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Narbonne Plage Frankreich 2015
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Übernachtungsplatz finden

Die grosse Freiheit, wie sie vom Verkäufer des Womos propagiert wurde oder auf den Verkaufsprospekten vorgegaukelt werden, die ist definitiv vorbei. Nichts mit irgendwo in der Natur an einen See stellen, Feuer entfachen und romantisch mit der Familie die Natur geniessen oder nach Lust und Laune mit dem Womo irgendwo übernachten und morgens weiter fahren. Um mit dem neuen Womo keinen Frust zu erleben, gibt es ein paar Verhaltensregeln, die man beachten sollte.

Arten von Übernachtungsplätze

Campingplätze

Auch auf Campingplätzen ist man mit dem Wohnmobil gern gesehen. Die gesamte Infrastruktur an Waschräumen, Toiletten, Abfall, Frischwasser etc. etc. kann genutzt werden. Man hat Platz, um die Markise auszufahren und Campingstühle aufzustellen. Das hat aber seinen Preis, Campingplätze sind mit dem Womo die teuerste Art zu übernachten, Preise zwischen 20 bis 50 CHF sind die Regel.

Stellplätze

Plätze, die extra für Wohnmobilisten erstellt wurden, manchmal mit Sanitärräumen, vielfach ohne. Aber man kann frisches Wasser tanken, Grauwasser, Toilette und Abfall entsorgen. Je nach Stellplatzreglement ist es verboten, Stühle und Tische hervorzunehmen, bei vielen aber kein Problem. Stellplätze kosten zwischen 8 – 20 CHF pro Nacht und sind somit viel günstiger wie Campingplätze. Auf manchen Plätzen darf man nur eine Nacht bleiben, auf anderen sogar wochenweise, es lohnt sich also, das jeweilige Stellplatzreglement gut durch zu lesen.

Parkplätze

Für eine Nacht kann man auch auf Parkplätzen übernachten, muss da aber einiges beachten. Es darf kein Campingverhalten gezeigt werden, also keine Stühle, Tische oder gar Grill hervornehmen. Sind Parkfelder eingezeichnet, sollte das Womo in ein Parkfeld passen, was meistens aber nicht der Fall ist. Aus Sicherheitsgründen nicht auf einem normalen Autobahnrastplatz übernachten, die Chancen für einen Einbruch oder Überfall sind da am grössten. Gesindel ist da schnell unerkannt wieder weit weg. Ebenfalls sollte nur dort übernachtet werden, wo man den Übernachtungsplatz nicht von einer viel befahrenen Strasse einsieht, denn das zieht ebenso Gesindel an.

Dort wo viele Lastwagen stehen, ist für Wohnmobilisten nicht unbedingt ein guter Übernachtungsplatz (nächtlich laufende Kühlagregate, frühmorgendliche Lärm, etc.)

Frei stehen

Irgendwo frei campen an einem See oder in den Bergen ist der Traum von vielen. Man muss aber bedenken, dass der Grundeigentümer immer einverstanden sein muss, das gilt für privaten sowie auch öffentlichen Grund. Man hat mit dem Wohnmobil also kein Recht, sich einfach irgendwo hinzustellen und nieder zu lassen. Der Grundeigentümer darf einen Wohnmobilisten immer weg schicken.

Das vielzitierte Jedermannsrecht in Skandinavien (gilt z.T. auch in der Schweiz und Schottland) heisst nicht, dass man mit einem Fahrzeug in den Wald fahren und dort übernachten darf. Nichtdestotrotz wird das freie Stehen und kurzzeitiges campen in Gewissen Ländern und Orten toleriert.

Erste Reise

Für die erste Womoreise haben sich Deutschland und Frankreich sehr bewährt. Es gibt dort viele Wohnmobilstellplätze und sehr viele schöne Gegenden. Die beiden Länder sind für die ersten Womoreise sicher sehr gut geeignet, bis man etwas Routine hat.

Wie finde ich ein Übernachtungsplatz?

Es gibt viele Stellplatzführer, Apps und Organisationen, die Karten und Verzeichnisse führen, wo es Stellplätze zum Übernachten gibt.

Stellplatz.info ist sehr gross mit vielen Stellplätzen in ganz Europa. Dazu gibt es auch den ADAC Stellplatzführer für Deutschland (und Rest-Europa), Campercontact.com, Promobil App oder viele andere. Es gibt viele solcher Führer und sie geben einem etwas Routine, um Übernachtungsplätze zu finden. Einfach mal Tante Google fragen.

Schweiz

Bei Wohnmobilland Schweiz findest du alle offiziellen Stellplätze in der Schweiz, die du kostenlos abrufen kannst. Der Verein setzt sich für Wohnmobilinfrastruktur in der Schweiz ein. Eine Mitgliedschaft würde sich lohnen.

Frankreich

Empfehlen kann ich da eine Mitgliedschaft bei France Passion. Bei vielen Bauern gibt es dort gratis Übernachtungsplätze mit Hofladen. Die Auswahl ist riesig und jede Gegend ist vertreten.

Park4night

Ein App mit vielen Parkplätzen und Orte, wo man übernachten kann. Aber man muss da selber den Verstand einschalten, nicht überall ist das Übernachten in den beschriebenen Orten auch erlaubt und man muss darauf gefasst sein, dass man oft auch weiterfahren muss.

Selber denken

Wichtig ist, dass man sein Hirn selber einschaltet und die Augen offen hält. Auf einer Reise fährt man an manch einem schönen Plätzchen vorbei, das für eine Übernachtung perfekt zu scheinen scheint. Da soll man auch auf sein Bauchgefühl hören. Fühlt man sich nicht wohl, fährt man besser weiter. Wir fragten auch schon oft einen Bauer, ob wir da oder dort übernachten dürfen und sind noch fast nie abgewiesen worden. Wenn man fragt, gibt es selten Probleme, wo man sonst schon mal nachts aufgeweckt und weggeschickt wird.

Und nun viel Spass auf der nächsten Tour