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Wir hätten Ferien

Nicht die beste Zeit dafür

Anita und ich hätten ab heute Ferien. Wieder Mal im November, wenn nur wenige Wohnmobilisten unterwegs sind. Ganz ursprünglich planten wir, nach Marokko zu fahren. Aber dies haben wir im Sommer definitiv begraben. Inzwischen wäre es nun aber wieder möglich. In Marokko darf man einreisen, wenn man einen negativen Corona-Test der nicht älter wie 48 Stunden ist, vorweist. Das wäre aber gar nicht so einfach geworden, 800km Anreise nach Südfrankreich und dann 36 Stunden auf der Fähre. Das ist kaum zu schaffen, damit man beim Grenzübertritt den Test vorweisen könnte. Also schauten wir uns nach einem Alternativprogramm um. Mit Kollegen nach Griechenland und dann nach Kreta haben wir uns auch überlegt. Aber da müssten wir ebenfalls länger wie zwei Wochen Urlaub haben. Und das haben wir nun nicht mehr.

«Zur Not fahren wir im Osten durch Deutschland und im Westen zurück» war auch lange die Idee, die nun auch gestorben ist. Die Stell- und Campingplätze schliessen nun in ganz Deutschland. Und im November werden sie auch nicht mehr geöffnet. Deutschland fällt also auch weg.

Was bleibt? Die Schweiz! Offene Stell- und Campingplätze, schöne Landschaft, wenige Wohnmobilisten und andere Touristen. Wäre doch perfekt? Auf Womoreisen können die Abstände problemlos eingehalten werden und eine Ansteckungsgefahr für andere und sich selber ist wohl kleiner wie im Einkaufszentrum.

Meine Einstellung zum Virus habe hat sich seit dem Frühling auch geändert. Diesen Virus werden wir nicht ausrotten können, wir müssen lernen, mit ihm zu leben. Und auf Womoreisen könnte man ganz gut leben oder nicht?

Aber zurück zu unseren Ferien: es gibt noch eine andere Möglichkeit: Wir bleiben zu Hause! Nun werden wir unsere Zimmer renovieren, d.h, wir haben schon begonnen. Wände malen, Holzdecke streichen und nun kommt auch noch einen neuen Boden rein. Und wenn wir das erste Zimmer haben, haben wir noch zwei andere, die auch noch gemacht werden müssen.

Und da wir nun zu Hause sind, hat der Arbeitgeber von Anita ganz lieb und höflich angefragt, ob sie nicht doch zwischendurch den einen oder andern Tag arbeiten kommen könnte. In der Pflege fehlt ja momentan an jeder Ecke Personal, selber krank, überarbeitet oder gar in Quarantäne. Und so habe ich heute alleine ein Zimmer gestrichen, Anita war nämlich schon wieder arbeiten. Ihr Beitrag in der Pandemie...

Ach ja; Urlaub oder Ferien? In der Schweiz gibt es nur Ferien. Das Wort Urlaub existiert bei uns Eidgenossen nicht, ausser beim Schwangerschaftsurlaub. Ferien gibt es nur im Plural, die Ferie gibt es nämlich nicht. Ferien leitet sich ursprünglich vom lateinischen ab und man meint damit, freie Tage, Feiertage. Also die Tage, die ein Geschäft oder öffentliche Institution schliessen und man so eine freie Zeit hat (z.B. bei den Schulferien). Urlaub hingeben leitete sich ab von «Erlaubnis zu gehen, Erlaubnis». Wenn man also fragt, ob man im Geschäft Urlaub haben kann, ist es Urlaub. Entscheidet der Chef, das Geschäft im Juli für zwei Wochen zu schliessen, bekommt man Ferien.

Wir Schweizer fahren in die Ferien und nicht in den Urlaub. Nur ein Wort für beide Ausdrücke kann das Leben schon etwas vereinfachen…


31.10.2020 - Hallo Ihr beiden, wir stehen genau vor der gleichen Herausforderung ausser, dass unsere Ferien erst am 14.11. beginnen. Erste Idee für November war Marokko, Sizilien oder Griechenland. Dann vor 2Wochen umgeplant auf Ostdeutschland von Süd nach Nord und über den Westen am Rhein entlang zurück und jetzt bleiben wir in der Schweiz und freuen uns viele neue Plätze zu entdecken. Anfangen wollen wir am Eienwäldli und enden wird es im irgendwo..... Viel Spass beim renovieren und bis bald Elvira & Michael

- Michael


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