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Salzfrass am Wohnmobil

Schadet es am Wohnmobil, wenn man im Winter das Streusalz vom Wohnmobil nicht gleich wegwäscht?

Mit einem guten Vorsatz ins Neue Jahr und da habe ich heute bei schönem Wetter gleich mal unser Knutschi gereinigt. Aussen war es vom Streusalz ziemlich weiss vermischt mit viel Dreck und da war es für mein Gemüt besser, wenn das «gefährliche» Salz endlich weg ist.

Das Salz greift ja die Karosserie an, wurde mir immer wieder eingetrichtert. Aber stimmt das überhaupt, was uns all die Autohändler mit Autowaschanlagen weiss machen? Eine Frage, um dem mal auf den Grund zu gehen.

Schnell stosse ich auf eine Aussage eines Autoexperten vom Auto Club Europa (ACE):"Streusalz und getrocknete Salzlauge sind für neuzeitliche Autolacke weniger schädlich als angenommen. Grundsätzlich kann Salz dem Klarlack nichts anhaben". Aha, tönt ja schon interessant.

Nach einigen Internetrecherchen, Gespräche mit Garagisten und Lackierer ist mein Urteil gefällt: Salzfrass gehört bei den heutigen Automobilen ins Reich der Märchen, den Lacken macht das alles nichts, auch wenn alle Besitzer einer Autowaschanlage das Gegenteil beteuern.

Allerdings muss man dennoch etwas aufpassen: Salz ist hart, sehr hart. Mit einem Schwamm das Salz abwischen, ist also eine schlechte Idee, die Gefahr, den Lack ganz fein zu zerkratzen ist gross. Also nur mit viel Wasser abspritzen.

Salz hat aber noch eine andere Eigenschaft: es zieht Feuchtigkeit an. Das wird mit den kleinen Säckchen bei elektronischen Geräten in der Verpackung ausgenützt, damit die Ware schön trocken bleibt. Für Wohnmobilisten mit Mobilen mit Holzboden eine Eigenschaft, die nicht unbedingt gewünscht ist. Wenn Holz immer wieder ganz trocknen kann, wird es einige Hundert Jahre alt. Bleibt es aber feucht, modert es und beginnt zu faulen. Überdeckt nun eine Salzschicht den Unterboden, zieht das Salz immer wieder Feuchtigkeit aus der Luft an und hält so das Holz, woran es eventuell klebt, schön feucht. Nicht gerade Ideal für ein Wohnmobil. Die Abhilfe ist eigentlich ganz einfach: den Unterboden abspritzen, damit sich das Salz löst. Am einfachsten geht das zu Hause mit einem Rasensprenger. Rasensprenger laufen lassen und mit dem Womo einige male darüber fahren oder den laufenden Rasensprenger unter dem Womo hindurch ziehen. Aber glaubt mir, die Version eins mit Drüberfahren ist wesentlich einfacher…

Aber keine Angst, das muss man auch nicht jedes Mal machen, die Womos haben auf dem Unterboden eine dicke Schutzschicht die das Holz vor eben dieser Feuchtigkeit schützt...

Danach habe ich noch alle Gummidichtungen der Türen und Fenster mit einem Silikonspry behandelt, so dass diese auch den restlichen Winter noch überstehen. Danach noch die alte Autobahnvignette weggekratzt und die neue 2021 aufgeklebt. Und schon ist unser Womo wieder bereit.

Ach ja, das allerwichtigste ist wohl, dass das Wasser im Winter beim unbenutzen Womo draussen ist, nichts im Frischwassertank, nichts im Abwassertank, Wasserleitungen ausgeblasen und die Wasserhähne in Mittelstellung. Dazu muss dann aber auch die Sicherung der Wasserpumpe aus dem EBL gezogen werden. Und noch ein Tipp: den Ablasshahn des Abwassertank würde ich schliessen. So können keine unerwünschten Mäusegäste in den Abwassertank gelangen und sich dort schön kuschelig einnisten.


PS: überarbeiteter Artikel vom März 2018


3.1.2021 - Hallo zusammen, ich habe eine Schraubkappe eineinhalbzoll auf den Stutzen des Abwassertanks geschraubt ( gibts für ca. 6 CHF in jedem Baumarkt ) . Damit kommt kein unangenehmer Bewohner rein.

Uwe


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