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Marokko 2017
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Wüstenausflug

Wir übernachten in der Erg Chegaga

Mond auf- und Sonnen -untergang

Abdou und Khalifa haben extra ein Geländewagen für uns gemietet, damit Abdou uns in ein Wüsten-Biwak fahren und uns so nochmals die Wüste und diesen speziellen Lebensraum zeigen kann. Sie sagen, das sei der Dank, dass wir uns für ihren neuen Brunnen mit Solarpumpe einsetzen. Und so eine Einladung kann und darf man auf keinen Fall ablehnen.

Morgens um 10 geht es los Richtung Westen. Auf den ersten 10km gibt es kleine Sanddünen, halbverdorrte Bäume, Sträucher und ebenen Sandflächen, danach kommt etwa für 20 km eine Mondlandschaft übersäht mit dunklen Steinen und sanften Hügeln. Der Jeep kann nicht all zu schnell fahren, muss andern Spuren folgen und Abdou versucht, den ganz tiefen Rillen auszuweichen.

Danach wird es plötzlich wieder grün. Sie hätten diesen Herbst aussergewöhnlich viel Regen erwischt und das sei natürlich sehr gut. Überall ist die Wüste voll grüner Ruccola-Pflanzen und darin laben sich die Dromedare. Ab jetzt bis in einem Monat wird es hier täglich mehr Dromedare haben, die Nomaden kämen aus allen Gegenden mit ihren Herden, um sie hier zu füttern. Danach sei die grüne Pracht wieder vorbei und wenn sie Pech haben, für mehrere Jahre. Aber so weit denken sie jetzt noch nicht, momentan seien sie einfach glücklich, die Nomaden hätten jetzt sogar extra kleine Äcker bestellt, damit sie auch noch andere Gräser anpflanzen können.

Das Dromedar-Paradis

Bei der Oase Laalag machen wir einen Stopp, so wie andere Wüstentouristen auch. Die frei sprudelnde Wasserquelle sei hier langsam am versiegen, das sei eben der lauf der Zeit. Irgendwann werde sie ganz trocken sein und dann müsse man eben wieder eine neue Wasserstelle finden. Der hier gebaute alte Brunnen ist seit neustem auch mit einer Solarwasserpumpe ausgestattet, er habe aber momentan noch genügen Wasser. Anhand der Panele erklärt mir Abdou auch, wie denn in ungefähr der neue Brunnen beim Campingplatz aussehen wird.

Nach diesem Stopp geht es weiter Richtung den richtigen Sanddünen der Sahara. Wir kommen gut in dem schönen Wüstencamp an. Statt Nomadenzelte hat es hier kleine, gemauerten Räume im Nomadenstil, auch ein Sanitärgebäude mit Wasser haben sie hier, da auch hier ein dazugehöriger Brunnen gebaut wurde.

ohne Worte

Anita und ich können natürlich in diesem Wüstencamp nicht einfach so herumliegen, sondern wir müssen sofort barfuss und mit Fotoapparat bewaffnet, eine Sanddüne an der anderen besteigen, immer wird es noch schöner. Es ist einfach fantastisch, in einer Wüste zu sein, wie man sie sich vorstellt.

Wieder zurück im Camp halten wir es keine halbe Stunde aus und müssen schon wieder loswandern. Ich glaube, wir sind vom Nomadenvirus befallen. Jede Düne ist herrlicher wie die vorangegangene und die nächste sieht schon wieder viel schöner aus!

auf der Dünenwanderung

Wir sind bis nach Sonnenuntergang unterwegs, geniessen die Farben, die nun von gelb bis tiefrot das gesamte Spektrum umfassen. So etwas muss man einfach mal erlebt haben!

Nach Sonnenuntergang werden wir dann im Camp kulinarisch verwöhnt, wo inzwischen auch eine handvoll andere Touristen eingetroffen sind.

Nach dem Essen sitzen wir mitten im Camp am Lagerfeuer, die Einheimischen musizieren, wir hören zu und schwatzen.

Abends in der Wüste

Irgendwann tief in der Nacht ziehen wir uns in unseren Schlafraum zurück, wo wir nun den Vorzug eines gemauerten «Zeltes» spüren. Draussen ist es schon empfindlich kühl und hier geben die Mauern nun die Wärme des Tages ab. Letztes Jahr war es in einem richtigen Zelt empfindlich kälter als dieses Mal innerhalb Mauern.

Wir schlafen gut und lange und verpassen heute Morgen beinahe das Frühstück und die Abfahrt.

Wir fahren etwas einen anderen Weg zurück und geniessen das Wüstenfeeling auf der gesamten Fahrt.


21.11.2018 - Grossartige Bilder ! ! ! - Liebe Grüsse -

- Michael


22.11.2018 - Tolle Fotos und schöner Bericht, der mich endlich auch dazu inspiriert, unsere Wüstenerlebnisse und Marokkoerfahrungen vom letzten Winter in Worte zu fassen...habe mit Gänsehaut gelesen und geschaut und mach mich gleich selbst ans Werk, um wieder in dieses wunderschöne Land gedanklich einzutauchen. Vielen Dank für's Mitnehmen und weiterhin eine schöne Reise...

- Petra


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