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Marokko 2018
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Omaha Beach

2. Weltkrieg

Egal, wo man sich in der Normandie bewegt, um den 2. Weltkrieg kommt hier niemand vorbei. Entweder sind es Bunkeranlagen in der Nähe der Küste, Informationstafeln oder in fast jeder Ortschaft irgend ein Kriegsmuseum.

Ein Grund für uns, diesen Krieg an einem Tag abzuhandeln und zum amerkanischen Soldatenfriedhof oberhalb Omaha Beach zu fahren. Am 6. Juni 1944 landeten am D-Day („D-Day“ bedeutet wörtlich: „der Tag X“, an dem eine militärische Operation beginnt)  amerikanische, britische, polnische und englische Soldaten. Über 9000 Schiffe überquerten den Ärmelkanal und ein grosser Teil wollte diesen Strandabschnitt erobern. 150'000 Soldaten landeten an diesem Tag in der Normandie, etwa 5000 Allierte starben alleine am ersten Tag. Unglaublich, wenn man denkt, dass jeder einzelne Tote ein eigenes Schicksal für sich und die Angehörigen schreibt. Es gibt einem zu denken, wenn man all diese weissen Kreuze sieht, dass man heute noch nicht schlauer geworden ist und immer noch Kriege geführt werden für einzelne Grössenwahnsinnige.

Friedhof

Der Friedhof macht Eindruck. Schon am zweiten Tag des D-Days wurden hier die ersten Toten begraben und heute liegen 9388 amerikanische Soldaten auf diesem Friedhof, 9388 weisse Marmorkreuze, eine unglaubliche Zahl.

Auf Gedenkkarten wird der Frontverlauf an verschiedensten Zeitpunkten dokumentiert und mittendrin, grau markiert, die Schweiz, die keinen Krieg geführt hat. Soll man stolz darauf sein? Stolz darf man auf die alliierten Streitkräfte sein, sie haben schliesslich Europa befreit. Was wäre, wenn alle so neutral gewesen wären wie die Schweiz? Europa würde völlig anders aussehen und gäbe es dann die Schweiz noch?

Und es hat ja nichts geändert: Europa kann sich immer noch nicht selber verteidigen, die Schweiz hält sich unter dem Denkmantel der Neutralität raus und vertraut auf die andern. Anscheinend ist in den letzten 80 Jahre niemand schlauer geworden.

Mahnmal über dem Strand

Wir verlassen den Soldatenfriedhof mit beklemmenden Gefühlen und spazieren zum goldgelben Strand hinunter. Auch hier, ein Mahnmal nach dem andern, die Bunker der Deutschen mit Übersicht über den gesamten Strand, unten Gedenktafeln auf einem Stein, wo die Alliierten dahinter die ersten Verwundeten pflegten, der einzige Schutz vor Gewehrfeuer auf dem gesamten Strand.

hinter dem Stein der einzige Schutz auf dem gesamten Strand

Wir geniessen auf einem Strandspaziergang wohl das tolle Wetter, top-Stimmung kommt an diesem Ort aber nicht auf.

So fahren wir dann nachmittags weiter Richtung Le Mans. Wir haben Tickets gekauft für zwei Tage Lastwagenrennen auf der Rennstrecke. Wir sind sehr gespannt, was uns da erwartet!