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Mont Ventoux Frankreich 2015
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Gotthard, Drache und Kapelle

Auch Gurtnellen hat etwas zu bieten

Tremola von der Umfahrungsstrasse aus

Heute haben wir ein ziemlich volles Programm. Hier in Gurtnellen gibt es zwei Erlebniswanderungen, die mich eigentlich brennend interessieren würden. Leider haben wir für die Bahnwanderwegstrecke der Gotthardlinie mit neun Informationspunkten und einer Hängebrücke keine Zeit, also entscheiden wir uns für den Stäubenweg zur Kapelle. Und wir werden die Wahl nicht bereuen. Insgesamt sind wir vom Stellplatz 80 Minuten unterwegs, ohne zu hetzen. Zuerst durchs Dorf, dann unter dem Bahnhof hindurch in den Wald und den Berghang hoch. Schon schnell kommen die erste spektakulären Treppenaufstiege der Schlucht entlang, auch den Stäuben-Wasserfall ist nicht zu übersehen. Der Weg ist wirklich super, (im Uhrzeigersinn, wie wir ihn gelaufen sind, finden ihn wir spektakulärer), überall Bänklein zum Ausruhen, schön beschriftet und zwischendurch wieder geschnitzte Holzfiguren. Etwas unheimlich wird es dann bei der Drachenhöhle. Wir zwängen uns zwischen Steinen hindurch, schmale Treppen hinunter bis wir dann den Drachen mit seinem Jungen sehen.

Drache

Als wir aus der Drachenhöle wieder lebendig raus kommen, geht es steil bergauf, bis wir dann die Dreistauberfälle von oben sehen. Echt jetzt, diese Wanderung als Kind wäre für mich der Hammer gewesen. Immer läuft etwas, es sieht zum Teil gefährlich aus und man läuft entlang von Felswänden. Als Elternteil wäre ich wohl nicht so begeistert gewesen…

Aber egal, als alles gut überstanden ist, kommen wir zu der herzigen Stäubenkapelle hoch oben im steilen Hang. Ein guter Moment, etwas in sich zu kehren und die Landschaft auf einem einwirken zu lassen.

Als wir etwas später noch ein Schild zur Schutzwall-Grotte sehen und der Umweg nur 5 Minuten angegeben ist, nehmen wir den natürlich auch noch mit. Die Grotte ist nun nicht wirklich sehenswert, aber der Umweg lohnt sich trotzdem: man merkt und sieht, was für Schutzbauten hier für das Dorf errichtet wurden, ohne dass man diese vom Tal aus je mal sehen würde. Irgendwie hat man gleich mehr Verständnis für die verbohrten, eigenbrötlerischen Urner (ok, ist ein Vorurteil, aber wenn man in tiefen steilen Tälern wohnt, wo im Winter vielleicht nie ein Sonnenstrahl hinkommt, wäre das ja normal, oder?).

Aber wie gesagt, nach etwas mehr als einer Stunde sind wir wieder zurück und der Bahnwanderweg entlang der Gotthardlinie würde mich immer noch reizen. Aber wir haben keine Zeit und müssen weiter.

Marco hat inzwischen mit dem Rennvelo schon den Furka und den Nufenenpass geschafft, und wir wollen ihn auf dem Gotthard in Empfang nehmen. Also packen wir zusammen, verlassen den Stellplatz in Gurtnellen und fahren die Schöllenenschlucht hinauf nach Andermatt. Dort weiter Richtung Hospental und Gotthardpass.

Auf dem wohl berühmtesten Pass der Schweiz ist echt was los. Hunderte von Autos und Wohnmobilen belegen jeden Platz. Wir kreisen zwei Mal ohne irgendwo einen Platz für unser Womo zu finden. Also fahren wir einige hundert Meter die alte Tremola hinunter und stellen dort unser Womo in eine ebene Parknische.

Kaum steht unser Womo, fährt auch schon Marco mit dem Rad zu uns hin. Das war eine Punktlandung. Er erholt sich kurz und erzählt uns dann von seinen heutigen Erlebnissen. Eine halbe Stunde später braust er schon wieder davon und rast den Gotthard hinunter nach Andermatt, während dem wir uns durch das Gewühl des Gotthardpasses kämpfen.

Marco braust heran

Danach fahren wir über den Oberalppass (auch hier extrem viele Leute auf der Passhöhe) Richtung Chur und nach Hause.

Anita muss morgen einen halben Tag arbeiten und danach fahren wir direkt wieder für sieben Tage los. Wohin? Wer hat einen Tipp?

30.7.2020 - Such Ihr Tipps für die Schweiz oder darf es auch was in Süden von Deutschland sein.....

- Michael


30.7.2020 - Stöckalp Melchtal Talstation der Fruttbahn, dann hast Du einen neuen Stellplatz Gruss Kari

Karl Müller


31.7.2020 - Also in Süddeutschland sind unserer Lieblingsplätze: Deutsches Bodensee-Ufer - Wohnmobilstellplatz Tunau (zwischen Langenargen und Kressbronn): www.dorfkurg.de, Stellplatz für ca. 50 mobile mitten im Obstgarten und nur wenigen Minuten zu Fuss an einen Naturbadestrand am Bodensee. direkt am Bodenseeradrundweg gelegen. - Wohnmobilstellplatz Lindau am Bodensee, Eichwaldstrasse 71, direkt am See - Wohnmobilstellplatz Markdorf, Hundweiler 6, (N 47°41’31.6896” E 9°20’44.016”) Idyllischer Wohnmobilstellplatz auf schönem Obstbetrieb

- Michael


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