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Reisebericht

Gastankflaschen ersetzen 1.2.2023

Alle zehn (oder 9) Jahre nötig

Nun war es soweit! Nach 10 Jahren sind die eingebauten Gasflaschen neu zu prüfen und Gasschläuche zu ersetzen. Da die Prüfung einer Gasflasche aber mindestens so teuer kommt wie eine neue, wird meistens alles ersetzt.

Ich war echt gespannt auf diesen Termin. Zum einen, wie teuer das Ganze kommt, zum anderen, weil ich noch nicht die vorschriftsgemässe Befestigung installiert hatte, da die Anlage schon vor 2018 im Fahrzeugausweis eingetragen war. Was muss ich alles machen lassen? Wieviel Aufwand bedeutet das?

Halterungen bei den Flaschen


Zum einen sind auf den Gasflaschen und Schläuchen Ablaufdaten aufgedruckt. Eine Gasflasche darf 10 Jahre benützt werden, aber da nach der Herstellung der Gasflasche diese zuerst zum Womohändler muss, dann auch noch gekauft und eingebaut werden, vergeht im Schnitt schon mal ein Jahr, bis diese in einem Womo drin ist. Es bleiben danach also nur noch 9 Jahre Lebensdauer bis zum Ersatz. Je nach Händler kann es auch schon mal noch mehr Zeit sein. Wenn die Gasflasche also schon 4-jährig ist, beim Händler einen guten Rabatt aushandeln… Das Datum der Gasflasche ist relevant, nicht der Einbauzeitpunkt.

Also ich habe zwei neue (das heisst, schon mal ein Jahre alte) Gasflaschen eingebaut bekommen, dazu den Gasschlauch und auch eine neue Duocontrol mit Crashsensor, die läuft nämlich auch ab. Materialkosten knapp 1400.-

Gegenplatte auf der Rückseite der Wand


Dann wurde es bei der Besprechung spannend. Meine Halterungen der Gasflaschen entsprechen nicht mehr den heutigen Vorschriften. Kann ich die nun weiter so drin lassen oder muss ich die neuen einbauen? Ich musste die neue Halterung einbauen lassen! Es gibt bei Gesetzes- oder Verordnungsänderungen jeweils zwei Möglichkeiten: entweder werden sie gültig ab einem bestimmten Datum oder rückwirkend. Und die Verordnung, wo das Gas geregelt ist, ist anscheinend rückwirkend. Also muss ich um zukünftige Probleme zu verhindern, die neue Halterung einbauen lassen mit einer Gegenplatte hinter der Sperrholzwand. Bei meinem Womo geht das ziemlich einfach und ohne grossen Aufwand, von daher also nicht ganz so schlimm. Materialkosten dafür: 90.- Dazu kommt noch der neue Gastest und die Einbaubescheinigung mit insgesamt 180.-

Inklusive der Arbeit und allem drum und dran ergeben sich Kosten von 2356 CHF (wovon insgesamt ca. 300.- für Material und Arbeit der neuen Halterung).

Der Austausch des Gastanks inkl. Arbeit macht also ca. 2000.-. Da aber dieser Austausch nur theoretisch alle 10 Jahre standfindet, praktisch eher alle 9 Jahre, sind das jährliche Kosten von 222.- für die LPG-Gastankanlage. Diese Kosten holt man gegenüber Austauschflaschen pro Jahr nur herein, wenn man wirklich viel unterwegs ist (keine Gasresten in zurückgegebenen Gasflaschen). Man bezahlt also schon einen gewissen Betrag für Bequemlichkeit (was es uns aber alleweil wert ist).

Noch ein Wort zu den Gasprüfungen und LPG-Tank: Diese festverbundenen Gasflaschentanks müssen im Fahrzeugausweis eingetragen sein, neuerdings wird auch das Ablaufdatum im Fahrzeugausweis eingetragen. Ist die festverbundene Anlage im Fahrzeugausweis nicht eingetragen, kann das Fahrzeug bei der periodischen Fahrzeugprüfung stillgelegt werden. Den Eintrag im Fahrzeugausweis wird nur gewährt, wenn man eine gültige Einbaubescheinigung vorlegen kann.

Bei der periodischen Fahrzeugprüfung kommt man nur noch durch, wenn man eine gültige Gasprüfung vorlegen kann (bei einigen Kantonen wird schon darauf geachtet, bei einigen Prüfstellen noch nicht).

Externe Links

Neuer Fahrzeugausweis 3.2.2023

Mein Fahrzeugausweis sieht aus wie eine Bibel

Im Fahrzeugausweis muss meine LPG-Gastankanlage eingetragen sein. Und seit neustem auch das Ablaufdatum der Gasflaschen und bis wann die nächste Prüfung erfolgen muss (nicht zu verwechseln mit der Gasprüfung). Und da diese Regelung relativ neu ist mit dem Prüfdatum, ich aber wegen der Fahrzeugprüfung letzten Sommer dieses Datum schon eingetragen hatte und jetzt die ganze Gasanlage ersetzt haben, müsste theoretisch das neue Datum eingetragen werden. Da mir aber telefonisch keiner so richtig Auskunft geben konnte, schnappe ich meinen Fahrzeugausweis, Gasprüfungsbericht, Einbaubescheinigung, Herstellererklärung und eine Fotodokumentation und fahre zum Strassenverkehrsamt in Mels.

Dort lege ich alles der freundlichen Beamtin hin und frage, ob sie mir da ein neues Datum eintragen könnte. Es kommt, wie ich vermutet habe: «Einen Moment bitte, das muss ich zuerst abklären, so einen Fall hatte ich noch nie.»

Gespannt warte ich etwa 5 Minuten (es waren echt nicht mehr) und die Beamtin kommt wieder zurück zum Schalter, streckt mir alle Unterlagen wieder hin inklusive eines neuen Fahrzeugausweises mit eingetragenem neuen Prüfungsdatum der Gasanlage im Januar 2032. Toll, dass das so schnell und einfach geht, hätte ich nicht gedacht und dass dies kostenlos ist, erst recht nicht.

Aber nun habe ich einen Fahrzeugausweis mit den Zusatzvermerken: 100, 103, 243, 329, 330, 900, 990 und 991. Das sind keine Psalmen der Bibel, sondern wirklich meine Zusatzeinträge.

  • 100 heisst, dass ich das Zusatzblatt des Fahrzeugausweises mitführen muss, weil alle Einträge im Fahrzeugausweis keinen Platz finden…
  • 103 EG-Übereinstimmungsbescheinigung (COC) muss mitgeführt werden
  • 243 Zulässige Achslasten vorne 1850kg, hinten 2000kg
  • 329 Bescheinigung und allenfalls Prüfberichte für Gasbehälter müssen mitgeführt werden
  • 330 Gasbehälter inklusive Seriennummer sind aufgeführt und am Schluss: Nachprüfung alle 10 Jahre erforderlich. Nächste Prüfung: 30.6.2032.
    Wie die aber auf dieses Datum kommen, ist mir rätselhaft. Die Gasflaschen haben das Datum Januar 2022, also sind sie bis Januar 2032 gültig. Schenkt mir da das Strassenverkehrsamt ein halbes Jahr, um die Prüfung zu machen? Nette Kerle, oder Damen, oder Divers (oder wie sagt man da richtig?)…
  • 900 sind die Alu-Felgen eingetragen
  • 990 Zusatzluftfederung
  • 991 DTC Prüfdokument der Luftfederung muss mitgeführt werden.

Ich muss also EG-Übereinstimmungsbescheinigung (COC) und das DTC Prüfdokument der Luftfederung immer im Womo haben, dazu die Bescheinigung für Gasbehälter. Aber was ist das denn jetzt? Ist das die Einbaubescheinigung? Die Prüfberichte für Gasbehältermuss ich nur allenfalls dabei haben, das heisst, wenn ich keine habe, muss ich die nicht mitführen?

Fragen über Fragen und dann wundert man sich bei so vielen Dokumenten, wenn die Wohnmobile überladen sind…

Teufelsbrücke und Furkatunnel 10.2.2023

Auf dem Weg ins Goms

Wir stehen einsam auf der Teufelsbrücke oben in der Schöllenen-Schlucht. Als Schweizer haben wir es nun das erste mal bis auf diese Brücke geschafft, wo wir uns schon in der Schule mit der Sage vom Ziegenbock und dem Teufel auseinander zu setzen hatten. Bisher sind wir daran vorbeigefahren, keinen Parkplatz für uns Knutschi gefunden oder wir haben einfach nicht daran gedacht. Aber heute war der Parkplatz menschenleer, viel Platz und etwas kalt. Schliesslich ist es schon nach 17 Uhr. Auch das Suworow-Denkmal grad bei der Brücke haben wir nun zum ersten Mal gesehen. Dieses Denkmal erinnert an das 1799 stattgefundenen Gefechte zwischen den napoleonischen Truppen unter Lecourbe und den Russen unter Suworow. (Am 24. September 1799 verdrängte Suworow die Franzosen aus dem St. Gotthard Hospiz. Mit dem Ziel den Vormarsch der Russen zu stoppen, sprengten die Franzosen am Tag darauf während eines unerbittlichen Kampfs die Teufelsbrücke in der Schöllenenschlucht. Suworow liess Holzbalken herbeischaffen, band sie mit Halstüchern der Offiziere zusammen, reparierte damit die Teufelsbrücke und erzwang so unter grössten Verlusten den Übergang.) Allerdings ist das in den Fels gehauene Denkmal heute gleich frostig, wie die momentanen Beziehungen zu Russland.

frostiges Suworow-Denkmal

Egal, wir haben endlich mal ein paar Tage frei und sind seit Anfangs Oktober das erste Mal unterwegs, ohne irgendwo Verpflichtungen zu haben. Es tut so richtig gut.

Kurz hinter Andermatt Richtung Realp stoppen wir noch schnell beim Stellplatz Zumdorf, wo ein grosses Wohnmobilland Logo hängt und vier Wohnmobile stehen.

Stellplatz Zumdorf

Aber da nun grad nicht so viel Verkehr ist fahren wir doch noch weiter nach Realp zum Autoverlad durch den Furkatunnel. Wenn wir jetzt warten und erst morgen Samstag verladen, kann es dann schon sehr viel mehr Wartezeit geben wie heute. Wir können nämlich grad auf den nächsten Autozug fahren. Allerdings fragt uns der Verlader, ob wir schon mal auf diesem Zug waren oder ob wir Angst hätten, mit unserem Knutschi durch den ganzen Zug hindurch zu fahren. «Nein, das passt schon» ist meine nicht ganz reiflich überlegte Antwort.

Die Wagen sind nämlich innen genau 2.70m breit, unser Knutschi mit Rückspiegel 2.75m, also müssen diese Nachhintensehhilfen eingeklappt werden. Ich klappe links den Rückspiegel ganz ein, rechts lasse ich etwas spatzig, da unsere Markise rechts auch etwas hervor steht. Wir sind also ca. 2.45m breit, haben links und rechts je 12cm Platz, wenn wir ganz in der Mitte fahren. Und das ohne die Rückspiegel benützen zu können. Aber solange die eingeklappten Spiegel an den Eisenpfosten nicht streifen, gibt es hinten auch keine Kratzer.

Wir können so den 200m langen Zug also ziemlich gut durchfahren. Es gäbe auch die Möglichkeit, auf den einen Wagen für Lastwagen zu fahren, aber dann muss der Zug bei den Stationen zwei mal stoppen, damit jeweils das Grossfahrzeug den Zug bei der Rampe verlassen kann und das braucht natürlich Zeit und darum vom Personal nicht so gerne gesehen. Ob es auch mehr kostet (ja, 25.-), weiss ich nun nicht mal, wir haben für unsere Fahrt wie bei einem PW 33.- bezahlt (bis 3.5t und 3.05m Höhe).

So sind wir gut im Wallis angekommen, fahren noch 10km weiter bis wir im Dunkeln auf dem Campingplatz Augenstern ankommen. Wir nehmen den ersten freien Platz, da niemand mehr an der Reception ist und werden dann morgen schauen.

Was wir aber schon gesehen haben: zur Langlaufloipe haben wir keine 30m.

Teufelsbrücke solo

Übernachtung

Reckingen - Augenstern***
Camping

im Winter verläuft die Langlaufloipe mitten durch den Campingplatz

Koordinaten: 46.46450,8.2449000
N 46° 27' 52.2"  E 8° 14' 41.6"
letzter Besuch: 2.2023

Fondue im Womo 11.2.2023

Und ein wunderschöner Tag

Nach dem späten Erwachen geht es zuerst einmal rund um den Campingplatz. Gestern haben wir im Dunkeln nicht mehr viel gesehen, heute müssen wir uns noch etwas orientieren. Es gibt viele Dauermieter auf diesem Campingplatz und bei einem Dauermieter steht auf einem Schild: Der liebe Gott sieht alles, der Nachbar noch viel mehr! Was bedeutet dies nun? Hat er einen ekligen Nachbar auf dem Platz? Irgendwie irritiert mich dieses Schildchen. Warum muss man so etwas aufhängen? Etwas weiter sind wir dann an der Rotte (kleiner Fluss) entlang der Langlaufloipe, die mitten durch den Campingplatz verläuft. Von der Loipe zu unserem Stellplatz müssen wir dann unter einem Viehzaun durch, irgendwie sind wir etwas vom Weg abgekommen, aber schon ruft es hinter einem anderen Zelt hervor, was wir hier machen? Ob wir zum Campingplatz gehören? Ja, gehören wir, dann ist auch dieser Polizei-Dauermieter zufrieden. Aber irgendwie hat sich dieses Aufpasser-Völkchen nach nicht mal 10 Minuten mit mir schon verscherz. Oder war das wohl der Nachbar, dem vorne das Schild gehört?

Loipe direkt durch den Campingplatz

Na egal, wir gehen uns am Campingplatz anmelden, kommen zum Schluss, dass wir dort stehen bleiben, wo wir gestern Nacht hingefahren sind und strahlen dem blauen Himmel entgegen.

Nach dem Frühstück packen wir unsere Langlaufskis, das heisst, wir können sie direkt vor dem Womo an die Füsse schnallen, nach 30m sind wir schon auf der top gespurten Strecke.

Es ist herrlich, super Bedingungen, blauer Himmel, Sonne, harte Spur, man könnte es nicht besser haben. Wir skaten bis nach Ullrichen zum Langlaufzentrum, erholen uns an der Sonne und skaten dann wieder zurück. Wir müssen es heute nicht übertreiben und sind mit den ersten 15km schon ganz zufrieden. Es ist toll hier!

Zwischen Nieder- und Oberwaldwald (20km entfernt) gibt es 100km Langlaufloipen und auch eine Eisenbahnstrecke, die insgesamt an 10 Bahnhöfen stoppt. Man hat also praktisch alle 2km die Wahl, mit den Langlaufskis weiter oder mit der Eisenbahn zurück, denn das Eisenbahnticket ist im Loipenpass inbegriffen. Morgen werden wir von uns aus nach Niederwald skaten, dann mit dem Zug nach Oberwald und von dort wieder auf den Skis zu unserem Knutschi zurück. Der Vorteil: dann geht immer alles ganz leicht runter…

Traumhafte Loipen

Nach einer kurzen Erholung nach dem Langlaufen machen wir uns zu Fuss auf den Weg ins Dorf Reckingen einkaufen. Nach nicht einmal 10 Minuten sind wir schon mitten in den Walliser Stadel, die alten, dunklen Holzhäuser, die typisch für diese Gegend sind. Es sieht wirklich toll aus!

Wir sind richtig verliebt und freuen uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, als wir gestern einfach losfuhren und das Goms im Winter kennen lernen wollten.

Danach sitzen wir bis halb fünf vor dem Womo an der Sonne, es scheint überhaupt nicht kalt, auch wenn der Schnee nicht wirklich taut.

Jetzt sitzen wir im warmen Knutschi, Anita bereitet ein feines Käsefondue vor, genau das richtige Abendessen für eine Gomser Winternacht! Allerdings muss sie etwas improvisieren, denn wir haben ein frisches Fondue und keine Fertigmischung. Es müssen also Saucenbinder, Prosecco und eine Womo-Pfanne auch reichen statt normales Maizena und einen guten Tropfen Weisswein. Aber im Endeffekt wird das Fondue richtig fein.

ein feines Fondue

Ach ja, ein Fondue kocht schon bei 73 Grad, habe ich gerade bei wissenschaftlichen Studien herausgefunden, denn ich fand noch das Thermometer von unserer Islandreise im Womo…

Übernachtung

Reckingen - Augenstern***
Camping

im Winter verläuft die Langlaufloipe mitten durch den Campingplatz

Koordinaten: 46.46450,8.2449000
N 46° 27' 52.2"  E 8° 14' 41.6"
letzter Besuch: 2.2023

Wintercamping und Abwasser 12.2.2023

Wie macht ihr das so?

Pause vor dem Womo

Der heutige Tag ist schnell erzählt: blauer Himmel, Sonnenschein, super Schneeverhältnisse und unser Plan in die Tat umgesetzt: das gesamte Goms mit den Langlaufskis durchquert und in der Abfahrt wie gestern an der Ski-WM die Goldmedaille geholt…

unterwegs

Aber eine Frage beschäftigt mich doch noch etwas. Abwassertank und Wintercamping. Mir ist klar, dass wir den Grauwasserablauf geöffnet haben und einen Kessel darunter stellen, so dass wenn wir im Womo Wasser brauchen, das Wasser durch den Grauwassertank direkt in den Kessel fliesst. So kann weder der Abwassertank gefrieren und noch das Ablassventil. Das Wasser gefriert erst im Kessel aussen. Aber was dann? Nach einer kalten Nacht ist der Inhalt des Kessels ein einziger Eisberg. Dieser Eisberg aus einem Gemisch von gefrorenem Seifenwasser und Abwaschmittel muss nun aber entsorgt werden. Aber wohin? Dein Eisklotz in den Schnee kippen und in der Natur liegen lassen, liegt nicht drin, in die Entsorgungsstelle draussen auch nicht, denn dort taut er die nächsten drei Tage auch nicht. Und in ein WC leeren geht auch nicht.

Also müsste man diesen Kessel jedes Mal, wenn wir Wasser brauchen würden, sofort in die Entsorgungsstelle leeren, bevor er gefriert. Wäre eine Möglichkeit, wenn es nicht im Knutschi so gemütlich warm wäre und draussen so eine Affenkälte herrscht. Aber fast die einzige Möglichkeit, falls man es nicht vergisst. So wie wir am ersten Tag. Da war der Kessel randvoll, gefror nachts total ein und weil das Abwasserrohr noch etwas in den Kessel hineinragte, fror auch noch das Abwasserrohr am Kessel fest. Da hatten wir den Dreck!

Mist, festgefroren

Also innen in unserer Teekanne Wasser zum kochen bringen und dann langsam und sachte dieses heisse Wasser in den Kessel leeren, bis der Abfluss wieder frei ist. Und dann den Kessel mit Eisblock in die warme Garage stellen und warten, bis das Eis wieder zu Wasser wird.

Nun hat es sich eingespielt: wir lassen den Kessel draussen, auch nicht schlimm, wenn er zufriert über Nacht und wenn wir dann tagsüber Langlaufen gehen, stellen wir dieses Gefäss in die warme Garage. So können wir dann das Grauwasser leeren, wenn wir zurück kommen.

Na gut, man könnte auch wie alle anderen, das Geschirr in den Sanitärräumen des Campingplatzes abwaschen, aber sind wir denn wie alle anderen? Müssen wir denn alles einfach machen, auch wenn es eine komplizierte Lösung gibt?

Auf alle Fälle studiere ich nun um einen geheizten Abwassertank nach, unser ist isoliert, aber das alleine nützt ja gar nichts im Hochwinter.

Aussicht aus dem Schlafzimmerfenster

Aber heute Nacht wird es wahrscheinlich etwas wärmer bei uns, wir haben heute Abend einen Kuschelcamper als Nachbar bekommen. Allerdings stellt er sein Womo auf unserer Schattenseite hin, uns stört es nicht und er wird das dann morgen merken. Mal schauen, wie lange er hier in der Kälte steht, wenn es an der Sonne schön warm sein könnte.

Übernachtung

Reckingen - Augenstern***
Camping

im Winter verläuft die Langlaufloipe mitten durch den Campingplatz

Koordinaten: 46.46450,8.2449000
N 46° 27' 52.2"  E 8° 14' 41.6"
letzter Besuch: 2.2023

LLL, WWW und Fachitas 13.2.2023

LangLaufLoipe und WinterWanderWeg

Tja, was soll ich heute schreiben? Der Himmel ist noch immer wolkenlos blau, die Sonne scheint von Morgens bis Abends und der Schnee ist weiss und kalt. Wir haben alles im Griff, sind auf der LangLaufLoipe und danach auch auf dem WinterWanderWeg unterwegs. Zwischendurch treffen wir auf der Loipe noch zwei alte und gut bekannte Velokollegen von früher. Schnell wird in der Beiz die alten Zeiten hochgelebt und alte Geschichten aus der Rädlizeit aufgewärmt. Bis wir merken, dass wir anscheinend alt werden, wenn wir nur von früher erzählen und so switchen wir dann wieder in die heutige Zeit. Selbstverständlich verabreden wir uns morgen dann noch zum Abendessen, bevor wieder jeder seine Wege geht.

Anita und ich sind heute etwas müder wie bisher, anscheinend sind wir doch noch nicht so gut trainiert, wie wir dachten. Darum haben wir heute auf den Langlaufskis etwas weniger Kilometer absolviert und dafür haben wir nachher noch eine kleine Winterwanderung gemacht.

Zum Abendessen gab es dann ganz feine Fachitas. Nach dem Essen haben wir dann unsere Teller abgeschleckt, so ist schneller abgewaschen... Erst nachher bemerkten wir aber, dass wir durch die Fenster hell erleuchtet waren und jeder vor dem Womo uns bei dieser nicht ganz lupenreiner Aktion beobachten konnte.

Mehr gibt es für einmal nicht zu schreiben, ausser dass an unserem Womo alles perfekt funktioniert und wir einfach nur zufrieden sind.

Nachtrag: um 21 Uhr überfiel uns noch ein kleineres Hüngerchen. Also rührten wir noch ganz schnell Anitas Flaschenomlette an und machten uns noch einen leckeren Dessert mit Ahornsirup. Jetzt geht es uns so richtig gut.

Übernachtung

Reckingen - Augenstern***
Camping

im Winter verläuft die Langlaufloipe mitten durch den Campingplatz

Koordinaten: 46.46450,8.2449000
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letzter Besuch: 2.2023

Autoverlad Furkatunnel 15.2.2023

Mit dem Wohnmobil auf dem Zug durch den Furka

Nach wunderschönen Tagen im Goms geht es heute wieder auf den Heimweg. Da müssen wir wieder den Autoverlad in Oberwald nach Realp benützen. Es ist gar nicht so kompliziert, wie man denkt.

Mit einem Wohnmobil bis 3.05m Eckhöhe (etwas höhere Satellitenschüssel und Fenster in der Mitte des Womos stören nicht) kostet die Fahrt 33.-, genau gleich wie ein PW. Man fährt dem Wegweiser nach, kommt zur Schranke, wo man mit Kreditkarte ein Ticket kauft, die Schranke öffnet sich und man fährt in eine Wartekolonne. Bei den breiten Womos (unser ist 2.35m und mit Spiegel 2.75m) klappt man hier die beiden Rückspiegel ein. Am besten nicht ganz, gerade so, dass die eingeklappten Rückspiegel noch die breiteste Stelle des Womos markiert.

Wenn dann der Eisenbahnzug kommt und alle Autos von den Wagen gefahren sind, wird die Eisenbahn neuerlich beladen. Der erste Wagen ist der Auffahrwagen, wo man seitlich auf den Zug auffährt. Das geht problemlos wenn man grad schon beim Anfang des Wagens auffährt und nicht erst mitte Wagen. Danach kommt noch ein Ladewagen ohne Dach, wo man hindurchfahren kann und dann beginnen die Eisenbahnwagen mit Dach. Diese Wagen haben links und rechts ecklige Eisenpfosten und hier nützt der Trick mit nicht ganz eingeklappten Rückspiegeln ganz gut. Man sieht zwar in den Rückspiegeln nichts mehr, aber bei jedem Eisenbahneisenpfosten sieht man wie nahe man an der Seite ist. Links und rechts gibt es so ca. 15cm Luft und falls man anschlägt, ist es nur der Rückspiegel und nicht der Aufbau.

So fährt man hinter dem vor einem fahrenden Auto durch den Zug, bis ein Belader das Womo genau zum Stoppen einweist. Danach Motor abstellen, Handbremse ziehen, auf die Toilette oder hinter den Kühlschrank. Nach ca. 20 Min ist man dann durch den Tunnel und nachdem der Zug gestoppt hat, fährt man noch die restlichen Wagen durch den Zug und beim letzten Wagen wieder schräg auf die Strasse und schon ist man durch.

Wer es sich nicht zutraut, durch den Zug zu fahren, kann für einen Aufpreis von 25.- auf den offenen Wagen fahren. Am Zielort rangiert dann der Zug so, dass man etwas später auf dem gleichen Wagen wieder von der Eisenbahn fahren kann, ohne dass man alle Wagen durchfahren muss. Die Lastwagen oder grossen Reisebusse müssen es auch so machen. Darum bei dieser Variante vielleicht besser voranmelden, denn es passt nur ein grosses Fahrzeug pro Durchfahrt auf die Eisenbahn.

Wir fahren danach bei schönstem Wetter durch die Schweiz nach Hause und freuen uns schon, auf den nächsten Kurzurlaub.

Übernachtung

Reckingen - Augenstern***
Camping

im Winter verläuft die Langlaufloipe mitten durch den Campingplatz

Koordinaten: 46.46450,8.2449000
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letzter Besuch: 2.2023

USB-C im Womo 18.2.2023

Umgerüstet auf mehr Power

Dieser USB-C Anschluss wird ab Mitte 2024 Standard-Ladeanschluss für alle Mobile-Telefone und auch für viele andere Ladegeräte. Sogar neue Laptops werden via USB-C Anschluss geladen. Dieser Anschluss hat zwei wesentliche Vorteile: es können mehr Daten schneller übertragen und vor allem für uns wichtig, dass dieser Anschluss auch mehr Strom durchfliessen lässt. Mit diesem Anschluss können bis zu 100 Watt geladen werden. Im Wohnmobil eine handelsübliche USB-C Einbau-Steckdosen direkt an den 12 Volt Stromkreis angeschlossen, kann mit 45 Watt laden. Wenn man bedenkt, dass eine „normale“ übliche USB-Steckdose maximal mit 2,5 Watt lädt, ist das 18x mehr.

die verschiedenen USB-Stecker

USB-C Kabel

Man kann also Drohnen, Fotoapparate, Laptops und Handys im Womo direkt laden, ohne Wechselrichter oder Landstrom, und das praktisch ohne Energieverlust. Und auf den Handys erscheint der Hinweis „langsames Laden“ nie mehr…

Ein Grund also, alle meine alten USB-Einbaudosen auf die neuen USB-C umzurüsten. Es ist auch keine Sache, ganz neue USB-C Einbausteckdosen einzubauen, wenn vorher noch keine anderen da waren.

Das Wichtigste: die richtigen Einbaudosen kaufen! Es gibt da ganz unterschiedliche und die meisten haben auf der Rückseite ebenfalls eine USB-C Stecker, der uns aber überhaupt nichts nützt. Da wir die Dose direkt ans 12 Volt Stromnetz des Womos anschliessen wollen, müssen auf der Rückseite Kabel oder Flanschen sein, wo man die Kabel des Stromkreislaufes des Womos anschliessen kann. Ebenfalls sind viele Einbaudosen zusätzlich auch mit einem normalen USB-Anschluss ausgestattet oder sonstige Kombivarianten, diese ebenfalls nicht benützen, die bringen zu wenig Power. Ebenfalls gibt es Einbaudosen mit zwei USB-C Anschlüsse, aber auch bei diesen wird die Wattanzahl auf die zwei Anschlüsse verteilt, also schlussendlich wieder weniger Power. Darum besser zwei einzelne Einbaudosen verwenden für zwei Anschlüsse.

gekaufte USB-C Einbausteckdose

Wer es einbauen will, kann die Anleitung runterladen.

Nun habe ich es absolut top. Über dem Tisch zwei USB-C Anschlüsse. Wir brauchen so ein einziges Kabel um Handy, Drohne oder Laptop zu laden, ohne dass wir den Wechselrichter einschalten müssen.

USB-C im Armaturenbrett 19.2.2023

Schneller eingebaut wie gedacht

neu

Eine dieser neuen USB-C-Einbaudosen ins Armaturenbrett einzubauen, ist leichter wie gedacht. Am einfachsten ist es, wenn man schon eine USB-A Dose hat. Aber auch den Zigarettenanzünder ersetzen oder eine neue Dose neben dem Zigarettenanzünder ist ganz schnell und einfach eingebaut.

Am schwierigsten ist es nun wieder, eine gute USB-C-Einbaudose zu finden. Für das Armaturenbrett fand ich eine mit Anzeige der Volt und einen integrierten Ein-Ausschalter. Da diese USB-Dose eine Anzeige hat, die im dunkeln leuchtet, ist jetzt für die Schlafenszeit kein Hinderungsgrund, denn die Dose hat nur Strom, wenn der Motor läuft und der läuft selten, wenn man schläft… Aber wie vielfach, so eine Dose finde ich wieder nicht in der Schweiz. Bei meinen durchsuchten und angefragten Camping-Shops war so eine Einbaudose nicht verfügbar. Ich musste also auf amazon oder fruugo (englisch) ausweichen. Innerhalb einer Woche hatte ich diese Dose aber im Briefkasten und der Einbau konnte losgehen.

die rote Abdeckung muss weg

Da wir schon eine USB-Dose hatten, war der Einbau innerhalb weniger wie einer halben Stunde gemacht. Zuerst musste ich die Schraube unter dem Bodengummi des Tassenhalters lösen. Danach kann man die Plastikabdeckung nach vorne mit etwas Krauftaufwand hervordrücken. Ist die Abdeckung weg, kann man relativ einfach die eingebauten Dosen herausnehmen und neu verkabeln. Es ist einfacher wie gedacht. Falls man Plus und Minus vertauscht, passiert gar nichts, einfach die Kabel dann tauschen und schon läuft es. Auch hat es auf diesen Kabeln genug Power.

gelb Zigarettenanzünder, rot USB-Dose

Übrigens hat mir ein günstiges Kabelschuh-Set vom Migros sehr gute Dienste geleistet, das ich schon vielfach benutzt habe.

Overlander und Co 26.2.2023

Speziell oder normal?

Foto: bohnemoni.ch

Vor ca. vier Jahren bekam ich einen Auftrag, eine Webseite für einen Overlander zu erstellen (www.bohnemoni.ch, sie sind aktuell in Spanien unterwegs). Ich wusste nicht mal, was ein Overlander ist. Also musste ich in diese Welt eintauchen, auch wenn es nur virtuell war. Eine gefundene Definition: «Overlanding ist das autarke Reisen mit einem Fahrzeug, bei dem die Fahrt selbst das Ziel ist. Einfach ausgedrückt geht es um die Erkundung. Ob Sie mit dem LKW, 4×4 oder Motorrad reisen, es geht darum, die weniger befahrenen Straßen zu befahren und in die Umwelt und Kultur einzutauchen.» Hä, sprechen die von unseren Womoreisen?

Aber ich merke schnell, die Overlander sind Overlander und nicht Wohnmobilisten. Sie wollen sich von uns unterscheiden. Macht aber nichts, ich habe seither einige Overlander getroffen und mit ihnen gesprochen, Abende verbracht und schriftliche Korrespondenz geführt. Wir haben Overlander im Jeep und im Lastwagen in Marokko getroffen, ein 26t Expeditionsfahrzeug zu Hause auf dem Parkplatz stehen gehabt und mit Insassen von speziellen 4x4 Fahrzeugen in Island super Gespräche geführt. Selbstverständlich habe ich auch viele Blogs und Webseiten von Overlandern angeschaut.

Wie unter den Wohnmobilisten gibt es da ganz unterschiedliche Typen, aus meinem empfinden einfach nur in allem etwas extremer. Aber es gibt auch ganz «normale». Und wie es so ist, die extremen bekommen mehr Aufmerksamkeit, ob das jetzt mit einem besonders grossen oder besonders ausgerüstet Fahrzeug ist, darüber wird in Facebook berichtet, Instagramfotos geteilt und Youtube-Videos gelikt. Die Strecken auf den normalen Asphaltstrassen sieht man dort aber nie…

Aber ist das anders, wie bei den «normalen» Wohnmobilblogschreibern? Ich habe ja auch das schönste Wohnmobil, haben eine individuelle Folierung drauf, suche spektakuläre Fotospots und mache möglichst individuelle Reisen. Nur fehlt mir der Mut, einfach auf eine jahrelange Reise zu gehen, es fehlen die finanziellen Mittel, ein 6x6 Expeditionsmobil zu bauen oder ich brauche mehr Luxus, wie mit einem Jeep und Zelt um die Welt zu reisen.

Aber all die Gespräche haben mich bestärkt, dass alles Reisemobilisten sind, egal mit was für einem Fahrzeug. Viele denken, sie sind einzigartig und nicht in eine Schublade zu drängen. Mit einem 4x4 in wildem Gelände und durch Wasserfurten zu fahren ist einzigartig oder mit einem 22t Truck vier Jahre quer durch die Welt zu reisen, kann nicht jeder. Aber alle benützen Strassen (auch Offroader sind zu mehr wie 90% auf asphaltierten Strassen unterwegs), alle sind irgendwie abenteuerlustig und jeder hat irgendwie sein individuelles Fahrzeug. So soll es doch sein.

Was aber auch noch sein soll, dass man sich auf den Stellplätzen mit Respekt begegnet, egal ob mit 18t oder mit einem Jeep und Dachzelt. Der Antrieb ist bei allen der gleiche, jeder will neue schöne Momente erleben, dem Alltag entfliehen oder seine Wünsche verwirklichen.

Darum freue ich mich schon auf die nächste Begegnung mit einem Overlander auf einem Stellplatz.

Externe Links

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