Wir werden Mitglied im Eisbärenclub, besichtigen danach die Nordlichtkathedrale und sind endlich wieder mal sauber.
echt sehr schön und feierlich
Es scheint, dass wir momentan richtig Wetterglück haben, denn obwohl die Prognosen Schnee hatte, scheint schon morgens die Sonne und über Nacht gab es etwa 10cm Neuschnee. Die Landschaft sieht also schon wieder top aus, auch wenn wir hier das Gefühl haben, der Schnee wird hier oben einfach nicht dreckig und bleibt weisser wie Meister Propper wäscht.
Heute wollen wir nicht so viel fahren und haben da eben noch Zeit einen Abstecher nach Hammerfest zu machen. Mit der nördlichsten Stadt der Welt haben wir noch eine Rechnung offen. Auf unserer letzten Skandinavien Reise schrieben wir in unserem Blog, dass sich diese Stadt nicht lohnt und man sie getrost auslassen kann. Stimmt das wirklich? Das müssen wir herausfinden und fahren darum direkt in die Stadt, die in Europa als erstes elektrifiziert wurde.
Es ist schon nicht eine wirkliche Schönheit aber mit dem weissen Schnee, dem dunklen Meer und dem farbigen Hafen sieht es doch auch echt toll aus. Wir fahren durch die ganze Stadt bis ans Ende, denn dort befindet sich die Meridiansäule, die an die Weltvermessung erinnert. Und ich als gelernter Vermesser muss die einfach nochmals sehen, auch wenn es nun schon zum zweiten Mal ist. Einfach eindrücklich, mit welchen Mitteln dazumal die Welt genau vermessen wurde.
zum zweiten Mal an der Meridiansäule
Nach diesem Besuch (extra für mich, Anita interessiert sich überhaupt nicht für solche technischen Dinge, Zahlen und Berechnungen) besuchen wir noch den Eisbärenclub von Hammerfest. Das spricht ihr viel eher zu, schliesslich begleitet uns seit dem Matratzenkauf in Deutschland (wir schlafen übrigens herrgöttlich gut) unser kleiner Eisbär auf der Reise und wir sprechen auch täglich mit ihm ;-), diesem Lümmel…
Das kleine Eisbärenmuseum ist herzig gemacht und alle Beschreibungen sind auch auf Deutsch. Es ist interessant zu lesen, wie die Robbenschiffe und Polarexpeditionen hier in Hammerfest starteten und wie wenige schlussendlich zurückkamen. Wir melden unser Knutschi als Mitglied des weltweit einzigen königlichen Eisbärenklub an, Nr. 264‘726. So werden wir jeden Januar an die Generalversammlung nach Hammerfest eingeladen. Wir nehmen uns fest vor, die irgendwann einmal wirklich zu besuchen. Elvis Presley wurde übrigens als Mitglied abgelehnt, da er nie persönlich in Hammerfest erschien, im Gegensatz zur gesamten königlichen Familie Norwegens, die alle Mitglied sind und den Antrag hier in Hammerfest ausfüllten.
Und es hat übrigens nur gerade 200m vom Museum ein Stellplatz für Womos direkt am Meer, der auch im Winter geräumt ist und Stromsäulen besitzt. Dieses Mal also der Tipp, Hammerfest doch zu besuchen, mindestens im Winter.
Danach fahren wir zurück nach Skaidi, biegen dort Richtung Alta ab und durchfahren die für uns faszinierende Hochebene zwischen Skaidi und Alta, deren Namen wir jetzt nach der dritten Durchfahrt immer noch nicht wissen. (Danke Walter, diese Hochebene heisst Sennalandet)
In Alta stoppen wir dann bei der Nordlichtkathedrale und finden endlich Zeit, diese in Ruhe zu besichtigen. Es ist eindrücklich, besinnlich und sehr schön gemacht, modern und doch irgendwie feierlich. Eintritt müssen wir übrigens keines bezahlen, das Kassensystem ist momentan ausser Betrieb.
Wir wollten eigentlich auf dem grossen Parkplatz übernachten, aber morgen finden hier die Norwegischen Langlaufmeisterschaften mit all den Olympiastars statt und die Strecke führt direkt an der Kathedrale vorbei und den Einkaufsboulevard quer durch die Stadt runter. Und heute Abend ist die Eröffnungszeremonie auf dem Parkplatz, da ist es glaub besser, wir fahren mit unserem Knutschi aus dem Weg. Wir hätten die Langlaufskis ja dabei, aber wir können uns trotzdem nicht mehr zum Start melden, wir sind keine Norweger. Die haben wohl Angst vor uns…
Loipe quer durch die Flaniermeile zur Kathedrale
Dafür machen wir einen Einkaufsbummel durch diesen Boulevard (ich notiere das hier extra, das jeder Leser Zeuge ist, dass ich mit Anita shoppen ging…).
Danach finde ich im Internet 5km weiter einen Campingplatz, der auch im Winter offen hat. Wir checken ein und geniessen danach noch den ersten warmen Frühlingstag mit sagenhaften +5 Grad an der Sonne vor unserem Womo. Leider wird das gemeinsame Foto nichts, denn die 10Sek Selbstauslöser reichen einfach nicht, dass ich mich auch auf den Stuhl setzen kann. Und als es Anita besser machen will, ist sie nicht mal auf dem Foto…. (trotz ihren neuen Schuhspikes).
zu spät, die 10 Sekunden Selbstauslöser reichten auch beim 4. Versuch nicht
Und wir benützen hier auf dem Camping gleich noch die kostenlose Kleiderwaschmöglichkeiten, denn meine Socken stinken schon arg heftig…
Und nun habe ich noch einen Auftrag von Anita: ich soll endlich mal unseren Lesern danken, die uns stetig im Web folgen, uns Tipps und Anregungen geben und auch Mut zusprechen. Das ist echt Klasse von euch, echt wahr! Wir haben so immer das Gefühl, dass wir nicht alleine reisen und so gar nix schief gehen kann. Danke euch allen! Wir lesen alle Kommentare, Anita ist plötzlich ganz vergiftet darauf und so kenne ich sie gar nicht. Ihr ist es sonst schnuppe, was andere von uns denken…
4.4.2018 - Ihr seid schon echt zwei dufte Typen. Gute Berichte mit tollen Fotos. L.G. Angelika u Dietmar
4.4.2018 - Hallo Dietmar, das stimmt, jetzt nach dem Waschen duften wir wieder echt gut...
4.4.2018 - Kleine Übersetzungshilfe: Do not Touch heißt nicht berühren ...
Alwin
4.4.2018 - Alwin, meine Worte!
Rolf
4.4.2018 - Vielen Dank für die kurzweiligen Berichte. Das Reisefieber wird am glühen gehalten und bei manchen Passagen erwische ich mich dabei, mal kurz die Luft anzuhalten. Habt Sorg und Spass auf der Rückreise.
André
5.4.2018 - Da ich selber auch einen Blog schreibe kann ich das gut verstehen mit den Kommentaren. Man macht sich ja auch Gedanken über die Leser. Man schreibt nicht so ins "Leere". Euch weiter eine tolle Reise & viele Grüsse aus dem warmen Spanien. Geniesst die Einsamkeit und die Ruhe. Ab dem Weihnachtsmann hat Euch die Zivilsation wieder. ( so ging es mir damals ). Bin weiter mit Euch auf der Reise jeden Tag
Werner
5.4.2018 - Irgendwann werden wir uns treffen — ich lese jeden Bericht von euch. Dann hoffe ich tratschen wir stundenlang. Ihr motiviert uns immer wieder. Danke dafür — einfach toll. Kommt gut weiter.
Roland u Karin