ein deutliches «Grüezi» in die Runde wirft, bevor sie dann mit dem Dreirad davon fährt.

Dorfplatz von Unterstammheim

Landidylle pur, so wie man es sich vorstellt und wie es auch sein soll. Nach unserer Pause schwingen auch wir uns auf die Räder und fahren mit vollem Bauch zurück zum Hopfentropfen, wo wir dann noch in die schöne Besenbeiz sitzen und nochmals Bier degustieren.

Wie kann das Leben schön sein! Momentan stimmt einfach alles, schönes Wetter, schöne Aussichten, herrliche Ruhe, freundliche Menschen. Was will man mehr?

Ach ja, der Hopfentropfen hat einen offiziellen Stellplatz, darum ist es wohl klar, dass wir gleich hier schlafen.

unterwegs

Externe Links

Übernachtung

Unterstammheim - Hopfentropfen****
Stellplatz

ruhig, top für Radtouren und Bierliebhaber

Koordinaten: 47.63360,8.7807347
N 47° 38' 1"  E 8° 46' 50.6"
letzter Besuch: 5.2022

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