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Castlerigg Stone Circle England 2016
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Medizinische und andere Notfälle

Wir hatten einen kleinen Notfall, der nun aber glimpflich ablief.

Wir sind in Marokko, einem für uns fremden Land mit anderer Religion. Und das letzte was man hier braucht, ist ein medizinisches Problem. Leider traf das bei uns durch selbstverschulden ein. Anita startete diese Reise mit einer nicht ganz verheilten Blasenentzündung. Das geht ja dann schon irgendwie vorbei. Ging es auch zuerst, nur in den letzten Tagen wurde es wieder stärker und statt sich früh darum zu kümmern, wurden die Symptome einfach gekonnt ignoriert. Sie wäre ja entschuldigt, wenn sie nicht in einem Pflegeberuf arbeiten würde und nicht genau Bescheid wüsste. Langer Rede kurzer Sinn, in Tafraoute waren die Schmerzen dann so gross, dass wir etwas unternehmen mussten. Der Arzt von Anita gab ihr dann telefonisch den Rat für ein bestimmtes Antibiotika. Also marschieren wir los zu der nächsten Apotheke. Apotheken gibt es hier in ganz Marokko ziemlich viele, aber ob die Farben verkaufen, Naturheilmittel oder Quacksalberflüssigkeiten, von aussen nicht einsehbar.

Innen hatte unsere Apotheke ein paar Regale mit einzelnen Medikamentenschachteln. Sieht ja schon mal nicht so schlecht aus. Die mit Kopftuch bedeckte, junge Verkäuferin schaut etwas ratlos auf unseren Zettel und ruft dann den Chef. Dieser schaut auch skeptisch auf den Zettel, macht dann zwei Schritte zurück, nimmt eine Schachtel vom Regal und übergibt sie uns. Wir staunen Bauklötze, es ist genau das angegebene Antibiotikum in der richtigen Dosierung! Wow, die leben hier ja gar nicht hinter dem Mond! Da haben wir den Marokkanern Unrecht getan und entschuldigen uns echt dafür. Auch sind wir echt erleichtert und jetzt, 48 Stunden später, hat Anita keine Schmerzen oder Unwohlsein mehr. Es wird also alles gut.

Was wir aber auch noch sehen, ist eine Autogarage mit einem Wohnmobil-Reparatur Service!

Womowerkstatt

Da lasse ich es mir nicht nehmen, die Werkstatt scheu zu betreten und sofort erklärt mir der Besitzer, dass sie alles an Womos flicken können. Von überall kommen die Überwinterer und lassen ihre Defekte an den Womos reparieren. Er hat unzählige Fotos an den Wänden, von geflickten Womos und deren Besitzer, die er mir stolz zeigt.

die schon reparierten Womos

Sogar ein Einsatzfahrzeug hätten sie, wo sie Ersatzmaterial irgendwo hinbringen können. Gar keine schlechte Idee und einen super Service. Wir brauchen das momentan zwar noch nicht, aber hier wären die Koordinaten seiner Werkstatt „Garage chez Mohamed Farih“ (29.726029, -8.972452) und die Telefonnummer (0661 76 66 63) oder garage.chez.farih@hotmail.com, er spricht französisch und englisch.

Einsatzfahrzeug

Eine Stunde später will ich auf dem Campingplatz unser Wassertank füllen, aber die Wasserhähne haben in Marokko kein Gewinde. Also einfach Schlauch anstecken geht nicht überall. Einen guten Wasserdieb haben wir nicht, also basteln wir uns einen. Ich bin ziemlich stolz auf das Ding, bis ich versuche, damit den Wassertank zu füllen. Funktioniert überhaupt nicht! Richtiger Reinfall! Also hole ich unsere Spritzkanne und fülle den Tank manuell.

unbrauchbar

Das waren bis jetzt in den ersten zwei Wochen Marokko die einzigen Dinge, die nicht 100% optimal liefen. Wir können also mehr als zufrieden sein.

Ach ja, Notfall: in Tafraout habe ich mir doch wirklich noch einen (ähh zwei) Berberteppich aufschwatzen lassen. Aber meine holde Kunigunde hat riesen Freude, hat sie sich doch schon lange solche Teppich gewünscht, dazu später mal mehr, wenn ich das verdaut habe...

12.11.2017 - Sehr schöne Berichte und sicher eine wunderbare WOMO Reise, ich bin überrascht das man da keine Angst haben mus,in der heutigen Zeit. Einfach toll,es hat bei mir die Lust auf Marokko wieder geweckt. Vielleicht findet sich ja in 1-2 Jahren noch ein Pärchen mit WOMO mit denen man gemeinsam Marokko befahren und erleben kann. Danke das wir an euren Erlebnissen teilhaben dürfen. Grüsse Thomas

Thomas Wenzel


12.11.2017 - Super Reiseblock mit tollen Fotos.Wir sind auch schon wieder am planen. Alles gute für Anita,und Weiter eine gute Reise. Dietmar u Angelika

- Dietmar


9.10.2018 - Ich habe Marokko öfters bereist und als ein Taxifahrer mein Womöglich rammte wurde der Schaden gut behoben und gleichzeitig mein Joghurtbecher umgespritzt jetzt. Die Arbeit wurde seriös ausgeführt inklusive den Rostflecken.

Anton Stirnimann


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