en miniatur
Swiss Miniatur
Die Nacht war sehr ruhig, erst frühmorgens machte sich die Strasse bemerkbar, dass heisst, die Autos die auf der Strasse fuhren, die Strasse selber blieb ganz ruhig. Wir packen dann zügig zusammen und fahren durch das Maggiatal nach Locarno. Bis jetzt hatten wir ja den Eindruck, dass im Tessin nicht viel los ist, aber hier hat es doch ordentlich Verkehr und wir kommen bis zum Fuss des Ceneris nur mühsam vorwärts.
Dann die alte Strasse hoch haben wir freie Fahrt. Wir kommen fast so schnell hoch, wie ich an meinem Etappensieg an der Tour de Suisse (vor ca. 25 Jahren), wo ich hier die letzten Begleiter abgeschüttelt habe und alleine in Isone im Ziel eintraf. Die Erinnerungen kommen alle wieder hoch und sogar an die einzelnen Gefühle mag ich mich erinnern. Nur die Schmerzen in den Beinen sind jetzt weniger und schwitzen muss ich auch nicht mehr.
Wir fahren auf der Hauptstrasse nach Lugano und lassen uns vom Navi auf den Stellplatz «Parco dal Tassino» leiten. Alle acht markierten Felder sind belegt, wir finden auf der Seite noch ein Plätzchen. Der Stellplatz ist fast mitten in der Stadt und dennoch sehr ruhig und idyllisch gelegen. Komisch nur, dass von der ganzen möglichen Fläche nur die Hälfte für den Stellplatz benutzt wird, die andere Hälfte liegt abgesperrt einfach brach. Warum ist das wohl so? Da muss ich mal Wohnmobilland Schweiz engagieren, damit die da mal nachfragen und für eine Vergrösserung des Stellplatzes einsetzen. Wenn er jetzt im März mitten unter der Woche weit vor Ostern schon voll ist.
Aber egal, wir holen unsere Velos, ziehen die Helme an radeln 7km dem See entlang nach Melide. Die Swiss Miniatur hat nämlich wie viele andere Freiluftfreizeitanlagen offen (Im Verkehrshaus Luzern beginnen am Freitag übrigens sogar die Camping-Days).
Da ich in meinen 55 Lebensjahren als Schweizer noch nie die Swiss Miniatur besucht habe, ist dies nun genau die Gelegenheit. Und unsere Befürchtungen bewahrheiten sich: fast keine Besucher, wir können ungehindert Fotos machen und geniessen die Zeit an der warmen Sonne. Wir besuchen den Munot, Schloss Chillon, Schloss Sargans, Schilthorn, Tessin, Zürcher Münster, etc. etc. Sogar der Fressbalken ist ausgestellt. Wir finden es einfach toll.
Danach rasen wir mit Rückenwind zurück nach Lugano, flanieren dem See entlang und Anita hat sich in den Kopf gesetzt, ein Tessiner Spezialitätenladen zu finden. Ich sage ihr gleich, dass dies in der Fussgängerzone aussichtslos ist. Da werden Prada, Gucchi und Rolex verkauft, und sicher keine Salami und Formaggini. Aber oha, Anita behält recht und wir finden tatsächlich so einen Laden. Im Nachhinein hätten wir besser einen Prada-Laden besucht, wäre günstiger gekommen… Anita will etwas von dem, noch etwas von jenem, das sieht auch lecker aus, und das erst, Komm, lass uns noch das probieren und so weiter und so fort. Eine teure Handtasche wäre billiger gekommen…
Aber egal, wir radeln danach Lugano hoch zum Stellplatz und sind mit dem Tag sehr zufrieden. Auch, weil er strahlend blau war und richtig warm.
Zum Abendessen grillen wir noch unsere Pouletschenkel und lassen es uns einfach gut gehen. Und danach beginne ich noch ein wenig am Compi zu arbeiten.
24.3.2021 - Ich habe vor Ort von einem Bewohner erfahren dass der abgesperrte Teil angeblich dem TCS gehören soll. Wenn das so ist schützen die ihre CP in dem sie nichts frei geben. Weiterhin schöne Tage wir sind leider wieder zu Hause. Gruss Rolf
Rolf