grauer Himmel
Aflraunasteinar
Wir sind erledigt. Erledigt, weil wir unendlich viele Eindrücke gesammelt haben und irgendwie keine Zeit hatten, diese zu verarbeiten. Von daher ist es gar nicht schlimm, wenn heute Morgen der Himmel verhangen ist und es gestern Abend die Wolken schon kamen. So mussten wir keine Angst haben, Nordlichter zu verpassen und wir konnten mit ganz gutem Gewissen schlafen.
Für heute nehmen wir uns ganz bewusst nicht viel vor, auch wollen wir nicht weit fahren. Ziel ist Arnastapi, ca. 70km weiter der Küste nach und umfahren so den Berg Snæfellsjökull, den wir allerdings nie sehen und seine Schneespitze mitten in den Wolken hängt. Wir haben viel Zeit und können dort stoppen, wo wir gerade Lust haben.
Das erste Mal geschiet es in Ólafsvík, einem kleinen Städtchen. Die Läden haben noch geschlossen, schliesslich ist es noch nicht 10 Uhr, aber wir brauchen nichts und schauen uns nur etwas um.
Die Strasse ist gut, wir kommen gut voran. Beim Saxhóll Krater fahren wir auf den Parkplatz und besteigen mittels Treppe diesen alten Vulkan. Von unten sieht er allerdings besser aus wie von oben. Allerdings haben wir Glück, denn gerade als wir oben sind, meldet sich noch ein Regenbogen…
Wir sind im Snæfellsjökull-Nationalpark, überall hat es alte Lavafelder, die von Moos überzogen sind, das Gestein ist Pechschwarz, passend zum grauen Himmel.
Wir fahren auf den Parkplatz von Aflraunasteinar (übersetzt: Hebesteine). Dort vor dem schwarzen Lavastrand liegen vier Steine, wo die Fischer ihre Kräfte gemessen haben. Uns interessiert aber der schwarze Strand und die Felsformationen viel mehr. Es sieht echt gewaltig aus und tiefschwarz. Solch einen schwarzen Strand oder schwarze Kieselsteine haben wir echt noch nie gesehen. Und mitten drin liegen alte verrostete Eisenteile eines Schiffes, das hier vor langer Zeit gestrandet ist. Man lässt es einfach liegen und wenn man genug lange wartet, wird es eine Touristenattraktion. Der Strand und die Felsen machen uns aber mächtig Eindruck und wir sind einmal mehr begeistert von dieser Insel.
Danach geht es durch die Lavafelder auf der Strasse weiter, keine 10km und wir sind beim Leuchtturm Malarrifsviti. Der Leuchtturm ist für isländische Verhältnisse sehr hoch, aber uns stechen die Felsformation von Lóndrangar viel mehr in die Augen. Diese beiden gewaltigen Türme sieht man schon von der Strasse aus. Auf den Fotos ist das wahre Ausmass gar nicht zu erkennen, in Wirklichkeit sind sie echt viel besser. Allerdings von weitem eindrücklicher wie von nahem.
Also fahren wir noch die letzten paar Kilometer nach Arnastapi, checken online auf dem dortigen, verlassenen Campingplatz ein und warten einen kleinen Regenschauer ab. DA wir hier Strom haben und etwas Gas sparen sollten, heizen wir nun mit unserem elektrischen Öfelchen unser Knutschi schön warm.
Warm angezogen marschieren wir dann Richtung Küste. Es hat erstaunlich viele Touristen hier, sogar vier Restaurants, wovon zwei geöffent sind. Es ist ein richtiger Touristenhotspot. Als wir dann an der Küste sind, wissen wir auch warum: es ist auch hier eine erkaltete Lavaküste, und da sie anscheinend sehr langsam erkaltet ist, gibt es unzählige sechseckige Gesteinsformen, die an Giant Causeway in Nordirland erinnern.
Es gibt tolle Felsformationen insgesamt vier Felsbögen, wo das Meer unten durchrauscht und auf drei kann man sogar rauf und ein Foto machen. Es sieht echt spektakulär aus und ein Halt lohnt sich wirklich.
Danach testen wir noch eines der Restaurants aus und beschliessen, wenigsten heute Abend auswärts essen zu gehen. Wir hoffen einfach, dass dann nicht alles schon wieder geschlossen ist, wenn wir zurückkommen.
Es war übrigens der richtige Tag, um uns zu erholen, auch wenn wir wieder viel gesehen haben.
16.9.2022 - Sensationelles Titelbild. Hammer! Island sieht echt spannend aus und wir haben es auch auf unsere Liste gesetzt. Liebe Grüsse von Sabine und /Reto von Living in a box.