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Marokko 2017
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Der Bub von Trub

Ich fühle mich wieder ganz jung.

vor dem Löwen in Trub

Das Zirpen der Grillen und das Vogelgezwitscher weckt uns morgens ziemlich früh. Und als wir dann die Augen aufschlagen: wolkenloser Himmel. Endlich können wir es mal vor dem Wohnmobil geniessen. Wobei, es ist so schön, dass ich eine kleine Joggingrunde absolviere. Zuerst ein paar 100 Meter Richtung Fankhaus, dann über die Brücke und auf der anderen Seite der Trueb (Bach) alles dem Wanderweg nach Richtung Dorf Trub. Kurz vorher drehe ich aber wieder um, denn ich bin schon etwas müde. Als ich nach 6km wieder beim Womo bin, richtet Anita draussen gerade das Frühstück an: Rührei mit Tomaten und Zwiebeln.

Langsam sind wir nämlich mit dem Essen ausgeschossen und wir fahren danach zum Einkaufen 7km nach Trubschachen. Zuerst in die Kamblyfabrik und kaufen einen Sack gesunder Guetzli, danach zum Volg um noch den Resten einzukaufen.

über eine der vielen Holzbrücken

Auf dem Heimweg geht dann alles leicht aufwärts und etwas weiter vorne zweigen wir links ab ins Dorf Trub. Trub wurde 2019 als schönstes Dorf der Schweiz gewählt. Das ist aber nicht der Grund unseres Besuchs von Trub. Als Kind habe ich hier schon meine Ferien im Löwen mit meinem Grossvater verbracht, wirklich erinnern kann ich mich aber nicht mehr. Ich weiss nur noch, dass ich jeweils in der Gartenterrasse einen Coupe Romanoff gegessen habe.


Vor dem imposanten Berner Gebäude parken wir unsere Velos und überbringen Hulda und Hans die Grüsse von der gesamten Sippe Järmann aus dem Thurgau. Selbstverständlich sind dann sofort meine Grosseltern Emma und Ueli das Thema. Und als wir dann auf der Angebotstafel in weisser Schrift auf schwarzen Grund gross «Coupe Romanoff» lesen, ist klar, dass wir sofort einen bestellen, das heisst, für jeden einen, macht zwei.


Ich fühle mich nun sofort 45 Jahre jünger und nach und nach kommen auch wieder mehr Erinnerungen hoch. Eine Einkehr im Löwen Trub ist übrigens unbedingt zu empfehlen!

Danach nehmen wir die restlichen 5km unter die Räder bis wir wieder bei unserem Knutschi sind.

Uns geht es so richtig gut, wir sitzen vor unserem Womo, geniessen die Sonne, drehen die Markise raus (ja das dürfen wir, auch wenn es hier ein Stellplatz ist).

Wir sinnieren, was wir zu Abendessen kochen sollen, schauen noch etwas auf der Landkarte rum und sehen nur 5km weiter ins Tal hoch, dass dort noch eine Mettlenalp als Restaurant angegeben ist. Wir sehen uns in die Augen, 5km, das wäre zu Fuss eine Stunde. Wenn wir aber nochmals das Rad nehmen, können wir den Rückweg Tal abwärts fahren. Der Hinweg könnte aber alles aufwärts gehen, wie steil haben wir aber keine Ahnung. Nach einer kleinen Beratung wagen wir die Fahrt ins Ungewisse. Es ist schlussendlich weniger steil, wie wir gedacht haben, leicht aufwärts und erst die letzten 300m wird es etwas steiler. Aber wir schaffen es ohne anhalten zu müssen.

Und als wir dann in der Gartenwirtschaft sitzen, die Speisekarte anschauen, ist es dann ein kleiner Schritt, gleich noch das Abendessen zu bestellen. (ist unbedingt auch ein Ausflug wert). Wir sind übrigens richtig zufrieden mit uns, dass wir diese Fahrt auch noch gewagt haben. Zurück dem Knutschi müssen wir nicht einmal eine Pedalumdrehung machen, wir können alles sausen lassen und sind wenige Minuten später mit Schwung bei unserem Knutschi.

Mettlenalp

Hier geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor sich die Sonne hinter dem Hügel verabschiedet (19:15 Uhr). Dann ziehe ich mir eine Jacke an, hole meinen Laptop und schreibe den Blog. 8m vor mir zwei kleine Kälbchen mit ihren Kuhglocken am Gras fressen und irgendwo im Grass unzählige Grillen, die wieder einen riesen Lärm machen. Natur pur, aber wehr sagte, dass die Natur leise ist? 

Wo könnte man es schöner haben?

Übernachtung

Fankhaus - Viehschauplatz****
Stellplatz

perfekt, sonnig, ruhig, ohne Infrastruktur

Koordinaten: 46.96164,7.9013939
N 46° 57' 41.9"  E 7° 54' 5"
letzter Besuch: 6.2021

10.6.2021 - Wie schön, dass ihr nun zum ersten Mal draussen sitzen könnt. - Auch wir haben dieses Glück auf einem Stellplatz in Crevoladossola, kurz vor dem bekannteren Domodossola. - Schade, dass wir gerade nicht in der Gegend sind, sonst wäre ein Treffen sicher möglich gewesen. - Viel Spass weiterhin - Liebe Grüsse -

- Michael und Renate


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