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Marokko 2018
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Mein erster Picks

50% habe ich nun geschafft.

Ich will weder moralisch noch sonstwie besserwissend daherkommen, aber die Themen momentan sind eben doch eingeschränkt. Weder das Wetter noch die Reisefreiheit sind so, wie ich es mir wünsche, also bleibt mir fast nichts anderes übrig – gestern wurde ich das erste Mal gegen Corona geimpft. Ich war sehr erstaunt, dass ich, der keiner Risikogruppe angehört und in einem Kanton wohnt, der eher als Impf-Schnecke bezeichnet wird, schon an der Reihe war.

Also fuhr ich gestern freudig auf meinen Termin nach Buchs und wurde dann doch noch gechockt. Eine 100m lange Schlange vor dem Impfzentrum! Ich wollte gleich wieder drehen und angesäuert nach Hause. Wofür habe ich denn einen persönlichen Termin? Aber was habe ich denn erwartet? Die grösste Impfkampagne der Geschichte und ich will eine individuelle Betreuung? Also, stelle ich mich etwas Missmutig in die Schlange. Es geht aber zügig vorwärts und die Stimmung bei den Leuten wird auch immer besser, je näher man zum Eingang kommt. Dort wird der QR-Code des Aufgebotes mit einem Ausweis gezeigt, und schon steht man in der nächsten Schlange. Aber auch hier geht es schnell vorwärts und genau 19 Minuten nach meiner Ankunft sitze ich in einer Impfkabine, bekomme den Stich und finde mich eine Minute später im Warteraum. 15 Minuten müsste ich jetzt da sitzen bleiben. Ich kürze ein ganz klein wenig ab und bin schon nach einem Zeitaufwand von 45 Min. wieder zu Hause. Nebenwirkungen absolut nix. Aber das wusste ich irgendwie schon vorher.

Da Anita in der Pflege arbeitet, haben ich indirekt die ersten drei Wellen von Corona miterlebt. Und was wir da erlebt haben, hat uns im Entschluss bestärkt, uns so schnell wie möglich impfen zu lassen. Schliesslich ist das Gesundheitsrisiko einer Impfung viel kleiner, wie ein schwerer Krankheitsverlauf. Und dies aus der Erfahrung, die Anita nun ein Jahr mit der Arbeit mit Hochrisikopatienten erlebt hat. Nicht wenige sind nun nicht mehr unter uns, obwohl sie doch noch einige Jahre vor sich gehabt hätten. Und auch bei diesen betagten Personen ist meiner Holden keine einzige Person bekannt, die von der Impfung ausser einem etwas lahmen Arm Nebenwirkungen bekommen hätte.

Jeder ist für seine Gesundheit selber zuständig und darf sich impfen lassen oder nicht.

Na ja, ganz ehrlich? Ich bin nicht dieser Meinung.

In meiner Kindheit wurden wir in der Schule einfach durchgeimpft. Da hat jeder mitgemacht, gegen Pocken, Kinderlähmung und was weiss ich noch alles. Als dank dafür, gelten Pocken und Kinderlähmung heute als ausgerottet. Diese schlimmen Krankheiten haben dadurch ihren Schrecken verloren. Man wurde dazumal geimpft, um genau dieses Ziel zu erreichen, Individualismus hatte dazumal weniger Gewicht wie das Wohl aller. Und keiner hat gemurrt.

Und heute? Jeder schaut nur noch für sich. Nicht nur im Bereich des Impfens, sondern überall. Die Solidarität nimmt ab. Als Folge dafür wird es schon bald eine Zwei-Klassen-Gesellschaft geben. Die, die geimpft sind, dürfen wieder Reisen (aktuell schon nach Deutschland, Österreich, Island etc.) und diejenigen, die nicht sind, müssten zu Hause bleiben oder in Quarantäne. Der Graben wird mit dem kommenden Impfpass nur noch grösser.

Aber warum lässt man sich nicht impfen? Angst vor den Nebenwirkungen? Aus Prinzip? Wegen unbekannten Folgeschäden? Beim ersten Punkt sind die Risiken bei einer Corona-Ansteckung viel grösser, das zweite kann ich nicht verstehen und beim dritten Punkt müsste man noch gegen sehr vieles sein. Will man unbekannt Folgeschäden um jeden Preis verhindern, müsste man z.B. bei den kommenden Trinkwasserinitiativen 2x ein Ja stimmen. Denn dort geht es ja gerade darum, solche nicht bekannten Folgeschäden auszuschliessen und Pestizide zu verbieten.

Ich werde in Zukunft mit all meinen Kollegen und Freunden weiterhin reden, egal welcher Meinung sie sind. Auch akzeptiere ich alle anderen Meinungen, die von meiner abweichen. Aber akzeptiert auch meine.

In diesem Sinne, einen schönen Auffahrts-Tag!

13.5.2021 - na dann, hoffen wir, dass Vanden Bossche als ausgewiesener Experte falsch liegt: https://www.geertvandenbossche.org/

a friend


14.5.2021 - Du hast es richtig gemacht. Wie sagte Drosten schon, jeder wird immun werden, entweder durch eine Impfung oder durch die natürliche Infektion. Und es ist schwer als auch aussichtslos, gegen die Fraktion der „Ich werde mich nicht impfen lassen“ anzureden, ein Thema was die Gesellschaft spaltet wie kaum ein anderes und das Länderübergreifend. Aber wie alles im Leben, ein Abwägen von Risiko und Nutzen muss jeder für sich allein. Bleibt gesund. Charon

Charon


25.5.2021 - Für mich zählt nur eins, und Rolf hat es genau auf den Punkt gebracht..."In meiner Kindheit wurden wir in der Schule einfach durchgeimpft. Da hat jeder mitgemacht, gegen Pocken, Kinderlähmung und was weiss ich noch alles. Als dank dafür, gelten Pocken und Kinderlähmung heute als ausgerottet." Jeder kann seine Meinung haben und entscheiden .... sowas nennt man dann auch natürliche Auslese.

Friedhelm


6.7.2021 -

"Und auch bei diesen betagten Personen ist meiner Holden keine einzige Person bekannt, die von der Impfung ausser einem etwas lahmen Arm Nebenwirkungen bekommen hätte." Da habt Ihr Glück, nahezu alle, die sich in meinem Dunstkreis haben impfen lassen, hatten wahlweise hohes Fieber, konnten den Arm tagelang nicht heben oder litten unter anderweitigen stark beeinträchtigenden Nebenwirkungen. Nur eine einzige Person hatte so gut wie gar nix. Das ganze sowohl bei Astra, wie auch bei Biontech. 

"Und nun möchte ich schließen" mit den Worten eines Impfarztes: Wir wissen nicht, wie die Spätfolgen einer Impfung in vielleicht zwanzig Jahren aussehen können, aber wir haben letztlich keine Alternative. Er hat da noch drastischer ausgedrückt, aber das könnte möglicherweise rückverfolgbar sein, was ich wiederum nicht möchte... In diesem Sinne nicht der unsägliche Spruch von "bleibt gesund" sondern "steckt Euch nicht an".

- Theo


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