Ein wirklich schöner und abwechslungsreicher Alpenpass, aber dafür nicht unbedingt wohnmobilfreundlich
der Pass beginnt spektakulär auf der Nordseite
Es ist irgendwie ein sehr naturverbundener Pass, aber wieso ich dieses Gefühl habe, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Aber er ist mit Bestimmtheit sehr abwechslungsreich, entlang von Felswänden, in lichten Wäldern, Hochgebirge, steil und entlang von Hochtälern. Man hat alles dabei. Die Passhöhe ist auf 2312m über Meer (auch wenn das alte Passhöhenschild noch eine Höhe von 2315m vorgaukelt), was doch schon ganz ordentlich ist. Die Nordwestseite ist 24km lang, die Südostseite nur gerade 9km. Allerdings, die Strasse ist beschränkt für Fahrzeuge von 2.30m Breite und 3.30m Höhe, denn es geht ein paarmal unter der Eisenbahnlinie hindurch und deren Brücken sind schon ziemlich alt, aber extrem schön. Die Strassen ist manchmal ziemlich schmal, zwischendurch aber auch gut ausgebaut. Zum Fahren aber kein Stress, denn es ist vor allem ein Pass der vom Ausflugsverkehr befahren wird, viele Motor- und Fahrradfahrer.
Kommt man von Westen durchquert die beginnende Passstrasse das Dörfchen Bergün. Hier nicht den Mut verlieren, die Passage ist echt schmal, scharfe Kurven und steile Kopfsteinpflasterpassage. Schon manch ein Lkw, dessen Navi ihn über den Albulapass gelotst hatte, blieb hier stecken. Für Dickschiffe also kein durchkommen. Danach wird dann die Strasse wieder breiter und komfortabler.
ziemlich schmal, aber übersichtlich
Im Kanton Graubünden, wo der Pass liegt, zählt überall ein Campingverbot, und das merkt man auch an diesem Pass. Häufige Hinweisschilder und sogar auf der Passhöhe am Parkplatz prangt ein grosses, rotes Campingverbot. Es ist also nichts mit übernachten auf der Passhöhe. Richtung Osten und ins Engadin hinunter wird es dann noch strenger mit frei übernachten. Obwohl es vor allem nach der Passhöhe schon ein paar Gelegenheiten gäbe…
Der Pass hat eine lange Wintersperre, und zwischen Preda und Bergün ist die Passstrasse im Winter die bekannteste Schlittelbahn der Schweiz.
Für grosse Wohnmobile ist die Passtrasse also wirklich nichts. Beschränkt auf 2.30m Breite, 3.30m Höhe und 18t Gewicht und Anhängerverbot. Mit unserem 7.50m Teilintergrierten schafften wir die Strecke aber problemlos. Insgesamt ist die Strasse auch nicht zu steil, auch wenn die maximale Steilheit der Nordwestseite mit 12% angegeben wird, kommt sie weniger Steil vor, die Engadiner Seite ist dann schon länger steil, maximal aber auch 12%.