Endlich guter Radioempfang
fertig
Es war eine unendliche Geschichte. Ich habe unser Autoradio inklusive Navi vor ziemlich genau 2 Jahren gegen das Xzent X-F275 ausgewechselt.
Der Hauptgrund für die Auswechslung war eigentlich DAB+, in den skandinavischen Ländern empfängt man nur noch Radiosender mit DAB+ und auch in der Schweiz wurden schon einige Nicht-DAB+-Sender abgestellt. Das alte Radio hatte eben keinen DAB+-Empfang. Beim Einbau dieses Gerätes war ich hoffnungslos überfordert, siehe Blogeintrag. Gleichzeitig habe ich eine externe Antenne für besseren Radio- und GPS-Empfang auf das Dach gebaut. Das war ja schon ein ziemlicher Murks.
Antennentechnisch hat die externe Antenne absolut nichts gebracht. Grottenschlechter Radioempfang weiterhin, Radio hören im vernünftigen Rahmen war einfach nicht drin. Zwei Jahre sind wir jetzt so herumgefahren, quasi ohne Radio, aber immer wenn etwas Interessantes auf dem Sender kam, unterbrach es wieder. Einfach sehr mühsam.
Bei einer Radioantenne braucht die Antenne in der Regel ein sogenanntes Gegengewicht oder Gegenfeld. Normalerweise übernimmt das Metalldach eines Fahrzeugs diese Funktion automatisch, weil es elektrisch leitend ist und sozusagen die „zweite Hälfte“ der Antenne bildet. Wenn die Antenne aber auf einem GFK-Dach montiert ist, fehlt dieses leitende Material. Das führt dazu, dass die Antenne nicht richtig abgestimmt ist und der Empfang deutlich schlechter wird.
Darum montiert man unter die Antenne eine Metallplatte (z. B. aus Alu oder verzinktem Stahl). Diese Platte bildet das nötige Gegengewicht und simuliert das Fahrzeugdach. Das sorgt dafür, dass die Antenne ihre vorgesehene Abstrahlcharakteristik bekommt und die Empfangsleistung optimal ist. Und ich Depp hatte das bei der Montage der Antenne nicht gewusst und keine solche Metallplatte montiert.
Jetzt Versuch Nummer 2.
Ich habe eine neue Antenne bestellt, inkl. LTE-Empfang für Handynetz, Metallkonstruktion, alle Anschlusskabel und top Router. Von der Antenne gehen 8 (acht!) Kabel weg. 4 Kabel sind für das Handynetz, 2 für WLAN, 1 für GPS und 1 für Radioempfang.
Die Antenne mit der ganzen Konstruktion ist 15cm hoch, die 30cm-Stabantenne für den Radio-Empfang hat ein Knickgelenk, das ebenfalls innerhalb dieser 15cm ist.
Nun konnte ich die Antenne auf die Metallkonstruktion montieren, das ganze auf mein GFK-Dach kleben, die Solarkabel durch die ehemalige Antennenöffnung ins Womo führen und die acht Kabel durch die alte Solardurchführung führen.
Innen musste ich ein Kästchen demontieren, die Kabel verlegen und zusammenhängen und in meinem neuen Technikschränkchen die WLAN-Antennen an den Router montieren.
Nun habe ich einen neuen Router mit Sim-Karte. Das Handynetz-Signal wird von der Antenne empfangen, durch die Kabel an den Router geleitet und der Router empfängt mit der Sim-Karte den Mobilefunk und wandelt es in ein WLAN um. Wenn ich nun ins Womo komme und Internet will, kann ich mittels eines Schalters die Stromzufuhr für den Router einschalten und 30 Sekunden später habe ich ein perfektes WLAN in meinem Womo. Bisher haben wir das über einen Hotspot auf dem Handy gemacht, aber ich besitze ein älteres Modell und die Batterie hält gerade mal einen halben Tag. Da ist die Lösung mit dem Router schon sehr komfortabel, aber auch Luxus.
Das Ganze war nicht billig, mit 1450 € eher teuer aber man gönnt sich ja sonst rein gar nichts. Und eine Sekond-Sim-Karte musste ich auch noch bestellen, also nochmals 10 CHF pro Monat.
Das Resultat ist aber super: top-Radioempfang, schneller GPS-Empfang und dort, wo es auch nur ein schwaches Handynetzt hat, gutes Internet. Man kann sogar externe WLANs anzapfen, wenn man das Passwort hat…
19.8.2025 - Ohje! Wieviel Gramm ist Euer Wohnmobil nun schwerer? Wie belastend ist dies nun für Euer Stromnetz? ;-)
Trudchen
24.8.2025 - Hallo Trudchen,
alles zusammen sind maximal 2 kg und der Strom ist zu vernachlässigen, allerdings habe ich beim Router einen Ausschaltknopf eingebaut, damit er nur dann Strom zieht, wenn ich auch Internet brauche. Dazu wird der Verstärker für UKW / DAB+ vom Autoradio gesteuert, ist also nur dann eingeschaltet, wenn wir auch Radio hören.
Rolf