Headbild
Kroatien 2015
Sie befinden sich: Blog \ Reisebericht

Wir schauen nach Marokko

Am südlichste Punkt Europas

Einmal mehr bei wolkenlosem Himmel starten wir auf einer Sandpiste Richtung Süden. Unser heutiges Ziel ist die südlichste Landspitze Europas in Tarifa. Dazu müssen wir zuerst aber 40km Richtung Norden, den der Fluss Guadalquivir, den wir überqueren müssen, hat die erste befahrbare Brücke ganze 70km von der Meermündung im Landesinneren bei Sevilla. Und dort müssen wir drüber. Nach Sevilla fahren wir nun auf der neu mautfreien Autobahn nach Cadiz und dort parallel zum Atlantik nach Tarifa.

Den Stellplatz fahren wir wegen einer Einbahnstrasse nicht direkt an, sondern machen noch einen kleinen Umweg über die engen Strassen von Tarifa. Einmal wird es kurz zu eng und wir haben die erste Feindberührung mit einem Rückspiegel eines PW’s. Die schwarzen Striemen können wir später auf unserer Hecktüre mit WD40 (endlich mal etwas, wo’s wirklich nützt) leicht entfernen und alles sieht wieder wie neu aus.

ging alles wieder weg

Hier hat es nun dicke Wolken, die direkt von Marokko hinübergeweht werden. Etwas wehmütig schauen wir über das Wasser, denn ohne Pandemie wären wir jetzt dort auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs. Allerdings hatten wir auch Glück, am südlichsten Campingplatz Marokkos, wo wir zur Familie gehören, regnet es seit Tagen und alles steht nach den neusten Bildern unter Wasser. Dort, wo es sonst jahrelang nicht regnet, wären wir total verschifft worden…

Hier in Tarifa verschwinden dann die Wolken fast wieder, so dass wir den Nachmittag mit der Sonne geniessen. Selbstverständlich machen wir ein Foto, wo gleichzeitig das Mittelmeer und der Atlantik drauf sind. Auch schlendern wir durch die engen weissen Gässchen der Altstadt, sitzen in einem Strassenkaffee und geniessen Tappas.

Wir haben nun mit dem Wohnmobil den nördlichsten, westlichsten, südlichsten Punkt des europäischen Festlandes besucht, dazu den (fast) östlichsten der EU. Diese Punkte sind sehr unterschiedlich, am faszinierendsten für uns war eindeutig das Nordkap. Tarifa hinterlässt bei uns etwas gemischte Gefühle, aber wahrscheinlich auch, weil wir im November hier sind. Im Sommer wird man den südländischen Einfluss mehr spüren.

Heute nervt es mich ein bisschen, sind zwei oder mehr Spanier zusammen, wird laut palavert, ist einer alleine, palavert er laut ins Handy. Wichtig ist einfach, dass laut gesprochen wird. Dazu ist es zu Beginn ja noch lustig, dass jeder sein Auto auf der Strasse anhält, Warnblinker einschaltet und einkaufen geht. Nachdem man aber zum dritten Mal innerhalb 1km 5 Minuten warten muss, bis man weiterfahren kann, ist es irgendwie nicht mehr so lustig. Aber das wussten wir im Vornerein und wir halten uns selbstverständlich an die Gepflogenheiten des Gastgeberlandes.

Als wir dann aber zum grossen Stellplatz zurückkommen müssen Anita und ich wieder lachen. Jedes Womo steht alleine da, nur neben unseres hat sich wieder ein Franzose eng herangekuschelt. Unser Magnet für Kuschelcamper war also wieder eingestellt. Macht nichts, wir starten den Motor und fahren 50m weiter nach hinten, so dass wir wieder an der Sonne und nicht im Schatten stehen…

Ach ja, wir sind ja wieder in der gleichen Zeitzone wie zu Hause, das haben wir aber erst heute bemerkt.

Momentan geniessen wir den direkten Blick auf den Sonnenuntergang und sind mit uns und der Welt rundum zufrieden.

Übernachtung

Tarifa - Área de Autocaravanas***
Stellplatz

Entsorgung am Nachmittag geschlossen, gute Lage

Koordinaten: 36.01792,-5.61073
N 36° 1' 4.5"  E -5° 36' 38.6"
letzter Besuch: 11.2021

24.11.2021 - Ich verfolge euch jeden Abend und lese mit Interesse euren Erlebnisse. - Willkommen in unserer Zeitzone und weiterhin gute Fahrt. -

- Michael


25.11.2021 - Sagen wir doch, selbst umsetzen ist die einzige Alternative. Ob die Franzosen was gemerkt haben? Meistens gucken die Kuschelcamper nur ganz erstaunt und wundern sich, warum man umsetzt :-) Wir wünschen Euch weiterhin eine gute Fahrt und tolle Erlebnisse. Herzliche Grüße von der Westküste Schwedens.

- Uwe & Bianka


25.11.2021 - Offenbar habt ihr die falsche Farbe am Wohnmobil. Zu uns (ungefähr vor euch?) hat sich mal wieder kein Kuschler gestellt. ? Eine tolle Aufnahme ist euch da an der Meeresgrenze gelungen! So erfolgreich war ich nicht. Grüße aus Tarifa

Nelly


25.11.2021 - Ihr seid nicht alleine?auch ich scheine so einen Magneten eingebaut zu haben. Vielleicht muesste man mal die Pole vertauschen. Auch ich fluechte dann immer wenn noch moeglich, oder suche mir gleich einen ? Randplatz? ?da kann man nur von einer Seite eingekeilt werden. Gruss von der verschneiten schwaebischen Alb?.es wird kalt wenn ihr zurueckkommt. Weiter gute Fahrt?bin gespannt wie Euch die spanische Suedkueste gefaellt. Mir viel damals auf, dass der Mensch das groesste Krebsgeschwuer auf der Erde ist als ich diese Kueste entlangefahren bin.

Werner


Diesen Artikel kommentieren oder Fragen dazu stellen