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Appenzell Schweiz 2014
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26 Inseln

Inselhopping extrem

Wir schlafen aus, den gestern wurde es sehr spät. Bis wir die Fotos begutachtet haben und den Blog geschrieben war, war Mitternacht vorbei. Darum regt sich heute nix vor 9 Uhr. Wir nehmen es auch nachher gemächlich, packen zusammen, leeren Abfall und Urintank und machen uns dann langsam gegen 11 Uhr auf den Weg runter von der Insel Runde.

Wir fahren über Brücken von einer Insel zur nächsten, in Hareid müssen wir das erste Mal heute eine Fähre benützen. Als wir dort ankommen, wird sie gerade entladen und wir können praktisch ohne den Motor abzustellen hinauf fahren.

Auf der anderen Seite sind wir auf der Insel Sura, wo wir etwas später über eine Brücke für kurze Zeit Festland unter den Rädern haben. Dann müssen wir die neue Lepsøybrua (brua = Brücke) nehmen, die in unserem Navi noch nicht erfasst ist. Also fahren wir 10km daran vorbei, bis wir eine Fähre nehmen sollen, die es nicht mehr gibt. Also wieder zurück und über die Brücke. Wir wundern uns noch, dass die mit ca. CHF 15.- aussergewöhnlich teuer ist. Aber wir merken es schnell, gleich nach der Brücke kommt ein neues Tunnel und dieses Mal geht es auf die nächste Insel unter dem Meer durch. Unser Navi spielt verrückt, diese neue Verbindung kennt es noch nicht und nun fahren wir durchs Meer, statt auf eine Fähre oder so etwas. Die Frauenstimme aus dem Navi verzweifelt beinahe und weiss nicht recht, was sie sagen soll, bitte wenden, nehmen sie die Fähre, bitte wenden. Auch wir haben inzwischen die Orientierung verloren und fahren einfach der Strasse nach. Es kommen nacheinander drei sehr tiefe und steile Tunnels zuerst hinab (bis 134m unter Meereshöhe), danach wieder nach oben und immer sind wir wieder auf einer anderen Insel. Zwischendurch wieder über eine Brücke und wieder ein Stück alte Strasse, wo sich die Frau im Navi etwas erholen kann und endlich wieder etwas helfen kann (bis zum nächsten neuen Stück). Schliesslich finden wir uns zuäusserst aussen auf Finnøy, und dort am Fährhafen winkt der Fährmann wie verrückt: wir sollen schnell drauf fahren. Wollen wir das überhaupt? Und wo geht die Fähre überhaupt hin? Ich kurble die Scheibe runter und der Fährmann fragt «Ekra?» Ich nicke, weiss aber nicht, was das heissen soll und was ich nun gekauft habe, schliesslich kann ich jetzt nicht mehr verhandeln, die Fähre legt schon ab. Es sind 9 Fahrzeuge auf der Fähre und wir das einzige nicht norwegische. Also durchschnaufen, Handy nach vorne nehmen und mal schauen, wo wir genau sind. Ok, alles nach Plan, und hier hätten wir tatsächlich eine Fähre nehmen sollen. Aber nach Gefühl fährt sie in die falsche Richtung. Ich konsultiere weiter Google Maps und merke, dass der Fährmann wahrscheinlich Aukra gemeint hat, was richtig wäre. Hoffentlich ist es aber auch so. Und ich finde auch heraus, dass die nächste Fähre erst drei Stunden später abgelegt hätte.

Storsanden

So fahren wir wenig später die Insel Sandoya an bevor es dann Richtung offenes Meer geht. Am nächsten Fährhafen von Storsanden werde ich dann nochmals nervös. Ausser zwei anderen Fahrzeugen und wir fahren alle andern weg und wir stehen da und ich zweifle wieder, wohin diese Fähre wirklich geht. Aber hier von der Fähre runter zu fahren? Die Insel ist mikrig klein…

Nachher nimmt die Fähre aber wirklich Kurs auf Aukra und ich bin beruhigt.

Die Fahrt auf der Fähre können wir ab jetzt extrem geniessen, keine Leute, eitler Sonnenschein, 100e von Inseln, an denen wir vorbeifahren, Glace und Getränke, wo man sich selber bedienen kann und per Kreditkarte am Selbsbezahlautomaten bezahlt. Uns geht es so richtig, richtig gut! Das Meer ist spiegelglatt und Anita hatte nicht mal Zeit, eine Reisetablette zu nehmen. Sie fährt nun nüchtern von Medikamenten auf einem Schiff, ohne Seekrank zu werden. Eine Seltenheit!

Irgendwann treffen wir am Småge Fergekai an und fahren von der Fähre, 10km wieder auf Land und schon wartet die nächste Fähre auf uns und wir fahren wieder drauf, ohne den Motor abstellen zu müssen. Was für Glückskinder wir sind! Heute an den Fähren für uns Wartezeit insgesamt: ca. 3 Minuten, es hätten locker aber auch 4 Stunden sein können. Geplant ist geplant! (Bluff, war absolutes Glück heute).

Endlich können wir uns in Hollingsholmen wieder verschnaufen, es stehen heute keine Fähren mehr an und wir gehen einkaufen. Wir haben auf der Fähre gemerkt, dass heute Samstag ist und morgen die Läden geschlossen sind. Also noch Getränke kaufen und vieles andere…

Nächstes Ziel ist die Atlantikstrasse! Vor 10 Jahren auf unserer ersten Reise waren wir enttäuscht, also fahren wir nochmals gespannt drüber und erwarten nicht allzuviel. Bei diesem blauen Himmel geniessen wir die kurze Fahrt, machen ein paar Fotos wie alle hier und sind ganz zufrieden. Nun überlegen wir, wo wir übernachten sollen. 

Atlantikstrasse

Am Ende der Atlantikstrasse sehen wir links einen kleinen Stellplatz direkt am Meer. Also fahren wir dorthin und fragen, ob es noch Platz gibt. Es ist eine kleine Ferienhaussiedlung mit eigenem Hafen, perfekt für uns. Wir stehen am Wasser, schauen in die Sonne und freuen uns wieder an diesem perfekten Tag, wenn auch vieles einfach Zufall war. Aber wenn Glückskinder unterwegs sind…

Unsere heutigen Inseln: Runde, Remøy, Leinøya, Blankholmen, Jensholmen, Nautøya, Gurskøya, Hareidlandet, Sula, Lepsøya, Haramsøya, Skuløya, Fjørtoft, Harøy, Finnøy, Sandoya, Storsanden, Gossa, Straumsholmen, Skarvøya, Eldhusøya, Geitøya, Storlauvøya, Littlauvøya, Roholmen, Folland


Sonnenaufgang: 3:58 Uhr
Sonnenuntergang: 23:15 Uhr
bewölkt bis leicht bewölkt, 14 - 20 Grad

247km
4:35 Std
8.5 Liter Durchschnittsverbrauch
53km/h

Übernachtung

Kårvåg - The Atlantic Road Cabins***
Stellplatz Koordinaten: 63.01256,7.4279772
N 63° 0' 45.2"  E 7° 25' 40.7"
letzter Besuch: 6.2024