Wir machen einen Wüstenspaziergang und hören Geschichten und Berberlatain über die Sahara an
Sonnenuntergang über der Oase
Wir schlafen aus, geniessen die Ruhe und die Wüste. Wie schon fast Tradition finden wir morgens vor unserer Womotüre zwei frische, einheimische Fladenbrote. So frühstücken wir schon an der Sonne draussen, mit weichen Eiern, frischem Brot, heissen Kaffee und einheimischer Konfitüre und Honig. Wie kann das Leben schön sein.
Danach arbeite ich noch meine wichtigsten Pendenzen ab und Anita liesst in ihrem Buch. Selbstverständlich beantworte ich noch Mails und Kommentare zu unserem fliegenden Teppich von gestern. Wenn ihr wüsstet, dass diese Geschichte stimmt…
Gegen Mittag haben wir dann schon wieder fast 30 Grad und wunderschönes Wetter. Wir ziehen uns marokkanisch an, schnappen unsere Fotoapparate und ziehen mit den Dromedaren für einen Spaziergang in die Wüste. Khalifa gibt uns noch den Tipp, etwas Wasser mitzunehmen, den wir aber gekonnt ignorieren. Wir wollen ja keine Wanderung sondern nur ein Spaziergang machen.
Aber es ist so wunderschön und die Dromedare trotten davon, wir hinterher. Bald ist die Zeit vergessen, schöne Fotos im Kasten und die Sonne brennt unser Hirn weg.
Die Dromedare trotten etwas langsamer und wir schauen uns plötzlich um, wo ist denn unser Campingplatz? Und die Sonne brennt!
Wir irren umher, von einer Düne zur nächsten, wissen nicht mehr, in welcher Richtung Timbuktu liegt und wo der Campingplatz. Und die Sonne brennt. Hätten wir nur Wasser mitgenommen. Wir sehen in der Ferne eine Fata Morgana von Sindbad, dem Seefahrer, oder sind es Halluzinationen? Wir schleppen uns mühsam durch den Sand, unsere Dromedare trotten noch viel langsamer und dann verdurstet eines nach dem andern.
Es sieht für uns schlecht aus, ob wir der Wüste jemals wieder entrinnen können? Hin und wieder sehen wir eine giftige Schlange und zweimal können wir mit Glück einem Skorpion ausweichen. Die ersten Geier kreisen weit oben am Himmel, wo die Sonne erbarmungslos auf uns niederbrennt.
Dann endlich, weit in der Ferne sehen wir eine Palme von unserem Campingplatz. Wir sind gerettet, schleppen uns mit letzter Kraft den Hügel hinauf und fallen knapp verdurstet in die Kissen am Schatten. Khalifa macht uns einen Minztee mit viel Zucker, so dass wir wieder auf die Beine kommen.
Wir entschuldigen uns für die verdursteten Dromedare und nehmen sein Angebot an, dass seine Mutter uns für heute Abend ein feines Couscous macht. Bis es dann soweit ist, geniessen wir die Sonne, erholen uns von den Strapazen, hören von Khalifa Geschichten und Berberlatain an und sind einfach glücklich.
Nun sitzen wir immer noch draussen, essen vom feinen Couscous mit Poulet, die nackten Füsse im warmen Sand und geniessen den tollen Sonnenuntergang.
9.11.2018 - Si non e vero e ben trovato ... Danke für die interessanten Berichte und die Fotos. Manchmal ist es besser, das GPS mitzunehmen. Hat uns Städten auch schon geholfen, den Rückweg zu finden. Weiterhin gute Reise. Gruss Urs
ivalo
16.11.2018 - tja, das nächste Mal den Teppich nicht vergessen....:) LG Richard
Richard Herzog