Headbild
Ben Aid Haddou Marokko 2019
Sie befinden sich: Blog \ Reisebericht

Körperliche Erholung

Fahrtag

Nachts leide ich, wenn ich mich im Bett drehen will, fühlt es sich an, wie wenn ich 200kg auf den Rippen hätte. Oder so wie nach einer schweren Tour de France Etappe. Die Wanderung gestern war wirklich an meinem Limit. Komisch, vor 10 Jahren konnte ich noch 12 Std. Bergtouren machen und jetzt bin ich schon nach der Hälfte ein Wrack?

Als ich mich aber im Spiegel betrachte, finde ich grosse blaue Flecken an Innenarm und im Lendenbereich. Auch die clunibus recta schmerzt, aber noch alles nichts, was Anita durchmachte, ihre geflickte Schulter und Arm sind ja auch noch nicht schmerzfrei. Also beschliessen wir, noch im Bett liegend, heute einen Erholungstag für unsere Körper einzuschieben. So schlafen wir bis 9 Uhr und machen dann einen reinen Fahrtag ohne körperliche Anstrengungen.

Aussicht


Der Lyseverien 4224 ist der Hammer! Eine schmale Strasse die mitten durch die Berge führt, an hunderte Seen vorbei, mal runter, mal rauf. Genau so, wie wir es lieben. Irgendwann geht es auf die 450 bis wir auf die E9 kommen und danach auf die E134. Wir durchfahren mindestens drei Skigebiete, sind mehrere Male auf über 1000m, wo noch reichlich Schnee liegt und fahren schätzungsweise an 150 Seen vorbei. Zwischendurch regnet es immer wieder, aber wir sehen auch so, dass die Gegend in Südnorwegen uns wahnsinnig gut gefällt und auch etwas dem Norden ähnelt.

Wir stoppen einige Male für Fotos oder für einen Kaffee. Einige Male warten wir auch etwas länger vor einem Rotlicht oder warten, bis ein «Ledebil» kommt, das als Alternative zu einer Ampelanlage bei Baustellen in Norwegen zum Einsatz kommt. Es holt eine wartende Fahrzeugkolonne praktisch ab, führt es durch die Baustelle und fährt dann mit der anderen Kolonne wieder zurück.

Das Fahren ist übrigens total stressfrei, alle halten sich an die Geschwindigkeitsvorschriften. Auch kein Wunder, 1km/h zu schnell, kostet gleich 1100 NOK (CHF 95.-) und es wird keine Toleranz abgezogen. 6km/h zu schnell ist man schon 3000 NOK los und missachtet man ein Vortritts- oder Stoppschild kostet das schon 7800 NOK (680.-). Für Fahrradfahrer übrigens «nur» die Hälfte. Es lohnt sich also, die Regeln einzuhalten.

Es gibt auf den Bergen jeweils noch touristische Panoramastrecken, die über einen Pass führen, statt durch die neueren Tunnels. Aber leider sind diese Strecken momentan noch geschlossen, die meisten werden erst auf den 1. Juni geöffnet.

So gibt es für uns dann doch weniger Sehenswürdigkeiten, die wir anschauen können, auch weil es gegen Nachmittag immer mehr regnet. So erreichen wir um 16 Uhr unseren geplanten Übernachtungsplatz. Gar nicht schlecht, um sich weiter zu erholen.

Anita kocht uns ganz feine Hörnli mit Ghackets ä la Teigwarenrisotto, da wir gestern zu später Stunde nach der Rückkehr nichts mehr assen und unsere Mägleins doch etwas knurren.

Sonnenaufgang: 4:36 Uhr
Sonnuntergang: 22:32 Uhr
Regnerisch, 6 - 12 Grad

209 Km 
8.7 Liter Durchschnittsverbrauch
54 km/h Durchschnitt
3:51 h

Übernachtung

Røldal - Wildcamping***
frei

offizieller Freistehplatz

Koordinaten: 59.83832,6.8785930
N 59° 50' 18"  E 6° 52' 42.9"
letzter Besuch: 5.2024

29.5.2024 - Ach Rolf, dank deinem Video ist „mein Schmerz“, dieses Jahr nicht selbst am Steuer zu sein, erträglicher. Ich freue mich soo sehr für euch! Gruss und gerne weitere Fahrtage.

Andreas


29.5.2024 - Noch etwas zu den Bussen: hatte vor einigen Jahren NK 3700 kassiert, weil nach einem abschüssigen 60kmh- Tunnel weiterhin 60 km/h war und ich es rollen liess. Dem messenden Polizisten habe ich an Ort und Stelle gesagt, dass ich das gerne bezahle, für den Genuss der tollen Landschaften in seinem Land. Ein Autofahrer, der gerne Bussen bezahlt, hätte er noch nie erlebt. So manches ist im Leben das erste Mal.

Andreas


Diesen Artikel kommentieren oder Fragen dazu stellen

Artikel Stichwörter