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Dubrovnik Kroatien 2015
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Schiffshebewerk Strépy-Thieu

Die super Schleuse

Es schüttet wie aus Kübeln, die ganze Nacht schon, kein Grund, länger in Oudenaarde zu bleiben. Also fahren wir 80km durch Belgien in den wallonischen, französischsprechenden Teil von Belgien zum Schiffshebewerk Strépy-Thieu. Es ist ein riesiger Bau, eröffnet 2001 um grosse, 1350 tonnen Schwere Schiffe 73m mit einem Lift hochzuheben! Es ist der Canal du Center, der die Wasserwege rund um Holland und Deutschland mit Frankreich verbindet. Der eigentliche Kanal ist nur 18 Kilometer lang, hat es aber in sich: er fliesst 100m über Meereshöhe und durchfliesst auf einer 20m hohe Brücke die Autobahn und ein Tal. Um den Höhenunterschied auszugleichen, wurde dieses Schiffshebewerk gebaut, da es bei jeder Schiffsdurchfahrt rund 4000x weniger Wasser verbraucht wie eine normale Schleuse. Und da der obere Teil des Kanals fast keine natürlichen Wasserzuflüsse hat, müsste das Wasser bei einer Schleuse wieder hochgepumpt werden. Mit diesem Schiffslift geht jeweils fast gleich viel Wasser hoch wie runter.

der Lift ist unten und bereit

Der Lift ist übrigens 112m lang, 12m breit und bis zu 4m tief, das heisst, der Lift muss ca. 8400 t anheben, egal ob ein grosses, beladenes Schiff oder ein kleines, leeres angehoben werden muss. Es ist einfach weniger oder mehr Wasser im Becken. Und da man das Gewicht genau kennt, konnten auch die Gegengewichte genau abgestimmt werden und so ist nicht mal viel Energie notwendig für die 6 minütige Fahrt nach oben oder unten.

oberhalb des Werkes

Da es immer noch aus Kübeln giesst, besuchen wir die Ausstellung im Schiffshebewerk und dann in der 5. Etage die Panorama-Aussicht. Allerdings ist die Aussicht durch die Fenster (nix mit nach draussen gehen) nicht so eindrucksvoll, irgendwie gefällt uns das rieisge Bauwerk von aussen viel besser wie innen. Die Ausstellung ist also kein muss…

Da heute Pfingstsonntag ist, fahren leider keine Frachtschiffe auf dem Kanal und keines muss den Lift nach oben nehmen. Aber gerade als wir im Kino den Dokumentarfilm schauen, hören wir die Motoren starten und als wir dann endlich draussen sind, ist der obere Lift nun schon unten und wir haben alles verpasst. Schöner Mist!

Aber wir haben Glück, eine halbe Stunde später fährt der Lift ohne Schiff wieder nach oben und wir können im Regen doch noch so eine Fahrt bewundern.

8400 t fahren hoch


So kocht Anita auf dem Parkplatz in Ruhe noch Spaghetti, denn verpassen tun wir nichts mehr. Nachdem wir die Teller ausgeschleckt, die Pfanne mit einem Haushaltspapier von den gröbsten Tomatensaucenresten befreit haben, waschen wir noch alles ab. Und danach um halb fünf entscheiden wir uns, doch noch weiter zu fahren. Es regnet und wir verpassen gar nix, da können wir auch heute noch ein grosses Stück fahren.

Es geht zügig ohne Lastwagen Richtung Luxembourg, wo wir mit dem letzten Tropfen Diesel ankommen und grad noch verhältnismässig günstig füllen. Danach fahren wir noch ein Stück und sind nun in Hombourg-Haut in Frankreich irgendwo zwischen Metz und Saarbrücken.

Übernachtung

Hombourg-Haut - Aire de camping-car***
Stellplatz

allen Service, kostenlos

Koordinaten: 49.12456,6.7794676
N 49° 7' 28.4"  E 6° 46' 46.1"
letzter Besuch: 6.2022