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Griechenland 2017
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Reisebericht

Privatstrand 14.6.2023

Fonteblanda und Talamone

Talamone

Wir haben Glück, Anita möchte an einen Markt und gemäss Internet findet genau heute in Fonteblanda zwischen 8 und 13 Uhr der Wochenmarkt statt. Es sind nicht mal 2km bis dorthin, also haben wir Zeit und müssen nicht hetzen. Mit dem Velo sind wir schnell dort, wir können sogar die Abkürzung unter der Eisenbahn benützen, die für Fussgänger gedacht ist, so müssen wir nicht einen Umweg über die Hauptstrasse nehmen. Den Markt finden wir schnell, wir fahren einfach den Leuten nach, die laufen nämlich alle in die gleiche Richtung. Der Wochenmarkt hat aber nur gerade sieben Markstände, aber wen interessiert das, wenn es genau die hat, die wir eigentlich suchen?

Anita will schon lange einige Sommerkleider kaufen und schon am ersten Stand wird sie fündig. Und wie! Lange, luftige Hosen, dann ein Sommerröckchen, zwei T-Shirt aus Leinen, nochmals ein Röckchen und dann nochmals Hosen. Sie ist begeistert und ich zahle mit der Kreditkarte… Beim nächsten Stand sind schöne geflochtene Körbe, aber da brauchen wir nichts. Und dann kommt nochmals ein Kleiderstand mit Herrenkleider. Ich brauche gemäss Anita dringend schöne T-Shirts und Kurzarmhemden. Und da meine Holde Kunigunde immer alles weiss, vertraue ich ihr und bin danach 3 T-Shirts und 2 Kurzarmhemden reicher und nochmals 86€ ärmer. Nur Sandalen hat es keine, und solche suche ich schon seit Beginn der Reise…

wer ist hier zufrieden?

Danach wird noch Fleisch und Früchte eingekauft, so dass unser Kühlschrank wieder voll ist und wir genehmigen uns an der Bar noch einen Kaffee. Schon irre, vor 30 Jahren kostete ein Kaffee an der Bar 1000 Lira, ca. 1 € und jetzt kostet er noch immer nur 1 €… Nach der Pause fahren wir vollgepackt mit einem grossen Grinsen auf Anitas Gesicht zum Knutschi zurück.

Das Wetter ist warm, aber draussen auf dem Meer zieht eine mächtige Gewitterfront an uns vorbei, ohne uns einen Tropfen Regen zu hinterlassen. Wir sind alleine an diesem Strand, quasi ein Privatstrand für uns, es hat weder andere Autos noch andere Womos und der Besitzer ist auch verschwunden. Wir schauen dem Gewitter nach und freuen uns, als hinterher die Sonne wieder zum Vorschein kommt.

Blick von Talamone

Nach dem Mittag nehmen wir nochmals die Velos und fahren 4km nach Talamone. Dieses Städtchen schauen wir von unserem Womo aus die ganze Zeit an und haben schon einige Fotos aus der Ferne davon gemacht. Jetzt müssen wir es aber aus der Nähe besichtigen. Es soll nur eine Erkundungstour werden, denn um diese Zeit werden alle Geschäfte geschlossen haben.

Es ist ein altes Städtchen mit einer Burg und einer imposanten Stadtmauer. Der Hafen ist im Verhältnis riesig und es wird gerade ein Fischerboot von einem LKW mit einem Kran ins Wasser gelassen. Ein guter Zeitpunkt, um in die Baar zu sitzen, zuzuschauen und ein grosses Gelato zu bestellen.

was gibt es Besseres?

Wir geniessen es in vollen Zügen und sind einfach glücklich. Irgendwann fahren wir dann aber doch wieder zurück und weil wir immer noch den ganzen Strand nur für uns alleine haben, stürzt sich Anita ins Bikini, ich in die Badehosen und ab ins Meer. Das Wasser ist erstaunlich warm und richtig klar. Während wir ziemlich lange im Wasser schwimmen und planschen, zieht nun im Landesinneren ein Gewitter durch. Schwarze Wolken, Donner und Regen, bei uns aber wieder kein einziger Tropfen.

der Beweis, wir sind im Meer

Dann als wir um 17 Uhr nochmals ins Dorf wollen, wir müssen doch nochmals einkaufen, beginnt es, einige Tropfen zu regnen. Wir müssen eine halbe Stunde warten, bis es wieder trocken wird. In dieser Zeit kommt noch ein zweites Wohnmobil und parkt hinter uns in der Nähe. Nun sind wir nicht mehr alleine, aber das macht ja nichts.

Wir kaufen im Ort ein (Mückenspray etc.) und grillen uns dann vor dem Womo wieder bei Sonnenschein unsere Fleisch-Spiesschen. Wir fühlen uns schon fast als Einheimische und tun so, als der Strand nur uns gehört. Irgendwie fast unrealistisch.

Also, so einen Strand würden wir auch kaufen, den Sand etwas besser rechen und pflegen, so dass er von vertrockneten Algen befreit wäre, wir würden einen Pizza-Ofen aufstellen für die Verpflegung der Besucher und wir würden Getränke verkaufen und den Stellplatz etwas ausbauen. Wäre das ein Leben hier…

Übernachtung

Fonteblanda - Spiaggia della Puntata****
Stellplatz

Wie frei stehen, mit kleiner Strandbar, direkt am Meer

Koordinaten: 42.56022,11.158775
N 42° 33' 36.8"  E 11° 9' 31.6"
letzter Besuch: 6.2023

Dolce far niente 15.6.2023

Wir lassen die Seele baumeln

Wir machen einfach mal nix! Keine E-Mails, kein Internet, keine Kilometer und gar nix. Fast wenigstens. Wir liegen an der Sonne, hoffen, dass die Haut so neidisch braun wird und das rot werden auslässt. Es ist strahlend blau, wir liegen im Sand neben unserem Wohnmobil, blicken aufs Meer und machen echt fast nichts. Wenn es etwas zu warm wird, gehen wir ins Meer uns abkühlen.

Aber etwas später ist uns doch langweilig. So für gar nix machen sind wir eben doch nicht so gut. Also gehen wir ins Dorf in die Apotheke und wollen etwas gegen Mücken kaufen, gibt es aber nicht oder nicht das, was wir wollen. Also fahren wir zurück und direkt nach Tamalone, dort im einzigen und kleinsten Lebensmittelgeschäft findet Anita genau den Mückenstecker, den sie seit zwei Tagen sucht. Also schon wieder Glück. Danach sitzen wir dann noch in ein kleines Restaurant direkt über dem Hafen, bestellen Salat und Antipasti und lassen uns den Mittag schmecken.

in Tamalone

Wieder zurück beim Womo, nun sind insgesamt vier Womos hier, fahren wir fort mit dem nix machen. Irgendwann gehen wir spazieren, schlecken in der Strandbar ein Gelato, schauen den Kindern beim Fussball spielen zu und machen weiterhin nix.

Abends wird gegrillt und danach legen wir für heute eine ungewöhnliche Emsigkeit hin. Wir packen unsere Fahrräder ein, Waschen alles ab, räumen unser Knutschi auf, bezahlen den Stellplatz (15€ pro Tag) und machen uns für morgen abfahrbereit.

zu viert auf dem Stellplatz

Uns zieht es definitiv weiter, wir haben genug vom Strandleben. Wie machen die das nur, die in ihren Ferien zwei Wochen am Strand liegen und nur in ihrem All-Inclusive-Hotel sind? Zum Glück gibt es solche Leute, die kommen uns in unseren Ferien nicht in den Weg. Es darf ja jeder machen, wie er will. Ausser ein Badegast (kein Italiener) hier, der heute etwas abseits nackt baden wollten. Das gab einen kleinen Aufstand und er wurde sofort von italienischen Mamas zurechtgewiesen, wieder seine Badehosen anzuziehen. Oben ohne für Frauen liegt übrigens auch nicht drin.

Jetzt freuen wir uns sehr, dass wir morgen weiter fahren und andere Teile der Toskana entdecken.

Sonnenuntergang

Übernachtung

Fonteblanda - Spiaggia della Puntata****
Stellplatz

Wie frei stehen, mit kleiner Strandbar, direkt am Meer

Koordinaten: 42.56022,11.158775
N 42° 33' 36.8"  E 11° 9' 31.6"
letzter Besuch: 6.2023

San Gimignano 16.6.2023

Mittelalterliches Manhattan

Wir verlassen den Stellplatz relativ früh und kommen so schon gegen 10 Uhr auf der Area di Sosta camper S. Lucia auf einem Stellplatz (43.4520, 11.0558) nur 2km von San Giminiano weg an. Ich war schon mehr wie 20x in der Toskana, aber habe es noch nie in einer der berühmtesten Städte geschafft. Die Stadt der Türme habe ich noch nie live gesehen, also dringend Handlungsbedarf, diese Lücke zu schliessen.

Vom Stellplatz marschieren wir die 2km in die Stadt, man könnte auch den Bus nehmen, aber die Sicht auf die Stadt ist auf dem Weg grandios und so kann man die Stadt von weitem fotografieren. Von den einst 72 Geschlechtertürme der Stadt vom 12. und 13. Jahrhundert sind heute noch 15 erhalten. Diese Türme galten reichen Familien vor allem um Statussymbole, je höher so ein Turm war, desto mehr Einfluss hatte die Familie in der Stadt. Diese Türme gab es früher in fast ganz Mittel- und Norditalien, in San Gimignano sind aber die meisten Türme aller Städte auch in ihrer vollen Höhe noch sichtbar. In Florenz z.B. wurden diese Türme schon 1250 auf eine Höhe von 28m begrenzt, weil viele einfach instabil gebaut oder bei Erdbeben regelmässig zusammenbrachen. Ebenfalls entschied 1563 der erste der toskanischen Großherzöge, dass in San Gimignano „auch keine geringen Summen“ mehr in diese Stadt investiert werden darf. So blieb die Altstadt entwicklungstechnisch im Jahr 1563 stehen und sieht praktisch noch so aus wie dazumal.

Hauptplatz

Es ist eine Stadt, die man irgend wann einmal besuchen sollte. Klar ist es sehr touristisch, klar hat es viele Leute, aber es lohnt sich, weil es eben sehr faszinierend ist und ganz sicher bei jedem einem «Wow»- Effekt einstellt. So auch bei uns. Wir schlendern durch die engen Gassen durch die Leute, bestaunen die hohen Türme und landen gezwungenermassen auf dem dreieckigen Zentralplatz.

Dort sehen wir die wartende Schlange vor der Gelateria Dondoli, es soll die weltbeste Gelateria sein. Von 2006 bis 2009 gewannen diese Gelatis den Weltmeistertitel, dazu trägt der Chef verschiedene weltweite Gourmet-Titel und ist der einzige Gelati-Meister, der in Italien je den Titel «Master of Art and Craft» gewinnen konnte. Also wenn nicht hier ein Gelato essen, wo denn? Wir stellen uns also in die noch kurze Schlange und sind schon wenige Minuten an der Glacetheke. Die Sorten sind extrem vielfältig und jeden Tag gibt es andere Spezialsorten, quasi das Tagesmenu. Ich wähle Cioccolato Amedei (aus dem Chuao-Kakao) und eine andere Sorte, (nur die Sorte weiss ich jetzt nicht mehr, ich wusste sie schon nicht mehr, als ich das Gelato ass). Anita wählte etwas mit Pistache und noch zwei weitere Sorten. Die Gelatis waren wirklich sehr gut, sogar die Waffel werden selber hergestellt. Aber ob wir nun ein Weltmeister-Gelato von einem anderen guten Gelato unterscheiden können, ist die andere Frage. Bei allen anderen Gelaterias musste man auf alle Fälle keine Schlange stehen…

mein Gelato und die wartende Schlange

Wir geniessen den Aufenthalt sehr, auch wenn es schon 30 Grad und mehr ist. Anfangs Nachmittag laufen wir dann wieder zum Stellplatz, mit dem Ziel, abends bei weniger Leuten nochmals in die Stadt zu gehen.

einige Türme

Während wir auf dem Rückweg sind, erreicht mich telefonisch die Meldung, dass der gestern bei der Tour de Suisse gestürzte Gino Mäder heute seinen Verletzungen erlegen ist. Das gibt mir natürlich einen Stich ins Herz, auch wenn ich ihn nicht persönlich gekannt habe. All meine Erinnerungen sind schlagartig wieder da, als mein ehemaliger Teamkamerad Fabio Casertelli an der Tour de France in den 90er Jahren tödlich gestürzt ist. Dieses Bild habe ich noch heute in meinem Kopf. Die Stimmung für unbeschwerte Stunden in der Stadt ist urplötzlich weg. Auch erreichen mich nun Telefone für Interviews zu diesem Ereignis, so dass noch mehr Erinnerung heraufkommen. Anita macht dann den Vorschlag, dass wir doch besser weiterfahren, als hier warten und abends nochmals in die Stadt das Leben geniessen sollen.

Wir machen uns weiter auf den Weg nach Norden, reden nicht viel, bis Anita plötzlich sagt, dass unsere Freunde Ruth und This aktuell in Modena auf einem Stellplatz stehen. Sie sind seit neun Monaten unterwegs und jetzt auf dem Heimweg und da wir sie in der ganzen Zeit nie gesehen haben, fahren wir kurzerhand zwei Stunden nach Modena. Unterwegs kaufen wir für einen Grillabend ein und erleben dann doch noch unbeschwerte Stunden und viele Reiseerzählungen.

Übernachtung

Modena - Camper Club Mutina****
Stellplatz

edel, ruhig und schön

Koordinaten: 44.61390,10.942959
N 44° 36' 50"  E 10° 56' 34.7"
letzter Besuch: 6.2023

Velodiebstahl verhindert 17.6.2023

Schock in Modena

Wir sind geschockt, als wir zu unseren Fahrrädern zurück kommen. Es wurde versucht, sie zu stehlen und unsere Schlösser zu knacken. Aber der Reihe nach.

Wir beschliessen, vom Stellplatz bis in das Zentrum von Modena die 6 km mit unseren Fahrrädern zurück zu legen. Das geht schnell und schmerzlos. Auf dem Domplatz mitten im Zentrum suchen wir für unsere zwei E-Bike eine Abstellmöglichkeit und finden sie direkt am Platz. Extra Pfosten, wo man jeweils sein Velo mit dem eigenen Schloss anbinden kann. Seit wir unsere E-Bikes haben, führen wir immer ein Kettenschloss der Sicherheitsstufe 5 mit. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber besser wie die ganz günstigen. So schliessen wir sie auch heute an diesen Pfahl, stecken unsere Helme in die Gepäcktasche, Anita demontiert ihren Velokomputer und steckt ihn in ihre Tasche und wir verlassen mit gutem Gefühl unsere Fahrräder.

Kathedrale von Modena

Zuerst besuchen wir den Mercato Storico Albinelli, die Markthalle wo jeden Tag frische und (zumeist) einheimische Waren verkauft werden. Wir schauen uns etwas um, kaufen noch nichts, da wir es sonst die ganze Zeit rumschleppen müssten. Dann begutachten wir den Domplatz mit dem etwas schrägen Turm der Kathedrale. Weiter geht es durch die Fussgängerzone zur Gelateria Gioelia, die machen zwar keine Weltmeister-Gelatis, aber schmecken tun sie wie solche, sehr zu empfehlen. Wir sitzen etwas in der Altstadt, geniessen die Wärme und die Sonnenstrahlen auf der Haut, bevor wir wieder in die Markthalle zurückkehren und noch Parmesan zum Heimnehmen kaufen. Nun sind wir voll beladen und kehren auf dem kürzesten Weg zu unseren Rädern zurück.

fast durchgeschnitten

Dort steht eine kleine Gruppe von Männern und fragt uns, ob das unsere Räder seien. Wir bejahen und wundern uns, was unsere E-Bikes so viel Interesse hervorrufen. Einer der Männer ist aus dem Restaurant gegenüber und erklärt uns, dass uns versucht wurde, die Räder zu klauen. Wir sollen mal unser Schloss begutachten. Und tatsächlich, das Schloss von Anita ist fast durchgeschnitten, aber zum Glück nicht ganz, ihr Rahmen zerkratzt und auch mein Schloss ist nicht mehr so, wie es sein sollte. Anscheinend wurde zuerst versucht, mein Schloss zu knacken, das ging nicht ganz so einfach und die Diebe konzentrierten sich danach auf das Velo von Anita (ist das teurere). Dort wurde das Schloss mit irgendwelchen Messern, Zangen, Schneider versucht, durchzuschneiden. Der Kellner aus der Bar gegenüber hat das irgendwie mitgekriegt und als die Diebe es bemerkt haben, haben sie das Weite gesucht. Von einer Hochzeit im Stadthaus daneben ist dann auch noch der Bürgermeister von Modena in Schale und Krawatte bei unseren Rädern und entschuldigt sich für unsere Unannehmlichkeiten. Und wir seien hier in Italien, wir sollen doch ein ganz starkes Fahrradschloss mit richtigen Ketten benützen.

Irgendwie stehen wir unter Schock, so dass wir uns artig bedanken, auf unserer Räder sitzen und zurück zum Stellplatz fahren. Nicht einmal die Namen erfahren wir von unseren «Rettern». Dies muss ich irgendwie noch herausfinden und ihnen mindestens einen Dankesbrief schreiben. Und eines ist klar: ohne unsere Schlösser hätten wir beide unsere Räder nicht mehr und das nächste Schloss, dass wir nun kaufen müssen, hat mindestens die Stärkeklasse 6…

mitten in den Weinbergen

Kurze Zeit später sind wir bei unserem Wohnmobil, entsorgen bei 33 Grad an der Sonne, bezahlen den Stellplatz, schalten die Klimaanlage auf höchste Stufe und fahren auf die Autobahn Richtung Mailand. Nach zwei Stunden Fahrt kommen wir dann auf dem anvisierten Agritourismo in Sparano an. Hier sollten wir wieder Ruth und This treffen, diese kommen und kommen aber nicht an. Dann stellt sich plötzlich heraus, dass sie auch angekommen sind, aber auf dem anderen Agrotourismus, das eben auch noch zur Wahl stand. Eindeutig Kommunikationsfehler oder ungenaue Befehle!

Weindegustation

Na gut, wir einigen uns, dass sie zu uns kommen und so sind wir eine halbe Stunde später vereint. Wir stehen nun mitten in Weinbergen, machen noch eine kleine Weindegustation vor Ort und kaufen uns dann noch ein paar Flaschen Rotwein, von dem der uns am besten schmeckte (war ja klar, dass dies der teuerste war…)

Übernachtung

Sparano - Possessione Sparano Capelli***
Stellplatz

kostenlos, ruhig, schöne Aussicht

Koordinaten: 45.04975,9.352455
N 45° 2' 59.1"  E 9° 21' 8.8"
letzter Besuch: 6.2023

Fazit Umbrien - Toskana 18.6.2023

Empfehlenswert

Basilika von Assisi

Wir sind gut nach Hause gekommen und schon ist es Zeit, ein Fazit über unsere Ferienreise zu ziehen.

Wir sind Fan der Toskana, und neu noch Fan von Umbrien geworden. Diese zwei Regionen haben vieles gemeinsam: viele alte Städtchen auf den Hügeln, ähnliche Essensspezialitäten, viele Weinberge und hügelige Landschaft. Aber es gibt auch Unterschiede: Umbrien ist die einzige Region Italiens ohne Küste oder Grenzen zum Ausland, Umbrien wurde früher von den Umbrer bewohnt, die Toskana von den Etruskern. Umbrien ist farbig mit vielen Blumen und sehr grün, die Toskana eher gelb mit Kornfeldern und Zypressen. Anita meinte auf der ersten Reise in die Toskana: warum hat es hier nur Hügel aus Erde und Dreck? (Weil alle Hügel im Hochsommer nur noch braun sind).

Toskana


Übernachtungsplätze

Wir empfanden Umbrien als Wohnmobilparadis, in sehr vielen Städtchen gibt es von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Wohnmobilstellplätze, manchmal mit ganzer Infrastruktur, manchmal mit nichts, aber immer Platz und nur wenige Wohnmobilen. Und immer ziemlich günstig und auch gut gelegen. In der Toskana gibt es die ebenfalls, aber weniger und wenn man am Meer stehen will, ist es gar nicht einfach etwas zu finden und relativ teuer. Stellplätze direkt am Meer gibt es eher weniger, dafür viele Campingplätze. In Umbrien war es leichter, tolle Übernachtungsplätze zu finden.

Stellplatz in Assisi

Sehenswürdigkeiten

Die Hotspots in der Toskana kennt man und hat schon Bilder gesehen: Pisa, Florenz, Siena, Volterra, San Giminagno, Val d’Orcia mit den Zypressen und Thermalquellen von Saturnia. 1000x geteilt, 1000x beworben. Und dann gibt es noch die kleineren unbekannten Städtchen, Carrara, Livorno und wie sie alle heissen. In Umbrien hingegen gibt es viel zu entdecken, das man noch nicht kennt: Man hat schon von Assisi und Perugia gehört, aber was ist mit Orvieto, Spello, Gubbio, die Hochebene von Castelluccio oder den Lago die Trasimeno? Alles Orte, die man auch unbedingt besuchen sollte. Und der Vorteil dabei: man ist zwar nicht alleine, aber Schlangestehen oder sich auf die Füsse stehen muss man nicht. Auch sind die Preise auch an den grössten Hotspots tatsächlich im Rahmen. Ich denke da z.B. im Zentrum von Assisi, im Restaurant zu Apérol Spritz und Bier gibt es feine Foccacia und Chips zu absolut fairen Preise. Da ist die Toskana, vor allem dem Meer entlang, schon teurer.

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Essen

In Umbrien sind Trüffel das Mass der Dinge, man sagt, dass der beste schwarze Trüffel immer aus Umbrien kommt. (Das Piemont ist für den weissen Trüffel bekannt.) In der Toskana ist das richtige Brot ungesalzen, dazu gibt es auch viele einheimische Bohnengerichte (aber nicht in den Touristenrestaurants) Die bekannten italienischen Spezialitäten, Pizzas, Pasta, Wildschweinfleisch, Oliven, Gelatis, die gibt es in Umbrien und in der Toskana. In Umbrien sind sie allerdings etwas günstiger.

Toskana Val d'Orica

Tipp

Wenn man die Toskana plant, etwas Zeit hat und nicht nur ans Meer will, soll unbedingt auch mal Umbrien anschauen und einige Tage dort verbringen. Wahrscheinlich bleibt man dann länger bei den Umbren, als man eigentlich will.

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