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Finnland 2014
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Brighton

und kein Salisbury

Nach einer verregneten Nacht werden wir morgens mit einem Sonnenaufgang bei schönstem Wetter verwöhnt. Wir schauen uns dieses Schauspiel aus dem warmen Bett in unserem Knutschi an und freuen uns auf den heutigen Tag.

Zuerst geht es nur etwas mehr wie 10km nach Brighton. Diese Stadt ist das größte und bekannteste Seebad im Vereinigten Königreich, was vor allem auf den Palace Pier zurückzuführen ist. Dieser rund 550m lange Steg von 1899 ins offene Meer hinaus beherbergt heute einen Freizeitpark, und das wollen wir uns mal anschauen.

Wir sind schnell und ohne Mühe mit unserem Knutschi in Brighton und auch die Angst, keinen Parkplatz zu finden, ist völlig umsonst. Aber wie wir später erfahren, auch nur geschuldet, weil wir schon vor 10 Uhr dort ankommen und noch nichts los ist. Wir parken unser Knutschi direkt an der Hauptstrasse auf der obersten Promenade. Wir müssen noch ein App downloaden, unsere Kreditkarte registrieren und erst dann können wir elektronisch bezahlen.

Wir schliessen unser Knutschi ab und steigen die grosse Treppe Richtung Strand hinunter. Es sieht schon da fantastisch aus und die Promenade lässt erahnen, welch vornehmer Ort das früher war. Wir laufen auf dem groben Kiesstrand Richtung Pier und dann auf diesem ganz hinaus. Es ist faszinierend: Spielhallen, Donutstände, Achter- und Geisterbahnen und noch mehr Schiess- und andere Buden und noch viel mehr solche Geldstückmaschinen, wo man ein 5 Penny Stück reinschmeissen kann und dann hoffen, dass einige Geldstücke mehr über den Rand hinunterfallen. Solche Kästen gab es auf Mallorca, wo ich als Kind zum ersten Mal am Meer war… Wir schauen eine Weile den Profis zu, wie sie mit Becher voller Münzen zuerst alle Kästen abklappern und den aussuchen, wo sie am meisten Chancen auf einen Gewinn haben um dann Geldstück um Geldstück einzuwerfen, bis es wieder klappert von herunterfallenden Münzen. Dieser Pier gefällt uns super, vor allem bei diesem Wetter.

Als wir dann noch ein Eis verdrückt haben, machen wir uns zu Fuss zum Royal Pavillon auf, einem in England einzigartigen Schloss. Es ist einzigartig, haut uns aber nun nicht wirklich aus den Socken. Wir müssen aber zugeben, dass wir es nur von aussen besichtigen und danach durch die Fussgängerzone wieder zum Meer hinunter spazieren und etwas später dann beim Knutschi zurück sind.

Brighton hat uns sehr gut gefallen.

Nach Brighton wollen wir 140km Autobahn nach Salisbury fahren und die Kathedrale besichtigen. Schon kurz nach der Stadt sind wir auf der A27. Viel Verkehr, zwar zweispurig aber alle paar wenige Kilometer einen grossen Kreisel und vor jedem Kreisel 3-800m Stau. Echt mühsam und wo kommen denn all diese Autos her? Nach 75km stehen wir dann plötzlich wegen eines Unfalls in einem 2km langen Stau und erst, als wir Portsmouth hinter uns lassen und auf der M27 (der richtigen Autobahn) ankommen läuft es besser. Keine Kreisel mehr, dreispurig und man kommt endlich gut voran.

Erst vor Salisbury beginnt es wieder zu stocken. Aber uns haut vorerst nichts mehr um, die Spitze der Kathedrale sehen wir schon von weitem, aber kein Parkplatz in Sicht. Beim kleinen Parkplatz der Kathedrale ist alles voll, also kämpfen wir uns mit unserem grossen Womo durch Städtchen bis zum Hauptparkplatz. Zuerst landen wir in einer grossen Baustelle, wenden mit Mühe und kämpfen uns dann endlich zum Parkplatz. Aber kein einziges Parkfeld ist leer, geschweige eines, wo unser Womo rein passt. Mit Mühe und etwas säuerlich verlassen wir den Parkplatz wieder, umrunden das Städtchen 3x, ohne irgendwo nur die kleinste Möglichkeit zum Parkieren zu finden, sehen die Spitze der Kathedrale aber von jeder erdenklichen Seite mindestens 2x.

von jeder Seite 2x gesehen, mehr aber nicht

Auch ein 5.50m langes Womo hätte uns nichts genützt und auf dem offiziellen Park and Ride gibt es einen Höhenbeschränkung. Ziemlich angesäuert grummle ich vor mich hin und wir fahren weiter, lassen für heute auch Stonehenge aus, schliesslich haben wir das schon einmal gesehen. Auf dem Weg stoppen wir kurz und suchen endlich mal ein Einkaufszentrum, um unsere Vorräte aufzufüllen. Mit all den Leckereien im Einkaufswagen bessert sich meine Laune übrigens schlagartig.

Danach geht es einige Kilometer weiter zur Longleat Caravan Site, einem Campingplatz wo es in der Nähe einen Safari-Park geben soll und für uns interessant: das Longleat Hedge Maze, das grössten Heckenlabyrinth mit über 3km Hecken.

Wir kommen auf dem Campingplatz gut an und staunen dann schon etwas über die Preise: 55£ für eine Nacht (über 61 CHF). Aber egal, wir sind hier und wollen da übernachten. Nach der Ankunft marschieren wir zum Heckenlabyrinth und sind um 17 Uhr beim Eingangstor in den ganzen Park. Man müsste nun 40£ Eintritt pro Person für die verbleibende Stunde bezahlen, insgesamt also fast 90 CHF für zwei Personen. Das ist uns eindeutig zu teuer, denn der Safaripark mit Wildtieren interessiert uns hier in England eigentlich nicht. Wenn wir jetzt in Afrika wären, sofort… Und wenn wir dieses Heckenlabyrinth nicht gesehen haben, geht unsere Welt auch nicht unter. Wir streichen dieses Labyrinth von unserer Todo-Liste.

Also spazieren wir zu unserem Knutschi zurück, geniessen die Sonne und beginnen, den morgigen Tag etwas besser zu planen, wie den heutigen.

Übernachtung

Longleat - Caravan and Motorhome Club Campsite***
Camping

teuer und sehr schlechter Handy- und Internetempfang

Koordinaten: 51.19056,-2.278160
N 51° 11' 26"  E -2° 16' 41.4"
letzter Besuch: 8.2023

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