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Camping Agdz Marokko 2018
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Reisebericht

Unsichtbarer Leuchtturm und verwunschenes Schloss 22.5.2019

Wir joggen zu einem Leuchtturm, sehen ein verwunschenes Schloss und stehen in einem 3000 Jahre alten Steinkreis. Was will man mehr?

Derreenataggart Stone Circle

Heute schlafen wir etwas aus und dann haben wir Besprechung mit Carina. Sie ist hier auf dem äussersten Zipfel dieser Halbinsel aufgewachsen, kennt jede Person und wahrscheinlich auch jedes Schaf hier, dazu alle Steine und alle Sehenswürdigkeiten. Keine Überraschung also, dass sie hier in der Gegend DIE Fremdenführerin ist. Sie spricht irisch, englisch, französisch und versteht deutsch, also die perfekte Person für uns. Und da sie ja sogar mit uns verwandt ist, bekommen wir natürlich eine Spezialführung nach unseren Wünschen.

Zuerst aber müssen wir Marc in Castletownbere, der einzigen Grossstadt in der Gegend (860 Einwohner) helfen, ein Pub einzurichten, das heisst, reparierte Stühle und Bänke dorthin transportieren und abladen. Machen wir natürlich gerne. Danach geht es einige Kilometer zurück und Carina zeigt uns das grösste Budda-Kloster in gesamt Irland. Ein Ort mit schönen Parks und unheimlicher Stille (wenn nicht grad die Baustelle für die Vergrösserung des Klosters wäre) und ganz toller Sicht über die gesamte Küste von Baera. Aus dem Gebetsraum mit Glasfront ist man sogar von Wind und Wetter geschützt und mit Corina dürfen wir diesen eben auch besuchen.

verwunschen und verboten

Danach zeigt sie uns die alte Ruine vom Schloss Dunboy. Sie erzählt, wie die Engländer ganz früher Irland und seine Schlösser zerstört haben, viele Iren ermordet haben und das Land die erste Kolonie der Engländer wurden. Dieses Schloss Dunboy war aber während der gesamten Zeit vom Pech verfolgt, bis heute. Im 19. Jahrhundert baute ein reicher Minenbesitzer ein neues Schloss einige 100m entfernt wieder auf, aber auch er hatte kein Glück und musste dann dieses Schloss aufgeben. Es stand lange leer, bis vor 15 Jahren Pläne da waren, daraus ein 5-Sterne-Hotel zu machen. Kaum begann man mit den Renovationsarbeiten, brach die Wirtschaftskrise in Irland aus und das Projekt wurde stillgelegt. Jetzt döst dieses Schloss vor sich hin, von Touristen abgesperrt und betreten verboten. Das Schloss ist riesig, das Gelände auch, abgesperrt ist aber schlecht. So benützne es viele einheimische Jugendliche heimlich, um sich da vor den Erwachsenen zu schützen und hin und wieder eine Fete zu feiern. Es ist der perfekte Ort, wenn man von einem «lost Place» (verlassener Ort) spricht, verboten zu betreten, irgendwie verwunschen und unheimlich. Dieses Schloss ist so vergessen, dass es nicht mal auf Google Maps zu finden ist. (51.633442, -9.929530). Wir hätten es alleine sicher nicht gefunden, auch mit Carina durften wir es leider nicht betreten (alleine hätten wir es vielleicht gewagt, die Neugierde ist extrem gross, wie so ein verwunschenes Schloss von innen aussieht).

Wir fahren dann etwas weiter zum Derreenataggart Stone Circle, einem kleinen Steinkreis, mit Sicht auf alle wichtigen Punkte der Umgebung: Bucht, Küste, Berge. Er markiert mit liegenden und stehenden Steinen die Sonnenphasen, Auf- und Untergänge und auch die Mondphasen, ein 3000 Jahre alter Kalender. In ganz Irland gibt es über 100 solcher Steinkreise die erhalten sind. Nicht, weil es hier mehr Steinkreise wie anderswo gab, sondern einfach, weil das Land über die letzten tausend Jahre sehr dünn besiedelt wurde und der Mensch viel weniger in die Natur eingriff und weniger Platz beanspruchte, wie anderswo. So blieben viele dieser altertümlichen Bauwerke eben erhalten. Carina hebt einen Stein, der das Zentrum markiert, legt ein kleines Geldstück darunter, pflückt eine Blume und klemmt sie wunderbar zwischen den Steinen stehend ein.

In der Nähe gibt es einen einheimischen Baum, der mit kleinen Tüchern, Bändern, etc behängt ist. Bisher meinten wir jeweils, dass sich an diesen Bäumen Abfall verheddert hat, aber dies sind alles kleine Gaben von Menschen, die sich etwas erhoffen. «Die Kelten haben dies vor der Christianisierung in Irland schon so gemacht, da man dort den Pflanzen übernatürliche Kräfte zusprach. Und trotz der Kirche und dem erzkatolischen Irland habe sich dieser Brauch bis heute bei den einheimischen Leuten erhalten» erklärt sie uns. Na dann sind die Iren irgendwie doch nicht so katholisch wie gedacht, wenn sich die keltische Bräuche bis in die heutige Zeit erhalten haben. Das dachte ich mir aber nur, ich getraute es nicht zu fragen…

Danach gibt uns Carina noch Tipps für das Städtchen, wo man was gut isst und was es Sehenswertes gibt. Und dann sagen wir frech: Geh du nur zu deiner Familie, wir machen den Ausflug auf Baere Island mit der Fähre alleine, den schönen Leuchtturm finden wir auch selber. Am Fischerhafen ist der Fahrplan der Fähre gross angeschrieben, 13:30 Uhr Abfahrt, 16:30 Uhr Rückfahrt, perfekt, um den Leuchtturm mit einem stündigen Fussmarsch hin zu besuchen und dann die Rückfahrtsfähre auch wieder zu erwischen.

die kleine Fähre auf Beare Island

Auf der Fähre erklären sie uns dann aber, dass die Rückfahrt nicht um 16:30 Uhr ist sondern um 15:15 Uhr, da noch der Winterfahrplan gelte. Ups, das könnte aber knapp werden. Wenn wir die viertelstündige Anfahrt einberechnen haben wir gerade mal 90 Minuten Zeit, hin und zurück zu laufen. Corina sagte, man habe etwa 45 bis 50 Minuten Fussmarsch bis zum Leuchtturm.

Also schauen wir auf die Uhr, stürmen bei Punkt 13:45 Uhr von der Fähre auf der Insel und wissen einfach, dass wir spätestens um 14:30 Uhr umdrehen müssen, um die Heimfahrt nicht zu verpassen. Wir marschieren also schnellen Schrittes in die vermutete Richtung, zuerst dem kleinen Strässchen entlang. Nach 15 Minuten sind wir am ersten Schafsgatter, das wir übersteigen müssen. Nun sind es schmale Wanderwege und nach weiteren 15 Minuten sehen wir den Leuchtturm immer noch nicht, auch nicht nach 35 Minuten und auch nicht nach 40 Minuten. Aber vorne ist eine kleine Landzunge, nach dieser müssten wir ihn sehen, 42 Minuten, nichts, aber weiter vorne ein kleiner Hügel, den wir bei 44 Minuten erreichen und sehen wieder nichts. Aber nochmals etwas vorne ein weiterer Hügel den wir bei 45 Minuten erklimmen.

Es ist Zeit, umzudrehen, aber wir sehen diesen Leuchtturm einfach nicht. Das kann doch nicht sein. Wenn wir heimwärts etwas joggen würden, könnten wir noch einige Minuten weiterlaufen. Also beginnen wir jetzt schon zur nächsten Biegung zu joggen und dann zur übernächsten und endlich, bei 49 Minuten sehen wir ihn vor uns an der Küste stehen, einsam, erhaben und weiss. Noch schnell ein paar Meter hinunterlaufen, Fotos knipsen und dann bei 53Min treten wir den Rückweg an. Jetzt haben wir noch 37 Minuten Zeit, für einen Weg, den wir 51 Minuten gebraucht haben.

Uns bleibt nichts anderes übrig, in Jeans und T-Shirt, die Jacken und er Pulli irgendwie unter dem Arm geklemmt, joggen wir heimwärts. Und beim Gatter, wo wir auf dem Hinweg 15 Minuten von der Fähre bis dorthin hatten, sind wir punktgenau 15 Minuten vor der Abfahrt. Wir haben also unseren Rückstand erfolgreich aufgeholt, joggen aber noch etwas weiter, so dass wir dann sagenhafte 4 Minuten vor Abfahrt wieder bei der rostigen, kleinen Fähre ankommen. Ein Womo hätte grad Platz drauf, mehr aber auch nicht.

Wir sind total verschwitzt und kaputt und retten uns auf der anderen Seite dann in das Café, wo es die besten Torten der gesamten Halbinsel gibt. Bei einem sehr leckeren Stück sammeln wir wieder langsam unsere Kräfte und fragen, ob wir da eine ganze Torte als Mitbringsel kaufen können. Klar, geht das, aber es dauere 30 Minuten, bis die Torte fertig ist. Uns egal, wir haben jetzt sowieso viel zu viel Zeit um den verabredeten Treffpunkt für die Heimfahrt mit Carina aufzusuchen.

Anita mit Tarnanzug und Torte

Da klappt dann alles perfekt und wir kommen um halb sechs wieder gut bei unserem Knutschi an.

Falls man in der Gegend ist, Carina macht Führungen durch die gesamte Halbinsel und kann gebucht werden, lohnt sich: bearabaoitours.com


Externe Links

Übernachtung

Garinish - Beara Joinery***
Stellplatz einfacher Stellplatz, noch keine WC-Entsorgung, aber Wasser. Platz für drei WomosKoordinaten: 51.60988,-10.12742
N 51° 36' 35.6"  E -10° 7' 38.7"
letzter Besuch: 6.2019

Dursy Island und Gaelic Football 23.5.2019

Wir lernen etwas über irischen Sport und besuchen mit einer Schwebebahn eine Insel

Die Seilbahn auf die Insel

Ich könnte jetzt schreiben, dass es 2:21 Uhr ist, der Whisky und die Gläser nach einer Tour durch alle Pubs nun auch noch im Wohnmobil stehen und wir einen geilen irischen Abend hatten. Aber dann wisst ihr Leser nicht, was wir heute alles erlebt haben.

Den ganzen Morgen prasselten Regentropfen auf unser Dach, der Nebel schlich sich um unser Wohnmobil und wir schliefen bei diesem Wetter einfach aus. Danach musste ich noch ein paar Arbeiten erledigen und irgendwie könnte heute unser Ausflug und die Fahrt mit der einzigen Schwebebahn Irlands ins Wasser fallen.

Aber nicht mit uns! Mittags ziehen wir unsere Gummistiefel an, holen die Regenpellerinen aus der Garage, verpacken den Fotoapparat wasserdicht und fahren mit unseren Fahrrädern zur Schwebebahn am Ende des Festlandes. Dort angekommen sind wir die einzigen Touristen und fragen höflich, ob die Bahn auch in diesem Wetter fährt. «Aber klar doch, das Wetter ist doch gar nicht so schlimm.» Also bezahlen wir die Fahrt für zwei Personen mit der uralten Schwebebahn, worin Schafe, Kühe, Material und Menschen auf die Insel gefahren werden. Da wir weit und breit die einzigen Fahrgäste sind, dürfen wir sogar unsere Velos mit in die Bahn und auf die Insel nehmen.

Es regnet noch immer in Strömen aber in der Gondelbahn sind wir endlich im Trockenen. Leider dauert die Fahrt über das Meer nur gerade etwa fünf Minuten, bis wir auf Dursy Island wieder aussteigen müssen. «Er sehe uns dann schon auf der anderen Seite, wir müssten einfach warten, bis er die Bahn wieder zu uns zurückschicke» meinte der Fahrleiter wegen der Rückfahrt.

bei der ersten Überfahrt waren wir noch auf Regen eingestellt

Also fahren wir nun auf der Insel auf dem schmalen Strässchen Richtung Süden. Auf der Insel gibt es eine Handvoll Häuser, ein Strässchen, viele Schafe und ein paar Kühe. Weder ein Pub, noch sonst welche Infrastruktur für Touristen. Hier kann man eigentlich nur wandern, die 6km zum anderen Ende und über den Hügel wieder zurück. Wir sind aber bei diesem Wetter im Vorteil, weil wir eben die Räder mit in die Bahn nehmen durften.

Wir radeln gemütlich das Strässchen hoch, passieren ein paar wenige Häuser und viele Ruinen, während der Regen langsam nachlässt. Bei der grösseren Steigung müssen wir dann unsere Pelerinen abziehen, da wir sonst ins Schwitzen kommen und der Regen sowieso aufgehört hat.

wir halten uns an die Höchstgeschwindigkeit

Inzwischen ist das Strässchen nur noch ein Feldweg und dann kommt eine der Tafeln, die signalisiert, dass hier 100km/h Höchstgeschwindigkeit zählt. Die Iren sind da aber sehr optimistisch, erstens ist es hier unmöglich, schneller wie 50 zu fahren, zweitens werden hier sicher keine Radarkontrollen gemacht, und drittens hat es auf der Insel gar kein Auto, das so eine Geschwindigkeit erreichen kann. Es hat nämlich nur «Schrottkarren» hier, die man auf dem Festland wahrscheinlich gar nicht mehr fahren darf. Die Einwohner sind hier unter sich, wenn es überhaupt welche hat. Wir sehen ungefähr zwei Häuser, wo wir vermuten, dass überhaupt jemand darin lebt.

Wir finden es eine geniale Insel, auch als wir am Schluss mit unseren Fahrrädern nur noch über Wanderwege fahre. Und dann ganz am Ende kommt die Sonne hervor und aus dem Nichts ein Jogger. Er beginnt sofort mit schwatzen und da in der Gegend jeder jeden kennt, weiss er schon, dass wir wahrscheinlich der Besuch aus der Schweiz bei Carina und Marc sind. Wir sollen ihnen einen Gruss sagen und dann verschwindet der Jogger wieder, wir wissen weder seinen Namen noch sonst etwas.

Wir schauen auf die kleinen vorgelagerten Inseln, sehen einen verfallenen und einen relativ neuen Leuchtturm und machen uns dann bei immer schönerem Wetter wieder auf den Rückweg.

Als wir wieder bei der Bahn ankommen und auch schön die Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten, startet tatsächlich die Schwebebahn auf der anderen Seite und kommt in langsamer Fahrt rüber auf die Insel.

Und dann taucht plötzlich der Jogger mit Werkzeug bei uns auf, spricht von super Timing und fährt mit uns wieder auf das Festland rüber, mit uns ununterbrochen schwatzend. Nun kennen wir fast die ganze Geschichte von den Wikingern bis zu den Engländern und die letzte Sichtung der Titanic vom Land aus fand auch hier statt.

Als wir uns dann verabschieden, stehen auf dieser Seite zwei irische Motorradfahrer, die an einem Töff einen Platten haben und eine Luftpumpe suchen. Da man hier kein Handynetzt hat, rasen wir mit den Fahrädern zu Marc, der lädt seinen Luftkompressor ins Auto und rettet so auch diese zwei Motorradfahrer. Ist hier auf dem äussersten Zipfel ganz normal, dass man eben hilft.

Gaelic Football Champion

Inzwischen wurde es schon 18 Uhr und wir sind zum Abendessen wieder bei Carina eingeladen. Als wir das Haus betreten, steht ein riesiger Pokal auf dem Küchentisch, Nischa der jüngste Spross, wurde heute mit seinem Team als Kapitän Schulmeister im Gaelic Football von Westkork (Neben Hurling die populärste Sportart in Irland, eine Mischung von Rugby, Fussball). Eine riesen Nummer für diese kleine Schule hier. Ist ja klar, dass wir dies gebührend feiern müssen und darum nach Allihies fahren und ein Pub besuchen. Nachdem wir im ersten Pub alle anwesenden kennen, gibt es eine Tür nebenan noch ein zweites Pub und dann zwei Häuser weiter auch noch ein Drittes. Und so wurde es eben dann sehr spät und der Abend klang in unserem Wohnmobil bei Whisky dann ziemlich viel später aus.

vor dem ersten Pub war es noch hell

Die Fahrt mit der Seilbahn war ein Erlebnis, Dursy Island ist wunderschön und viel grösser wie angenommen. Entweder nimmt man bei schönem Wetter auf der Insel das einzige Taxi und lässt sich bis zum Ende fahren und marschiert zurück (falls der Taxifahrer Zeit hat und im Dienst ist) oder man nimmt bei schlechten Wetter seine Fahrräder mit. Aber ein Besuch ist diese Insel allemal wert, auch wenn es keine Möglichkeit für eine Einkehr oder einen Wetterschutz hat. 


Übernachtung

Garinish - Beara Joinery***
Stellplatz einfacher Stellplatz, noch keine WC-Entsorgung, aber Wasser. Platz für drei WomosKoordinaten: 51.60988,-10.12742
N 51° 36' 35.6"  E -10° 7' 38.7"
letzter Besuch: 6.2019

Neuer Stellplatz und Mini-Leuchtturm bei Mizen-Head 24.5.2019

Wir kriegen eine neue Familie und einen neuen Stellplatz, fahren nun aber trotzdem wieder weiter.

Anita mit Mini-Leuchtturm

Es ist elendig früh heute um 9 Uhr, als ich schon Betrieb in der Schreinerei höre. Nach nicht mal sechs Stunden schlaf quäle ich mich aus dem Bett und schaue nach, was Marc denn um diese Zeit schon macht, schliesslich kehrten wir gemeinsam von der Pub-Besichtigung heim.

Er hat doch echt schon einen kleinen Briefkasten gezimmert. Wow, das ging ja schnell, mein Bruder hat mich zwar gewarnt, dass die Iren sehr spontan sind (er nennt es nicht strukturiert) aber dass es grad so schnell geht, hätte ich mir auch nicht gedacht.

unterer Stellplatz

Marc und ich haben in den letzten Tagen oft über einen Stellplatz auf Lambs Head diskutiert. Parkplätze sind hier Mangelware, ebene sowiso, dazu ist beim Parkplatz der Seilbahn «no overnight camping» um den Einheimischen nicht die letzten Parkplätze zu nehmen. Mit dem Wohnmobil in der Gegend zu übernachten, geht mit legalen Mitteln eigentlich nicht. Warum bei Marc die ebenen Flächen nicht für Wohnmobile zur Verfügung stellen? Und da ich im Womo noch ein schönes Womoschild habe und ihm geschenkt hatte, war die Idee dann in der Bierrunde schnell gefasst: Wir richten bei ihm vor der Schreinerei in Wohnmobilstellplatz ein. Eben, mit frischem Wasser und Top Meersicht! Keine zwei Km von der Luftseilbahn und Dursey Island entfernt.

Lage Stellplatz

Und jetzt prangt von der Strasse gut sichtbar eine Womotafel an der Wand und darunter ein kleiner Briefkasten mit den Instruktionen und Telefonnummer. 10€ die Nacht, Platz für 2 – 3 Womos inkl. Wasser. Die Toilettenentsorgung ist noch nicht gemacht, wird aber auch noch kommen. Die Idee geht nämlich noch weiter: Es müssen zuerst aber noch ein paar Landbesitzabklärungen gemacht werden (es ist hier am Ende der Welt noch nicht ganz klar, wem welches Land rechtlich gehört) und sobald dieses abgeschlossen ist, gäbe es Platz für einen tollen Womoplatz für 5 – 10 Wohnmobile mit Strom, Wasser und Entsorgung, herrlicher Meersicht und himmlischer Ruhe. Dazu Tipps und eventuelle Tourenführungen von Carina, die hier die Gegend seit ihrer Kindheit kennt.

neue Familie inkl. Grosmutter und Hund auf dem oberen Stellplatz

Das ist doch was, dann hätten wir Wohnmobilisten auch in diesem Zipfel aussen eine tolle Übernachtungsmöglichkeit und die einheimischen einen kleinen Zusatzverdienst. Ich halte euch auf dem Laufenden… Ach ja, wenn jeder Wohnmobilist alle fünf Jahre nur jemand überzeugt, einen Stellplatz zu schaffen, hätten wir überall genug Übernachtungsmöglichkeiten…

Koordinaten: 51.609892, -10.127353

Durch die Schaffung eines neuen Stellplatzes und den erhalt einer neuen Familie inklusive Grossmutter und Hund, verzögert sich unsere Abfahrt bis nachmittags. Aber dann sind wir wieder unterwegs, wir wollen zum Mizen Head, dem südlichsten Punkt Irlands, am nördlichsten und westlichsten waren wir ja schon. Unterwegs kaufen wir noch ein beim echten Wollshop in Glengarriff am heutigen Markt in Bantry, dazu essen wir die besten Krabbenbrötchen von Irland in Crookhaven, alles Tipps von Carina (danke, nochmals, voll in Schwarze getroffen). Dann nach 122km Fahrt kommen wir Ende Nachmittag auf dem Parkplatz von Mizen Head an.

Mizen Head

Es ist der südlichste Punkt Irlands, der nicht auf einer Insel liegt und ich erwarte hier einen tollen Leuchtturm. Der Parkplatz und die Sicht übers Meer ist schon mal sehr gut. Im kleinen Besucherzentrum muss man dann 7.50 € Eintritt bezahlen und kann dem Besucherweg Richtung Klippen folgen. Es gibt eine tolle Brücke, die zum Leuchtturm führt und auch drei Aussichtsplattformen, wo man die Brücke von oben und unten, und auch eine super spektakuläre Sicht auf die Klippen hat. Nur den Leuchtturm sehen wir noch nicht. Ist der wieder unsichtbar oder etwa durchsichtig?

Brücke zum Mizen Head

Als wir dann bei den Leuchtturmgebäuden sind wird alles sehr schön erklärt, im «Überwachungszimmer» hat man eine tolle Aussicht über das Meer nur der Leuchtturm ist eigentlich gar keiner, sondern einfach eine Lampe auf Stelzen. Da ist ja Anita noch grösser! Aber da es hier so steile Klippen hat und die Gebäude so hoch oben sind, mussten sie hier gar keinen Turm mehr bauen! Schade, ich hätte hier noch einen wuchtigen Turm hingebaut, dass man das Leuchtfeuer noch viel weiter sehen könnte! Oder wenigstens für die Touristen ein Türmlein von mindestens 5m Höhe, aber einfach nichts. So wird es nichts mit einem spektakulären Leuchtturmfoto heute. Aber Mizen Head ist trotzdem einen Besuch wert.

Und da wir nun alleine auf dem grossen Parkplatz sind, entschliessen wir, gleich hier zu übernachten. Denn wir haben schon Pläne, wie es weiter geht und wenn alles mit dem Wetter klappt, sehen wir auf dieser Reise noch den spektakulärsten Leuchtturm von ganz Irland!


Übernachtung

Mizen Head - Parkplatz****
frei

problemlos mit super Meersicht

Koordinaten: 51.45227,-9.808752
N 51° 27' 8.2"  E -9° 48' 31.5"
letzter Besuch: 5.2019

Eisenbahnbrücke, Altar und Speck-Zigarre 25.5.2019

Ein paar Irrtümer bei den irren Iren und kein Diesel mehr.

Alte Eisenbahnbrücke bei Ballydehob

Wir haben heute nur eine kurze Tagesetappe vor uns, nicht mal ganz 60 km, vom Mini-Leuchtturm bei Mizen Head zum Bootsableger des Super-Leuchturm Fastnet Rock. Allerdings kann auch diese Fahrt zum Abenteuer werden, wenn wir mit leuchtender Warnlampe der Tankanzeige schon losfahren und auf dem Display des Bordcomputer Reichweite ---- angegeben wird. Und die nächste Tankstelle 33km entfernt ist. Aber gestern hat der Computer doch noch eine Reichweite von 55km angezeigt, dann müsste dies doch zu schaffen sein, wenn der Diesel über Nacht nicht weniger geworden ist. Diesel verdunstet im Gegensatz zu Benzin doch nicht, oder?

Na egal, wir fahren nicht ganz so entspannt los und hoffen einfach mal dass es reicht. Im allerschlimmsten Fall hätten wir ja noch die Fahrräder und einen Kanister wäre schnell gekauft. 

Tuama Dingeach na hAltóra

Nach 18 km sehen wir einen schönen Parkplatz mit wunderbarer Aussicht auf das Meer. Klar doch, dass wir da mal stoppen und dann sehen wir ein Schild zu einem Altar. Also besichtigen wir diesen 4000 Jahre alten Altar auch noch grad. Allerdings ist es nicht ein Altar, sondern ein Meghaliten Keilgrab aus der Gegend von Altar, auf irisch «Tuama Dingeach na hAltóra». Dass wir keinen Altar besichtig haben, merken wir allerdings erst beim Blog schreiben. Aber da wir noch nicht wussten, dass es sich um keinen Altar handelte, haben ich im Stillen doch noch ein Stossgebet gegen den Himmel gerichtet, dass unser Diesel bitte noch bis zur nächsten Tankstelle reichen soll. Es ist wunderschönt hier, zum Teil aber auch vom Wetter begünstigt, da wir blauen Himmel haben.

Dann endlich, nach 33km fahren wir durch Ballydehob, wo es endlich eine Tankstelle haben soll. Sie ist dermassen gerammelt voll, dass wir mit unserem Knutschi keine Möglichkeiten haben, auf den Platz zu fahren, also muss ich 100m weiter und dort rechts in eine Strasse, um zu wenden. Schnell sehe ich da einen perfekten Platz, aber dahinter noch eine perfektere Brücke! Das Tanken kann jetzt warten, wir steigen aus und bestaunen die alte Eisenbahnbrücke. Die Geleise sind zwar nicht mehr dort, dafür kann man zu Fuss über und unter der Brücke einen Spaziergang machen. Es gibt sogar noch extra einen künstlichen Steg durch das Meer, so dass man die Brücke wirklich toll sieht. Und dazu hat es auf der Meeresseite noch einen Parkplatz, wo zwei Womos idyllisch genächtigt haben. Kein schlechter Platz, den wir uns merken, falls wir nichts finden. Ich finde, das ist wirklich eine tolle Brücke die man unbedingt besichtigen sollte, wenn man hier durchfährt.

Die Fotos haben wir im Kasten, aber immer noch kein Diesel. Also wieder zurück zur Tankstelle und dieses mal ist sie leer, so dass ich mit unserem Knutschi problemlos Platz finde und 109l Diesel tanke. Das sollte nun reichen bis wir dann wieder in Frankreich ankommen.

Nun fahren wir die restlichen Km bis nach Baltimor an den Hafen. Vor dem Hafen rechts finden wir einen perfekten Parkplatz, laden unsere Räder ab und fahren zum Hafen. Ich habe nämlich über Internet endlich eine Fahrt zum Fastnet Rock Lighthous buchen können, einem auf Bilder grandiosem Leuchtturm mitten im Meer auf einer ganz kleinen Felseninsel. Die Bootsfahrt ist aber erst morgen, heute will ich die Gegend auskundschaften, nicht dass wir noch das Schiff verpassen. Es gibt momentan wöchentlich nur gerade eine einzige Fahrt dorthin, und die will ich unbedingt kriegen. Es sieht alles ziemlich easy aus und in der Ferne sehen wir dann eine weisse, grosse Zigarre senkrecht auf einem Felsen über das Meer ragen. Was könnte denn das sein?

eben keine Speck-Zigarre


Also mit den Fahrrädern ungefähr diese Richtung einschlagen und schon wenige Kilometer später stehen wir bei diesem Turm hoch über dem Meer. Angeschrieben ist er als «Der Speck» (The Beacon). Was es wohl mit dem Namen auf sich hat? Auch egal, wir geniessen die tolle Aussicht auf die gesamte Bucht, wo gerade eine Segelregatta mit alten Segelschiffen stattfindet. Es sieht toll aus!

Jetzt während dem Schreiben des Blog merke ich, dass Beacon nicht Speck heisst, sondern Leuchtfeuer. Na ja, ist auch etwas logischer, wenn dieser Turm Leuchtfeuer Zigarre heisst wie Speck-Zigarre.

Aussicht von der Leuchtfeuer-Zigarre


Wieder beim Knutschi zurück diskutieren wir, wie es weitergehen soll. Hier auf dem nicht eben romantischen Parkplatz den Nachmittag verbringen, ins Dorf zur Segelregatta und ein Guinness trinken oder irgendwie weiter? Auf der Karte sehen wir nicht weit von hier einen Strand mit einem grossen Parkplatz davor. Wäre doch sicher besser wie hier im Wohnquartier, wo wir jetzt stehen. Also fahren wir die 15km nach Tragumna. Unterwegs sehen wir noch einen schönen, grünen Stellplatz und merken ihn uns auch vor. An der Beach sitzen wir dann auf der Mauer, sehen zu, wie einige Iren im kalten Wasser schwimmen und die Kinder am Sandstrand Burgen bauen. Aber irgendwie haut es uns nicht vom Hocker, wir haben schon viel zu schöne Orte gesehen und sind darum irgendwie viel zu verwöhnt.

erholen vom Urlaub

Anita und ich schauen uns stumm an und beide denken zu diesem Zeitpunkt das Gleiche: Lass uns zum schönen Stellplatz zurückfahren, dort unser Knutschi parkieren, die Stühle hervornehmen, an die Sonne sitzen und einfach nur warten, bis es Abend wird.

Gedacht getan, und nur 20 Minuten später sitzen wir auf dem Hideaway Caravan Park vor dem Knutschi, werden braun und geniessen das Leben. Für das Abendessen kocht dann Anita mit Spaghetti Bolognaise endlich wieder mal ein typisches Schweizer Gericht ;-)


Übernachtung

Skibbereen - Hideaway Caravan Park****
Stellplatz Koordinaten: 51.54161,-9.259443
N 51° 32' 29.8"  E -9° 15' 34"
letzter Besuch: 5.2019

Abwasch in der Womoküche 26.5.2019

Wie bei uns ein ganz normaler Küchenalltag im Womo aussieht

furchtbar

Gestern war bei uns ein normaler Irland-Reisetag mit vier Zwischenstopps und abends etwas relaxen. Erster Zwischenstopp: «Wart mal schnell, ich mach mir ein Kaffee». Zweiter Zwischenstopp: «Wart mal, ich muss mir noch einen Kaffee machen». Dritter Zwischenstopp: «sollen wir etwas kleines Essen?» Vierter Zwischenstopp: «ich mach mir schnell einen Kaffee».

Und als wir dann endlich auf dem Stellplatz ankommen und draussen sitzen: «ich mach uns mal schnell ein Plättchen…»

In der Zwischenzeit wurde alles angebrauchte Geschirr in der Spüle zwischengelagert, macht ja auch Sinn. Dann schreibe ich den gestrigen Blogeintrag und Anita kocht feine Spaghetti Bolognaise, mit viel Fleisch und Tomatensauce. Da wir Zeit haben, köchelt diese feine Sauce eine Stunde vor sich hin (die erste Viertelstunde ohne Deckel, so dass alles um die Pfannen schön verspritzt ist).

Das Essen ist aber fantastisch, da gibt es nichts auszusetzen.

Nach dem Essen türmt sich das Geschirr in der gesamten Küche, Ablage, Kochfeld, Spüle. Und mein Schatz: «Nicht so schlimm, ich mach das. - Ohh, wir haben gar kein heisses Wasser! Aber ich schalt den Boiler an und lege mich mal aufs Bett, bis das Wasser heiss ist».

Nach einer Stunde kocht das Wasser schon lange im Boiler, meine Holde liegt aber immer noch im Bett und das Geschirr türmt sich überall bergeweise.

Ok, verstanden, ich mache heute freundlicherweise den Abwasch. Also beginne ich ganz logisch: heisses Wasser einfüllen, Spülmittel dazu, und dann kommen zuerst das einigermassen sauberen Geschirr an die Reihe: Weingläser und Besteck. Als die Tropfablage voll ist, kommt meine Holde Kunigunde und sagt: «Ich helfe dir abtrocknen, mache mir aber vorher noch einen Tee» (bei Kaffee kann sie danach nicht mehr schlafen).

auch das noch

In der Zwischenzeit habe ich so viel abgetrocknet, dass ich weiter abwaschen kann. Nun kommt das dreckige Geschirr und die Pfannen mit der Sauce. Und während ich das abgewaschene Geschirr auf die Abtropfplattform lege, nimmt meine Holde das Abtrocktuch und das erste Geschirrstück in die Hand und legt es mir wieder ins Abwaschwasser «Hier ist noch Tomatensauce dran» und ich beginne von vorne. Und dann endlich, als ich nach gefühlten Stunden fertig bin tönt es wieder: «Halt, hier hat es noch einen Becher, und schaue mal in den Backofen, dort sollte noch das Blech von gestern drin sein!» Mann, endet das denn nie? Und als endlich, endlich alles fertig ist und glänzt, meint meine Holde: «Wow, das ging heute aber schnell und leicht. Wenn man zu zweit ist, geht es viel besser». Ich verdrehe die Augen sage nichts und denke: Morgen gehen wir wieder Fish and Chips essen, gibt viel weniger Arbeit…

geschafft

Anmerkung: eventuell sind bei einigen Passagen die Namen vertauscht, aber nur bei wenigen…

Während ihr das liesst, sind wir unterwegs zur Bootsfahrt zum Leuchtturm Fastnet Rock, dem imposanten Leuchtturm Irlands weit draussen im Meer. Mehr darüber aber erst am Abend.


Fastnet Rock Lighthouse 26.5.2019

Hochs und Tiefs liegen 5m auseinander.

einfach nur fantastisch

Wenn man uns später fragt, wie der heutige Tag war, die verschiedenen Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

  • Ich: absolut genial, nicht wiederholbar.
  • Anita: absoluter Horror!

Schuld waren die 5m zwischen einem Wellental und einem Wellenberg. Und wenn man da mit einem Boot unterwegs ist, das genau zwei Stockwerke gross ist, sind 5m ungeheuer viel. Auf der unteren Etage beim Bug vorne hätte man nur mit der Badehose stehen können und auf der zweiten Etage habe ich dann meine Regenjacke montiert. Aber die Sonne schien und der Himmel war blau. Aber eben, die Wellen treffen beim Leuchtturm nach 3000km seit Neufundland das erste Mal auf Felsen. Auf jenes Stück Fels, das die irischen Auswanderer auf der Titanic als letztes von ihrer Heimat sahen.

der letzte Anblick der Passagiere der Titanic vom letzten Flecken Irland

Der Leuchtturm ist übrigens gigantisch, er steht auf der Seite des Felsen, der gegen den Atlantik schaut und dass dieses Bauwerk der Naturgewalten trotzen kann, wurde er aus massiven Marmorblöcken gebaut, wo jeder in den andern verkeilt wurde. Mit normalen Maurerarbeiten hätte dieser Wegweiser nicht lange überlebt.

Morgens waren wir pünktlich beim Pier und wir wussten irgendwie nicht, wie das Ganze ablaufen würde. Aber das wusste der Kapitän da auch noch nicht, denn es war nur klar, dass wir sicher bis zur Insel Cope Clear Island kommen würden, denn unser Boot war die fahrplanmässige Fähre für die Einheimischen. Danach müsse man schauen, wie es mit dem Wellengang aussehe, er wolle ja nicht, dass die Leute sein Schiff verkotzen und keiner den Leuchtturm geniessen kann.

auf der Insel

Nach einer Stunde Fahrt mit ziemlich Wellengang lud er die Passagiere auf der Insel aus, die Leuchtturmenthusiasten sollen Punkt 15 Uhr wieder hier am Hafen sein. Wir hatten also drei Stunden Zeit, die Insel zu erkunden. Da Anita und ich die Fahrräder auf das Boot nahmen, waren wir jetzt auf der Insel im Vorteil. Allerdings sind die Strassen dort so steil, dass man fast rauf und runter das Rad schieben müsste und bis zum kleinen Museum könnte man problemlos auch zu Fuss gehen. Am Hafen hat es übrigens ein kleines Beizchen und eine kleine Einkaufsmöglichkeit, sonst nichts. Das Museum des Leuchtturms ist klein, aber super gemacht. Uns hat es gefallen. Wir genossen am Hafen die Sonne und fütterten Joe an, um ein tolles Foto schiessen zu können.

Joe

Um 15 Uhr trafen sich dann ein paar Unerschrockene mit Fotoapparaten am Pier ein, darunter, man staune, auch Anita. Der Rest ist schnell erzählt: eine Stunde hinaus zum Leuchtturm, zwei Umrundungen, eine Stunde nach Hause.

  • Die Fotografen und ich: absolut begeistert, die beste Bootsfahrt ever, und ein Wahnsinns Eindruck vom Leuchtturm
  • Anita und ein paar Andere: der absolute Horror, und wo gibt es noch mehr Kotztüten? Leuchtturm, nie gesehen!

Jetzt sitzen wir im Womo, Anita ist nur noch bleich und nicht mehr blaugrün im Gesicht, so dass wir wahrscheinlich grad hier in Baltimore übernachten und nicht wie geplant, noch etwas weiter fahren.

später war Anita da nicht mehr alleine

Diese Fahrten zum Leuchtturm Fastnet Rock finden unregelmässig statt, jetzt im ganzen Mai gab es nur gerade zwei Fahrten. Normalerweise eine Fahrt sonntags, aber auch die werden häufig wegen dem Wetter und Wellengang abgesagt. Hat man also die Möglichkeit, diesen Leuchtturm von nahem zu bestaunen, unbedingt wahrnehmen. War einer der Höhepunkte, dieser Irlandreise!


Übernachtung

Baltimore - Parkplatz***
Parkplatz

einfacher Parkplatz

Koordinaten: 51.48649,-9.369079
N 51° 29' 11.4"  E -9° 22' 8.7"
letzter Besuch: 5.2019

Gräber in der Ruine und ein perfekter Stellplatz 27.5.2019

Ein Wow-Tag mit irischen Wetter und einigen Überraschungen

Ardemore Motorhome Park

Ich liebe solche Tage, ich liebe irisches Wetter und wenn man immer etwas sieht, womit man nicht gerechnet hat. Wir hatten heute fünf Mal Regen, fünf Mal Sonnenschein und dazwischen alle andern möglichen Wetterstimmungen, von schwarzen Wolken bis lieblich blauen Himmel. Wir hatten einfach alles!

Wir fahren das letzte Stück des Wild Atlantic Way. Noch ein letztes Mal einem braunem Wegweiser mit der weissen Wellenlinie zum Drombeg Stone Circle folgen. Der kleine Parkplatz hat zwar eine Höhenbeschränkung aber 200m vorher kann man mit dem Womo an der Strasse sehr gut stehen.

Der Steinkreis sieht echt super aus, steht schon wieder über 2000 Jahre hier und macht Eindruck. Eindruck macht auch, dass wir wieder ganz alleine da sind und die Ruhe geniessen können. Wir haben die Wahl zwischen Fotos mit Sonne und blauem Himmel, oder Fotos mit schwarzen dunkeln Wolken. Wie ich Irland wegen diesem Wetter liebe!

Drombeg Stone Circle

Nach rund einer Stunde fahren wir dann doch noch weiter und dann in Timoleague, müssen wir schon wieder stoppen. Wir sehen die Ruinen der Abbey direkt am Meer und da müssen wir einfach auch noch hin. In der Ruine ist nun der Friedhof, alte Gräber in der noch älteren Abbey. Das nenn ich mal Doppelnutzung. Und irgendwie ist es schon etwas mulmig, man muss ständig aufpassen, dass man die alten Gräber nicht betritt, was nicht immer zu verhindern ist, wenn man die Abbey besichtigen will. In jedem ursprünglichen Raum haben wieder ein paar Menschen ihr Grab gefunden, entweder sind Steinkreuze mit Inschriften oder einfache, vermooste Grabsteine verstreut. Die Namen und Inschriften alle noch lesbar. So etwas haben wir bisher noch nie gesehen.

Gräber in der Abbey

So fahren wir etwas in Gedanken versunken Richtung Kinsale, dort durch den belebten Hafen und das alte Städtchen und dann haben wir es geschafft! Hier endet der 2500km lange Wild Atlantic Way, nach den Iren die längste und schönste Küstenstrasse der Welt. Von dem, was wir gesehen haben, sind wir da völlig einer Meinung: eine schönere Strasse kann es gar nicht geben! Wir sind dermassen begeistert, dass wir garantiert wieder zurück kehren werden.

Unsere Reise ist aber noch nicht zu Ende, wir müssen ja weiter. Durch Cork fahren wir dann in Irland das erste Mal auf einer Autobahn, wieder zweispurig, mit etwas mehr Verkehr. Wir wollen weiter nach Ardmore, dort habe ich auf einem Blog einen Stellplatz gefunden, wie ich es liebe: eine grosse Wiese direkt am Meer, man könne sich hinstellen wo man will, einfach einen Platz aussuchen, nicht parzelliert, nichts beschriftet. Leider weiss ich diesen Blog nicht mehr, der mir diesen Tipp gab, ich habe so viele gelesen…

Und der Platz ist wirklich so, einfach genial. Beim Eingang 10€ in einen Briefkasten werfen und auf der Fussballplatzgrossen Wiese irgendwo hin stellen, natürlich direkt an den Strand, ist ja klar, und die Aussicht, die Freiheit und das Wetter geniessen. Insgesamt sind auf diesem Feld drei Womos hier und bestimmt keine Kuschelcamper. Sich weiter entfernt voneinander aufstellen, geht gar nicht…

MV Samson

Anita geht es übrigens schon wieder viel besser von der gestrigen Schiffsfahrt, auch wenn noch nicht 100% fit. Dagegen hilft jetzt ein langer Spaziergang, zuerst dem Strand entlang, dann den Cliff Walk von Ardmore, wo wir an einem alten Schiffswrack vorbeikommen. Am 12. Dezember 1987 strandete in den Klippen die MV Samson, ein Kranschiff von 56m länge und seit da, also nun schon 32 Jahre, rostet der übriggebliebene Kran unten an der Klippe vor sich hin.

Gerade oberhalb des Wracks steht ein alter Beobachtungsturm mitten im grünen Feld. Ist ja klar, dass wir diesen auch besichtigen, auch wenn er namenlos ist und keine Infos über diesen Turm zu finden sind. Er sieht trotzdem toll aus und liegt an einer speziellen Lage mit guter Aussicht.

namenloser Turm

Danach müssen wir uns bei einer Quelle schnell 5 Minuten in Sicherheit bringen, weil wiedermal ein Platzregen die Landschaft wäscht, bevor wir beim Ardmore Round Tower plus einer alten Abbey mit Gräbern innen vorbeikommen. Es sieht wieder genau gleich gruselig aus wie am Morgen in Timoleague. Danach sind wir nach zwei Stunden wieder beim Womo und dem Strand zurück.

Und jetzt haben wir ein kleines Problem: wir müssen endlich wiedermal selber kochen, denn in zwei Tagen sind wir auf dem Schiff und dann wird im Kühlschrank alles warm, weil wir da das Gas abstellen müssen. Wir müssen jetzt also unseren Kühlschrank noch leer essen… Keine Fish & Chips heute und morgen…

Übernachtung

Ardmore - Motorhome Park*****
Stellplatz

riesige Wiese direkt am Meer ohne Parzellierung und ohne Strom

Koordinaten: 51.95699,-7.721300
N 51° 57' 25.2"  E -7° 43' 16.7"
letzter Besuch: 5.2019

Richtung Dublin 28.5.2019

Das erste Mal im Landesinnere und wieder haben wir irgendwie einfach Glück

Schloss Lismore

Wir fahren nun zum ersten Mal ins Landesinnere, keine Küste, kein Meer, kein Wind. Ich habe in Cashel wieder eine alte Abbey und ein Rock of Cashel, muss wahrschienlich eine Burg sein, ausgemacht und gerade zwischen diesen Beiden gibt es im Ort einen Stellplatz. Für uns also perfekt, vor allem, weil Cashel auf dem Weg nach Dublin ist und wir da sowiso vorbei kommen. Und es sind nur 80km, wir können also trödeln, darum rede ich vor der Abfahrt noch mit Dick, dem Besitzer dieses wunderschönen Stellplatzes am Meer. Er fragt uns, wie wir die Preise finden und was seinem Platz noch fehlt. Er sei eben sein ganzes Leben nie gereist und nie ausserhalb Irlands gewesen. Und als ich im dann ein grosses Kompliment mache und ihm sage, Irland ist so schön, da müsse man gar nichts anderes sehen, strahlt er über das ganze Gesicht. Ich verspreche ihm dann noch ein paar Fotos von seinem Platz zu senden und dann fahren wir los.

unterwegs

Unser Navi zeigt als kürzesten Weg 84km an aber auf der Karte ist eine Strasse über einen Pass grün markiert, es soll sich also um eine besonders schöne Strecke handeln. Die 10km Umweg nehmen wir in Kauf und Planen den Weg über den Bay Lough, dem Passübergang zwischen County Waterford und County Tipperary. Als wir in Lismore gerade auf die R668 abbiegen wollen, sehen wir vor uns ein riesiges Schloss. Blinker wieder aus machen, auf die andere Stelle setzten und in den nächsten Parkplatz steuern. Dann kennt ihr was kommt: Fotoapparate Schnappen, Knutschi schliessen und los marschieren. Allerdings finden wir nun plötzlich das Schloss nicht mehr, bis wir merken, dass wir auf die falsche Seite gelaufen sind. Das Schloss ist so gewaltig, da verschätzt man sich echt.

Als wir es endlich finden, kostet es pro Person 8€ Eintritt, bezahlen wir gerne und sind in den tollen Schlossgärten. Es ist echt farbenfroh, schön gemacht und duftet herrlich. Blöd nur, dass wir das Schloss so von der lieblichen Seite sehen, von der Flussseite sieht es viel gewaltiger aus. Aber man kann leider weder ins Schloss noch auf die gewaltige Seite. Nur eine Kunstgallerie kann man im Schloss besuchen, die uns irgendwie gar nicht interessiert. Schon zwei Minuten später sind wir wieder draussen in den Gärten. Einfach ein Mist, dass man keine Chance hat, die gewaltige, imposante Schlossansicht vom Fluss her zu fotografieren. In der Weide davor grasen Pferde und die Koppel ist abgesperrt, da betreten wir sie sicher nicht. Und grosse Bäume versperren die Sicht.

Dann fahren wir halt wieder und erwischen nun die R668, die in den Wäldern leicht nach oben führt. Ein Stück später sind wir auf dem Pass, schauen hinunter und na ja, in der Schweiz haben wir besser Sicht von den Bergen. Ist jetzt nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber immerhin haben wir wegen diesem Umweg das Schloss Lismore gefunden.

Unkraut

Die Passabfahrt ist dann echt violett von tausenden Rhododendron-Büschen gesäumt. Sieht für uns Touristen top aus, aber die Einheimischen haben gar keine Freude an diesen Pflanzen. Sie wurden ursprünglich auf die Insel eingeführt und vermehren sich seither auf dem torfigen, feuchten Boden in Windeseile. Viele anderen Pflanzen ersticken darunter und auch die jungen Bäume haben keine Chancen gegen diese Einwanderer. Es wird versucht, mit abbrennen und allen möglichen Mitteln diesen Rhododendron den Graus zu machen, nur funktioniert nicht wirklich etwas.

Abbey von Cashel

Wir kommen dann gut in Cashel auf unserem anvisierten Stellplatz an. Der Camping-Park ist für vier Wohnmobile hinter einer Pension, sehr schön gemacht und kostet 25€. Der teuerste Platz bisher auf dieser Reise. Allerdings merken wir dann, dass wir dank dieser Übernachtung beim Rock of Cashel gratis Eintritt haben (statt 8€ / Person), also ist der Platz danach wirklich ein Schnäppchen.

Rock of Cashel

Selbstverständlich schauen wir uns auch die alte Abbey an, auch keine 200m vom Stellplatz entfernt. Auf dem Foto des Platzes ganz unten sieht man das Schloss und die Abbey auf dem gleichen Bild. Der Platz ist also wirklich super gelegen und man hat jeweils keine 5 Minuten zu den grössten Sehenswürdigkeiten dieses Städtchens.


Übernachtung

Cashel - O Briens Holiday Lodge****
Stellplatz

schöner kleiner Stellplatz, perfekt gelegen

Koordinaten: 52.52034,-7.897355
N 52° 31' 13.3"  E -7° 53' 50.5"
letzter Besuch: 5.2019

Fazit Wild Atlantic Way mit dem Wohnmobil 29.5.2019

Unsere Erfahrungen mit einem grösseren Wohnmobil auf dem gesamten Wild Atlantic Way in Irland.

gute Signalisation auf dem gesamten Weg

Zum Fazit Nordirland

Fazit

Irland ist für uns ein super tolles Wohnmobilland. Viele Möglichkeiten frei zu stehen, nette, aufgeschlossene Einwohner, fantastische Landschaften und viele Sehenswürdigkeiten. Wir fühlten uns immer Willkommen und hatten nicht die kleinsten Probleme. Der Mai empfanden wir als idealer Reisemonat, noch ist nicht viel los aber die Natur empfängt einem schon mit viel Farbenpracht, ebenso sind die grossen Wetterstürme vorbei.

Grundsätzlich

Wir fuhren von Norden her den Wild Atlantic Way von der Grenze Nordirlands bis zu seinem Ende ganz im Süden. Auch die letzten Ecken mit schmalen Strässchen nahmen wir mit unserem 7.50m Wohnmobil problemlos mit. Dafür waren wir in Irland insgesamt 19 Tage im Mai unterwegs. Die Fahrtrichtung wählten wir, da bei unserem rechtsgesteuerten Wohnmobil der Beifahrer auf der Meerseite sitzt und so auch während der Fahrt tolle Fotos machen könnte. Allerdings gibt es bei den schönen Punkten immer Parkplätze, die Fahrtrichtung war also nicht entscheidend.

unsere Strasse für 2500km

Verkehr

Vor dem Linksverkehr muss man keine Angst haben, man gewöhnt sich sehr schnell daran. Die Iren fahren zügig, aber rücksichtsvoll. Die Strassen sind zum Teil eng und unübersichtlich und darum darf man mit dem Wohnmobil einfach nicht rasen. So gibt es echt keine Probleme, hin und wieder am Strassenrand in die vielen Parkbuchten ausweichen, stoppen und die hinten nachfahrenden Fahrzeuge passieren lassen. Die Iren sind dafür extrem dankbar und grüssen praktisch immer. Der Ring of Kerry darf mit Wohnmobilen nur im Gegenuhrzeigersinn und Slea Head Drive nur im Uhrzeigersinn gefahren werden. Dies sind aber nur ungeschriebene Gesetze, die man trotzdem einhalten sollte und einem das Fahren bedeutend vereinfachen. Dazu ist der Connar-Pass für Wohnmobile gesperrt.

Übernachtungen

Wir hatten noch in keinem Land so wenig Probleme, Übernachtungsplätze zu finden. Es gibt aber auch hier Orte, die mit «no overnight parking» gekennzeichnet sind, allerdings wenige und meistens mit gutem Grund: Der Hauptgrund ist meistens, dass ein Camping- oder Stellplatz ganz in der Nähe liegt. Manchmal werden die Parkplätze auch einfach von der einheimischen Bevölkerung gebraucht und darum sind dann Wohnmobile nicht erwünscht. In den Städten gibt es auch Höhenbeschränkungen, wo man mit dem Wohnmobil dann einfach nichts zu suchen hatte. Mit unserem Ungetüm hatten wir einzig in Galway Probleme, einen Parkplatz zu finden. Allerdings waren wir weder in Dublin noch in Belfast.

tolle Übernachtungsplätze

Ansonsten haben wir vielfach auf den Parkplätzen bei Leuchttürmen praktisch im Niemandsland geschlafen, auf Küstenparkplätzen und auch gibt es tolle, naturbelassene Campingplätze. Wir hatten an den Schlafplätzen fast immer perfekte Meersicht.

Landschaft

Die ist einfach nur Wow, von sensationellen Klippen und fantastischen Aussichten kann man einfach nie genug kriegen. Alles ist sehr grün, meistens mit Schafen bespickt und im Hintergrund ein blaues Meer. Man sieht so tolle Ecken, dass man mit der Zeit fast etwas abgestumpft wird.

Mentalität

Wir fanden die Iren sehr aufgeschlossen, in einem Pub hatte man sofort Kontakt, sie beginnen zu fragen und zu reden und sind sehr spontan und pragmatisch. Sie finden für alles eine einfache Lösung, wenn ein Zaunpfahl einbetoniert werden muss, zeigt das abgespitzte Ende einfach für die gesamte Lebenszeit des Zaunes in die Luft. Am Hafen der Fähren ist manchmal der Sommerfahrplan aufgehängt, im Winter kommen keine Touristen und die Einheimischen wissen, wann die Fähre fahren. Warum also den Fahrplan auswechseln?

fantastische Natur

Sehenswürdigkeiten

Es gibt tausende Sehenswürdigkeiten, die meisten haben einen kleinen Parkplatz und Wegweiser und gut ist. Steinkreise, altertümliche Steinforte, aussergewöhnliche Klippenaussichten, tausende Haus- und Burgruinen, Leuchttürme und einfach tolle Landschaften. Bei manchen kostet es Eintritt, manchmal nicht zu knapp, andere hingegen sind wieder völlig kostenlos, obwohl viel besser. Es gibt irgendwie da keine Einheit und man muss es auf sich zukommen lassen.

Es gibt ziemlich wenige Infos in Fremdsprachen, praktisch alle Infobroschüren sind nur auf Englisch.

Einkaufen

Auch hier gibt es Aldi, Lidl und wie sie alle heissen. Vielfach ist auch bei Tankstellen eine ausreichende Möglichkeit, einzukaufen. Bargeldautomaten gibt es manchmal sogar in Souvenirshops drinnen.

super Sehenswürdigkeiten

Kosten

Da folgt ein spezieller Beitrag. Aber wir fanden die Preise moderat, vielfach bezahlten wir für eine Übernachtung 10€, der teuerste Campingplatz war 25€ für eine Nacht. Vielfach standen wir frei, also kostenlos. In den Pubs ist es nicht ganz billig, auch das Auswärtsessen war jeweils nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber immer sehr, sehr gut. Diesel ist etwas teurer wie in Deutschland, aber günstiger wie in England.

Anreise

Irgendwo muss man Fähren benützen, aber die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass sich da jeder selber durchkämpfen muss. Wir fuhren von Amsterdam nach Newcastle, Schottland, dann in 4 Stunden durch Schottland auf die andere Seite und nochmals zwei Stunden Fähre nach Nordirland. So konnten wir im Norden beginnen und an Dublin - Cherbourg ging es wieder nach Hause.

Negativ

Das Land ist sehr sauber mit wenig Abfall in der Natur, obwohl es fast nirgends Abfalleimer hat. Abfall entsorgen geht meistens nur auf Stell- oder Campingplätzen, auch dort nicht mal überall. Wir haben den Abfall manchmal tagelang durch die Gegend gefahren, bis wir eine Möglichkeit fanden, diesen fachgerecht zu entsorgen. Andere Nachteile haben wir echt nicht gefunden, ausser das Wetter. So eine richtige Schönwetterperiode zu erwischen, braucht extrem viel Glück. Regenkleider mitnehmen, man kann sie brauchen.


Externe Links

Top Irish Ferries 29.5.2019

Auch wenn wir es nicht für möglich hielten, wir werden nochmals positiv überrascht.

Die 180km auf irischen Autobahnen, die wir heute noch bis in den Hafen von Dublin fahren durften, gingen auch noch problemlos vorbei. Das Check-In am Hafen war innerhalb weniger Miuten gemacht und dann war in unserem Knutschi warten angesagt.

Um 13:30 Uhr waren wir dort und gemäss Fahrplan legt die Fähre um 16 Uhr ab. Um 15:50 Uhr können wir endlich unseren Motor starten und wir sind fest überzeugt, dass die Fähre so mindestens eine Stunde Verspätung hat. Aber falsch gedacht, wieder einmal sind wir das allerletzte Fahrzeug, das in den grossen Bauch fährt und die Laderampe wird schon hochgefahren, bevor wir überhaupt stehen. Und ich sage euch, auf die Minute pünktlich legt das Schiff ab, bevor wir überhaupt die Kabine erreicht haben.

wiedermal als allerletzte auf dem Schiff

Und was für eine Kabine! Wir buchen ja immer eine Suite oder das beste mögliche, damit Anita es bei ihrer Seekrankheit etwas besser geht wie in einer engen Kabine ohne Fenster. Und was wir dann an Zimmer bekommen, hätten wir nun echt nicht gedacht. Riesig viel Platz, mit Sofa, Dusche mit Glasduschtrennwand und das Fenster nach aussen ist sogar blitzeblank. Noch nie hatten wir so ein sauberes Fenster auf einer Fähre.

unser Buffet in der Kabine

Dann kommt der Stuart, (Matrose, oder wie sagt man dem auf einem Schiff?) erklärt uns die Minibar, sogar eine Kaffeemaschine haben wir im Zimmer und sagt, dass wir dies alles gratis brauchen dürfen. Sogar die Whisky Geschenkpackung auf dem Tisch inklusive zweier Glasgläser dürfen wir alles nach Hause nehmen. Dann bekommen wir einen Code für die Club-Lounge, wo wir Sandwiches und andere Kleinigkeiten zu essen finden, einen Code für WiFi und können die Reservierung für das Frühstück aufgeben. Wir können es kaum fassen! Wenn ich da die Leistungen zwischen der Fähre nach Marokko und hier vergleiche für praktisch den gleichen Aufpreis, hat sich mehr wie gelohnt. Und da wir unseren Hochzeitstag feiern, wenn wir nach Hause kommen, buchen wir diesen Aufpreis einfach unter diesem Event ab und feiern schon mal hier.

unsere Fähre W.B. Yeats

Auch der anschliessende Rundgang auf der Fähre bestätigt, dass dies bisher die beste Fähre ist, die wir bei unseren vielen Fahrten je benutzt haben. Nichts zu meckern und noch eine Klasse besser wie die Fähren nach Skandinavien.

So, nun muss ich aufhören zu schreiben, sonst habe ich zu wenig Zeit, die Minibar auszutrinken, Anita hat da schon mal begonnen. Und ein Clubsandwich müssen wir ja auch noch holen. Und die bereitgelegten Bademäntel habe ich auch noch nicht probiert…

uns geht es gut


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unseres Reisestrecke