Wir sind wieder weg von den Touristen und werden wie Könige behandelt
die Gegend unterwegs
Der gestrige Markttag in Marrakesch gibt mir noch viel zu denken. Irgendwie konnte ich die Eindrücke gar nicht richtig aufnehmen, viel zu stark war ich konzentriert auf „Nein“ sagen, Abwinken und abwimmeln. Im Nachhinein muss ich sagen, wir hätten den Markt eher ende Tour anfahren sollen und nicht grad zu Beginn. Das Erlebnis wäre dann wahrscheinlich noch intensiver gewesen und man hätte sich auch mehr getraut. Aber man lernt eben nie aus.
Entsorgung unter Palmen in Marrakesch
Heute Morgen bei Sonnenschein und 26 Grad entsorgen wir unter Palmen und fahren dann weiter auf der Autobahn Richtung Süden. Wir bewundern die karge Gegend, rote Berge, sandige Ebene und freuen uns, wenn wir nach Agadir endlich die meiste Strecke gefahren sind und die Autobahnen meiden können.
Anita fährt, ich navigiere. Sie macht das super im Gewühle vom Grossraum Agadir, gibt nicht immer jedem Taxi nach und weicht auch den Eselsgespannen auf der Autostrasse gekonnt aus. Den anvisierten Campingplatz finden wir nach insgesamt drei Stunden Fahrt auch sofort, auch wenn wir dafür irgendwo im Niemandsland sind. Erst ganz kurz vor dem Meer taucht dann das Dörfchen Sidi-Wassay auf und der Camping ist nicht zu übersehen.
Wir sind wieder neben einem deutschen Wohnmobilpärchen die einzigen Gäste, bekommen vom freundlichen Platzchef Instruktionen, was wir wo im Dorf kaufen können. Nach den Ausführungen solle es drei Supermärkte und eine Bäckerei geben. Da wir uns mit Wasser und Brot eindecken müssen, laufen wir also los. Und tatsächlich, keine 100m vom Campingplatz finden wir die Bäckerei. Allerdings sind die nicht so, wie man sie von uns her kennt. Es ist eine Privatwohnung an der staubigen Dorfstrasse, mit einem grossen Fenster zur Strasse hin. Dort hat es hinter dem Fenster etwa vier verschiedene Gebäckarten ausgestellt und mehr sieht man nicht, da ein Vorhang gezogen ist. Allerdings hören wir Stimmen aus dem Innern und machen uns mit einen freundlichen und lauten „Bonjour“ bemerkbar. Sofort kommt Fatima mit einem Strahlen hinter dem Vorhang hervor und freut sich sichtlich, dass sie Kundschaft hat. Wir fragen nach Brot und sie verschwindet wieder und kommt einigen Sekunden später mit einem Fladenbrot nach vorn. Wir nehmen zwei, decken uns noch mit ausgestelltem Gebäck ein (wie sich später herausstellt, wirklich HERRVORRAGEND) und fragen danach nach dem Preis. Alles zusammen 8 Dh, etwa 80 Pfennig. Wir geben 10 Dh und werden noch mehr angestrahlt. Sie stellt sich vor und ruft sofort Anita hinter die Theke, wo ich dann von Beiden noch ein Foto machen darf.
Anita und Fatima in der Bäckerei
50m weiter kommt dann der erste Supermarkt, ca. 4m2 gross und vollgestopft mit Sachen, aber kein Wasser. Wir stehen auf der Strasse und sagen dem Verkäufer, was wir kaufen möchten, dieser bringt es dann nach vorne. So läuft das überall hier. Wir kaufen eine Aprikosen Konfitüre für 6 Dh und decken uns dann mit 5l Wasserkanister im folgenden Geschäft, etwa 6m2 gross, ein.
Ich glaube, nach unserem 10 minütigen Einkauf kennt uns schon das ganze Dorf, denn jeder begrüsst uns sehr, sehr freundlich.
unsere neue Garderobe von Gestern
Uns gefällt Marokko schon jetzt extrem gut!
Wieder zurück im Womo geniessen wir einen fantastischen Sonnenuntergang über dem Meer und sind einfach nur glücklich! Was will man denn mehr?
5.11.2017 - Wir verfolgen euch täglich und danken für die immer interessanten Berichte. Erst eine Woche ist es her, dass ihr Bern verlassen habt. Gerne denken wir an euren Besuch. Unser Fahrzeug ist für den Winterschlaf konserviert. Schade eigentlich, aber selber Schuld. Weiterhin gute Fahrt! Es grüsst Renate und Michael