Und ein wunderschöner Tag
Nach dem späten Erwachen geht es zuerst einmal rund um den Campingplatz. Gestern haben wir im Dunkeln nicht mehr viel gesehen, heute müssen wir uns noch etwas orientieren. Es gibt viele Dauermieter auf diesem Campingplatz und bei einem Dauermieter steht auf einem Schild: Der liebe Gott sieht alles, der Nachbar noch viel mehr! Was bedeutet dies nun? Hat er einen ekligen Nachbar auf dem Platz? Irgendwie irritiert mich dieses Schildchen. Warum muss man so etwas aufhängen? Etwas weiter sind wir dann an der Rotte (kleiner Fluss) entlang der Langlaufloipe, die mitten durch den Campingplatz verläuft. Von der Loipe zu unserem Stellplatz müssen wir dann unter einem Viehzaun durch, irgendwie sind wir etwas vom Weg abgekommen, aber schon ruft es hinter einem anderen Zelt hervor, was wir hier machen? Ob wir zum Campingplatz gehören? Ja, gehören wir, dann ist auch dieser Polizei-Dauermieter zufrieden. Aber irgendwie hat sich dieses Aufpasser-Völkchen nach nicht mal 10 Minuten mit mir schon verscherz. Oder war das wohl der Nachbar, dem vorne das Schild gehört?
Loipe direkt durch den Campingplatz
Na egal, wir gehen uns am Campingplatz anmelden, kommen zum Schluss, dass wir dort stehen bleiben, wo wir gestern Nacht hingefahren sind und strahlen dem blauen Himmel entgegen.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Langlaufskis, das heisst, wir können sie direkt vor dem Womo an die Füsse schnallen, nach 30m sind wir schon auf der top gespurten Strecke.
Es ist herrlich, super Bedingungen, blauer Himmel, Sonne, harte Spur, man könnte es nicht besser haben. Wir skaten bis nach Ullrichen zum Langlaufzentrum, erholen uns an der Sonne und skaten dann wieder zurück. Wir müssen es heute nicht übertreiben und sind mit den ersten 15km schon ganz zufrieden. Es ist toll hier!
Zwischen Nieder- und Oberwaldwald (20km entfernt) gibt es 100km Langlaufloipen und auch eine Eisenbahnstrecke, die insgesamt an 10 Bahnhöfen stoppt. Man hat also praktisch alle 2km die Wahl, mit den Langlaufskis weiter oder mit der Eisenbahn zurück, denn das Eisenbahnticket ist im Loipenpass inbegriffen. Morgen werden wir von uns aus nach Niederwald skaten, dann mit dem Zug nach Oberwald und von dort wieder auf den Skis zu unserem Knutschi zurück. Der Vorteil: dann geht immer alles ganz leicht runter…
Nach einer kurzen Erholung nach dem Langlaufen machen wir uns zu Fuss auf den Weg ins Dorf Reckingen einkaufen. Nach nicht einmal 10 Minuten sind wir schon mitten in den Walliser Stadel, die alten, dunklen Holzhäuser, die typisch für diese Gegend sind. Es sieht wirklich toll aus!
Wir sind richtig verliebt und freuen uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, als wir gestern einfach losfuhren und das Goms im Winter kennen lernen wollten.
Danach sitzen wir bis halb fünf vor dem Womo an der Sonne, es scheint überhaupt nicht kalt, auch wenn der Schnee nicht wirklich taut.
Jetzt sitzen wir im warmen Knutschi, Anita bereitet ein feines Käsefondue vor, genau das richtige Abendessen für eine Gomser Winternacht! Allerdings muss sie etwas improvisieren, denn wir haben ein frisches Fondue und keine Fertigmischung. Es müssen also Saucenbinder, Prosecco und eine Womo-Pfanne auch reichen statt normales Maizena und einen guten Tropfen Weisswein. Aber im Endeffekt wird das Fondue richtig fein.
Ach ja, ein Fondue kocht schon bei 73 Grad, habe ich gerade bei wissenschaftlichen Studien herausgefunden, denn ich fand noch das Thermometer von unserer Islandreise im Womo…
12.2.2023 - Hallo ihr beiden, wir sind eben zurück aus dem herrlichen Goms. Wir waren in Oberwald auf dem Forest Camp - eine absolute Empfehlung! Total unkompliziert, keine Dauercamper, man stellt sich hin wo man will, für 10.- / Person wird die Sauna eingeheizt! Und die Waldloipe führt auch direkt am Platz vorbei. Samstag und Sonntag ist das Loipenkaffee mit feinem Kuchen geöffnet.
Claudia