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Anita Ostfriesland 2012
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Auf nach Italien

Was sollen wir tun? Fahren oder nicht fahren?

Nächsten Samstag starten wir nach Italien. Nach Italien? Dort wo es Tote gibt? Nein, wir fahren nach Sizilien. Na ja, so ein grosser Unterschied ist das ja nicht. Bisher hat mich die gesamte Hysterie um das Coronavirus ziemlich kalt gelassen. Aber jetzt wo Italien die Fährverbindungen nach Griechenland kappt und in unserem Nachbarland Schulen geschlossen werden, überkommt es einem schon mal mit einem etwas mulmigen Gefühl. Zeit also, sich wirklich mal mit diesem Corona-Bier, äh Virus, zu befassen. Nur dass es zum vornherein klar ist: wir werden nächstes Weekend wirklich nach Sizilien starten.

Das Ganze ist ja nicht wirklich lustig, sondern eigentlich ein ernsthaftes Thema. Zu den Fakten: dieses Virus ist neu und kommt aus der Gruppe der Grippe-Viren. Bei einem Grippevirus ist man nach einer Ansteckung und anschliessendem hoffentlichem Überleben immun. Aber da dieses Virus neu ist, ist noch kein Mensch immun dagegen und darum kann es sich sehr schnell ausbreiten. Wegen einem «normalen» Grippevirus sterben weltweit jährlich etwa 650'000 Menschen, vorwiegend Menschen, bei denen das Immunsystem schon geschwächt ist. Ganz gesunde Menschen müssen also nicht wirklich Angst vor einem Grippevirus haben. Ähnlich läuft es auch beim Coronavirus, nur hier hat man noch keine Impfung und weiss noch nicht ganz alles über dieses Virus, und eben, es gibt noch keine Menschen, die schon vorher immun dagegen waren, ausser die, die jetzt die Krankheit schon überlebt haben.

Dass sich jetzt das Virus in Italien ausbreitet ist einfach nur Pech für Italien, aber schon bald wird es auch in der Schweiz und den anderen übrigen Ländern sein. Das kann man nicht verhindern.

Wir in einem Wohnmobil sind irgendwie ziemlich sicher. Wir leben in unserem kleinen, eigenen Kosmos wo keine Fremden Leute zutritt haben. Auch Menschenansammlungen gibt es auf einer normalen Wohnmobilreise ja ziemlich wenig. Unser kritischster Punkt wird der Moment sein, an dem die Fähre entladen wird und alle Leute im Gang auf der Fähre warten, bis der Zutritt zu den Fahrzeugen geöffnet wird. Dort gibt es zum Teil ganz schöne Menschenansammlungen, dicht an dicht gedrängt. Vielleicht wird dies ja nun beim Entladen etwas anders gelöst.

Ansonsten sind wir ja nicht in grossen Menschenmengen oder können dieser relativ gut ausweichen. Trotzdem müssen auch wir uns wieder vermehrt die Hygienevorschriften und Verhaltensweisen in Erinnerung rufen. Da Anita bei der Spitex arbeitet, ist sie sich dies schon gewöhnt. Beim Niessen z.B. in die Ellbogenkehle und nicht einfach nur die Hände vor den Mund halten. Zuerst niessen mit den Händen vor dem Mund und dann dem nächsten Womofahrer zur Begrüssung die Hand geben, das reicht für eine Ansteckung. Also keine schlechte Idee, die eigene Hygiene wieder mal zu überdenken.

Apropos Niessen: das ist momentan gar nicht so schlecht. Falls wir in der Kathedrale von Monreale Fotos ohne Touristen machen wollen, einfach dreimal so richtig laut niessen, und man hat die gesamte Kirche für sich…

Für das heutige Fotos wollten wir in der Apotheke solche Mundschütze kaufen, aber denkste, alles leer. Solche Schütze werden nur noch an Pflegepersonal und Zahnärzte verkauft, der Normalbürger kann nicht mehr beliefert werden. Also wird als Alternative ein BH von Anita präpariert und als Mundschutz getragen (ein BH ergibt zwei Masken). Oder man geht in die Werkstatt und holt zwei Staubmasken hervor, die man von den letzten schleifarbeiten vielleicht noch hat.

Wobei, es ist ja umstritten, ob so eine Mundmaske auch wirklich schützt.

Wir werden ohne Maske nach Italien reisen und einfach noch mehr auf unsere Hygiene achte, grosse Menschenmassen meiden, was wir ja sowiso tun wollen und unseren Urlaub geniessen. Wir freuen uns so richtig.


24.2.2020 - Hallo Ihr Zwei, wir sind gestern mit der Fähre in Palermo angekommen. Über das Corona-Virus machen wir uns natürlich auch Gedanken. Auf der Fähre kann man -wie du richtig schreibst- den Menschenmassen nur schwerlich entgehen. Die Frequenz des Händewaschens haben wir deutlich erhöht. Wir wollen die Zeit auf der Insel trotzdem genießen. Wir wünschen euch eine gute Anreise. Vielleicht begegnet man sich zufälligerweise. Viele Grüße von Erika und Detlev

Erika Deter


25.2.2020 - Halloo...wir sind vorletzte Woche in Teneriffa gewesen. Man wähnt sich in Sicherheit, bis heute in den Nachrichten zu lesen war, dass genau im gleichen Ort ein Tourist im Spital mit dem Corona Virus eingeliefert wurde. Es kann also überall passieren und einen treffen. Ein bisschen Vorsicht wie Ihr beschrieben habt; mehr kann man nicht machen als den Kopf in den Sand zu stecken, was ja auch nicht die Lösung ist. Also Kopf hoch und durch. Grüsse

Thoberman


26.2.2020 - Hallo, gestern Abend (25.02.2020) kam in den Nachrichten, das SARS-CoV-2 (im Volksmund auch Coronavirus genannt) jetzt auch auf Sizilien angekommen ist und das lässt euch wirklich kalt ? liebe Grüße

- Tom


28.2.2020 - Liebe Anita, lieber Rolf, - Ich wünsche euch eine gute Reise. - Mit der von euch geplanten Vorsicht wird das schon gut gehen. - Ihr gehört altersmässig auch noch nicht zur grössten Risikogruppe, falls das Virus euch doch erwischen sollte. - Ich freue mich auf eure Berichte - Gruss,

- Michael


3.3.2020 - Euch beiden eine schöne, aber vor allem C-virusfreie reise! GlG

richard


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