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Eilean Donan Castle Schottland 2016
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Zwischen Hoffen und Bangen

Es geht auch um Stell- und Campingplätze

Morgen Freitag entscheidet der Bundesrat, wie es in der Schweiz mit Lockdown weitergehen wird. In dieser Sitzung wird auch diskutiert, ob die Freizeitanlagen über die Festtage schliessen müssen. Zu den Freizeitanlagen gehören auch die Campingplätze, wir Wohnmobilisten werden also auch betroffen sein.

Unbestritten ist, dass wir in der Schweiz eine sehr ernste Lage haben und unbedingt etwas dagegen gemacht werden muss. Wir haben viel zu viele Tote, viel zu hohe Auslastungen in den Spitälern und eine enorme Müdigkeit bei dem Pflegepersonal in allen Bereichen.

Werden die Freizeitanlagen geschlossen, wird argumentiert, dass man die Mobilität wegen den Ansteckungen und Unfälle wegen den Spitälern vermieden werden müssen. Dabei ist das ja irgendwie verkehrtrum gedacht. Die Mobilität hat nichts mit den Ansteckungen zu tun, die Ansteckungen können nur durch die Reduzierung der Anzahl Kontakte gesenkt werden. Will man die Anzahl Kontakte einschränken, muss Homeoffice Pflicht, der ÖV verboten und in den Einkaufsläden endlich mal die Sicherheitskonzepte rigeros durchgesetzt werden.

Um Verletzungen zu verhindern und die Spitäler zu entlasten, kann man ja die Skigebiete schliessen (bin auch selber Skifahrer) oder auch Schlittelpisten, das ist ja irgendwie zu vertreten. Aber Langlaufloipen? Schneeschuhwandern? Winterwandern?

Wenn also die Freizeiteinrichtungen geschlossen werden würden, wären auch die Campingplätze geschlossen. Dauermieter dürfen, Touristen nicht. Die Ansteckungsgefahr auf Campingplätzen ist also kein Problem, sonst dürften die Dauermieter auch nicht.

Und die Stellplätze?

Die Stellplätze sind nicht kategorisiert, es ist also unklar, ob sie zu Freizeiteinrichtungen gehören. Der Tipp an die Stellplätze in diesem Fall: Campingverhalten verbieten und die Stellplätze als Wohnmobil-Parkplatz benutzen. Grauzone, aber nicht illegal. Das Grundproblem der Ansteckungen ist im Wohnmobil überhaupt nicht gegeben, denn man reist aus einem Haushalt zusammen und kann den Fremdkontakt praktisch ausschschliessen. Auch die Spitäler werden nicht belastet, im Verhältnis passieren im Strassenverkehr mit Wohnmobilen viel weniger Unfälle wie mit dem PW.

Also, was will man wirklich? Wenn man etwas gegen die Pandemie machen will, muss man gezielt Aktivitäten verbieten und nicht irgendwelchen Aktionismus zur Schau stellen.

  • Pflicht für Homeoffice
  • Einkaufscentren Zugang beschränken und Sicherheitskonzepte endlich griffig machen
  • (Verletzungs-) / Risikosportarten verbieten betreffend Überlastung von Spitälern
  • ÖV abstellen oder mit 30% Kapazität laufen lassen
  • Schulen und Krippen schliessen
  • In Innenräumen Maskenpflicht für alle diejenigen, die nachts nicht dasselbe Bett teilen
  • Kontakte nur aus maximum zwei Haushalten

Was man offen halten könnte

  • Restaurants, Campingplätze etc etc  mit griffigem und durchgesetzten Sicherheitskonzept

Ich weiss, dass es verschiedene Meinungen gibt, aber ich musste das jetzt mal loswerden.


Ach ja: Theoretisch könnten alle Menschen der ganzen Welt drei Wochen zu Hause bleiben, keinen Kontakt haben und das Virus wäre ausgerottet und alles vorbei.


18.12.2020 - Lieber Rolf, klar jeder darf seiner Meinung sein. Aber du hast ein Haus, arbeitest von zu Hause, deine Frau fährt mit dem Auto oder E-Bike zur Arbeit. Da kann man natürlich locker auf den ÖV verzichten. Und was ist mit all den Schneeschuhläufern (mache ich selber sehr gerne), Tourengänger usw. die immer wieder mal in eine Lawine kommen? Wer kümmert sich um die Kinder, wenn Krippen und Schulen geschlossen werden? Ich glaube einfach, so einfach, wie du dir das vorstellst ist es nicht. Und frage mal deine Frau, was passieren würde, wenn an ihrem Arbeitsplatz drei Wochen lang niemand mehr erscheint? Musste dies jetzt auch kurz loswerden. Herzlich Ueli

Ueli


18.12.2020 - Erfahrungsbericht: Wir waren Ende November 14 Tage auf dem TCS Camping Lugano. Auslastung war so geschätzt max. 20%. Wir hatten mit niemanden Kontakt. Wir sind nur Nachts, als niemand mehr unterwegs war, ins Waschhaus und auch nur zum Duschen und waren immer alleine dort. Wir haben jedesmal direkt danach alles bei uns desinfiziert. Wir waren in den 14 Tagen 2x im Migros zu sehr ruhigen Zeiten. Wir waren in keinem Restaurant, ÖV oder Zug. Wir waren nur wandern und dabei immer alleine. 4 Tage nach unseren Ferien waren wir beide Covid-19 postiv (und leiden noch immer darunter) ????? Warum ???? => es gibt keine 100% Sicherheit und man kann sich auch beim Camping anstecken

- Michael


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