Nun stehen wir auf dem Camping Madulain im Winter und haben eine Woche Urlaub vor uns.
Die Fahrt hier ins Engadin verlief fast problemlos. Zuerst Diesel tanken, dann in Thusis auf der Raststätte noch das Gas auffüllen. Die Strasse des Julierpasses war geräumt und Richtung Madulain durch ein enges Dorf hat es dann plötzlich „Krabum“ gemacht. Der Rückspiegel war eingeklappt, der untere Spiegel hing an einem Kabel heraus. Mischt, die Breite doch etwas unterschätzt. Aber den Spiegel konnte ich ganz einfach wieder reindrücken und ausklappen. Keine Schramme, gar nichts, wie neu. Glück gehabt.
Aber das war die erste Fahrt ohne Dashcam, da ich diese bei der Montage des Kantop-Innenvorhangs demontiert hatte. Einmal ohne unterwegs und schon wäre was spannendes darauf gewesen. Aber das ist ja immer so.
Nun sind wir eingerichtet in der Höhe, unsere Aussenisolierung drauf, den Innenvorhang montiert. Wir sind nun sehr gespannt, wie sich die Wärme in der Nacht anfühlen wird.
Gestern Abend haben wir uns im Womo noch ein Fondue gegönnt. Es war herrlich gut.
Der Aufwand für so ein Fondu ist ja auch klein, Rechaud und Fondupfanne, Käse und Weisswein rein, wärmen, rühren, Brot schneiden und Essen. War das gut. Allerdings hat meine holde Kunigunde die Fondugabeln vergessen und auch ein Rechaudpastenfeuerhalter (wie heisst das Ding unten, wo die Flammen rauskommen?) vergessen, aber es ging trotzdem, die Flamme der Brennpaste war einfach nicht fein zu regulieren…
Heute Morgen hatte es dann richtig geschneit und 10cm Nassschnee hingeworfen. Vom Plan, um 9 Uhr auf den Langlaufskis zu stehen, wurde nichts. Wir warten bis die Sonne kommt und starten so um 12 Uhr. Es war aber extrem streng, stumpf, wie die Langläufer sagen. Trotzdem haben wir die letzten 7km des Engadin Skimarathon besichtig, damit wir nächsten Sonntag wissen, wo wir zum Endspurt ansetzen müssen.
Schlussendlich haben wir 18 strenge Kilometer hinter uns gebracht, was für den Anfang ja reicht.
Nun schreibt Anita unser Bordbuch und holt mit den Einträgen etwas auf, ich habe noch ein paar Testberichte auf unsere Website publiziert. Ach ja, unser XXL-Wärmevorhang, um den Wohnraum etwas besser zu isolieren, ist einfach genial. Es zieht nun kein bisschen mehr um die Füsse, wenn wir vorne am Tisch sitzen.
Bald beginnen wir zu kochen, wir wissen nur noch nicht, was…
Nach 36km mit den Langlaufskis sitze ich wie eine tote Fliege im Sessel und warte auf bessere Zeiten.
Strahlend blauer Himmel und schön kalt, ideale Bedingungen um die Distanz des Engadiner Skimarathon zu erproben. Da der Bahnhof keine 100m neben dem Campingplatz ist, sitzen wir schnell im Zug nach St. Moritz, danach mit dem Bus nach Maloja, dem Start des Marathons. Dort schnallen wir die Ski´s an und laufen zügig das Engadin herab. Alles flach über die Seen bis St. Moritz, danach kommt ziemlich coupiertes Gelände mit der berüchtigten Abfahrt des Statzerwaldes nach Pontresina. Von dort wieder flach bis zu unserem Standort in Madulain. Wir kommen ziemlich kaputt an, sind aber stolz auf uns. Die Hauptprobe würde ich als geglückt bezeichnen.
Vor unserem Start auf dem Campingplatz haben wir noch die Aussenisomatte über der Windschutzscheibe abmontiert und den Innenvorhang geöffnet, so dass die Sonnenstrahlen durch die Windschutzscheibe in den Innenraum gelangen kann. Ich war echt überrascht, als wir zurückkamen, 28 Grad innen, und ohne dass die Heizung lief. Die Sonne ist also eine sehr gute Wärmequelle, auch im Winter.
Der Campingplatz hier ist wirklich super gelegen, jetzt Anfangs März von halb Zehn bis um Fünf Uhr an der Sonne. Besser geht es nicht.
Ach ja, für die anderen 12´000 Läufer von nächstem Sonntag: Wir hatten heute bis St. Moritz leichten Rückenwind, ab Pontresina aber wie üblich leichten Gegenwind.
Nachtrag:
Jetzt wo ich mich wieder ein bisschen erholt habe, muss ich meinem Ärger doch noch Luft machen: Wir sind heute in der Nähe von St.Moritz kurz in einem Restaurant an der Loipe gewesen, je eine Gerstensuppe und 5dl Mineralwasser, kosten für zwei Personen: 48€ !! Da muss sich der Schweizer Tourismus nicht wundern, wenn keine Gäste mehr kommen...
Nicht beides miteinander, aber beides im Wohnmobil drinnen.
Die erste selbergemachte Pizza im Womo-Backofen haben wir nun mit Genuss verspiessen. Alles hat wunderbar geklappt und lecker war sie auch. Nur etwas klein, da wir noch kein grösseres Backblech haben, dafür nehmen wir für einmal nicht an Gewicht zu.
Anita hat am Nachmittag unser Bordbuch weiter nachgeführt. Ihr gingen dabei die Fotos aus, so dass ich unseren Drucker hervornehmen musste und nochmals ein paar schöne Fotos ausdrucken, die sie dann eingeklebt hat. Dabei kam ich auf die Idee, noch einen Testbericht über unseren kleinen mobilen Drucker zu schreiben, der ab heute online ist (der Testbericht, nicht der Drucker).
Abends hat sich Anita im kleinen Campingbeizli noch zwei Glühweine gegönnt. Dabei haben wir gemerkt, dass der Seniorchef wie wir, Fan von Italien ist. Da gab es dann sehr viel Gesprächsstoff, darum komme ich erst jetzt spät Abends zu meinem heutigen Blogeintrag. Aber was soll ich da schreiben? Morgens ein wenig auf den Langlaufskis, und was haben wir am Nachmittag bis jetzt gemacht? Fast nichts, einfach nur Ferien!
Es lief mit den Skatingskiern super über die Fläche von Samedan, Rückenwind, topfeben, schnelle Loipe.
Unser Bahnhof bei Vollmond
Und danach den Statzerwald hinauf flogen wir förmlich St. Moritz entgegen. Dort haben wir dann noch einige Skis und Schuhe testen können. Das heutige Langlaufmaterial ist schon genial. Die Testberichte findet ihr in unserer Rubrik Testberichte.
Quatsch, Testberichte von Langlaufskis haben auf dieser Website ja nicht zu suchen. Der Wind blies heute sehr stark und eiskalt das Tal hinauf. So fest, dass wir in St. Moritz beschlossen, mit der Eisenbahn zu unserem Campingplatz zurückzufahren. Auf 25km Gegenwind hatten wir keinen Bock.
Heute ist Vollmond, sternenklare Nacht und eisig kalt. Jetzt um 21 Uhr hat es schon – 10 Grad. Das wird eine Kältebewährungsprobe für unser Knutschi diese Nacht. Hier drinnen merken wir noch nichts davon, es ist immer noch kuschelig.
Ach ja, am Engadin Skimarathon habe ich die grüne Startnummer 8771.
Strahlend blauer Himmel, verschneite Berge und morgens -15 Grad, ein so richtig typischer Wintertag im Engadin.
Anita am Geniessen
Wir genossen heute die Sonne und fuhren auf unseren Skiern gemütlich nach Pontresina. Nach einigem shopping und Restaurantbesuch liefen wir wieder zurück nach Madulain. Anita hat sich heute auch noch für den Marathon vom Sonntag angemeldet, wir starten also beide. Und beide sind gespannt, wie das Rennen für uns laufen wird. Ehrgeizig sind wir ja nicht, aber während dem rennen will man dann doch keine Zeit verschenken.
Sogar die Skis haben wir noch in ein Langlaufgeschäft zum Wachsen gebracht. Auch wir wollen Top-Material.
Am abend haben wir auf dem sensationellen Grill (so in etwa will ich meinen zu Hause auch nachbauen) noch Fleisch gebraten und dann genüsslich verspiessen.
Morgen haben wir einen Ruhetag geplant, damit wir dann ausgeruht am Sonntag morgen bei einer Affenkälte starten können…
Alles verrate ich ja nicht, was wir da drin machen, wieviel und wie.
Aber eines ist klar: im Wohnmobil ist der Sex genial. Na ja, das liegt sicher auch am Partner, aber die Anordnung der Betten im U-Stil hat schon seinen Reiz. Und dass sie in der Höhe sind, gibt auch nochmals einige Möglichkeiten mehr.
Wo kann die Frau schon ganz bequem auf dem Rücken liegen und der Mann zwischen ihren Beinen stehend und das Ganze ohne Verrenkungen und Turnübungen beider? Oder die Stellung von hinten, die Frau kann stehen und ihren Oberkörper auf die weichen Matratzen nach vorne lehnen und der Mann sie von hinten… Also, mir gefällt das sehr!
Die andere Möglichkeit ist natürlich Französisch, der Mann macht’s der Frau mit der Zunge. Wenn man zu Hause nicht gerade einen Gynäkologen-Stuhl hat, gibt es nichts bequemeres wie im Wohnmobil. Da komme ich ran, ohne dass ich irgendwo eine Genickstarre oder sonst was hole.
Und auf einsamen freistehenden Plätzen im Sommer kann man auch mal schnell an die frische Luft. Na ja, jetzt hier im Winter ist das nicht so ideal, da meine Männlichkeit noch sehr viel kleiner wird…
Liebe Anita, du bist die allerbeste Frau, die ich mir vorstellen kann. Ich hoffe, ich kann noch ganz lange mit dir zusammen sein und wünsche Dir in deinem neuen Lebensjahr alles, alles Gute.
Ich wünsche dir, dass dich deine Gesundheit nicht enttäuscht und dass wir noch ganz viele, schöne Orte auf dieser Welt gemeinsam entdecken dürfen.
Ich liebe Dich
Rolf
Und heute abends wurde es spät, obwohl wir kaputt sind...
Wir habenn den Engadiner gut überstanden, auch wenn es strenger war, als gedacht. Der Schnee war etwas stumpf und mich hat es 4 Kilometer vor dem Ziel verjaggt. In 2:35 Std war ich am Ziel, bin mit meiner Leistung aber zufrieden, obwohl ich genau eine Stunde Rückstand auf den Sieger hatte, aber der ist ja schliesslich auch Profi. Anita kam nach 3:51 Std im Ziel an, Hut ab vor dieser Leistung.
Jetzt am Abends sassen wir mit der Campingplatzbesitzerfamilie zusammen und hatte wie schon die gesamte Woche nette Gespräche. So sollte aus meiner Sicht ein Campingplatzwart sein, wie Renato auf diesem Platz. Vielen Dank für alles.
Ich bin ja nicht unbedingt ein grosser Fan von Campingplätzen, aber hier gefällt es mir wirklich super gut.
Wir sind gut zu Hause angekommen und haben schon unser Knutschi gewaschen.
Ich habe mal noch eine Aufstellung unseres Verbrauchs gemacht, den wir diese Woche hatten. Wir waren 8 Nächte im Engadin, die Nächte zwischen – 5 und -16 Grad kalt, 6 Tage hatten wir Sonne, unser Standplatz war sehr sonnig, so dass wir tagsüber mit nicht abgedeckter Frontscheibe nicht heizen mussten. Abends um 19 Uhr war es so -5 Grad, morgens 8 Uhr -15 Grad. Wir haben nicht im Wohnmobil geduscht, aber gekocht und Toilette benutzt. Geheizt haben wir relativ viel mit Strom, meistens aber nur auf Stufe I, einige Male auf Stufe II, Abends und morgens auch mit Gas, damit es schneller Warm wurde. Wir waren zwei Personen.
Gebraucht haben wir nur 18,6 Liter LPG – Gas, aber 178 kw/h Strom. Die Kosten für die Energie betrugen 88 Schweizer Franken. Die Kosten auf dem Campingplatz inkl. schnelles W-Lan, Abfallentsorgung und Benutzung der Sanitären Einrichtungen betrug pro Nacht 40.- .
Wir haben also für einen Aufenthalt von 8 Nächten im Engadin während der Hochsaison für zwei Personen knapp 400.- gezahlt. Ich finde, das war ausserordentlich günstig und wir werden wiedermal in Madulain Halt machen.
Ach ja, Frischwasser haben wir während den ganzen Tagen nicht mal 120 Liter Wasser gebraucht, wir mussten also nie Wasser nachfüllen.
unseres Reisestrecke