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Marokko 2017
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Reisebericht

Auf deutschen Autobahnen 31.8.2019

Wir sind selten in Deutschland so entspannt wie heute gereist.

Während Anita vormittags noch bei der Arbeit ist, packe ich unser sieben Sachen ins Womo und hoffe irgendwie, dass ich nichts vergesse, schliesslich wollen wir ja zum Caravan Salon in Düsseldorf. Komisch, dass ich nicht mal eine Stunde brauche für alles und dann schon reisebereit bin. Was habe ich wohl vergessen?

Plan ist, dass wir etwa um 12:30 Uhr wegfahren können, was wir dann auch fast schaffen. Ein paar Minuten später wird’s aber schon. Wir wollen am Sonntagabend in Düsseldorf ankommen und für heute habe ich den Stellplatz in Andernach direkt am Rhein herausgeschrieben (das ist etwa zwei Fahrstunden vor Düsseldorf). Nicht wegen dem Stellplatz, aber hier in Andernach soll es den weltweit höchsten Kaltwassergeysir geben. Den Tipp habe ich übrigens von einer Blogleserin bekommen (ihr seid einfach toll!). Aber vom Geysir kommt dann morgen mehr, heute fahren wir ja nur.

Die Reise geht beim Start schon dem Rhein entlang bis Diepoldsau, dort im Verkehrschaos zwischen all den Schweizer Einkaufstouristen nach Österreich und dann schnell an «meine» Tankstelle den Dieseltank füllen, bevor es auf die Autobahn geht. Aber einfach so schnell geht es heute nicht. Die Tankstelle liegt direkt an einem Kreisel und kann von zwei Seiten angefahren werden. Dadurch gibt es im Verkehr in riesen Chaos, wir fahren natürlich immer rechts in die Tankstelle, dann müssen wir nämlich die Strasse nicht überqueren und haben so keine Mühe, uns in den Verkehr einzufädeln. Die meisten merken dies aber nicht und fahren zuerst bei der Einfahrt über die Strasse und dann bei der Ausfahrt auch nochmals. Und in diesem heutigen Samstagstau ein ziemlich hoffnungsloses unterfange, wenn man das Chaos an der Tankstelle endlich überwunden hat. Von vorn und hinten stehen die Fahrtzeuge gegeneinander an den Säulen und als dann noch ein grosser Reisebus und unser Knutschi vom günstigen Diesel profitieren wollen, ist das Chaos perfekt. Aber bis ich getankt und bezahlt habe, können wenigstens wir problemlos rausfahren. Für 43 Rappen Einsparung pro Liter bei 80 Liter (34.40 CHF Einsparung gegenüber der Schweiz) nehmen wir den Umweg von 400m gerne in Kauf…

Durch das Verkehrschaos eher belustigt, fahren wir danach durch Österreich nach Deutschland und dort alles Autobahn über Stuttgart nach Koblenz bis nach Andernach. Ausser zweimal etwas Stau geht alles tiptopp, Schlager und Oldi laufen auf den deutschen Radiosendern, nur gestört durch die neuen Zwischenresultate der Bundesliga, der 2. und 3. Liga und dann auch noch Frauenfussball. Haben die hier keinen anderen Sport?

Egal, wir kommen bei schönstem Wetter gegen 20 Uhr auf dem grossen Stellplatzdirekt am Rhein an und es gibt gerade noch drei freie Plätze, Wir schnappen uns einen ohne Strom, wahrscheinlich sind dann nachfolgende froh, wenn sie eine Säule in der Nähe haben. Die Chefin kommt sofort auf uns zu und fragt, ob sie die 8 € gleich einkassieren darf. Klar doch und dann gibt sie uns noch viele Tipps für das Städtchen hier, einfach sehr gastfreundlich.

Bei bester Laune machen wir noch einen kurzen Spaziergang und freuen uns morgen auf die Besichtigung des Städtchen und des Geysirs.

Bis jetzt läuft alles am Schnürchen, wir fuhren 600km und trotz den Befürchtungen, haben wir noch nichts Wichtiges zu Hause liegen lassen.

Ach ja, wir stehen jetzt beim Rheinkilometer 614, die Zählung beginnt aber in Kónstanz, daher kommen noch 45km für den Rhein von unserem Haus bis zum Bodensee und 41km für den See dazu, also sind wir heute auf den Punkt genau 700km Rhein abgefahren...

Übernachtung

Andernach - Am Rheinufer****
Stellplatz Koordinaten: 50.44164,7.409247
N 50° 26' 29.9"  E 7° 24' 33.3"
letzter Besuch: 8.2019

Kaltwasser-Geysir Andernach 1.9.2019

Der weltweite höchste Kaltwasser Geysir schiesst in Deutschland in die Höhe.

Vom Stellplatz am Rhein sind es gerade mal ein paar 100m bis zum Besucherzentrum ebenfalls an den Ufern des Rheins. Ab diesem Zentrum fährt 4x täglich ein Schiff 15 Minuten zur Anlegestelle des Geysirs, dort müssen ca. 250m zu Fuss zurückgelegt werden, dann erlebt man den ca. 10 minütigen Ausbruch des Geysirs mit und fährt danach mit dem Schiff wieder zurück.

der Geysir in voller Pracht

Tickets buchen

Die Tickets sollte man vorher per Internet reservieren lassen. Während der Saison und an Wochenenden ist die Fahrt vielfach vorher schon ausgebucht. Die Tickets reserviert man nur, bezahlen muss man dann bei Abholung im Besucherzentrum.

eines der Experimente

Besucherzentrum

Es wird empfohlen, 90 Minuten vor Abfahrt des Schiffes im Besucherzentrum zu sein, um genügend Zeit zu haben. Aus unserer Sicht reichen 90 Minuten vollkommen, wir waren in einer Stunde durch. Das Zentrum ist sehr liebevoll mit vielen Details gemacht. Nachdem man die Tickets in der Hand hält (15 € pro Person) kommt man zu einem Lift, der die Besucher in ein 4000m tiefes Bergwerk bringt. Sehr cool gemacht, aber Gerüchte sagen, dass man mit dem Lift nur ins zweite Stockwerk hoch gelangt, aber eben, es sind nur Gerüchte. Ist man in den 4000m Tiefe, folgt man einem Kohlenstoffdioxid-Bläschen bis an die Erdoberfläche. Eigentlich alles sehr gut und interessant gestaltet. Aber nun zum Eigentlich: Es gibt ausführliche Infotafeln, kurze Videosequenzen und Experimente zum Ausprobieren, auch sehr kinderfreundlich. Aber da beisst sich die Schlange in den Schwanz: wenn so auf Kinder Rücksicht genommen werden, sind die Erklärungstafeln viel zu viel zum Lesen. Und die Experimente sind dann von den Kindern belegt und zeigen einfach so vom Hinschauen den Zusammenhang mit dem Geysir nicht auf den ersten Blick. Zudem sind alle Besucher 90 Minuten vor Abfahrt des Schiffs dort und demzufolge wollen auch alle gleichzeitig den Museumsrundgang besuchen. Staus, kein Platz zum Lesen etc, sind vorprogrammiert. Den ganzen Rundgang schön in Ruhe alles lesen, ausprobieren und zuhören liegt also nicht drin. Nach dem Besuch des Besucherzentrums wussten wir echt noch nicht, wie dieser Geysir eigentlich funktioniert, auch wenn es einige Modelle hatte, die versuchten, uns dies zu erklären. Auf der Webseite haben wir irgendwie viel mehr erfahren, und vor allem schön in Ruhe.

Ausbruch Kaltwasser Geysir

Mit dem Schiff fährt man danach 15 Minuten zur Anlegestelle «Namedyer Werth» wo man den kurzen Fussmarsch zum Geysir macht. Kaum haben alle Besucher einen Platz eingenommen, beginnt der Geysir zuerst klein und dann immer grösser Wasser zu spucken. Das Prinzip einfach erklärt: das kohlensäurige Wasser sammelt sich in 400m Tiefe und wann denn der Druck und die Kohlensäurekonzentration zu gross wird, steigen die Blasen durch das Bohrloch empor, der Druck vermindert sich und dadurch lösen sich immer mehr Blasen, so dass das Wasser über den Blasen zum Loch herausgeschossen wird. Der Geysir fängt also klein an, wird immer grösser bis er ca. nach zwei Minuten die eindrückliche Höhe von ca. 60m erreicht und spuckt dann noch weitere 6 Minuten Wasser in die Höhe. Danach ist der Spuk vorbei und man marschiert wieder zurück zum Schiff.

am Ausklingen

Je nach Wind kann man dann ganz schön feucht kriegen (siehe Video ca. nach einer Minute) und man muss etwas aufpassen, das Wasser ist zwar kalt, aber sehr salz- und mineralhaltig, nicht ideal für Fotoapparate und dergleichen.

Den Geysir kann man nur so besuchen und hat keine Möglichkeit, es auf eigene Faust zu machen.

Schifffahrt

Man muss sich bewusst sein, dass jede Person auf dem Schiff nur dort ist, weil er den Geysir sehen will. Ist aber gut organisiert und man kann auf Hin- und Rückfahrt die Zeit für ein Caffè oder einen Snack geniessen. Die Preise sind sehr human.

Ein Geysir im Labor

Städtchen

Das Städtchen ist romantisch und hat noch andere Sehenswürdigkeiten, einen Stadtrundgang lohnt sich allemal. Bei uns hat es leider geregnet, darum haben wir keine tollen Fotos vom Städtchen.

Stellplatz

Ist natürlich top, dass es direkt am Rhein einen so grossen Stellplatz hat. Allerdings gibt es natürlich immer Camper der ersten Reihe, die etwas länger bleiben. Für die erste Reihe muss man also Glück haben. Der Stellplatz liegt am Rande des Städtchens, von daher super gelegen und eine ganz freundliche Stellplatzbetreiberin. Nichts zu meckern, auch der Preis von 8 € ist sehr fair, aber Jetzt Ende August an einem Samstag Abend hatten wir echt Glück, noch einen Platz zu kriegen.

Fazit

Das Städtchen am Rhein und der Stellplatz direkt an dessen Ufer ist selber schon ein Besuch wert. Nur wegen dem Geysir würde ich nicht nochmals hierherfahren, aber wenn man sowieso hier ist, sollte man den weltweit höchsten Kaltwasser-Geysir schon auch besuchen. Aber einmal reicht, ein zweites Mal, na ja, für Hobby-Geologen vielleicht interessant…

Danach

Sind wir noch ohne weitern Verkehr nach Düsseldorf an den Caravan Salon gefahren, wo wir gut ankamen, davon dann morgen mehr.


Externe Links

Übernachtung

Düsseldorf - Messeparkplatz***
Stellplatz Koordinaten: 51.26930,6.723057
N 51° 16' 9.5"  E 6° 43' 23"
letzter Besuch: 9.2019

Caravan Salon Düsseldorf, Tag 1 2.9.2019

11495 Schritte, platte Füsse, 2 kg Papier, ein Flop, Wohnmobilstau und viel Positives

bei der Anfahrt Wohnmobilstau

Die Ankunft gestern im Messegelände war spannend und uns erwartete das, was wir am Eidg. Schwing- und Älplerfest vermisst haben: eine einstündige Wartezeit und Kolonne an Wohnmobilen, bis wir endlich auf den Stellplatz fahren konnten. Eventuell müssten die Messeorganisatoren doch mal in die Schweiz reisen und schauen, wie man das speditiver machen könnte.

Nachts ist es auf dem P1 ziemlich ruhig, d.h, wenn die Passagierflugzeuge ab 23 Uhr nicht mehr so laut und knapp über unsere Köpfe hinwegstarten und das nahegelegene Festzelt dann um 24 Uhr mit der Musik aufhört. Auch einen Wecker braucht man kaum, denn morgens wecken einem die startenden Flugzeuge wieder ziemlich früh…

Egal, kurz nach 10 Uhr fahren wir im gratis Shuttle-Bus zu der Messe und sind wenige Minuten später schon in der ersten Halle. Wir haben ein lockeres Programm und spezialisieren uns heute auf Hecksitzgruppen und 4x4.

Carado top

Aber eines vorweg: am meisten imponierte uns das Konzept-Fahrzeug von Carado! Ein vollintegriertes Wohnmobil mit eine Heckgarage vom Boden bis zum Dach, die Fahrräder können so aufgehängt werden, die Heckgaragentüre hat ein Fenstereinsatz und man kann dort bequem über die Garage ins Womo eintreten. Es gibt vorne ein Hubbett zum Schlafen, wo man wählen kann, zwischen Quer- oder Längsbett. In der grossen Küche gibt es sogar ein temperiertes Fach für den Wein. Wir finden das Fahrzeug echt toll, endlich fährt man mit einem Wohnraum in die Ferien und nicht mit einem Schlafzimmer! Top gemacht von Carado, weiter so, vielleicht kommen dann wirklich mal neue Grundrisse.

Carado

LMC flop

Auf der anderen Skala präsentiert LMC den Wohnwagen ohne Gas. Aber haben die die Idee überhaupt überdenkt? Heizen mit Strom ist ja nicht gerade sehr Energieeffizienz und wenn man bedenkt, dass man in Zukunft viel Strom in den hellen Tageszeiten hat, dann aber nicht heizen muss, braucht man genau dann den Strom, wenn es dunkel und kalt ist. Da sehe ich den Vorteil gegenüber einer anderen Heizungsart echt nicht. Idee meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt. Ach ja, und eine Hecksitzgruppe bei den Wohnmobilen hat LMC auch nicht mehr im Angebot.

Hecksitzgruppen

Es gibt einige Hersteller mehr, die nun Hecksitzgruppen im Angebot haben. Noch lange nicht alle, aber Dethleffs mit den grossen Alkovenmobile sind da ja schon länger dabei, Dann gibt es auch noch Modelle von Chellanger, Frankia, Carthago und Bürstner. Der Frankia 7400 Plus hat uns da am Besten gefallen, sehr schönes Holz, grosse Hecksitzgruppe und Kühlschrank, wo man die Türe auf beide Seiten öffnen kann. Wirklich eine coole Sache. (ein Bericht über die Hecksitzgruppen folgt dann, wenn wir wieder zu Hause sind und ich die Bilder sortiert habe.)

Frankia

Challenger

Diese Marke ist uns vor zwei Jahren in Bern ja schon mit einem innovativen Grundgriss aufgefallen, hier haben sie ein Fahrzeug stehen, wo das Queensbett hinten und das Hubbett vorne vom Dach runter gelassen werden kann. Hinten hat man darunter ein kleines Büro (perfekt für mich) und vorne die übliche Sitzgruppe. Dazu haben sie aber nochmals ein Fahrzeug mit einem Queenshubbett hinten, wo darunter zwei Waschbecken sind. Der Zweck dieser Einteilung bleibt uns aber bis jetzt irgendwie verborgen…

da sehe ich den Verwendungszweck leider nicht

Phönix

Da sind wir heute überrascht worden, die haben zwei tolle Fahrzeuge auf Iveco-Basis mit schöner Hecksitzgruppe und sehr schönem Innenausbau. Auch die Fahrzeuge sind nicht allzu lange und klobig, dazu der Iveco mit Hinterradantrieb und Differenzialsperre, man kommt da also einem 4x4 sehr nahe. Dieses Fahrzeug müssen wir morgen nochmals besichtigen.

Phoenix auf Iveco mit Hecksitzgruppe

Concorde

Sogar der Liner-Hersteller im Luxussegment hat hier ein 4x4 Fahrzeug auf Iveco-Basis an der Ausstellung. Das Überrascht uns. Aber ganz ehrlich: der Iveco ist ja so richtig geländegängig, ist das aber der Aufbau von Concorde auch, wenn sich das Fahrzeug in alle Richtungen verbiegt? Da habe ich meine Zweifel und dann wäre die Kombination ja ziemlich unsinnig.

Orangecamp

Natürlich schauen wir bei unserem Fahrzeughersteller auch vorbei. Die Fahrzeuge werden nun ja auf Peugeot-Basis gebaut (na ja, ich bin da etwas franzosenskeptisch) und der Aufbau kommt nicht mehr von den Capronern sondern von Bürstner. Aber ich muss sagen, die hier ausgestellten Fahrzeuge überzeugen mich. Echtholz-Tischplatten, winterfest und toller Zugang zur Reinigungsöffnung des Frischwassertanks. Nur die Grundrisse sind noch die gleichen wie bei unserem 6-jährigen Fahrzeug.

Bimobil

Ach ja, da waren wir natürlich auch noch und sie gefallen uns immer noch super gut. Die Qualität würde sicher stimmen, der Ausbau gefällt uns auch gut, die zwei Jahre Wartezeit für ein neues Fahrzeug würden wir auch erdulden, aber der Preis ist eben auch nicht ganz günstig.


Übernachtung

Düsseldorf - Messeparkplatz***
Stellplatz Koordinaten: 51.26930,6.723057
N 51° 16' 9.5"  E 6° 43' 23"
letzter Besuch: 9.2019

Caravan Salon Düsseldorf, Tag 2 3.9.2019

E-Wohnmobil, rollstuhlgängiger Teilintegrierter und ein Kühlschrank, der sich von links und rechts öffnen lässt.

Heute hatten wir Zeit, die für uns interessanten Fahrzeuge und Innovationen nochmals anzuschauen. Grundlegend Neues gegenüber gestern entdecken wir nicht mehr.

E-Wohnmobil von Iridium

Das Fahrzeug von Iridium ist mit einem E-Motor ausgestattet und kommt gemäss Hersteller mit einer Vollladung über 400km weit, bei sparsamer Fahrt liegen eventuell 500km drin. Wir, die schon ein E-Personenwagen fahren und bekennende Elektro-Fans sind, sind aber doch ein wenig skeptisch. Das ausgestellte Fahrzeug kostet knapp unter 200'000 € mit allem drum und dran und das für ein ganz normales Wohnmobil. Irgendwie scheitert das Konzept schon am Preis. Wegen den Batterien gibt es dieses Womo auch nicht mit 3.5t sondern nur als 4.2 oder 4.8-Tönner. Der Antriebsstromkreis und der Aufbaustromkreis sind völlig getrennt, ob das Sinn macht, weiss ich für mich noch nicht wirklich. Aber wenn ich schon eine Antriebsbatterie von 108kWh habe, warum brauche ich da noch separate Aufbaubatterien? Wenn ich an der zukünftigen Ladestationen auf den Campingplätzen mein Auto in 5 – 10 Stunden wieder aufladen kann, warum muss ich für das Laden der Aufbaubatterien nochmals ein 220V Kabel einstecken? Es wäre doch sinnvoll, dass ich mit diesem Fahrzeug so z.B. im Winter zwei Wochen Skifahren könnte und kein Landstrom bräuchte, wenn ich schon eine so grosse Batterie mitschleppe. Ebenfalls fehlt aus meiner Sicht ein Gassystem, das man auch während der Fahrt benützen und das Fahrzeug so mit Gas heizen kann. Im Winter während der Fahrt ein Elektro-Fahrzeug zu heizen, schränkt die Reichweite beträchtlich ein und wenn man schon eine Gasheizung an Bord hat, warum nicht diese benützen?

E-Wohnmobil, noch nicht ganz fertig gedacht

Grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber das Konzept ist noch nicht fertig durchdacht und scheitert momentan ganz klar am Preis. An die Reichweite von 400km könnte man sich gewöhnen, das wäre nicht mal das Problem.

Unsere Idee

Unsere Idee mit den Heliumtanks vom letzten April, um das Gewichtsproblem der Fahrzeuge in den Griff zu bekommen, hat anscheinend tatsächlich einen Nachbauer gefunden, die Tanks sind wirklich zu kaufen jetzt (haben es aber noch nicht überprüft). Das freut uns natürlich.

Gastanks gegen Übergewicht, oder?

Acrosscar Handicapé

Der spanische Hersteller hat zwei Rollsuhlgängige Fahrzeuge an der Ausstellung, ein Kastenwagen und einen Teilintegrierten. Der Top-Hammer! Mit breitem Einstieg, Rollstuhlhebebühne, rollstuhlgängiges Bad inklusive Dachschiene für einen Transferkran ins Heckbett. Diese Fahrzeuge sind echt super für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Das lässt unsere ehemalige Idee von den Zugvögel gleich wieder aufleben, wo wir mit einem Altersheimbewohner an den Gardasee fuhren. Mit so einem Fahrzeug könnte man fast allen betagten Personen letzte Reisewünsche erfüllen! (zum damaligen Projekt)

rollstuhlgängiger Kastenwagen und Teilintegrierter

Und sonst?

Und sonst gefallen uns die Modelle mit der Hecksitzgruppe immer noch sehr gut, die Auswahl ist noch etwas grösser wie wir gestern gemeint haben. Und dann landeten wir auch wieder bei Bimobil, Phoenix, neu auch bei Robel und Dopfer, aber da warten wir momentan noch auf den Lotto-Sechser.

Ach ja, heute besichtigten wir nochmals das Fahrzeug von Challenger mit dem Doppellavabo und grossem Badezimmer hinten. Es sieht wirklich toll aus, aber wozu braucht man ein Doppellavabo in einem Wohnmobil? Der Sinn erschliesst sich bei mir noch nicht wirklich.

wir sehen den Sinn noch immer nicht

Beim Zubehör gefiel uns der Kühlschrank, der sich von links und rechts öffnen lies absolut am besten. Das ist doch mal eine geniale Idee!


Externe Links

Übernachtung

Düsseldorf - Messeparkplatz***
Stellplatz Koordinaten: 51.26930,6.723057
N 51° 16' 9.5"  E 6° 43' 23"
letzter Besuch: 9.2019

Caravanmessen: Mangel an Fachpersonal 4.9.2019

Gibt es genug Fachpersonal an Caravan-Messen? Wir erlebten zum Teil haarsträubendes.

tja, viel blieb ein Traum, und wenn man darüber nachdenkt, bleibt nicht mal mehr der Traum

Auf der 697km langen Heimfahrt zwischen unkonzentrierten Mitverkehrsteilnehmern von Düsseldorf zurück in die Schweiz liessen Anita und ich unseren Messebesuch Revue passieren. Und erst hier auf der Heimfahrt fiel uns auf, wie wir zum Teil sehr gut und zum Teil auch sehr schlecht an den verschiedensten Ständen betreut worden sind. Und wir kamen zum Schluss, dass durch den Wohnmobilboom das Fachpersonal nicht gleich boomte wie die Verkäufe der Fahrzeuge. Ein paar Müsterchen gefällig?

«Entschuldigung, kann man in diesem Modell die Sitzgruppe zu einem Bett umfunktionieren?» (ja, könnte man) aber die Antwort der hübschen Verkäuferin: «Sorry, das weiss ich nicht, ich arbeite normalerweise in der Buchhaltung.» Nächster Stand, nächste Frage: «Könnte man dieses Modell auch mit einer Trenntoilette haben?» «Sorry, mit was? Das weiss ich nicht, noch nie etwas davon gehört» gibt uns der Verkäufer zur Antwort. Oder bei Challenger: «Könnten sie uns das mit dem Umbau des Bades mal zeigen?» «Sorry, ich bin für ein anderes Fahrzeug zuständig» und der Jüngling tippt weiter seelenruhig auf sein Handy ein. Kann so etwas sein, wenn man 100'000 € teure Gegenstände verkaufen will? Oder bei einem anderen Verkäufer, wo wir echt 4 Minuten lang rätselten, ob er stumm sei, und wir erst ganz am Schluss ein «Auf Wiedersehen» hörten. Aber unser Highlight: bei einem Premiumaussteller von 250'000 € teuren Offroadmobilen artet der Chef höchstpersönlich nach einer Frage nach den Batterien in einen Monolog gegen E-Fahrzeuge aus. Wenn der gewusst hätte, dass wir ein E-Mobil fahren und begeistert sind… Sein Kredit hat er bei uns so ganz unbewusst verspielt. Überhaupt hat sich der eine oder andere Verkäufer dazu hinreissen lassen, gegen Konkurrenten zu wettern oder andere Techniken schlecht darzustellen. Das finde ich ganz persönlich ein No-Go, man kann die eigenen Vorteile herausstreichen und besonders erwähnen, super ist noch, wenn die eigenen Nachteile auch erwähnt werden, aber Konkurrenten schlecht machen?

Aber es gibt auch die guten Beispiele: Der junge Mann aus dem Carado Showcar, der mit Begeisterung das gesamte Fahrzeug vorstellte und schwärmte, was man damit machen könnte und was noch optimiert werden muss und wie alles zustande kam, hat eine glatte 10 verdient. Oder der Verkäufer von Bimobil, der gestand, dass er eigentlich in der Werkstatt arbeitet und von Marketing keine Ahnung hat, ist doch genau der richtige Ansprechpartner, wenn man so ein Fahrzeug kaufen will. Es nützt doch nichts, wenn man Studentinnen in enganliegenden Kleidern vor das Fahrzeug stellt und dann aufgrund deren Aussage ein Fahrzeug kaufen soll? Das klappt vielleicht bei mir bis zu einem Wert von 10€ (ok, mit Minirock vielleicht bis 15€) aber darüber muss schon das Produkt stimmen, oder? Und wenn man nicht genug Fachpersonal hat, um alles zu betreuen, macht man doch das so wie bei Orangecamp: ein versierter Verkäufer, der privat viel campt, uns die Fahrzeuge professionell zeigt und die Vorzüge herausstreicht und dann auch noch zugibt, dass er nur an der Messe für Orangecamp arbeitet, und die restliche Zeit mit dem Womo unterwegs ist, da hat man doch irgendwie vertrauen, oder?

Irgendwie nach dieser Messe ist uns bewusst geworden, dass wir von den Fahrzeugen begeistert waren, wo wir auch kompetent beraten wurden. Diese Marken haben wir alle noch im Kopf, die anderen wissen wir nicht mal mehr, warum wir eigentlich dort waren. Manchmal hatte ich echt das Gefühl, ich wäre an vielen Orten der besser Verkäufer wie die dort stehenden in weissem Hemd und Gravatte gekleideten Inforsäulen, die zum Teil zuerst im Prospekt schauen mussten, ob es Platz für eine oder zwei Gasflaschen hat. Also ihr Händler: wenn ich im Oktober nach Bern an den Caravan Salon komme, erwarte ich Fachpersonal! Wir Schweizer können das doch besser, oder? Oder fehlt auch hier kompetentes Personal wegen dem Campingboom?

Das wäre doch auch ein Job: ich vermiete mich für Messen als Verkäufer (mal schauen, ob ich es besser könnte).

Kühlschrank als heimlichen Star 5.9.2019

Caravan Düsseldorf: der beidseitig zu öffnenden Kühlschrank hat uns beeindruckt.

 

Wir sind ja nun ein Jahr zu spät dran, denn dieser Kühlschrank wurde schon 2018 in Düsseldorf vorgestellt. Manchmal dauert es bei uns eben etwas länger…

Aber als wir den Kühlschrank in einem Womo das erste Mal gesehen haben, mussten wir dann zweimal hingucken. Ich öffnete den Kühlschrank irgendwie aus langweile und als dann Anita zwei Minuten später diesen aber von der anderen Seite öffnete, schaute ich nur blöd. Wie ist das möglich? Habe ich mich jetzt verguckt?

Nein, wir stehen im Womo vor dieser Kühleinheit und machen einmal die Türe mit Anschlag links auf und das nächste Mal mit Anschlag rechts. Das klappt ja wirklich perfekt!

Natürlich nehmen wir dann diesen Beschlag etwas genauer unter die Lupe und kommen zum Schluss: stabil, benutzerfreundlich und schön. Nicht so wie bei unserem Modell, wo alle Jahre wieder die kleine Feder kaputt geht und in irgend einer Kurve dann plötzlich der Kühlschrank aufspickt und die Esswaren im Womo verteilt.

Ok, das grosse Modell ist etwas teuer, aber wichtig ist doch die Idee dahinter. So einen mit diesen Türen bräuchten wir auch zu Hause.

Aber eigentlich ist das wieder ein super Beispiel: Bisher habe ich nie daran rumstudiert, wie man das so machen könnte oder wäre gar auf die Idee gekommen, dass ich das brauche. Jetzt sehe ich so einen Kühlschrank und habe das Gefühl, den brauche ich. Wiedermal ein Produkt, das eigentlich niemand braucht und dann doch viele haben wollen…

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