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Nordschottland 2016
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Wir sind im Winter mit Womo am Nordkap

Die letzten Kilometer waren aber weitaus härter wie ich je gedacht hätte, von wegen locker Konvoi fahren

geschafft!

Wir erwachen am Hafen von Honningsvag gegen sieben Uhr und das erste natürlich den Strassenzustandskarte aufrufen. Übrigens die wichtigste Webseite, wenn man im Winter mit dem Wohnmobil ans Nordkap will: vegvesen.no immer topaktuell. Also rufe ich diese Seite auf und sehe, dass die Strasse ans Nordkap in der Nacht geräumt wurde, der erste Konvoi fährt um 11 Uhr von der Kreuzung weg. So cool, wir werden es also tatsächlich schaffen und da diese Kreuzung nur 17km von Honningsvag weg ist und wir die Schneeketten schon drauf haben, müssen wir uns überhaupt nicht beeilen. Heute bekommt meine Holde ihren Morgenkaffee und auch das Frühstück ans Bett serviert. Während wir uns bereit machen, kommt noch ein französischsprechender Landsmann zu uns und fragt uns über das Nordkapp aus. Er will unbedingt da hoch und heute ist seine letzte Gelegenheit. Ich empfehle ihm aber, dass er die Schneeketten hier montieren soll. Nicht nötig, wir sind schon vier Wochen durch ganz Norwegen gefahren und hatten sie noch nie gebraucht. Na gut, wenn er meint.

Wir fahren dann um 9 Uhr los, es schneit und ich will nicht zu spät kommen. Mehr wie 40 km/h können wir nirgends fahren und die Steigung schaffen wir fast problemlos. Die Strasse hat viel mehr Schnee wie gestern und die Sicht ist nicht wirklich gut.

An der Schranke sind wir dann die ersten und müssen noch eine Stunde warten. 10:45 Uhr kreuzt dann der Romand mit bachnassem Gesicht aus, holt ohne zu zögern seine Schneeketten und fragt mich, ob ich nicht helfen könne. Er habe sie erst einmal zur Übung montiert. Seine Frau flucht wie ein Rohrspatz auf ihn ein und sagt, dass er doch viel besser auf mich hören sollte und die Schneeketten schon in Honningsvag montieren hätte sollen. Anscheinend sind sie zweimal mit ihrem Büssli in einer Schneemade gelandet und nur ganz knapp den Berg hoch gekommen.

Danach wird der Konvoi eingeteilt, zuerst der Schneepflug, dann vier Autos vom Personal, ein Tourist, der Romand und wir dann hinten. Hinter uns dann noch das Kontrollfahrzeug. Ich muss zuhinterst fahren, weil der Schneepflugfahrer sagt, dass es sein könnte, dass ich trotz Schneekette nicht hochkomme und so die Kolonne nicht aufhalte. Das gibt mir ja schon mal richtig Moral. Das kann doch nicht so schwer sein!!!

Zwischen VW und Schneepflug fahren nochmals vier Autos

Als die Schranke sich öffnet, legt der Schneepflugfahrer einen Blitzstart hin, die vom Personal auch und wir Touristen versuchen irgendwie mitzuhalten. Die Fahrzeuge vor einem wirbeln so viel Schnee auf, dass man von der wenigen Sicht nun gar nichts mehr sieht. Die Strasse ist zwar freigefräst, aber vom Wind hat es so starke Schneeverwehungen, dass man zum Teil nichts mehr von den Räumarbeiten sieht. Und echt, der Schneepflug pflügt nicht gerade breit, nur das nötigste.

Hier war die Strasse breit

Ich bin echt angespannt und es heisst nun, nur nicht in den Tiefschnee zu gelangen und sich zu blamieren. Die Steigungen und das Eis ist kein Problem, aber die Sicht und das in der Spur bleiben, ist happig. Der ganze Konvoi erreicht nach 13km Fahrt wohlbehalten das Nordkap, aber es war bis jetzt meine anstrengendste Fahrt in meiner Womokarriere. Umso stolzer sind wir, dass wir es geschafft haben!

Wir sind nun 6 Touristen auf dem Nordkap und haben alles ganz alleine. Es kommt sogar einer vom Personal und entschuldigt sich, dass die Hallen und das Restaurant erst in einer Stunde öffnet, sie müssen noch den Eingang freischaufeln.

Fast alleine am Nordkap

Wir sind seit 9 Tagen die ersten Touristen, die es bis hierhin geschafft haben! Und wir sind die allerersten, die das Foto vor der Weltkugel machen!

Die Stimmung ist mythisch und wir saugen alles in uns auf. Und als der Eingang dann freigeschaufelt ist (mit einem Trax) sind wir endlich in der Halle und können unsere Nordkapp-Besucherurkunde abstempeln lassen. Jetzt haben wir schon zwei Besuche hier und die Mitgliedschaft im Royal North Cap Club hat sich schon gelohnt. Als Mitglieder haben wir lebenslang kostenlosen Zutritt. Und bei fünf Besuchen bekommen wir eine Goldkarte! Es fehlen noch drei Besuche und was man mit der Goldkarte dann für Vorteile hat, weiss ich auch noch nicht…

einfach nur mystisch

Es ist fantastisch, und wir haben den nördlichsten Punkt tatsächlich im Winter erreicht!

90 Minuten nach unserer Ankunft kommen dann etwa sechs Busse mit Touristen vom Hurtigruten-Schiff und dann ist fertig mit Ruhe...

Für die noch abenteuerliche Rückfahrt folgt der Bericht in etwa zwei Stunden, jetzt müssen wir zuerst essen und die Fotos begutachten.

3.4.2018 - Hallo und herzlichen Glückwunsch. Gesehen haben wir " Knutschi" ja mit Hilfe der webcam. Jetzt warten hier doch Einige, dass der zweite Teil auch gut gelungen ist.

- rundefan


3.4.2018 - Hallo ihr beiden Ich verneige mich vor diesem Durchhaltewillen, dem Mut zum Abenteuer und das fast unmögliche zu schaffen. Gratulation! Es wird sicher Blog-Leser geben, die Euer Abenteuer beknackt finden. Ich sage nur phantastisch und bin ganz neidisch :-) Kommt gesund und unfallfrei wieder in die Zivilisation zurück Gruss aus Roli

Roli


3.4.2018 - So wie der Schneesturm in Norwegen die letzten Tage wütete, so wütet der Föhn heute zu Hause im Rheintal. Bis 100 km/h, nur wärmer. :-) Gratulation, Anita und Rolf, zu eurer Leistung! Es ist eine echte Herausforderung zu dieser Jahreszeit das Nordkap zu besuchen. Ihr habt es geschafft. Glückwunsch! Jack und Cecil gratulieren euch recht herzlich dazu.

Jack + Cecil


3.4.2018 - Hallo Anita und Rolf, beim 5. Nordkapbesuch, natürlich dann wieder im Winter bekommt man die Goldene Mitgliedskarte vom Royal North Cap Club und sein eigenes Nordlichtfoto mit Wohnmobil neben dem Nordkapmonument. So ähnlich wie dieses -

Walter7149


3.4.2018 - wir gratulieren herzlichst. mein mann war als messdiener in den 80er im sommer mit dem womo dort oben und hatten nur nebel. wenn unsere kids älter sind fahren wir auch mal alleine dort hoch (aber nicht im winter). wir ziehen den hut. gute reise. lg trudchen

trudchen


3.4.2018 - Was sollen wir noch dazu sagen?? Klasse! Gratulation! Wir freuen uns mit Euch....

- Klaus + Leo


4.4.2018 - Super :-) Ein schönes Erlebnis!

- Sandra


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