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Marokko 2018
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El Torcal de Antequera

Imposante Landschaft in Andalusien

Es ist wohl einer der eindrücklichsten Landstriche, den wir heute bewandern. So etwas konnte ich mir bis anhin überhaupt nicht vorstellen. Jeder Andalusien-Reisende sollte sich diesmal zu Gemüte führen und bewusst werden, was die Natur alles zustande bringt.

Aber von Anfang an. Nachts ist es eisig kalt und der Wind bläst um unser Knutschi rum. So stehe ich vor dem Tagesaufbruch auf, ziehe alles an, was wir mitgenommen habe und schreite ins Dunkle hinaus, bewaffnet mit Fotoapparat für den Sonnenaufgang. Der lässt noch etwas auf sich warten, das Morgenrot ist aber überall sichtbar und plötzlich sehe ich ein Gämsenpäärchen durch die Felslandschaft schreiten. Mit eisigen Fingern kann ich noch das eine oder andere Foto schiessen, bis sie sich wieder zurückziehen und ebenfals irgendwo auf die Sonne warten.

Sonnenaufgang

So lange halte ich es dann doch nicht aus, bis sich die Sonne hinter dem Horizont zeigt, also zurück ins warme Knutschi. Dort bereite ich das kleine Frühstück vor, bringe Anita den Kaffee ans Bett (wie übrigens jeden Morgen!!!), stelle die Heizung etwas höher und bereite unsere geplante Wanderung vor.

Es gibt ein Besucherzentrum hier oben und zwei gut ausgeschilderte Wanderwege, die grüne Route dauert 45 Minuten, die gelbe zwei Stunden. Selbstverständlich entscheiden wir uns für die gelbe Tour. Die Wege sind gut ausgeschildert, führen uns durch bizarre Felsformationen, durch enge Schluchten und geniale Ausblicke. Echt fantastisch! Auch sehen wir wieder eine Gämse, Steinböcke soll es auch haben, sehen wir aber keine.

Wir sind echt begeistert und geniessen jede Minute. Eine der besten kurzen Wanderungen, die wir gemacht haben.

Tipp: unbedingt Wanderschuhe benützen. Die grüne Tour kommt an allen spektakulären Ansichten vorbei, trotzdem empfehlen wir die gelbe, dann kann man es länger geniessen.

Als wir nach exakt zwei Stunden wieder beim Besucherzentrum sind, kommen die Wolken und es wird wieder neblig. Wir hatten extrem Glück mit dem Wetter, fast wie immer. Zum Glück sind wir frühmorgens los. Denn jetzt kommen die Busse mit den Touristen, der Parkplatz ist schon voll. Die Autos müssen nun 3 km vor dem Besucherzentrum parkiert werden und die Besucher werden mit einem Touristenshuttle hierher gefahren.

Um einen Parkplatz für Busse freizugeben, packen wir zusammen und fahren Richtung Granada.

Tipp Wohnmobil: heute ist Samstag im November, der Parkplatz war ca. um 10 Uhr voll, als das Besucherzentrum öffnete. Danach kann man mit dem eigenen Auto nicht mehr hochfahren. Wenn man also mit dem Wohnmobil kommt, erst abends hochfahren, wenn die Parkplätze leer sind. Es gibt kein Übernachtungsverbot, aber man sollte den Parkplatz danach auch wieder freigeben. Es ist ratsam, diese Sehenswürdigkeit ausserhalb der Saison und mit dem Wohnmobil nicht am Weekend zu besuchen.

Wir fahren 90km Richtung Granada und sind inklusive gestern wohl an die 180km durch Olivenplantagen gefahren. Auf der Fahrt sinnieren Anita und ich, warum wohl das Palmöl wegen den Monokulturen so einen schlechten Ruf hat. Das Olivenöl hat genau die gleichen Monokulturen und zwischen den einzelnen Bäumen wächst kein Gräschen und alles ist pikfein zurechtgemacht, so dass man die Oliven maschinell einsammeln kann. Für die Natur und Artenvielfalt wahrscheinlich genauso schädlich wie das Palmöl. Wir Europäer haben diese Monokulturen schon viel früher gepflanzt, zeigen jetzt aber mit dem Finger auf Schwellenländer, die das gleiche machen? Na ja, ich bin kein Umweltspezialist, aber irgendwie gibt es schon zu denken.

Auf alle Fälle kommen wir gut in Granada an, fahren durch die Stadt auf unseren anvisierten Stellplatz und bewundern die Aussicht auf die verschneiten Berge der Sierra Nevada.

Der gesamte Nachmittag ist das Wetter nun bedeckt, wir hatten morgens wirklich Glück. Der frühe Vogel fängt den Wurm…

Übernachtung

Granada - Area Camper****
Stellplatz

sehr sauber, alles was man braucht

Koordinaten: 37.13421,-3.576413
N 37° 8' 3.2"  E -3° 34' 35.1"
letzter Besuch: 11.2021

2.12.2021 - Ich verfolge eure Reise und versetze mich in euch hinein. Sehr interessante Berichte, danke vielmals. Wir waren vergangenen Oktober in dieser herrlichen und imposanten Landschaft, mit unserem Rapido. Wir fuhren ohne Probleme ganz nach oben, bis zum Parkplatz. Kein Bus, praktisch keine Autos waren da. Das Wetter war damals noch sommerlich warm. Wir konnten da sogar noch an einem professionellen photoshooting zuschauen, die Fotos für den neuen Boutiquekatalog 2022 machten. Wir waren auch total begeistert von dieser bizarren Landschaft. Ich wünsche noch eine gute Reise. Liebe Grüße aus dem kalten , winterlichen Elsass. Schon seit 30 Jahren

Ruth Braun


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