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Nordschottland 2016
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Alhambra mit dem Wohnmobil

Nicht DIE Sensation für uns

Wir müssen früh raus und sind etwas gestresst. Schliesslich können wir heute die Alhambra besichtigen, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Europa. Jetzt im November konnten wir vier Tage vorher trotz Sonntag noch aus allen Eintrittszeiten wählen. Wir wählten die frühestmögliche Zeit um 8:30 Uhr für den Nasriden-Palast. Sogar heute Sonntag gab es für diese Zeit an der Tageskasse noch Tickets, alle anderen Zeiten waren aber ausgebucht.

Und da war ich ziemlich unsicher, wann wir dort sein müssen, im Internet fand ich unterschiedliche Angaben. Das Problem: um 8:30 Uhr öffnet die Gesamtanlage, darin sind 15 Minuten zum Nasridenpalast zu laufen, also ist es schon 8:45 Uhr und es soll vor dem Eingang zum Hauptkomplex schon mal 200m Schlange nichts aussergewöhnliches sein. Also, wie machen?

Wir stellen den Wecker auf 7 Uhr und fahren mit dem Womo die 8km auf den Parkplatz 1, wo alle Busse und Womos stationiert sind (einfach und sehr gut beschrieben, man könnte dort auch übernachten, 24h kosten aber ca. 37€). Von dort sind es 500m bis zum Haupteingang. Schlussendlich treffen wir um 8:20 Uhr vor dem Haupteingang ein, die Schlange ist nur ca. 20m lang und das Tor öffnet schon 5 Minuten früher. Als wir an der Reihe sind, Tickets (auf dem Handy) und die registrierte ID zeigen. Danach marschieren wir dem Wegweiser zum Nasridenpalast nach, wo wir 10 Minuten später eintreffen. Nochmals Tickets und ID zeigen (insgesamt 3x) und dann sind wir drin. Es ging also alles viel leichter, wie gedacht.

Insgesamt laufen wir ca. 1.5km bis wir dort sind, aber das tut bei dieser Kälte ( -2 Grad) richtig gut, wir haben auch alles angezogen, was wir finden, von Kaputzenjacke bis zur Mütze.

Im Palast drin werden wir dann mittels Schilder von Raum zu Raum geführt, viele arabische Verzierereien, viele Säulen, viele Bogenfenster. Die Räume sind leer, kühl und alle im gleichen Farbton, fast etwas trostlos. Das Highlight sind wirklich die sehr vielen und kleinen Ausschmückungen und wenn man sich da noch Möbel und das Harem des Sultans vorstellt, ist alles noch viel schöner. (Allerdings bezeichnet das Wort Harem nicht den Bereich der Frauen des Sultans, sondern nur der private Bereich der Sultansfamilie. Ein Sultan hatte immerhin vier Frauen aber eben, kein Harem)

Nach diesem Palast führen wir den Rundgang weiter, besichtigen die Gärten mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem und vielen Wasserspielen, inspizieren auch den Palacio de Generalife bevor wir nach zwei Stunden wieder draussen sind.

Nun ist die Frage: sind wir zwei Kulturbanausen? Uns hat es gefallen, aber totale Begeisterung sieht anders aus. Es ist jetzt nicht der Palast, den man unserer Meinung nach unbedingt gesehen haben muss, Schloss Versaille oder Schloss Neuschwanstein hat uns besser gefallen, wenn auch nicht wirklich vergleichbar. Schade ist einfach, dass man den Palastkomplex nicht wirklich von aussen wahrnehmen kann, dessen Grösse und Wuchtigkeit sieht man beim Rundgang einfach nicht. Zudem stand bei unserem Besuch die Sonne noch sehr tief, es war kalt und schattig. Alles sieht ziemlich leer aus und die Gärten stehen im November auch nicht in einer Blütenpracht.

Macht nichts, wir waren hier und haben es ohne viele anderen Touristen besichtigen können, wenn es auch die eine oder andere asiatische Fotocrasherin dabei hatte.

Danach frühstücken wir im warmen Knutschi und beraten, wie es weiter geht.

Parkplatz P1 für Wohnmobile

Fortsetzung folgt.