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Finnland 2014
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Nervenkitzel und kalter Schweiss

Wir kommen ganz knapp durch das Dorf Leonidion, aber ein paar cm enger, und wir wären steckengeblieben.

dem Meer entlang

Während unserem kleinen Frühstück um 8 Uhr (die Griechen hätten aber schon 9) fährt ein Kreuzfahrtschiff vor unserem Strand Richtung Nafplio. Das ist unser Zeichen, um aufzubrechen, denn wir werden die heutige Nacht auf einem Campingplatz verbringen, damit wir unsere Toilette entleeren und frisches Wasser füllen können.

Die Strasse führt herrlich in südlicher Richtung immer dem Meer entlang, ein gewaltiger Ausblick nach dem anderen eröffnet uns und wir stoppen verschiedene Male, um das in Fotos festzuhalten.

In Leonidion müssen wir nach rechts abbiegen in die Berge, denn wir wollen den Pass nach Kosmas fahren und das dortige Kloster am Felsen besichtigen. Die Strasse wird ziemlich eng im kleinen Dörfchen, vor uns fahren zwei französische Womos und wir kämpfen uns zu Dritt durch die engen Gassen von Leonidion. Es entsteht ein kleineres Verkehrschaos, aber die Griechen nehmen es sehr locker, auch wenn man sich schon lange nicht mehr kreuzen kann. An einer Engstelle winkt uns dann ein Grieche nach links, dort unten sei die Strasse breiter. Stimmt, schon nach 150m geht es wieder reibungslos. Die französischen Womos vor uns stoppen auf einem Parkplatz, deren Frauen haben wahrscheinlich den Markt über dem Fluss erspäht. Wir folgen der Strasse noch 200m bis uns eine Baustelle stoppt und die Umleitung rechts steil den Berg hoch angezeigt ist. Kann das stimmen? Es ist verdammt steil und verdammt schmal! Uns bleibt aber nichts anderes übrig und wir kämpfen uns im Schritttempo hoch. Nach zweihundert Metern mit eingeklappten Spiegeln kommen wir auf eine andere Strasse, wo wir uns links halten sollten. Allerdings der Übergang von der 15% Steigung auf die ebene Querstrasse ist viel zu apruppt, da können wir niemals nach Links ohne irgendwo aufzusitzen und unsere Abwasserleitung oder den Abwassertank aufzuschlitzen. Also fahren wir irgendwie schräg nach rechts und dann drehen wir unser Womo 50m weiter in einer noch steileren Querstrasse. Nach einigen Versuchen schaut dann das Womo wieder in die richtige Richtung, ohne hinten aufzusetzten ging es aber nicht. Aber nix passiert. 200m später geht es wieder links steil hinunter und jetzt kommen sogar zwei Autos als Gegenverkehr. Ich weiss nicht wie, aber wir kommen irgendwie aneinander vorbei, obwohl wir fast auf den Sitzplatz eines Hauses fahren müssen.

Wieder hunter Meter weiter kommt die letzte Kurve der Umleitung, wir sollten wieder auf die normale Strasse einbiegen. Nur wie ist das möglich? Die Kreuzung hat 90 Grad, links und Rechts Mauern, die etwa 2m hoch sind und die Strassenbreite beträgt 3m. Ich steige aus und begutachte das Ganze, ich habe echt starke Zweifel, ob ich diese Kurve irgendwie erwischen kann. Allerdings retour zu fahren, ist absolut keine Alternative und unmöglich!

so friedlich sieht Leonidion aus

Es geht jetzt nicht mehr um cm, es sind mm, Anita weist mich draussen an und ich steure und lenke wie ein wilder, bei jedem Versuch geht es ein paar cm weiter um die Ecke und nach ca. 15 mal vor und zurück ist es echt geschafft. Ohne Kratzer und auch die Markise hat am Hausdach nicht gestreift!

Ich bin bachnass vor Schweiss, aber auch etwas stolz. Mit unserem 7.48m langen Womo war das echt am Limit, mit 7.50m wären wir steckengeblieben… Die französichen Womos sehen wir danach den ganzen Tag nicht mehr, die mussten bestimmt umdrehen. Durch die ganze Aufregung und den Fahrstress vergassen wir, Fotos zu machen, was ich nun echt bereue!

Auf der Bergstrecke kommen uns danach noch einige Womos entgegen, eines sogar mit Anhänger. Ich bin mir echt sicher, dass die dort niemals durchkommen und entweder warten, bis die Baustelle abgebaut ist oder sie müssen den ganzen Weg (ca. 40km) zurück.

Egal, wir haben es geschafft und geniessen den bergigen Pass, bis wir beim Kloster sind. Natürlich machen wir einen Besuch im Innern, ziehen uns extra noch lange Hosen an und Anita bedeckt sich die Schultern, so wie es vorgegeben ist. Das Kloster ist ziemlich klein, aber sehenswert.

Das Kloster in den Berg gehauen

Die Fahrt ist wunderschön und in Kosmas, das wahrscheinlich jeder Wohnmobilist kennt, dort wo man in den Bergen um die Kirche fahren muss, parkieren wir und essen zu Mittag. Einen griechischen Salat und Kaninchenkeule, die echt sensationell ist und nur 7.50€ kostet.

Mittagessen in Kosmos

Es geht ab da wieder den Berg runter, einige Ziegenherden versperren uns manchmal den Weg, aber wir kommen nun gut wieder am Meer an. Um 15 Uhr sind wir auf dem Campingplatz am Meer zwischen den Olivenbäumen und wir machen noch einen Fotospaziergang dem Meer entlang.

Abendspaziergang (Foto von Anita)

Übernachtung

Mavrovouni - Camping Meltemi****
Camping

mitten in Olivenbäumen, direkter Strandzugang

Koordinaten: 36.72980,22.553526
N 36° 43' 47.3"  E 22° 33' 12.7"
letzter Besuch: 9.2017

25.9.2017 - Hallo Rolf Toller Reisebericht mit schönen Fotos, super gemacht. Leonidi geht auch mit weniger Nervenkitzel, es gibt eine gut befahrbare Umfahrung am Fluss entlang. Die Beschilderung für Wohnmobile anfangs Leonidi ist leider stark versprayt und fast nicht sicht/lesbar. viel Spass weiterhin auf eurer Tour Marius

Marius


26.9.2017 - Hallo Marius, die Strasse entlang des Flusses ist aktuell wegen Bauarbeiten geschlossen...

- Rolf


26.9.2017 - Hallo Rolf, Ihr habt eine geniale Seite und eure Touren sind genau unser Geschmack. Wir sind die Bretagne heuer im Sommer nach euren Angaben gefahren, einfach toll. Und in 2018 Pläne ich den Peloponnes. Freu mich jeden Tag auf euren Blog. Lg aus Salzburg - roland

- Roland & Karin


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