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Kilchum Castle Schottland 2016
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Reisebericht

Ankunft im Norden 1.9.2020

Wir kommen gut in Norden an

auf dem Damm Richtung Römö

Als wir morgens erwachen hat es chon Nebel über unserem Parkplatz. Und als wir uns etwas vor sieben Uhr bereit machen, braust ein Linienbus heran, der Fahrer kurbelt die Schweibe runter und sagt zu uns: «Ihr steht übrigens auf einem Busparkplatz, den wir eigentlich brauchen.». Ups, und wir haben hier genächtigt, wahrscheinlich haben wir gestern bei der Ankunft nicht mehr alles ganz richtig gecheckt.

Auf alle Fälle machen wir uns sofort fertig und sind kurze Zeit später wieder auf der Autobahn. Es läuft ziemlich flüssig, wir kommen gut vorwärts und haben nur einem für wenige Kilometer einen kleineren Stau. Auch durch den Elbtunnel in Hamburg geht es reibungslos und als unser Diesel vor Flensburg zur Neige geht, gehen wir einkaufen und volltanken. In Deutschland ist es noch viel günstiger wie in Dänemark.

Grenzübergang nach Dänemark

Dann werden wir an der Grenze herausgewunken, der Zöllner will unsere Identität überprüfen, aber sein Gerätchen spielt nicht mit. Also lässt er es bleiben und wünscht uns schönen Urlaub. Einen gratis Covid-19 Test bei der ersten dänischen Raststätte nach der Grenze benützen wir nicht und fahren über Land zur Insel Rømø.

Damm Richtung Römö

Auf dem geraden Damm zur Insel kommt dann so richtiges Ferienfeeling auf und wir fühlen uns irgendwie befreit. Wir sind schon in Dänemark und können es fast nicht glauben. Wir zweigen links ab und wollen zum riesigen Stellplatz Oaso auf der Insel. Das ist der, der in den letzten Jahren neu aus dem Boden gestampft wurde und die Womo-Plätze rund um einen kleinen künstlichen See angelegt ist. Der gesamte Platz ist wirklich riesig und sehr zweckmässig und schön angelegt. Es haben rund 200 Wohnmobile platz und jedes Womo hat einen grosszügigen Grünstreifen um sich herum. Wir sind beeindruckt!

wir geniessen

Von der Fahrerei sind wir nun doch ziemlich müde und geniessen momentan einfach die Sonne vor unserem Womo. Der Platz ist sehr gut belegt (schätzungsweise zu 90% voll) und da war es eben gut, dass wir heute nach 635km Fahrt schon um halb vier Uhr hier waren. Seit gestern Abend 19 Uhr haben wir in 20 Stunden 1100km geschafft, und ohne Stress. Man kommst schon sehr schnell sehr weit.

Abendstimmung

Den Sandstrand auf Rømø werden wir dann morgen erkunden. Heute geniessen wir nur noch und spazieren zwei Runden um den künstlichen See, um ein bisschen Womos anzugucken…

Es sind momentan wahrscheinlich 90 Prozent Deutsche hier, 5% Dänen, 4% Holländer und zwei Schweizer…

Übernachtung

Rømø - Autocamperplads Oasen****
Camping

riesig mit viel Platz für jedes Womo

Koordinaten: 55.09054,8.540270
N 55° 5' 26"  E 8° 32' 25"
letzter Besuch: 8.2020

Rømø 2.9.2020

Mit dem Womo auf dem Strand

unser Platz am Strand

Was soll man eigentlich zum heutigen Tag sagen? Es war einfach fantastisch. Lange hielten wir es heute Morgen auf dem Stellplatz Oase nicht aus. Wir packten zusammen, bezahlten nochmals für eine Nacht (so waren wir sicher, dass wir wieder Platz hatten) und fuhren die wenigen Kilometer zurück. Wir wollten auf dem grossen Sandstrand, wo man mit dem Wohnmobil darauf fahren kann. 

Schnell sind wir dort und sind schon auf der Anfahrt beindruckt. Riesig und weit vorne das Meer. Sollen wir rechts oder links? Wir entscheiden uns für Links und fahren parallel dem Meer entlang, bis wir nach wenigen hundert Metern für uns einen passenden Platz gefunden haben. Sofort stürmen wir heraus und machen schon die ersten Fotos. Blauer Himmel, blaues Meer, gelber Sand und mittendrin wir mit dem Womo. So etwas haben wir nun echt noch nie erlebt.

Der Sand ist auf den Fahrspuren ziemlich hart und problemlos zu fahren. Dazwischen gibt es aber auch Felder mit losem Sand, aber dort müssen wir zum Glück nicht durch und können diese jeweils umfahren. Das Ganze geht also wirklich problemlos. Obwohl, etwas später sehen wir dann schon ein Womo das zu viel gewagt hatte und heraus gezogen werden muss. Später auch noch einen PKW, also doch schon besser die Augen offen halten.

Wir sitzen am riesigen Strand und können unser Glück irgendwie gar nicht fassen. Fast von jedem Wohnmobil aus werden verschiedenste Drachen fliegen gelassen. 50 bis 80m in die Höhe, die Schnur an einen Pflock binden und den Drachen so zwei Stunden weit über den Köpfen schweben lassen. Drachenfliegen ist hier glaub Nationalsport, auch wenn die meisten Besucher Deutsche Kennzeichen hatten.

Nachmittgas füllt sich dann der Strand immer mehr und es hatten ziemlich viele Autos noch zwischen den Womos platz. Es gibt keine Regeln, jeder parkt dort, wo es Platz hat und wo er zufrieden ist. Platz hat es immer noch genug.

Wir sitzen da, geniessen das Meer, schauen den Drachen zu und machen lange Spaziergänge. Wir laufen den gesamten Strand ab, der für Fahrzeuge geöffnet ist. Das sind schätzungsweise 3km dem Meer entlang. Als wir im nördlichen Ende sind, merken wir, dass die Flut nun ziemlich einen Höchststand hat. Einige Autos müssen etwas mehr ins Strandesinnere fahren, damit sie nicht vom Meerwasser umspühlt werden. Wir schauen uns an: wie weit stehen wir selber eigentlich vom Meer weg? Etwas schneller laufen wir wieder zurück, was wenn unser Womo im Meer steht? Dem ist aber zum Glück nicht so, wir sind auf unserem Platz sicher…

Erst Abends als der Strand schon fast leer ist, räumen wir zusammen, reissen uns endlich von diesem Anblick los und fahren auf unserem Stellplatz Oase zurück.

Stellplatz Oase Rømø

Eigentlich ist dies kein Stellplatz, eher ein Campingplatz für Wohnmobile. Alles läuft via Kreditkarte und Self-Checkin, jeder Platz ist nummeriert, den man beim Zahlungsvorgang eingeben muss. So kann man den Platz auch problemlos verlassen und abends zurückkehren, ohne Angst zu haben, dass dann besetzt ist. Eine gute und praktische Lösung. Auf dem Platz kann man so lange bleiben, wie man bezahlt, auf der einen Seite gut, auf der anderen aber wie überall das selbe Problem: die Plätze nahe am Wasser (ok, ist nur ein kleiner Weiher und eigentlich überhaupt nicht wichtig), diese Plätze sind natürlich von vielen besetzt, die fast wochenweise bleiben. Für die Kurzübernachter bleibt dann nur noch die zweite Reihe übrig. Aber das ist überhaupt nicht tragisch, denn die Plätze sind sehr grosszügig und gegenüber der ersten Reihe versetzt. Jeder Platz wird durch eine Rasenfläche vom Nachbarplatz getrennt. 

Wahrscheinlich einer der besten europäischen Stellplätze, aber eben, eher ein Campingplatz für Wohnmobile.

Aber eines ist sicher: Dänemark hat unser Herz heute im Sturm erobert!


Übernachtung

Rømø - Autocamperplads Oasen****
Camping

riesig mit viel Platz für jedes Womo

Koordinaten: 55.09054,8.540270
N 55° 5' 26"  E 8° 32' 25"
letzter Besuch: 8.2020

Gezeiteninsel Mandø 3.9.2020

Wir sind jetzt vom Festland abgeschnitten.

Die heutigen Wetteraussichten sagen Nachmittags Regen an, also ist nichts mit Strand. Genau das richtige Wetter, um die kleine Insel Mandø zu besuchen. Die Insel ist nur ca. 3km im Durchmesser, wird aktuell von 33 Personen bewohnt und ist durch eine Strasse erreichbar. Allerdings ist die Strasse nur bei Ebbe befahrbar, bei Flut wird sie überspült. Wir müssen den Gezeitenkalender studieren und sehen darauf, dass heute um 9:20 Uhr Niedrigwasser ist, also wird unser Tagesprogramm dieser Uhrzeit unterworfen. Von Rømø sind es ca. 30km nördliche Richtung bis zur Einfahrt auf diese Strasse, wir düsen also halb Neun los. 

Punkt 9:22Uhr stehen wir vor allen Warnschildern bei der Einfahrt auf die Schotterpiste «Nur mit Kenntnis der Gezeiten zu befahren». Reicht unser Wissen, dass wir diese Strasse befahren dürfen? Kein Mensch weit und breit, also stürzen wir uns ins Abenteuer.

Der Schotterweg auf die Insel

Der Schotter liegt sehr lose und die Wasserpfützen auf der Strasse machen auch nicht einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck. Da es noch nicht regnet, müssen es Salzwasserpfützen sein, die von der letzten Flut herrühren. Das Meerwasser reicht manchmal schon bedenklich nahe an den Weg, aber wir müssen jetzt da durch. Wir haben das Gefühl, dass wir wirklich mitten durchs Meer fahren, die Insel sehen wir nämlich noch nicht, die ist so flach. Aber dann, nach ein paar unendlichen Kilometern wechselt der Strassenbelag wieder auf Asphalt und das gibt schon eine kleine Sicherheit, dass dieser Teil jeweils nicht überspült wird. Haben wir das Schlimmste geschafft?

Etwas später geht es dann über einen Damm und wir sind im Innern der Insel. Buah, wir sind gut angekommen und wurden nicht weggespült. Wenn man da einen Platten hätte, dann würde man sich mit Radwechseln wohl sehr beeilen oder mindestens dem Pannendienst ins Gewissen reden, er solle mal Gas geben…

Danach fahren wir das schmale asphaltierte Strässchen (die Hauptstrasse der Insel) weiter Richtung Mandø By, der Hauptstadt (und einzigem Dorf) auf der Insel. Das Schild zum Campingplatz ist nicht zu übersehen und so lesen wir uns einen Platz auf der leeren Wiese aus. Da ansonsten niemand da ist, wollen wir zum Shop im Dorf laufen, um zu fragen, wo wir uns anmelden müssen. Wir sind dort genau richtig, denn der Shop ist Tourismusbüro, Laden und Campingplatzreception in einem.

rund um die Insel

Wir bekommen noch eine Karte der Insel und die ältere Frau entschuldigt sich, dass heute kein so schönes Wetter ist, aber die Insel sei jetzt noch schöner, da es eben keine anderen Leute hier hat.

Zurück beim Womo machen wir unsere Fahrräder bereit, denn es ist noch immer trocken und das Wetter müssen wir ausnützen. Rund um die Insel führt ein ca. 3m hoher Damm und im Innern die kleine Inselrundstrasse.

Es ist einfach herrlich und wir kommen einfach nicht vorwärts. Alle paar hundert Meter klettern wir auf den Damm, machen Fotos und geniessen den salzigen Wind, die urige Landschaft und das Glück, so einen Ort erleben zu dürfen.

Nach 12km haben wir die Insel vollständig umrundet, einige Abstecher auf kleinen Strässchen ins Wattenmeer gemacht, Schafe fotografiert und Landschaften, die Windmühle (das Wahrzeichen und höchste Gebäude der Insel) geknipst und das Schiff mit Rädern auch.

das Wahrzeichen

Uns gefällt es extrem hier. Nach der Runde machen wir uns zu Fuss auf ins Dörfchen, wo wir jetzt schon alle Häuser kennen. Auch den Schopf der Seerettung besichtigen wir und die Säule, wo die Höhe aller Sturmfluten markiert sind. So eine Sturmflut wird uns wahrscheinlich nun grad erreichen, denn der Wind nimmt stark zu und der Regen beginnt waagrecht die Insel zu umhüllen. Dann studieren wir noch schnell das Ausflugsschiff, dass hydraulisch grosse Räder runter lassen kann und so auch über Sandbänke oder Untiefen durchfahren kann. Echt clever…

Wir sitzen nun in unserem Womo, warte bis das Wetter etwas besser wird, und wissen, dass nun weder neue Touristen kommen noch alte gehen können. Die Zufahrtsstrasse ist unter Wasser und nicht passierbar.

ein Schiff mit Rädern

Ach ja, in unserem Wohnort wurde heute die Bank überfallen, wir haben aber ein Alibi, denn wir sitzen auf der Insel fest. Dafür wissen wir nun, warum unser Konto leer ist…

Übernachtung

Mandø - Brugs***
Camping

alles, was man braucht

Koordinaten: 55.27427,8.538312
N 55° 16' 27.4"  E 8° 32' 17.9"
letzter Besuch: 9.2020

Lyngvig Fyr 4.9.2020

Wir müssen uns nach dem Takt der Natur richten

Gestern Abend mussten wir den heutigen Tag etwas planen. Zum einen studierten wir den Wetterbericht, zum andern waren die Gezeiten wichtig, so dass wir wussten, wann wir von der Insel fahren können.

Das Wetter in den nächsten Tagen ist nicht ganz optimal, so dass wir unseren groben Plan etwas ändern müssen. Bisher sind wir in Dänemark nur in kleinen Schritten vorwärts gekommen, es war einfach zu schön. Nun müssen wir aber schweren Herzens die Besichtigung von Ribe (älteste Stadt Dänemarks) und der Besuch der Insel Fanø verschieben. Schönstes Wetter bei der Stadtbesichtigung und danach Regen auf dem Sandstrand bei Fanö macht einfach keinen Sinn. Zudem wird Nordwärts das Wetter eher besser, also beschlossen wir gestern Abend, heute ein grösseres Stück zu fahren.

Morgenspaziergang

Tagwache ist um 8 Uhr, denn um 9:30 Uhr müssen wir bei Ebbe auf der Strasse Richtung Festland sein. Zur Überraschung begrüsst uns morgens die Sonne und das heisst, wir müssen unbedingt einen Morgenspaziergang einplanen. Zur Windmühle, ans Wattenmeer, durchs Dorf, wir jauchzen vor Glück, denn es ist unbeschreiblich schön!

Aber danach wird es höchste Zeit und wir fahren die Gezeitenstrasse zurück Richtung Festland. Einfach eine faszinierende Strasse, links und rechts das Meer, und manchmal auch noch etwas vor einem. Wir kommen aber gut durch, auch wenn manchmal das Wasser bis zur Frontscheibe spritzt. Nicht unbedingt das, was man sich für das eigene Womo wünscht. Überall klebt Salz, schlimmer wie im Winter bei gesalzenen Strassen. Ein heftiger Regenschauer wäre jetzt nicht schlecht und wie auf Kommando giesst es in den nächsten 5 Minuten wie aus Kübeln. Danach glänzt unser Knutschi wieder, das Salz ist weg. Und schon schaut die Sonne wieder hervor.

auf dem Meeresgrund zurück aufs Festland

Und dann sind wir auf der Strasse von Nymindegab nach Hvide Sande. Rechts der Ringkøbing Fjord, links das Meer. Wobei das Meer sehen wir eigentlich nie, es sind immer die Sanddünen dazwischen. Aber wahrscheinlich eine der schönsten Strecken Dänemarks. Dünen und Landschaften, so wie man es sich einfach nur erträumen kann. Die bewachsenen Dünen Leuchten an der Sonne um die Wette und die Häuser mit den Reetdächern umranden das gesamte Landschaftsbild. Wir könnten schreien vor Glück!

unterwegs (durch die Scheibe fotografiert)

Und dann sehen wir von weitem den Lyngvig Fyr, den hohen weissen Leuchtturm. Vor dem Leuchtturm hat es einen Campingplatz, den wir als Tagesziel anvisiert haben. Und es wurde uns nicht zu viel versprochen! Es ist einer dieser Campingplätze, die einfach top sind! Man fährt auf das Gelände und sucht sich irgendwo ein kuscheliges Plätzchen zwischen den Dünen. Jeder stellt sich so hin, wie es einem passt und da der Zeltplatz riesig ist, kommt man sich bestimmt nicht in die Quere. Natürlich finden wir den allerschönsten Platz, direkte Sicht auf den Lyngvig Fyr, keine andere Womos oder Wohnwagen im Blickfeld, sondern nur Sanddünen und sich bewegende Grashalme.

Noch immer ist das Wetter wunderschön und da um 14 Uhr Regen angesagt ist, stürmen wir gleich zum Leuchtturm los. Ein Foto mit Sonne muss einfach noch sein.

Wir sind wieder mal richtige Glückskindern, denn wir können uns etwas später noch vor dem Womo ein Vesperplättchen genehmigen, bevor es dann beginnt, richtig zu schütten.

Abendspaziergang

Eine Stunde später sind wir aber schon wieder bei trockenem, windigen Wetter zu Fuss unterwegs. Wir überqueren die Sanddünen an den Strand und sind wieder überwältigt: ein ca. 100m breiter Sandstrand vor dem wilden Meer, rechts die hohen Sanddünen und keine Menschenseele. Fasziniert von der ganzen Szenerie spazieren wir wieder bis zum Leuchtturm und über die Dünen zurück.

Einfach nur fantastisch hier. Wir haben heute alles richtig gemacht!

Übernachtung

Hvide Sande - Nørre Lyngvig Camping*****
Camping

grosser Platz, jeder kann sich irgendwo in den Dünen verstecken mit sicht zum Leuchtturm

Koordinaten: 56.04160,8.113095
N 56° 2' 29.8"  E 8° 6' 47.1"
letzter Besuch: 9.2020

Thorsminde 5.9.2020

mit viel Wind gestrandet

Die gesamte Nacht hat unser Wohnmobil ziemlich gerüttelt, vom Wind und nicht etwa von zwischenmenschlicher Beziehung. Dafür hatten wir die Fenster nicht verdunkelt, der Anblick war einfach zu grandios. Direkt von unserem Schlafzimmerfenster hatten wir einen tollen Blick auf den Leuchtturm und das kreisende Signalfeuer. Einfach faszinierend für Binnenländler wie wir. Auch der tolle Sonnenuntergang über dem wilden Meer mit all den Farben genossen wir gestern Abend noch.

Die Nacht war dann schon wie der gesamte Tag ziemlich windig, dazwischen auch ein paar Regenschauer, aber heute Morgen wieder weisse Wolken vor dem blauen Himmel. Ein Grund, die zehn Minuten Fussmarsch in Kauf zu nehmen und zum Lynvig Fyr zu marschieren, um pünktlich bei der Öffnungszeit von 10 Uhr die Eintrittskarten zu lösen und die insgesamt 228 Treppenstufen im Innern des runden weissen Turms hochzukraxeln. Oben geht es dann durch eine kleine Luke (ich habe mir das Schienbein so richtig fest gestossen) nach aussen, wo es dann erst mal so richtig windet. Aber die Aussicht ist grandios, das unruhige Meer, die Dünen, die gerade Strasse, die zum Leuchtturm führt und auch der Campingplatz, alles einsehbar. Das Signallicht des Turms ist übrigens 17km weit ins Meer hinaus sichtbar.

wo sind wir hier?

Unser Tag ist schon grossartig, bevor wir überhaupt gestartet sind. Wir entsorgen unseren Abfall und den Inhalt der Toilette, bezahlen den Campingplatz und fahren wieder Richtung Norden ohne bestimmtes Ziel. Immer dem Meer entlang, das heisst, den Dünen entlang, die zum linken Fenster hinaus grüssen. Geradeaus, ohne viel Verkehr. Manchmal Sonne, manchmal Regen, manchmal bewölkt. Aber immer viel Wind, was den Vorteil hat, dass die Wolken sehr schnell weiter ziehen und das Wetter alle fünf Minuten ändert.

Nach rund 40 km kommen wir am Mittag in Thorsminde an, wo wir ein kleines Womoschildchen sehen, dem wir nun nachfahren. Wir landen direkt am hintersten Eck des Hafens und parken unser Womo direkt vor einem Picknick-Tisch. Es ist ein Stellplatz, allerdings sind wir die einzigen hier, aber es gefällt uns wiedermal super gut. Nicht viel Infrastruktur (nur Strom) aber eben, wir hören das Meer rauschen und stehen direkt am Hafen.

Schnell sind wir bereit für den ersten Spaziergang über die Dünen und sehen nur 100m vom Womo weg das wilde Meer. Total faszinierend. Als dann aber ein heftiges Gewitter loslegt, rennen wir wieder zurück und bringen uns im Knutschi in Sicherheit.

Fünf Minuten später ist der Spuk vorbei und wir beschliessen, ins Dörfchen zu laufen, um einzukaufen. Tatsächlich finden wir schnell ein kleinen Einkaufsladen, wo wir unseren Rucksack füllen und danach studieren, ob wir nun das Strandingmuseum besuchen sollen oder zuerst wieder zu unserem Womo zurückkehren.

Wir entscheiden uns für Zweite und laufen danach wieder los Richtung Dorf. Dieses Mal mit dem Ziel Museum. Allerdings lässt uns das Meer keine Ruhe und wir laufen noch ein Weilchen auf den Dünen oder am Strand unten, der Brandung entlang. Die Strände hier sind dutzende Kilometer lang und menschenleer. Einfach total faszinierend und schön.

Strandingmuseum St.George

Irgendwann sind wir dann ziemlich müde wieder beim Museum und bezahlen den Eintritt. Das gesamte Museum behandelt die gestrandeten Schiffe vor der Küste Dänemarks und ist wirklich super schön gemacht. Die ausgestellten Fundstücke sind fast alle von den beiden englischen Linienschiffen HMS St. George und HMS Defence, die am Weihnachtsmorgen 1811 in einem Orkan vor Thorsminde auf Grund gelaufen waren. Mit eindrücklichen Multimediaschauen (wo man sitzen kann) wird erklärt, wie bei einer Strandung von Schiffen verfahren wurde. Seeleute retten war die erste Aufgabe, aber danach wie die Ladung an Land gebracht, das Schiff in Einzelteile zerlegt und versteigert wurde, damit für den Schiffseigener doch noch der Verlust verkleinert werden konnte. Dazu wie viele Bewohner der Küste von dieser Arbeit lebten und so weiter und so fort. Für uns alles Neuland und sehr interessant.

Inzwischen ist es nun schon wieder Ende Nachmittag und wir bereuen es kein bisschen, dass wir in diesem kleinen Dorf wie viele Schiffe früher, gestrandet sind.

Der Wind hat noch nicht nachgelassen, aber dafür haben wir wieder innerhalb einer Stunde alle möglichen verschiedenen Wetterarten. Ob es heute auch wieder so einen farbigen Sonnenuntergang gibt wie gestern?

Wir lieben Dänemark!


Externe Links

Übernachtung

Thorsminde - Hafen***
Stellplatz

Einfacher Stellplatz direkt am Hafen mit Strom ohne Sanitäranlagen

Koordinaten: 56.36581,8.121043
N 56° 21' 56.9"  E 8° 7' 15.8"
letzter Besuch: 9.2020

Bunkerfriedhof und andere Küstenopfer 6.9.2020

Løkken und Rubjerg Knude

alte Zeitzeugen am Strand

Heute Sonntag haben wir es im Regen nicht eilig. Wir schlafen aus und frühstücken dann gemütlich im Trockenen. Danach machen wir uns auf den Weg weiter Richtung Norden. Heute stehen 200km auf dem Plan, also ein ganz schönes Stück. Um einige Kilometer zu sparen, nehmen wir Thyborøn die Fähre. Allerdings sind wir beide nicht glücklich darüber. Ich muss 150m zu Fuss zum Kassaautomaten laufen, damit ich die Fährtickets holen kann, Anita passt auf unser Knutschi auf. Gerade als ich mit Eintippen beginnen könnte, setzt sich die gesamte Autowarteschlange (ca. 10 Autos und unser Knutschi zuhinterst) in Bewegung und fährt auf die Fähre. Nur unser Knutschi bleibt einfach mucksmäuschenstill stehen. Ich beginne zu winken, der Belader der Fähre auch, aber nichts passiert. Also renne ich nun ohne Tickets die 150m zurück zu unserem Knutschi. Erst als ich die Tür öffne, blickt meine Holde Kunigunde vom Beifahrersitz auf und denkt wohl «Huch, wo sind die denn alle hin?» Ich besteige säuerlich den Fahrersitz und rase auf die Fähre. Anita schrieb in ihrem neuen Tagebuch (ein App Namens Journy oder so) das momentan wichtiger als alles andere ist. Sie wäre doch glatt einfach hier geblieben und hätte nicht mal gemerkt, wenn die Fähre fort wäre… Immerhin kann ich dann auch auf dem Schiff die Tickets lösen und zur Strafe schaukelt es auf der kurzen Überfahrt so stark, dass Anita ziemlich die Augen verdreht. Tja, Gott straft sofort.

Auf der anderen Seite angekommen, geht es uns beiden aber wieder gut, und wir fahren auf leeren gut ausgebauten Strassen weiter.

In Grønhøj fahren wir auf den Strand. In dieser Region kann man mit dem Auto von Rødhus bis Løkken auf dem Strand fahren, ganze 19km! Ist ja klar, dass wir das auch tun wollen, wenigstens einen Abschnitt davon.

nicht ganz geheuer, wo sind die andern?

Es ist Sonntag, also am meisten los in der Woche auf diesem Strandabschnitt, könnte man meinen. Das Wetter ist nämlich inzwischen ganz gut. Aber nach 300m sind wir alleine mit unserem Womo auf dem flachen Sandstrand. Irgendwie ist mir dies gar nicht geheuer. Wir fahren dann noch einen Kilometer und stoppen. Der Sand ist hart und sieht gut aus, aber warum hat es keine anderen Fahrzeuge hier? Irgendwie kann das nicht normal sein, sagt mein Bauchgefühl. Hat es wirklich einfach so wenige Leute oder gibt es dafür einen Grund und starten wir ein Selbstmordkommando? Weil wir darauf keine Antwort und ich Schiss in den Hosen habe, drehen wir um und nehmen den sicheren Weg weg vom Strand. Ich will ja nicht unser Knutschi versenken…

Irgendwie ist es mir dann wohler auf dem Asphalt und wenige Kilometer später kommen wir am Strandcamping Løkken an. Direkt oben an den Dünen mit fantastischer Aussicht! Uns gefällt es auf Anhieb.

die hohen Dünen

Also packen wir die Fotoapparate und steigen die 76 Treppenstufen zum Strand hinab. Wir marschieren auf dem flachen Sand Richtung Bunker, den wir von weitem sehen. Hinter dem Bunker dann nochmals einer, und ganz viele andere. Ein grosser Bunkerfriedhof direkt am Sandstrand. Diese Bunker wurden von der 3. Wehrmacht auf den Sanddünen gebaut und da sich das Meer immer mehr Land wegfrisst, stürzten diese Bunker einer nach dem andern auf den Strand. Die Dänen lassen die einfach liegen und warten, bis das Meer diese zerkleinert. Könnte allerdings noch ein ganzes Weilchen dauern. Aber faszinierend ist es schon, diese bizarre Situation anzuschauen. Einige sind ganz schräg, bei anderen nagt das Meer schon am Beton und andere sehen fast aus wie neu. So etwas haben wir echt noch nie gesehen…

Später wieder im Knutschi, wollen wir mit den Fahrrädern noch zum Rubjerg Knude, einem Leuchtturm, der auch vom Meer gerettet werden musste. Der Turm ist bei einer grossen Sanddüne, die vom Wind ins Landesinnere wandert. Das Meer nimmt von der Küste durchschnittlich 3m Land weg und irgendwann war der Leuchtturm absturzgefährdet. In einer aufwendigen Aktion wurde der Turm letztes Jahr 70m ins Landesinnere verschoben, das sollte wieder für die nächsten 25 Jahre reichen.

Rubjerg Knude

Wir kommen erst gegen 18 Uhr beim Knude an, der starke Wind fegt über die Sanddüne uns frontal entgegen, Sandpeeling an den Zähnen inklusive. Es windet so stark, dass wir überall, wirklich überall Sand haben und fast keine Fotos machen können. Wir wollen keine sandgestrahlten Linsen… Aber besteigen müssen wir den Turm dann schon noch (kostenlos) und kämpfen uns danach mit den Fahrrädern im frontalen Gegenwind zurück. Der eine oder andere Fluch kam dann schon von unseren Lippen und ziemlich kaputt kommen wir nach 30km endlich wieder an unserem Übernachtungsplatz an. 

Wieder ein toller Tag, auch wenn wir zuerst duschen müssen und den Sand aus den Zähnen, Ohren und sonst noch überall abwaschen müssen.

Sonnenuntergang

Übernachtung

Løkken - Strand Camping****
Camping

praktisch auf den Dünen hoch über dem Meer

Koordinaten: 57.38577,9.724140
N 57° 23' 8.8"  E 9° 43' 26.9"
letzter Besuch: 9.2020

Ganz im Norden angekommen 7.9.2020

Wieder ein ereignisvoller Tag

Hirtshals Fyr

Nachts liess der Wind immer mehr nach, nichts rüttelte mehr am Womo und wir schliefen wie die Herrgöttchen. Morgens dann praktisch windstill und eitler Sonnenschein, ein Grund also, den Tag ganz behutsam anzugehen und mit einer tollen Aussicht und Kaffee zu beginnen. Die Sicht auf den tieferliegenden Strand, die hohen Dünen und ganz hinten der weisse Leuchtturm Rubjerg Knud. Was will man mehr?

Morgenaussicht

Irgendwann Mitte Vormittag radeln wir die 5km nach Løkken, flanieren durch die kleine Fussgängerzone, sehen uns den Strand an und erholen uns in einem Gartenrestaurant bei Cola und Bier. Und weil es so schön warm und windstill ist, bestellen wir uns gleich noch das Mittagessen. Satt vom üppigen Mittagsmal fahren wir danach wieder auf den Campingplatz, ziehen uns nochmals die Aussicht rein, Entsorgen und füllen unsere Tanks wieder und fahren um 14 Uhr das letzte Mal weiter Richtung Norden. Unser heutiges Tagesziel ist Grenen, dort wo die Ost- und Nordsee zusammen kommen und der nördlichste Punkt Dänemarks (ohne Färöer, Grönland und was alles noch zu diesem Königreich gehört).

Mittagessen

Als wir den Wegweiser Hirtshals sehen, fahren wir dieser Richtung nach, obwohl unser Navi etwas anderes will. Aber von Hirtshals legen die Fähren Richtung Island ab, das Reiseziel, das wir eigentlich für dieses Jahr geplant hatten. Aber eben, es ist nicht unbedingt das richtige Jahr für Fernreisen. Aber ein wenig Luft in Hirtshals wollen wir schon noch schnuppern.

Kurz vor der Ortschaft erspähen wir einen grossen, weissen Leuchtturm, also wieder Blinker stellen und parkieren. Hirtshals Fyr gefällt uns sehr, er sieht sehr malerisch aus und kann für 3 €uro bestiegen werden. Danach sehen wir noch einen Wegweiser zu einem Bunkerrundgang rund um den Leuchtturm. Diese Bunker sind noch an Ort und Stelle, und nicht schon ins Meer gestürzt, wie die von Løkken. Es ist eindrücklich und wir schiessen mit unseren Fotoapparaten aufs offene Meer.

Løkken

Nach mehr wie einer Stunde fahren wir dann endlich weiter und werden kurze Zeit später bei Isager Strickwaren enttäuscht. Das berühmteste Wollgeschäft Dänemarks hat geschlossen. Dabei wollte sich Anita hier mit neuer Wolle eindecken. Das ist der Nachteil, wenn man ausserhalb der Saison in Dänemark unterwegs ist. Überall dauert die Saison bis 31. August, danach wird es anscheinend viel ruhiger, viele Geschäfte haben beschränkte Öffnungszeiten, Campingplätze bieten dann den Nebensaisontarif an, aber dafür hat man viel weniger Touristen, wie im Sommer.

Wir fahren weiter und 15 km vor unserem Ziel parken wir dann noch bei der Råbjerg Mile, der grössten Wanderdüne Dänemarks. Die Düne hat die Grösse von ca. 1km länge und 40m Höhe, jedes Jahr wanderts sie von den Westwinden getrieben 15m näher an die Ostsee und wird ca. im Jahr 2130 die gesamte Landzunge durchwandert haben und 30 Jahre später in der Ostsee versunken sein. Es ist wirklich ein Naturschauspiel und die Szenerie könnte in der Sahara oder auf dem Mond spielen. Der Wald östlich wird irgendwann dem Tod geweiht sein und vom Sand aufgefressen zu werden.

Råbjerg Mile

Die letzten 15km schaffen wir danach auch noch und kommen am Nordkap Dänemarks an. Wenigsten dort, bis wohin man mit dem Womo fahren kann. Auf dem Parkplatz haben sich schon ein paar andere Womos eingerichtet, denn hier darf man übernachten. Und da es nach dem 31. August ist, sind auch die Parkautomaten dick eingepackt und das Parken ist nun kostenlos.

Jetzt überlegen wir, ob wir den letzten Kilometer gegen Norden noch heute zu Fuss machen, oder ob wir ihn auf morgen verschieben…


Übernachtung

Grenen - Parkplatz***
Parkplatz

ab 31. August kostenlos

Koordinaten: 57.73963,10.631157
N 57° 44' 22.7"  E 10° 37' 52.2"
letzter Besuch: 9.2020

Grenen 8.9.2020

Wo sich Nord- und Ostsee treffen

Grenen ist die sandige Landzunge ganz oben in Dänemark, dort wo sich der Skagerrak und Kattegat treffen. Die Wellen der Ostsee von rechts, die der Nordsee von links trafen aufeinander und türmen sich in der Mitte auf. Es brodelt und kocht rundherum, ein richtig fantastischer Ausblick.

Gestern Abend wollte ich vom Zusammentreffen der zwei Meere eine Langzeitaufnahme machen, aber die Sandbank war durch eine Gruppe Seehunde belegt, so dass ich nach einem Kilometer Fussmarsch am Strand entlang nicht genau den Standort annehmen konnte, den ich wollte.

Also marschierten wir heute Morgen nochmals los und konnten dann endlich unsere Fotos machen. Beim Rückweg wanderten wir am Strand zuerst etwas westwärts, bis wir dann nach zwei Kilometern am wirklich nördlichsten Punkt von Dänemark ankamen. Klar, mussten wir auch hier ein Selfie schiessen.

am Ziel der Reise

Am späten Nachmittag marschierten wir bei starkem Wind nochmals zum Zusammentreffen der Meere, denn Anita wollte unbedingt auch noch freilebende Robben sehen. Sie kam gestern Abend eben nicht mehr mit. Und wieder hatten wir Glück: auf der Sandbank vergnügte sich ein Junges und wartete auf das Futter seiner Mutter. Die Mutter und ein paar andere Tiere schwammen in der Nähe herum auf jagd nach Fischen. Hin und wieder kontrollierte die Mutter, ob ihr Junges noch da lag und die wenigen Zuschauer nicht zu Nahe kamen. Überall auf dem Strand standen Hinweisschilder, dass man nicht näher als 50m an die Robben hin sollte. Und wirklich, alle Leute hielten sich strikte daran. Es war ein wirklich cooles Schauspiel, dem wir sicher eine Stunde zuschauten, bevor wir dann endgültig wieder zum Womo gingen.

Tilsandede Kirke - Sankt Laurentii Kirke

Zwischen diesen Ausflügen fuhren wir mit dem Womo noch die 6km zur versandeten Kirche. Diese Kirche wurde der Kampf gegen den Flugsand 1795 aufgegeben und die Kirche verlassen. Der damalige Friedhof liegt nun unter Meterdickem Sand und auch die Kirche selber ist nicht mehr ganz so hoch, wie ursprünglich.

Sie liegt in einem grossen Naturpark, der herrlich zu begehen ist, die Kirche selber ist aber nicht ganz so spektakulär, wie erhofft. Endlich mal etwas, was in Dänemark zu toppen ist. Es ist klar auch eine Empfehlung, aber z.B. der Rubjerge Knud ist schon noch eindrücklicher…

Vippefyret

Wieder gegen Norden auf der andern Seite des Städtchen Skagen steht Vippefyret, ein Nachbau der Vorfahren der heutigen Leuchttürme. Diese Art Leuchtturm wurde ab 1560 in Dänemark gebaut: auf einer grossen Holzwippe wurde ein Feuerkorb so weit wie möglich in die Höhe gehievt. Das darin lodernde Feuer wurde an der Küste gesehen und um einfach Holz nachzulegen, musste dieser Feuerkorb auf den Boden gesenkt werden können und danach wieder in die Höhe, ohne dass allzuviel Zeit verloren ging.

Dieser Nachbau steht nun seit 1958 am Strand von Skagen und kann kostenlos besichtigt werden. Etwas im Landesinneren steht auch noch der alte weisse Leuchtturm mit Ziegeln erbaut. Diesen kann man auf dem Weg zum Parkplatz gleich mit besichtigen. 

Det Grå Fyr

Einen Kilometer weiter steht der graue Leuchtturm, der 1858 den halb so grossen weissen alten Leuchtturm ablöste. Diese neure Leuchtturm ist übrigens mit 46m Höhe der zweit höchste Dänemarks. 

Auf jeder Treppenstufe im Innern ist noch die Anzahl angegeben, wie viele Stufen es noch bis ganz oben sind. Das Leuchtfeuer dieses Turms begleitet uns auf dem Parkplatz in Grenen durch die Nacht, da er nur wenige hundert Meter weg steht und problemlos zu Fuss besichtigt werden kann. Oben auf dem Turm hat man eine super Aussicht zur nördlichen Landzunge, wo man die unterschiedliche Färbung des Wassers der Nord- und Ostsee sieht und so die ganz genaue Linie der Grenze zwischen den Meeren erkennen kann. 

In den Gebäuden der ehemaligen Turmwärter ist nun eine Vogelbeobachtungsstation mit kleinem Museum eingerichtet.

So, das waren unsere Besichtigungen heute, ausser dass wir noch Einkaufen waren, einem Wohnmobilisten mit leerer Batterie das Auto überbrückt hatten, ein dänisches Eis gegessen und auch den Nordstrand noch besichtigt haben. Ach ja, und Bunker hat es auch hier, die zum Teil schon wieder im Meer stehen.

Dieser Ort hier hat es absolut verdient, auf der Liste der 100 schönsten Orte für Reisemobilisten in Europa zu sein!


Externe Links

Übernachtung

Grenen - Parkplatz***
Parkplatz

ab 31. August kostenlos

Koordinaten: 57.73963,10.631157
N 57° 44' 22.7"  E 10° 37' 52.2"
letzter Besuch: 9.2020

Frederikshavn 9.9.2020

Stadtbummel und Wolle

Wir fielen gestern tot müde ins Bett. Nicht nur, weil wir so viel unternommen hatten und einige Kilometer auf dem Sand spaziert sind, sondern einfach, weil wir so viele Eindrücke verschaffen müssen. Es war gestern wirklich ein toller Tag und die Beobachtung der Robben von so nahem war einfach genial.

Aber wir büssen es heute. Als heute Morgen zwischendurch Regen auf unser Womodach klopft, bleiben wir einfach liegen. Irgendwann stehen wir dann doch auf und machen gemütlich noch den Abwasch von gestern Abend und räumen unser Womo etwas auf. Aber nur ganz langsam. Irgendwann vor Mittag starten wir den Motor und fahren das erste Mal wieder Richtung Süden. Wir haben kein Ziel und lassen alles auf uns zukommen.

Nach einer Stunde fahrt fahren wir durch Frederikshavn und sehen kurz nach dem Ortsausgangsschild ein Plakat von einem Wohnmobilstellplatz. Blinker raus und schon sind wir auf dem Gelände eines Jachthafens mit einem Stellplatz direkt am Meer. Genau richtig für uns, schliesslich sind wir ja immerhin fast eine Stunde gefahren.

Wir finden den Platz hier ganz toll, bezahlen am Automaten die Gebühr, sehen uns die Ver-/ Entsorgungsstation an und schauen aufs Meer hinaus, wie die Fähren von Schweden und Norwegen hier in Dänemark ankommen oder ablegen.

Anita macht uns nach 12 Uhr noch das Frühstück mit Spiegeleiern. Oder ist es schon das Mittagessen? Wir tanken auf alle Fälle wieder Kraft und fahren mit dem Rad durch den Hafen und dann in die Fussgängerzone der Stadt. Die Fussgängerzone soll die längste Dänemarks sein und ganze 2km umfassen. Allerdings haben wir eher das Gefühl, dass sie viel kürzer ist. Es hat viele Restaurants, Kaffees und kleinere Geschäfte. Aber irgendwie ist noch nicht wirklich viel los, oder eben die Touristensaison ist schon vorbei.

Plötzlich beginnt Anita zu strahlen und wir stoppen vor einem dänischen Wollengeschäft. So etwas hatten wir doch schon mal im Sinn? Also betreten wir den Laden, lassen uns auf halb dänisch/englisch/deutsch beraten und kaufen dann Merino-Wolle für zwei Pullover. Dunkel- und Hellgrau für mich, Dunkelgrau und Lachs für Anita. Auch dänische Stricknadeln werden gekauft, alles in unsere Satteltaschen verpackt und wieder zurück zum Womo gefahren.

Anita hat nun plötzlich keine Lust mehr, andere Geschäfte anzuschauen, sie will mit dem Stricken beginnen.

Nun sitzen wir an der Sonne vor dem Womo, schauen auf die Ostsee und erholen uns weiter. Ich plane nun den morgigen Tag, die Energie ist wieder da, um weitere Sehenswürdigkeiten in Dänemark zu verarbeiten.

Übernachtung

Frederikshavn - Marina****
Stellplatz

direkte Sicht auf die Ostsee und nur 5m vom Ufer entfernt

Koordinaten: 57.42387,10.527569
N 57° 25' 25.9"  E 10° 31' 39.2"
letzter Besuch: 9.2020

Den Gamle By 10.9.2020

Wir besichtigen das älteste Freiluftstadtmuseum

Heute stehen wir früh auf und erleben unseren ersten Sonnenaufgang in Dänemark wach mit. Direkt vor unsere Frontscheibe steigt die rote Sonne aus dem Meer und wir sind schon wach. Besser noch, ich habe schon geduscht und wir fahren dann schon halb acht Uhr los, ver- und entsorgt, versteht sich.

Sonnenaufgang

Die Fahrt geht zuerst über eine Schnellstrasse und danach Autobahn, die erste in Dänemark auf dieser Reise. Wir wollen bis nach Aarhus in die alte Stadt «Den Gamle By», ein Museumsstadtteil, wo von ganz Dänemark alte Häuser hierher transportiert und wieder aufgebaut wurden.

Da ich etwas Angst habe, mit unserem grossen Womo keinen Parkplatz zu finden, sind wir so früh dran, dass wir hoffentlich vor der Öffnung um 10 Uhr schon parkiert haben. Und wir haben Glück, die Hälfte der Parkplätze beim Eingang sind einer Baustelle zum Opfer gefallen und bei unserem anvisierten runden Parkplatz beim botanischen Garten sind Gärtner am Bäume schneiden und auch die Hälfte dadurch gesperrt. Aber eben, wir sind so früh dran, dass wir problemlos mit unserem Knutschi noch Platz haben. Nachmittags sah es dann prekär bis ganz schitter aus…

Der 5-minütige Spaziergang vom Parkplatz durch den botanischen Garten zum Eingang ist dann gut beschildert und auch schon eine Augenweide. Danach betreten wir den Stadtteil und sind sofort beeindruckt. Die Häuser sind wirklich toll und praktisch alle kann man auch Innen besichtigen. Alles ist jeweils auch auf deutsch angeschrieben und ziemlich interessant. Personal in den Kleidern von damals grüssen uns mit Zylinder und die Kutsche fährt ebenfalls durch die Strassen aus Pflastersteinen.

Die Bäckerin und ihr Laden

Es gibt drei Stadtteile, einer von 1864, einer von 1927 und der neuste von 1974. Echt krass, beim neusten waren wir ja schon auf der Welt, aber wie da die Tanksäulen ausgesehen haben oder welche TV und Radios im Fachgeschäft in den Schaufenster standen…

Wir geniessen es dort, kaufen im Bäckerladen von 1927 ein, besichtigen das Zollhaus, die Mühle, Apotheke und natürlich die Auto- und Fahrradwerkstadt. Danach sind wir ziemlich müde und essen im Restaurant typische dänische Gerichte (Fischteller und Frikadellen).

Während dem Essen diskutieren Anita und ich über das gesehene, ob wir die andern Häuser auch noch besichtigen wollen oder nicht. Wir sind uns schnell einig, dass wir eigentlich schon genug gesehen haben und die restlichen Schilder und Gebäude von Innen nicht mehr anschauen. Wir sind einfach eher die Natur- wie die Stadtmenschen. Der Abstecher hierher ist aber sicher eine Reise wert.

im Krämerladen

Wir laufen zurück zu unserem Knutschi, fahren durch Aarhus (die Fussgängerzone ist bedeutend belebter wie die gestern) und fahren danach noch 20km weiter bis zu einem weiteren Hafenstellplatz in Norsminde.

Leider haben wir hier nicht ganz so tolle Meersicht wie heute Morgen, aber es ist doch ganz schön. Wir machen noch einen ausgedehnten Spaziergang der Ostsee entlang und den Rest des angebrochenen Nachmittags geniessen wir in unserem Knutschi.

Spaziergang entlang der Ostsee

Jetzt will ich noch für morgen Planen. Wir könnten morgen nochmals etwas besichtigen oder einen schönen Stellplatz am Meer geniessen, bevor wir samstags dann Richtung Deutschland und Schweiz losfahren werden.

Wer hat noch einen guten Tipp etwas nördlich von Flensburg an der Ostseeseite?


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Übernachtung

Norsminde - Hafen***
Stellplatz

kein Grauwasserentsorgung

Koordinaten: 56.02283,10.264569
N 56° 1' 22.2"  E 10° 15' 52.4"
letzter Besuch: 9.2020

Reisestrecken

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