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Marokko 2017
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Was stellen wir mit unserer Welt an

Zwischennotiz: mitten in der Nacht ein Paar Gedanken zu unserer Umwelt

Wetterleuchten

Ich sitze mitten in einer der dunkelsten Gegenden der Schweiz, mitten in der Bergwelt, weitab vom nächsten Dorf. Mitten in der Nacht, stockdunkel, mäuschenstill und total alleine. Könnte man meinen! Oder vermuten. Aber weit gefehlt!

Es ist 1 Uhr Nachts, mitten in der Grimselwelt. Im Hintergrund permanente Geräusche von Motoren, Lichtkegel von vorbeifahrenden Autos, Hintergrundbeleuchtung vom 10km entfernten Guttannen oder 15km weiten Innertkirchen. Auf JEDEM Sternenfoto irgendwo mindestens die Leuchtspur von einem Linienflugzeug oder blinkende Positionsleuchten eines Kleinflugzeuges. Geschweige denn von den leuchtenden Sternen, die keine Sterne sind, sondern vorbeifliegende Satelliten.

Das Wetterleuchten, das mir einige Sternenfotos vermiest, ist ja hinnehmbar, aber eben, auf wirklich jedem Foto hat es menschliche Spuren. Kann das denn so weitergehen? Müssen wir denn um jeden Preis immer mehr wachsen? Muss uns jeder cm dieser Erdkugel gehören?

Wenn man bedenkt, was alles in den letzten 70 Jahren aufgestellt und in Betrieb genommen wurde, wie sieht es dann in weiteren 70 Jahren aus? Wenn noch alles viel schneller geht? Gibt es dann irgendwo noch nur annähernd etwas dunkles?

Klar, ich mache da ja auch mit, mein Internet funktioniert über irgend einen leuchtenden Satelliten da oben, mein Handy benützt irgendwo einen Mast, der rot beleuchtet ist, mein Womo verursacht Geräusche und Umweltverschmutzung. Und die Gletscher schwinden immer noch weiter. Der Morteratschgletscher, den wir vor 15 Jahren durchstiegen haben, braucht man momentan keine Steigeisen mehr, auf dem Calderasgletscher hat es plötzlich ein 300m grosses Loch. Kann es so weitergehen? Was soll man dagegen tun?

Man könnte die Strassenbeleuchtung von 1 bis 5 Uhr abschalten, man kann sich freiwillig einschränken. Aber macht das jemand? 

Wenn ich das so bedenke, ist die radikale Gletscher-Initiative, die Ende August lanciert wird, gar nicht das Schlechteste. Kein Öl mehr erlauben ab 2050, kein Gas mehr und auch keine Kohle mehr. Klar, das tut weh, mir auch, aber freiwillig mache ich ja doch nichts, mal sicher nicht das, was mir weh tun könnte.

Leider wird diese Initiative dann doch nicht angenommen, das Geld hat zu viel Macht. Aber ganz ehrlich, meine Unterstützung haben sie seit heute. Seit dieser Nacht, wo ich nirgends mehr alleine bin. Wo ich kein Foto ohne Menschen drauf machen kann.


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10.8.2018 - Hallo Rolf, interessanter Beitrag der das Dilemma in dem wir uns befinden aufzeigt. Seien wir doch ehrlich, wir Womo-Fahrer sollen zuerst vor unserer eigenen Türe wischen. Wir fahren mit viel zu grossen und schweren Autos sinnlos von A nach B, weil es uns Spass und Freude macht. Wir fahren an einsame Strände stören die Lebewesen die früher dort ungestört waren, nur damit wir die Ruhe und Einsamkeit geniessen können. Ich persönlich nehme noch meine Kites und Surfboards(alles aus Kunststoff) mit damit ich auch noch auf's Wasser kann. Auch dort störe ich Lebewesen. Und jetzt kommt eben das Engelchen und Teufelchen in's Spiel. Will ich auf all diese schädlichen(für die Umwelt) Dinge verzichten? Oder will ich etwas für meine Seele(Spass, Zufriedenheit) tun? Dieses Abwägen finde ich immer extrem schwierig. Ich habe für mich entschieden, dass ich als Anfang auf Plastik verzichte und an jedem Strand wo ich bin, einen Sack Abfall sammle und korrekt entsorge. Es ist ein kleiner Schritt aber viele kleine Schritte ergeben vielleicht auch eine Distanz. Alles Gute und weiterhin viel Spass Michel aus Altnau, vom schönen Bodensee

Michel


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