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Marianne und Anita Narbonne Plage Frakreich 2015
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Reiseversicherung

Brauchen Wohnmobilisten eine Reiseversicherung? Sie ist wichtiger, wie man denkt, wenn nur ein Reisepartner mit dem Womo fahren darf.

Ganz spontan fällt mir zur Reiseversicherung  nur ein: Nein, brauchen wir bestimmt nicht! Wir haben weder Hotelbuchungen noch Flüge, die wir reservieren mussten.

Aber was ist eine Reiseversicherung überhaupt? Sie beinhaltet im Normalfall eine Annullationsversicherung (brauchen wir sicher nicht!) und eine Personen-Assistance (haben wir ja in andern Versicherungen schon drin).

Annulationsversicherung

Sie zahlt, wenn der Versicherte die bereits gebuchte und bezahlte Reise aus bestimmten Hinderungsgründen nicht antreten kann.

Gedeckte Risiken:

  • Unfall
  • Erkrankung
  • Todesfall
  • Naturkatastrophen/Epidemien
  • Unruhen im Ferienland
  • Transportausfall (Airline-/Bahn-Streik)
  • Arbeitsplatzverlust kurz vor Abreise

Personen-Assistance

Sie deckt die Kosten einer frühzeitigen Rückreise, einer Bergung oder Rettung aufgrund von während der Reise eintretenden Risiken.

Auch eine nur vorübergehende Heimkehr oder zusätzlich verursachte Hotelaufenthalte sind gedeckt.

Gedeckte Risiken

  • Erkrankung
  • Naturkatastrophen
  • Politische Unruhen
  • Erkrankung und Unfall des Reisenden oder einer nahestehenden Person / Stellvertreter am Arbeitsplatz (auch Todesfall)

Wichtig:

Arzt- und Spitalkosten sind von der Reiseversicherung nicht versichert.

Das Urteil ist nun schnell gemacht, wir brauchen das nicht.

Für Wohnmobilisten

Haben wir in Skandinavien mit unserem Wohnmobil eine Panne, haben wir meistens mehrere Versicherungen, die uns das Wohnmobil heimführen: Fiat-Camper-Assistance, Vollkasko und eventuell TCS. Kann ja fast nichts schiefgehen.

Werden wir krank oder haben einen Unfall, sieht die Sache ähnlich aus: Krankenkasse, Unfallversicherung und REGA, die uns alle Heim führen.

Was aber vielfach vergessen geht: sind wir mit dem Wohnmobil unterwegs und ich breche mir einen Fuss. Es könnten ja auch nur die Bänder gerissen sein oder das gleiche an der Hand. Ist ja nicht weiter schlimm, aber ich darf mit dem Gips nicht mehr Autofahren. Und wenn jetzt meine Holde nicht Auto fahren kann oder darf, weil das Womo aufgelastet ist, haben wir ein Problem: Wir sind versorgt und werden auch nach Hause geführt. Aber unser Womo? Das bleibt dann dort, wo es augenblicklich ist. Rückführen tut es niemand, die Autoversicherungen machen nichts, denn es ist voll funktionstüchtig. Und die Unfallversicherungen interessiert es auch nicht, sie bezahlen Spital und Heimreise. Die einzige Versicherung die das bezahlt, ist die Reiseversicherung. Sitzt man im Nachbarsland, ist es ja nicht sooo tragisch, passiert das aber kurz vor dem Nordkapp, irgendwo in Portugal oder Marokko, kann es zum Problem werden.

Darum unser Tipp: Darf nur eine Person das Wohnmobil fahren, ist eine Reiseversicherung sinnvoll, kostet sie auch nur etwa 240 CHF / Jahr. Können mehrere Personen das Wohnmobil fahren, sollte man es sich in Ruhe überlegen, was Lösungen sind, wenn so ein kleiner Unfall eintritt.

Nachtrag: Für TCS Mitglieder mit ETI-Schutzbrief oder ADAC-Plus-Mitglieder werden die Fahrzeuge auch nach Hause geführt, also keine Reisekostenversicherung notwendig.

Ach ja: Patrick, ich wünsche dir gute Besserung und ich bewundere dich, dass du eine Reiseversicherung hattest. Bei mir wäre das Chaos ausgebrochen…


Externe Links

5.3.2018 - Wer im ADAC ist (in Deutschland), und den entsprechenden Schutzbrief hat, der bekommt sein Fahrzeug zurückgeholt, wenn der Fahrer ausfällt (es gelten Höchstmaße, z.B. 3,20 Meter Max. Höhe beim Wohnmobil). Alles weitere in den Versicherungsbedingungen ;-)

- Theo


12.12.2018 - Bei Womos > 3,5t und > 3,2m Höhe wird es auch in der CH schwierig bis unmöglich, einen brauchbaren Auslandschutzbrief abzuschliessen.

Oreip


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