Grundsätzlich fahre ich ja gerne mit der Eisenbahn, vor allem in eine Stadt. Aber wenn ich die heutigen Schweizer Preise anschaue, ist das Wohnmobil eine alternative. Wenn die Parkplätze nicht wären.
Das ist der Nachteil unseres Wohnmobils: die Grösse, wenn man einen Parkplatz sucht. Mit seinen 7.50m Länge und den 2.35m Breite passt es in kein normales Parkfeld. Mit der Breite könnte man es noch irgendwo reinquetschen, aber dann hängt es hinten entweder ins Trottoir oder in die Strasse. Und ehrlich, hier bei uns ist man für Wohnmobile in den Städten nicht vorberietet. Bis jetzt waren wir mit unserem Womo in Bern und Zürich. Bern war sehr schwierig, etwas zu finden und in Zürich hatten wir Glück. Aber jedes Mal hat uns der Parkplatz zwischen 20 – 35 Franken gekostet, für ca 10 Std. Nicht ganz ohne.
Jetzt sollte ich nach Basel. Mit dem Öffentlichen Verkehr wäre es ziemlich bequem, aber der Preis von 121 Franken ist schon recht happig. Schliesslich ist es keine Weltreise und nur von Sargans nach Basel. Na ja, ich kaufe mir übers Internet wieder ein Halbtaxabo, 175 Franken, dafür kann ich ein Jahr zum halben Preis mit den ÖV reisen. 60 Franken habe ich also am Halbtax-Abo schon abbezahlt.
Jetzt sitze ich bequem im Zug, den Laptop eingeschaltet und studiere, was ich damit Anfangen soll, wenn ich kein Internet habe….
Endlich stimmt wieder alles für einen Wochenend-Trip: Anita hat frei, keine Verpflichtungen und nun das.
Anita stnd heute morgen mit grosser Übelkeit auf, lag dann den ganze Tag im Bett und ihr war hundeelnd. Da ist es nicht gerade hilfreich, wenn wir Samstag Sonntag mit unserem Knutschi rumfahren. Bleiben wir also besser zu Hause.
Immerhin haben wir dieses Jahr schon 73 mal in unserem Knutschi übernachtet. Es sollten dieses Jahr noch einige dazukommen, wollen wir doch mal noch ins Engadin, Plätze suchen, wo man im Winter perfekt Langlaufen kann. Und dann im Dezember natürlich dorthin zum langlaufen, schliesslich müssen wir trainieren für den Engadiner Skimarathon, bei dem ich angemeldet bin. Und zwischendurch wollen wir ja auch noch skifahren gehen…
Heute eröffnet mir Anita, dass sie Lust auf Weihnachtsmärkte und gleich auch vom Donnerstag bis Sonntag Zeit hätte.
Da ist nun guter Rat gefragt. Welche Märkte sind schön und wo gibt es Stellplätze in der Nähe? Also, mein Kollege wohnmobilforum.de gefragt und mal geschaut, was es dort alles so für Ratschläge gibt. Das entsprechende Thema ist schnell gefunden und Ratschläge für schöne Weihnachtsmärkte gibt es zu Hauf. Also habe ich mal ein paar rausgeschrieben.
Sommershausen
Würzburg
Schwäbisch Hall
Regensburg
Esslingen
Abendsberg
Augsburg
Strassbourg
Nun muss ich noch Stellplätze in den jeweilgen Orten finden und die Route planen. Sowas mache ich ja gerne und Anita hat da vollen vertauen in mich.
Allerdings muss ich morgen erst mal nachfragen, ob die bestellten Winterräder schon hier sind und ob sie noch montiert werden können.
Nach einem halben Jahr hätte ich mir das Geld für die Dashcam sparen können...
LUKAS LK-7900 ACE
Seit Beginn unserer Wohnmobilzeit habe ich eine Dascam fix installiert. Dashcams nehmen während einer Fahrt laufend die Bilder auf, speichern sie ab und überspielen sie, wenn sie nicht gebraucht werden. Auf meinem 64GB Speicherchip haben rund 20 Stunden Fahrt platz, bevor die ersten Bilder wieder überspielt werden.
Das Positive zuerst: sie läuft und läuft und läuft, ohne dass ich mich darum kümmere. Sie startet mit dem Motor und stellt auch erst ab, wenn wir parkiert haben. Und wenn ich mal kontrolliere, ob die Bilder drauf sind, sind sie immer da. Bei langsamer Fahrt in einer Stadt sind die Bilder wirklich gut, aber mit dem Wohnmobil halt eher selten.
Aber, es gibt einige Punkte, die ich mir anders vorgestellt habe:
Tja, und ich dachte, ich habe eine wirklich gute und nicht ganz günstige Cam gekauft, trotzdem reicht sie meinen Ansprüchen nicht. Mein Modell: LUKAS LK-7900 ACE Dash Cam Full HD
Ach ja, und um die Bilder anzuschauen, hatte ich noch nie wirklich Zeit und meistens interessiert es mich auch nicht mehr. Nur einmal, als wir am Strassenrand ein Reh gesichtet haben, war es auf der Dascam nicht so scharf, als dass man es erkennen konnte.
fertig geplant, am Donnerstagvormittag gehts ab Richtung Deutschland.
Zuerst wollen wir nach Augsburg. 2:30h Fahrt bis zum Stellplatz dort und dann zu Fuss zum Weihnachtsmarkt. Am andern Morgen wollen wir zuerst nach Abensberg zum dortigek Markt und dann weiter nach Regensburg. Insgesamt nicht mal zwei Stunden fahrt.
Der Markt in Regensburg ist im Schloss Thurn und Taxis und der Stellplatz auch nicht weit weg. Am Samstag würde ich noch gerne den Weihnachts- und Mittelaltermarkt in Esslingen besuchen. Aber da weiss ich noch nicht, ob wir auch bis dorthin kommen. Denn mit mir reisen noch Anita und ihre Mutter und da weiss man nie, wie lange die es an solchen Märkten aushalten. Von daher muss ich noch viel Zeit als Reserve einplanen.
Ich freue mich aber, dass es endlich wiedermal losgeht.
Das ich nicht lache! Die grosse Schweizer Zeitung mit den fünf Buchstaben weiss, dass am Montag die Kaltfront kommt. Sagenhafte 0 Grad auf 1000m am 1. Dezember.
Das soll kalt sein? Ich hoffe auf einen Winter mit -10 Grad und 1m Schnee im Flachland. Aber besser, der Schnee kommt erst am Mittwoch, am Dienstag montieren wir erst die Winterpneus an unserem Knutschi. Morgen gehts noch mit den Sommerpneus an die Weihnachtsmärkte...
Endlich wiedermal mit unserem Knutschi unterwegs und es ist so schön kuschelig warm da drin.
Augsburg
Im Halbnebel fahren wir bis nach Augsburg auf den dortigen Stellplatz. Auch die paar Kilometer, die wir durch Österreich fahren, gehen problemlos, obwohl wir die obligatorischen Winterpneus noch immer nicht montiert haben.
In Augsburg finden wir den Stellplatz sofort und machen uns mit dem Tram auf ins Stadtzentrum. Na ja, wir versuchen es auf jeden Fall, zuerst fahren wir in die falsche Richtung und merken es erst ein paar Stationen später. Aber immerhin, wir merken es und können (meinen) Fehler korrigieren.
Der Weihnachtsmarkt ist wunderschön und meine beiden Frauen, Anita und ihre Mutter, stöbern umher, trinken Glühwein, essen verschiedene Würste, kaufen ein, und am nächsten Stand nochmals, Kerzen, Backformen, Kerzen, Gewürze, Glühwein und so weiter und so fort. Ich friere vor mich hin, meine super norwegische Fliesjacke zum Billigpreis vom Nordkap gibt irgendwie doch nicht so warm. Schlussendlich bin ich froh, als ich endlich ein Restaurant finde und meine Frauen überreden kann, hinein zu gehen. Endlich taue ich langsam auf.
Um acht sind wir wieder zurück auf dem Stellplatz und unser Knutschi hat sich schön aufgeheizt. Ich lese an unserem vor drei Wochen neu eingesetzten Thermometer 25 Grad Innentemperatur. Der Aussensender der Temperatur hat anscheinend die erste Fahrt nicht überlebt, den anzeigen tut er nichts. Aber dem Fehler gehe ich dann erst zu Hause auf den Grund.
So, und jetzt geniesse ich die Wärme und schalte den Compi aus.
Wir fahren weiter zum Kuchelbauer und dann zur Fürstin.
Weihnachtsmarkt Thurn und Taxis
Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir weiter Richtung Norden. Den ersten Halt legen wir in Abensberg ein. Da wir schon am Mittag dort sind, ist der kleine Weihnachtsmarkt bei der Kuchlbrauerei noch nicht offen. Wir bestaunen den Hundertwasserturm und essen im brauereieigenen Biergarten etwas kleines zu Mittag. Danach ist der Weihnachtsmarkt offen und wir schlendern durch die Stände. Wir sind ziemlich schnell durch, denn es ist kalt geworden, 1 Grad. Auf dem Weg zu unserem Knutschi zurück landen wir noch in einer Tiefgarage, die zum Weihnachtsmarkt umfunktioniert wurde.
"Meine" Frauen sind begeistert, alles Handwerkskunst und ich muss sagen, es ist wirklich schön, und schon fast schön warm in der geheizten Garage. Als wir genug gesehen haben, fahren wir noch rund 40 Minuten weiter und platzieren unser Knutschi auf dem Camping Azur in Regensburg.
Nach dem Eindunkeln fahren wir mit dem Bus in die Altstadt, passieren zwei Weihnachtsmärkte, bis wir beim Schloss Thurn und Taxis ankommen. Der Weihnachtsmarkt dort kostet zwar Eintritt, aber jeder Euro lohnt sich. Sogar mir gefällt dieser Markt ausserordentlich gut. Super Ambiance, schöne Stände, freundliche Menschen und er ist riesig. Wir probieren allerlei Spezialitäten, machen Fotos bis wir platte Füsse und kalte Hände haben. Als wir dann endlich durch sind, nehmen wir ein Taxi und fahren für 9.40 € direkt vor den Campingplatz.
Unser schön mollig warmes Knutschi empfängt uns müde Leute freundlich und wir geniessen den Abend in Ruhe und sitzend.
Nach einem Zwischenstopp an einer LPG-Tanke landen wir in Ingolstadt.
Ingolstadt
Morgens erwachen wir ziemlich fröstelnd. Unser Gas ist alle, aber das ist fast gewollt. Wir hatten noch die letzte Füllung vom Sommer, und da ist das Mischverhältnis von Butan und Propan anders, wie es im Winter sein soll. Von daher ist es ideal, dass wir nun ein Wintergemisch tanken konnten. Allerdings haben wir auch gemerkt, dass unsere Heizung Truma Combi 6 nur mit Elektrizität unser Knutschi mit Mühe auf 18 Grad Wärme aufheizen kann und das ist halt doch etwas kühl. Aber nachdem wir LPG-Gas nachgefüllt haben und jetzt in Ingolstadt stehen, haben wir es wieder kuschelig warm.
Der Stellplatz hier ist ideal, neben der Altstadt, alles zu Fuss zu erreichen. Auch der Weihnachtsmarkt hat uns sehr gut gefallen, er ist wunderschön dekoriert und die Auswahl an Essen ist sehr vielfältig. Nach einem feinen Chili con Carne im Brot fühle ich mich richtig gesätigt. Nur an den nächsten weihnächtlichen Ausflug an Märkte werde ich lange Unterhosen tragen... Meine Frauen waren da schlauer und haben sich solche Dinger gekauft.
Morgens besuchen wir nochmals den Weihnachtsmarkt, bevor wir uns zurück in die Schweiz begehen.
Bei Tag hat ein Weihnachtsmarkt schon nicht mehr den romantischen Touch wie wenn es dunkel ist und alle Lichtlein brennen. Dafür hat man viel mehr Platz, alles zu begutachten und man sieht es auch besser ;-) Wir geniessen noch ein paar weihnachtliche Häppchen bevor wir uns mit dem Wohnmobil zurück in die Schweiz machen. Allerdings der Stellplatz in Ingolstadt ist wirklich super gelegen, zwei Minuten von der Altstadt entfernt. einfach perfekt, dafür nicht sooo romantisch.
Nach Hause kommen wir sehr gut, tanken nochmals in Österreich voll und sind gegen 7 Uhr zu Hause. Ich leere noch schnell den Wassertank und die Leitungen, damit nachts nicht einfriert und laden unsere Esswaren aus.
Insgesamt hatten wir einen Durschnittsverbrauch von 10,8 l Diesel auf 100km. Ich bin rundum zufrieden.
unseres Reisestrecke