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Finnland 2014
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Reisebericht

Sieg in Hogwarts 26.9.2023

Wir gewinnen das Rennen

Wir sind heute früher unterwegs wie üblich. Das hat damit zu tun, dass wir heute Morgen ein Schild auf unserem Parkplatz gesehen haben, dass man hier nicht übernachten darf. Peinlich, aber das hatten wir gestern echt nicht gesehen, vor allem auch, weil schon zwei Womos hier standen. Und da wir keine Busse riskieren wollen, fahren wir eben auch etwas früher ab. Und zum anderen wollen wir das Alnwick Castle besichtigen, ein sehr grosses, noch bewohntes Schloss und die Filmkulisse der Zauberschule Hogwarts bei Harry Potter. Wenn wir gestern schon Filme als Thema hatten, ziehen wir das heute weiter.

Aber schon nach 10km machen wir auf einem kleinen Rastplatz Pause und frühstücken erst mal. Die Vorderräder unseres Knutschi’s sind in England, die Hinterräder noch in Schottland, wir stehen genau auf der Grenze. Unser zweiwöchiges Schottland-Abenteuer geht nun in England weiter. Wir werden Schottland in sehr guter Erinnerung behalten, sehr schöne Gegend, viele Übernachtungsplätze, unkompliziert. Was will man mehr?

an der Grenze Schottland-England

Nun fahren wir wieder auf englischen Strassen, auch hier kommen wir heute schnell vorwärts und parken um 9:45 Uhr auf dem Parkplatz vom Alnwick Castle. Als wir bereit und ausgerüstet sind, marschieren wir Richtung Schloss. Irgendwie laufen alle anderen Besucher um uns herum richtig schnell und pressieren. Was ist denn da los? Also verschärfen auch wir das Tempo, kommen aber nicht ganz mit. Wir erreichen gerade das Gatter der Schloss-Allee, als dieses um 9:58 Uhr geöffnet wird. Fast alle, die uns vorher abgehängt haben, haben wir so austricksen können und wir passieren an Position 5 und 6 den Eingang. Nun sind es noch etwa 300m bis zur Billettkontrolle und da wir diese (teuren) Tickets online gekauft haben, gut vorbereitet sind und schnell marschieren, machen wir auf den letzten 300m noch Positionen gut und kommen auf den Plätzen 1 und 2. Beim Schloss an. Sieg! Halleluja! Als erste passieren wir das Schlosstor und schreiten in die Zauberschule von Hogwarts ein. Hier auf dem Schloss wurden nämlich die Aussenaufnehmen der Schule gemacht, wo Harry das Besenfliegen lernt und danach auch das Quliche-Tournier gewinnt. Es sieht wirklich fast so aus wie im Film, auch wenn dort das eine oder andere Türmchen noch hinzugebastelt und das ganze Schloss etwas höher dargestellt wurde, wie es ist. Die Kulisse hier wurde übrigens für eine ganze Anzahl Filme benützt. Aber kein Wunder, es sieht wirklich toll aus und ist riiiisig!

Platz der Flugschule

Aber auch hier, die Engländer sind sehr gerne auf den Fotos und stehen immer dort hin, wo andere Bilder machen wollen. Da nimmt keiner Rücksicht. Aber wir haben hier Fotos ohne jemand drauf, weil wir ja die ersten sind…

Es gibt hier sogar eine extra Führung für Filmfanatiker, aber wie bisher in England überall, als nicht englischsprechende Personen ist man ausgeschlossen. Überall, alle Beschriftungen nur auf Englisch, noch nie haben wir auch nur eine einzige Info auf deutsch gelesen oder erhalten. Auch hier, keine Audioguide, wo man deutsch wählen könnte. Wäre ja nicht sooo schwierig, oder?

Wir besichtigen nach dem Aussenbereich den Innenbereich, eindrücklich, spannend und sehr interessant, wenn man denn etwas verstehen würde. Fotografieren ist nicht erlaubt, in jedem Raum stehen aber Buttler, die uns die wichtigsten Dinge erklären würden, wenn wir fragen würden, falls wir etwas verstehen würden.

Wenn man sich vorstellt, dass die Familie Percy immer noch hier wohnt? Keine Chance, mal irgendwohin anders zu zügeln und gerade hell und lichtdurflutet ist es auch nicht. Manchmal bin ich doch froh, stamme ich nicht vom Adel ab und muss so ein Gebäude unterhalten.

Etwas später essen wir eine Kleinigkeit im Schlossgarten, laufen durch die Drachenhöhle (richtig grusselig und verwirrend, dieser Spiegelgarten) und schauen dann der ersten Gruppe zu, wie sie wie Harry auf dem Besen die erste Lektion im Fliegen bekommt. Allerdings ist es aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, mit dem Besen mehr wie 50cm vom Boden abzuheben, man könnte ja runterfallen und sich etwas brechen. Vom Schloss wird darum explizit darauf hingewiesen, dass die Haftung abgelehnt wird und die Besen darum fluguntauglich gemacht wurden.

meine Holde

Anita studiert noch rum, ob sie einen Nimbus 2000 kaufen soll, aber da auch dieser fluguntauglich gemacht wurde, ziehen wir schlussendlich ab, ohne etwas zu kaufen.

Wir steigen später in unser Knutschi, fahren durch Newcastle upon Tyne und auf der A19 durch den Tunnel unter der Tyne hindurch. Dieser Tunnel ist Mautpflichtig, und ich habe bis Mitternacht Zeit, die Maut von 2.20£ online zu bezahlen (inzwischen gemacht). Es geht problemlos.

So kommen wir in Middlesbrough auf dem Majuba Road Car Park direkt am Meer an. Der Parkplatz ist gross, direkte Sicht auf den Sandstrand, das Meer und die Windräder draussen am Meer. Die Sonne scheint und es ist warm.

Also gibt es einen Strandspaziergang und wir betätigen uns als Fotografen Fachrichtung Möwen. Ich halte das Objektiv drauf und Anita verscheut die Viecher, so dass ich den Start einfangen kann. Nicht schlecht, das Teamwork, oder?

cooler Start

193km, leicht bewölkt, 11 - 20 Grad

Übernachtung

Middlesbrough - Majuba Road Car Park****
Parkplatz

direkt am Meer, 

Koordinaten: 54.61946,-1.083037
N 54° 37' 10.1"  E -1° 4' 58.9"
letzter Besuch: 9.2023

Sherwood Forest 27.9.2023

der berühmteste Wald der Welt

im Sherwood Forest

Wir stehen total gerädert auf heute Morgen. Der Parkplatz, wo wir geschlafen haben, wird von den Jungen mit ihren getunten Autos für den Testosteronabbau benützt. Heulende Motoren, quietschende Reifen, Hupkonzert und alles, wirklich alles, was dazugehört, inklusive Autorennen. An Schlaf war bis nach Mitternacht nicht zu denken, dazu gesellte sich die Angst, falls mal einer seine Kontrolle über sein aufgemotzte Maschine verliert, der uns ins Knutschi kracht. Das Einzige, was uns übrigbleibt: zum Fenster hinaus dem Treiben zuzuschauen und versuchen, Freude daran zu haben…

So starten wir etwas ruhiger in den heutigen Tag und auf der Fahrt Richtung Süden sprechen wir gar nicht so viel. Die Engländer sind ja rücksichtsvolle Autofahrer, ausgenommen die Lastwagen. Die blochen mit ihren 40-Tönnern-Sattelschlepper mit über 100km/h über die Autobahn (erlaubt ist für ein schwerer Sattelschlepper immerhin 97km/h, bei uns 80). Und wer nun glaubt, das beruhigt den Verkehrsfluss, weil alle ungefähr gleich schnell fahren (PW dürfen 112km/h fahren), der irrt sich gewaltig. Ein Lastwagen überholt wegen 0,05km/h Geschwindigkeitsüberfluss den nächsten und braucht schon mal 2km bis er nur das Ende des vorderen erreicht hat und dann weitere 5km bis er auf gleicher Höhe ist. Und wenn das zwei Lastwagen mit 4.65m Höhe sind (ja, hier ist auch das erlaubt, bei uns sind es maximal 4m) erschrickt man schon ein bisschen. Ich habe den C-Ausweis und in unserer Familie haben wir einen Berufschauffeur, daher habe ich sehr viel Verständnis für LKW-Fahrer, aber hier in England habe ich echt Mühe mit ihnen.

eine alte Eiche im Sherwood Forest

Aber nach zwei Stunden biegen wir dann in den Parkplatz beim Besucherzentrum des Sherwood Forest ab. Der Wald, wo sich Robin Hood versteckt und regelmässig die Kutschen des Sheriffs von Nottingham geplündert hat. (Robin Hood tauchte übrigens schon 1270 in Balladen in dieser Gegend auf.) Wir montieren die Wanderschuhe und entschliessen uns, dem Greenwood trail zu folgen, er soll 1:15 std. dauern. Die Wege sind gut, fast flach und der Wald sieht ziemlich alt aus. Als Sohn eines Waldbesitzers meine ich nur: überalterter Baumbestand, der zu spät verjüngt und der Wald lange nicht gepflegt wurde. Alles klar? Es gibt viele alte, knorrige Eichen, die 100te von Jahren auf ihrem Buckel haben werden und dazwischen viel zu viele Birken, die sich weil schnell wachsend, in jüngerer Zeit durchgesetzt haben. Es ist aber schon schön, da durch zu laufen, auch weil die Farne meterhoch sind. Beim Baum des Robin Hoods, der Major Oak, bleiben wir natürlich auch stehen. Diese Eiche soll zwischen 800 und 1000 Jahre alt sein, ihr Alter sieht man ihr aber auch an, sie muss überall abgestützt werden, damit sie nicht zusammen kracht. Mit den Holzlatten als Abstützung, sieht der Baum aber nicht mehr majestätisch aus, dafür wundert es uns, dass wir in diesem Wald, wo es dauernd Touristen mit Hunden hat, doch tatsächlich noch ein Reh mit ihrem jungen sehen. Auch ein Eichhörnchen erspähen wir. Der Spaziergang hat uns gefallen, aber das Beste ist schon, dass wir unseren Enkeln dann mal erzählen können, dass wir im Sherwood Forest waren…

Belvoir Castle

Nach einer Pause nehmen wir noch das letzte Stück Autofahrt für heute unter die Räder. Ich habe ausnahmsweise gestern einen Campingplatz gebucht, weil ich heute nicht noch einen Übernachtungsplatz suchen wollte und ich gerade einen unter dem Belvoir Castle gefunden habe. Aber als wir dort ankommen, macht sich bei mir Verzweiflung breit, geschuldet von zu wenig Schlaf letzte Nacht. Es ist nicht möglich, unser Womo nur annähernd gerade hinzustellen, so abschüssig ist es. Niemand hier, nummern sind markiert von 13 – 17, wir haben die 34 gebucht. Es nervt. Endlich mal etwas reserviert, aber da wären wir weitergefahren, wenn wir nicht schon bezahlt hätten.

Wir beschliessen, das Schloss zu besichtigen und uns dann entscheiden, was wir weiter machen. Das Schloss ist aber für Besichtigungen ab heute bis Sonntag geschlossen. Macht nichts, wir wollen es ja vor allem von aussen sehen. Also laufen wir rund ums Schloss und den Garten. Es ist ein wirkliches Schloss! Es sieht mal so aus, wunderschön. Es ist übrigens das Schloss aus dem Film der kleine Lord mit dem Lord Fauntleroy und dem Grossvater Earl of Dorincourt. Der Film kommt seit 1982 jedes Jahr zur Weihnachtszeit auf ARD und fast alle kennen den doch, oder?

Belvoir Castle

Uns gefällt das Schloss und der Garten von aussen sehr gut, so lange, bis es plötzlich zu regnen beginnt. Wir sind übrigens die einzigen zwei Gäste, die auf dem ganzen Gelände herumstiefeln. Während dem Regen suchen wir uns Unterschlupf und warten, bis es besser ist.

warten auf bessere Zeiten


Besser ist dann auch unser Gefühl, als wir mit unserem Knutschi auf die Keile gefahren sind und halbwegs gerade stehen. Etwas unheimlich ist unser Platz aber schon, kein Mensch ist hier und es sieht ganz anders aus, wie auf dem Plan, der auf der Webseite des Campingplatzes ist. Sind wir hier überhaupt richtig?

Egal, wir sind eingerichtet und schlafen hier ganz bestimmt viel ruhiger wie gestern.

236km, bewölkt, 12 - 22 Grad

Übernachtung

Belvoir - Belvoir Glamping***
Stellplatz

etwas komisch und verlassen

Koordinaten: 52.89605,-0.785194
N 52° 53' 45.8"  E -0° 47' 6.7"
letzter Besuch: 9.2023

Ausgelaugt 28.9.2023

nach 31 Tagen

Wir geben es zu, wir sind ausgelaugt und kaputt, übersättigt und erschlagen von vielen Eindrücken. Heute haben wir die 31. Nacht im Womo am Stück hinter uns und gefühlte 99 Sehenswürdigkeiten angeschaut. Wir waren nur in Fort William 2x am gleichen Ort, wenn man vom Stopp beim Bruder von Anita absieht. Und jeden Tag haben wir mehr als eine Sehenswürdigkeit angeschaut.

So sind wir heute echt froh, als wir nach etwas über 200km wieder bei Marcel ankommen. Kein Schloss, keine Naturschönheit, keine Küste und keine Filmlocation. Einfach fast nichts. Und es tat so richtig gut. Nach Gefühl hätten wir vor zwei Tagen eine Pause machen müssen, drei Tage nichts machen, das wäre richtig gewesen. Eigentlich hatten wir geplant, dass wir von hier mit der Eisenbahn zwei Tage nach London fahren und die Stadt anschauen. Wir haben es abgesagt, könnten es nicht geniessen. Wir geniessen jetzt hier bei Caroline und Marcel mit Ella eine kurze Gastfreundschaft, bevor wir Samstag/Sonntag heim in die Schweiz fahren.

Auf dem Weg hierher haben Anita und ich diskutiert, wie das wohl diejenigen machen, die mehrere Monate unterwegs sind. Und wie wir diese Reise geplant hätten, wären wir schon im Ruhestand und müssten nicht auf ein bestimmtes Datum zu Hause sein. Wir wären es bestimmt langsamer angegangen. Wären an einem oder anderen Ort länger geblieben und hätten auch mal das Nichtstun geniessen können. Eine Sehenswürdigkeit pro Tag hätte gereicht, kürzere Fahrten, längere Pausen.

Ob wir das dann auch so machen, ist eine andere Frage. Für jetzt haben wir wohl das Optimum herausgeholt, uns hat diese Reise super gefallen, jeden Tag, ob schlechtes oder gutes Wetter, wir sind nun einfach zwei Tage zu lange ohne Pause unterwegs.

Auch unser Knutschi hat gelitten. Wir hatten nie Zeit, es aussen zu waschen, es steht vor Dreck. Das ist ja noch nicht schlimm, aber es hat nun doch einige Kratzer abbekommen von stachligen Sträuchern, die wir gestreift haben. Auch haben wir hinten unter dem Rücklicht eine zersplitterte Plastikecke, wo ich beim Rückwärtsrangieren einen harten Grashügel getroffen habe. Ebenfalls hat es uns die Plastikabdeckung der Dachnaht (oder wie sagt man dem Ding zwischen Seitenwand und Dach?) gelöst. Nichts Schlimmes, hat auch nichts mit der Dichtigkeit zu tun, aber auch dieses dünne Plastikband war nun 9 Jahre der UV-Strahlung, Wind und Wetter ausgesetzt und ist genauso spröde wie wir jetzt. Weiss jemand, wo wir das neu kaufen können? Wieder ein schön weisses und nicht so abgeschossen gelb verfleckt wie jetzt.

dieses Band müssen wir ersetzen

Ebenso brauchen wir eine neue Kühlschrankabdeckung aussen. Der zweite Befestigungszacken aus Plastik ist abgebrochen und bei einem Windstoss fegte es unsere Abdeckung weit fort...

fehlende Kühlschrankabdeckung

Es sind alles kleinere Dinge und in der Summe sind wir jetzt schon ganz froh, wenn wir in vier Tagen zu Hause ankommen und uns und unser Knutschi pflegen können.

Wenn nur die Arbeit und das Geldverdienen nicht wäre. Dann wären wir vielleicht noch länger unterwegs, aber langsamer.

Übernachtung

Uley - Bei Marcel***
Parkplatz

Privat

Koordinaten: 51.68442,-2.304296
N 51° 41' 3.9"  E -2° 18' 15.5"
letzter Besuch: 10.2023

Uley 29.9.2023

Café zwischen den Gräbern

Uley

Wir sind in einem kleinen, englischen Dorf, (ausgesprochen als Juulii) das in keinem Reiseführer irgendwo auftaucht. Sogar auf GoogleMap muss man suchen, bis man es findet und kann froh sein, wenn es überhaupt eingetragen ist. Aber wir sind hier und keine Sehenswürdigkeit, die man unbedingt besuchen muss, Ruhe und Idylle. Aber es ist schön hier, auch das Wetter. Also machen wir uns auf den Weg zu einem Spaziergang. Vorbei am PostOffice, das gleichzeitig als Dorfladen fungiert und auch an der kleinen Kirche. Dann sehen wir einen Wegweiser, der zum Vestry Cafe zeigt. Also links abbiegen und schauen, was das ist. Es macht von aussen einen tollen Eindruck, so dass wir hineinschreiten und bei der Theke gleich feine Dinge bestellen: Heisse Schokolade mit Allem (Schlagrahm und Marshmallows), Anita einen Café Americano und dann folgt die Wahl der Qual. Wir lassen uns von Belinda beraten und wir bestellen eine Quiche, ein Stück Schoko- und ein Apfelkuchen.

Belinda berät uns

Dann nehmen wir Platz im Garten und sehen, dass neben den Tischen noch fünf alte Gräber stehen. Häh? Mitten im Café? Wir erfahren dann, dass es eine alte Kapelle aus dem Jahr 1721 (römisch beschriftet mit MDCCXXI) war und neu nun als Café und im oberen Stock als Kunstgalerie und Gemeinschaftssaal für die Bevölkerung dient. Wir fühlen uns gleich wohl und verspeisen dann unser Essen, was uns fast platzen lässt. Etwas weniger hätte es auch getan.

Vestry Cafe

Unser Entdeckergeist ist schon wieder entdeckt und so wandern wir zum Uley Bury Hillfort. Keine Ahnung, was das sein soll, ist aber bei Google Maps markiert. Wir müssen den Hügel hinauf und dann quer durch den Wald, bis wir plötzlich auf einer grossen Wiese (nachdem wir über einen Stacheldrahtzaun geklettert sind) stehen und total verblüfft sind. Es ist ein Hügel, der irgendwie oben abgeschnitten ist und eine grosse, flache Fläche hergibt. Rundherum Wald und von unten nicht einsehbar.

Hier stand vor 2500 Jahren eine sehr große Siedlung aus der Eisenzeit und umfasst 13 Hektaren. Die Fläche ist auf allen Seiten, außer an der nördlichen Ecke, von steilen Naturhängen umgeben. Die Bergfestung wurde durch die Terrassierung einer doppelten Reihe von Stadtmauern insgesamt mehr als eine Meile lang – in den Hügeln errichtet. Luftaufnahmen haben ausgedehnte Schnittspuren zutage gefördert, die darauf hindeuten, dass es im Inneren der Bergfestung einst zahlreiche Behausungen gab; Diese wurden jedoch noch nicht ausgegraben. Wikipedia

Uley Bury Hillfort

Es ist wirklich eine eindrückliche Gegend und fasziniert uns total. Vor allem auch weil wir auf der gesamten Fläche nur noch ein paar Kühe antreffen. Was man nicht alles findet auf dem Land, wo es eigentlich nichts haben sollte… Aber unser Entdeckergeist ist nun geweckt und wir finden nur wenige 100m daneben den nächsten Eintrag auf Google Maps: Uley Long Barrow. Anscheinend ein teilweise rekonstruierter neolithischer Kammerhügel. Es ist 37 Meter lang und überblickt das Severn Valley. Es ist vor Ort als Hetty Pegler's Tump bekannt, nach Hester Pegler, der das Land im 17. Jahrhundert gehörte. Der Grabhügel, wie er heute zu sehen ist, ist größtenteils das Ergebnis der Ausgrabungen und Rekonstruktionen durch Dr. John Thurnham im Jahr 1854 und der anschließenden Reparaturen in den Jahren 1871, 1891 und 1906. English Heritage.

Dieser Hügel wurde übrigens vor 5500 Jahren erstellt, ist schon gewaltig, was die damaligen Menschen alles bauen konnten.

Abends haben wir übrigens über 9km in den Beinen und sind beeindruckt, was ein Dorf alles hergibt, das es knapp auf die Landkarte geschafft hat. Na ja, das ist etwas übertrieben, ich möchte die Bewohner hier ja nicht kränken. Es ist wirklich ein schönes, typisches englischen Dorf was wir hier vorgefunden haben, auch wenn es ziemlich sicher das letzte Mal war, dass wir hier sind.

Kirche von Uley

Marcel und Caroline werden von hier in  ein Nachbarsdorf ziehen und wir werden dann nächstes Mal jenes Dorf entdecken.

Übernachtung

Uley - Bei Marcel***
Parkplatz

Privat

Koordinaten: 51.68442,-2.304296
N 51° 41' 3.9"  E -2° 18' 15.5"
letzter Besuch: 10.2023

Neuer Heimweg 30.9.2023

über Belgien und Luxemburg

Start am Morgen

Wir fahren bei Sonnenaufgang um 7 Uhr los und geniessen die Nebelschwaden, Vollmond und die Gegend. Wir fahren jetzt in Richtung Eurotunnel. Wir kommen gut vorwärts, kein Stau und auch um London herum läuft es ziemlich gut. So kommen wir nach etwas mehr wie drei Stunden bei der Verladestation nach Frankreich an. Wir fahren beim Self-Checkin mit unserem Womo hin und werden schon mit Namen begrüsst. Anscheinend lesen sie automatisch die Autonummer aus, suchen ein Reservation und schon wird alles auf dem Bildschirm angezeigt. Und da wir nun zu früh sind, gibt das System auch zwei Möglichkeiten früher an, um zu verladen. Ich muss nur drauf klicken und schon haben wir umgebucht. Sehr einfach und Benutzerfreundlich.

So fahren wir schon um halb Elf auf den Zug, schön Breit und problemlos und keine Stunde später sind wir schon in Frankreich unterwegs. Ich habe übrigens den alten Beitrag mit dem Wohnmobil durch den Eurotunnel aktualisiert.

In Frankreich angekommen, fahren wir nun nicht wie normal französische Autobahnen Richtung Basel, sondern wählen die Strecke durch Belgien und Luxemburg. Die Strecke durch Frankreich kennen wir und fahren diese auch gerne, weil es weniger Verkehr hat, aber heute ist Samstag und es sind auch so wenige Camion unterwegs. Also wollen wir diese Version probieren. Und es ist toll zu fahren, ebenso wenig Verkehr, kein einziges Mal müssen wir stoppen, kommen ungehindert vorwärts. Sogar die Strassen sind viel besser wie erwartet und so ist diese Strecke eine echte Alternative. (70.- Mautgebühren gespart und beim Tanken in Luxemburg nochmals 19.-, also insgesamt 89.- günstiger für insgesamt 40km Umweg). Strecke: Calais – Namur – Luxemburg – Saarbrücken – nach Hause.

Nun stehen wir auf einem Stellplatz im französischen Örtchen Rodemack und dieser Stellplatz ist erst noch kostenlos inkl. Ver- und Entsorgung. Man könnte meinen, wir haben heute unseren Geiz-ist-Geil-Tag…

Nun haben wir gegessen, sind satt und gehen früh ins Bett. Morgen sind es dann nochmals etwas über 500km.

Übernachtung

Rodemack - Stellplatz****
Stellplatz

kostenlos und gross

Koordinaten: 49.46644,6.2320127
N 49° 27' 59.2"  E 6° 13' 55.2"
letzter Besuch: 9.2023

Zu Hause 1.10.2023

7150km später

Wir sind gut zu Hause angekommen. Ob es ein Fehler war, über Deutschland statt Frankreich zu fahren, sind wir nicht ganz sicher. Es hat schon extrem viel Verkehr und wir standen mehr als einmal im Stau. Frankreich auf der Autobahn trotz Maut wäre vielleicht wirklich die bessere Option gewesen. Und heute Sonntag war das ja zu 95% Freizeitverkehr, so wie wir. Wenn also jemand sagt, in Deutschland geht die Wirtschaft bachab und die Leute haben weniger Geld im Sack, sparen sie es ganz sicher nicht beim Diesel. Da wird herumgefahren, wie wenn es gratis wäre.

Wir sind also nach 540 Kilometer wieder zu Hause, in den nächsten Tagen kommt dann noch ein Bericht über Fazit England und Schottland, wahrscheinlich eine Reisekostenabrechnung und etwas später noch eine tolle Bildergalerie mit unveröffentlichten Fotos. Wir haben so viele davon…

Fazit ganz kurz: es sind zwei tolle Länder, auch mit dem Wohnmobil. England kann man aber während der Fahrt nicht so wirklich geniessen, man sieht nix und fährt nur zwischen Hecken oder Steinmauern. Ebenso muss man sich zu 100% auf die Strasse konzentrieren, nicht so ein luftibusfahren wie in Skandinavien und Island, wo man während der Fahrt links, rechts, linkshoch, rechtsunten immer noch was entdecken kann. Das liegt auf der Insel nicht drin, weder in Schottland noch in England. Man muss also Stopps einplanen, um die Gegend oder Sehenswürdigkeiten richtig geniessen zu können. Aber davon gibt es so viele, da muss man sich auf das konzentrieren, was einem gefällt. Ansonsten ist man ewig unterwegs.

Auch in England haben wir erstaunlich viele bewilligte Übernachtungsplätze gefunden, die nicht Campingplätze waren. Und in Schottland sind wir sehr häufig frei gestanden, kein Problem. Aber, diese Insel ist sehr, sehr gross! Viel grösser, wie dir gedacht haben und da gab es auch sehr viele Kilometer. Wir spulten über 5000km mur dort ab und hätten noch mehr machen können.

Ich glaube, es wäre die bessere Lösung, England separat und auch Schottland als einzelnes Land zu bereisen und nicht meinen, man könne beides so locker unter einen Hut bringen.

Also, wir müssen nun das Womo ausladen und berichten noch diese Woche.

Fazit England – Schottland 3.10.2023

Unsere Eindrücke

Also ganz zuerst: wir hatten eine tolle Reise und sind glücklich, dass wir diese unternommen haben. Trotzdem würden wir das nächste Mal Dinge anders machen.

Kilometer

Grossbritannien mit England, Wals und Schottland ist gross, sehr gross. Auf direktem Weg vom Süden nach Norden sind es 1200 Autokilometer. Und wenn man keine Autobahn fährt, sind es 20 Stunden reine Fahrzeit auf direktem Weg. Wir haben in 5 Wochen 5000km abgespult. Wir würden nächstes Mal Schottland und England/Wals in zwei Reisen aufteilen.

Strassen/Verkehr

Linksverkehr ist kein Problem. Alle haben davor Angst, dabei ist dies absolut nicht angebracht. Steuerrad einfach dem Strassenrand entlangfahren und nach zwei Wochen merkt man es nicht mal mehr. Das einzige dumme Gefühl ist auf der Autobahn, wenn rechts überholt wird, da erschrickt man manchmal, weil man nicht gefasst ist.

Aber in England sind die Strassen schmal, man muss sehr konzentriert fahren. Für mich war das Fahren anstrengend, auch wenn die Engländer sehr zuvorkommend sind. In Schottland sind die Strassen breiter und weniger ein Problem. Mit einem neuen Womo würde ich diese Insel nicht zuerst besuchen, denn man streift schon hin und wieder stachlige Büsche und wir haben schon einige neue feine Kratzer.

Der grösste Nachteil für uns: wir schauen während der Fahrt sehr gerne die Landschaft an und geniessen so das Fahren. Ist aber in England viel weniger möglich, da man vielfach zwischen Hecken, Mauern und Wäldern fährt und gar nix sieht von der Gegend. In Schottland wiederum kein Problem.

Sehenswürdigkeiten

Davon gibt es Unmengen, so viel wie in keinem anderen Land. Schlösser, Kirchen, Burgen, Landschaften, Gärten, etc. etc. etc. in jedem Dorf und alle sind irgendwie markiert und als besondere Orte beschriftet. Zum Teil gratis, zum Teil ziemlich teuer mit dem Eintritt. Aber immer sehr, sehr gepflegt. Es gibt in England National Trust und English Heritage. Beide kümmern sich um diese Sehenswürdigkeiten, es ist ein ziemlicher Konkurrenzkampf. National Trust hat viele Gärten und Schlösser (die meisten bewohnt und eingerichtet) und English Heritage mehr Burgen und sehr alte Dinge (alles, wo man nicht mehr drin wohnt und ohne Möbel). Je nachdem, was man lieber sieht, lohnt sich eine Mitgliedschaft sehr schnell. Man kann die Sehenswürdigkeiten des jeweiligen Anbieters als Mitglied immer kostenlos besuchen, auch kostenlos parken (aber fast nie auch über Nacht bleiben). Stonehenge ist die einzige Sehenswürdigkeit, wo beide Mitglieder kostenlos besuchen können. (Stonehenge kostet alleine 23£ Eintritt pro Person.)

Beide Mitgliedschaften sind nur in England gültig, Schottland hat wieder eigene Organisationen. Wir waren Mitglied bei Historic Scotland (das Pendent zu English Heritage), das hat sich für uns nicht gelohnt. Viele Sehenswürdigkeiten sind in der Renovation und geschlossen und wieder viele sind kostenlos. Das muss man sich eine Mitgliedschaft als Tourist also gut überlegen. In Engalnd gibt es Mitgliedschaften für Touristen, die zwei Wochen gültig sind, in Schottland muss man eine Jahresmitgliedschaft lösen.

Gegenden

Insel Sky in Schottland ist bekannt, sehr schön und hat aber auch sehr viele Leute.

Herris und Lewis waren für uns die Überraschung und super schön mit viel weniger Leuten. Es reichen dort aber drei Tage.

Cornwall hat super Küsten, super viele Sehenswürdigkeiten aber enge mit Hecken umsäunte Strassen.

Aber es sind echt alle Regionen sehr schön und es gibt überall etwas zu entdecken.

Apps

Man braucht einige Apps, um überall durchzukommen. Zum einen drei Park-Apps, um die Parkplätze zu bezahlen. Da am besten zu Hause einrichten und die Kreditkarte hinterlegen, dann kann man überall parken, eines der drei ist immer im Einsatz. PayByPhone, JustPark und RingGo heissen die drei ParkApps. Dann die Webseite searchforsites.co.uk, dort sind alle Übernachtungsmöglichkeiten, Entsorgung und viele andere Wohnmobilwichtigen Informationen. Gute Dienste leistet auch ein Übersetzungsapp wenn man kein Englisch spricht. Da ist nie etwas in einer anderen Sprache angeschrieben, es wird erwartet, dass die ganze Welt englisch spricht.

Kosten

England ist relativ teuer, aber nicht überall. Fleisch ist ziemlich günstig, ebenso gibt es viele Outdoor-Geschäfte und dort sind die Preise günstiger wie bei uns.

Wir hätten alles mit Kreditkarte bezahlen können und hätten nie Bargeld gebraucht.

Essen

Das Brot ist meist nur Weissbrot oder dann schwammig oder Toast. Burger, Fish and Chips gibt es überall und sehr gut, aber dann ist vielfach die Speisekarte schon fertig. Es gibt dafür viele Biere und Whiskys, guten Caffee und auch überall heisse Schokolade (mit Marschmelos und Schlagrahm). Viel Süsses, das sehr süss ist und natürlich das englische Frühstück, mit Eier, Speck, Würstchen etc.

Sonstiges

Fahrräder muss man nicht mitnehmen. Gummistiefel waren die meistgebrauchten Gegenstände in Schottland, in England waren es die Wanderschuhe. Beide Länder sind extrem hundefreundlich und gefühlt hat jeder zweite Engländer zwei Hunde.

Weisse Aussenfugen 10.10.2023

Einfacher, wie man glaubt

Wer kennt das nicht? Die unschönen, vergilbten und spröden Fugen an einem Wohnmobil, wo man immer Angst haben muss, dass sie nicht dicht sind? Da sind für einmal die Kastenwagenfahrer im Vorteil, denn diese kennen das wirklich nicht. Aber für die Besitzer von Teilintegrierten, Integrierten und Alkoven ist es einfach lästig. Da hat man an der Rückwand links und rechts ehemalige weisse Fugen, die jetzt gelb und gepunktet sind. Und wegen der Dichtigkeit getraut man sich nicht, dort viel zu machen.

1 und 3 Dichtigkeitsfugen, 2 scheusslich und einfach zu ersetzen

Aber ich bin Jahrelang falsch gelegen. Die Fugen 1 und 3 sehen schlimm aus, aber die kann man nur vorsichtig reinigen, denn eben, diese muss dicht sein und dicht bleiben. Fuge 2 sieht aber ganz richtig Scheisse aus und ist erst noch die breiteste. Und diese hat gar rein nichts mit der Dichtigkeit zu tun. Aber sauber bringt man sie deswegen auch nicht. Aber man kann sie ganz einfach selber auswechseln, wenn man es denn weiss. Ich habe da jahrelang nichts gemacht, weil ich dachte, ich schade dem Wohnmobil. Aber diese Fuge 2 ist nur ein Leistenfüller (oder Kedarband), wie es richtig heisst. Ein schmales Gummiband, das man problemlos ersetzen kann.

Je nach Rückwand und Bauart muss man die Rücklichter abmontieren, denn diese sind einfach auf der Rückwand aufgeschraubt. Also Rücklichter weg und dann kann man mit einer Spitzzange dieses spröde Gummiband herausfummeln und auf der ganzen Rückwand und Dach herausziehen. Dann sieht man auch, dass dieser Leistenfüller nur die Schrauben der Leiste verdeckt und nichts mit der Dichtigkeit zu tun hat. 

so sieht es unter dem Leistenfüller aus

Nun hat man zwei Möglichkeiten, die Schrauben darunter sind total verrostet (bei den allerbilligsten Womos, wo man nochmals ein par Rappen sparen wollte) oder die Schrauben sind noch gut, so wie bei mir. Das muss jetzt auch mal gesagt sein, die Firma Capron, die mein Womo vor 9 Jahren gebaut hat, hat nicht am falschen Ort gespart, vielen Dank!

Wenn das Plastikband weg ist, wäre es nicht schlecht, die Leiste unten etwas zu reinigen, geht schnell und bei mir wurde es wieder richtig weiss. Nun kann man den neuen Leistenfüller einbauen. Diesen bekommt man im Campingzubehör als Meterware und kostet so ca 2 CHF pro Meter. Obwohl die alte Leiste bei mir nur 10mm breit war und ich lange unsicher war, ob ich 10mm oder das Standardmass 12mm bestellen soll, bestellt unbedingt das 12mm. Es geht problemlos hinein und das alte Band war ursprünglich auch mal 12mm breit.

Leistenfüller einziehen

Um jetzt nicht das 12mm breite Leistenband in die 9mm breite Lücke mühsam quetschen zu müssen, gibt es den alten Trick, eine Spitze einer Spritzkartusche zu nehmen, diese genau auf das Spaltmass, also 9mm, abzuschneiden und das Leistenband durch die Spitze zu ziehen. So kann man das Leistenband ganz einfach einziehen. Geht schnell, problemlos und ganz sauber. Über das genaue Vorgehen gibt es dutzende von Videos im Internet.

Hinter den Rücklichtern sollte man das Band noch ca. 5 cm länger über den Boden vorstehen lassen, denn so tropft das Wasser direkt ab und fliesst nicht dem Unterboden entlang.

Band einziehen, Lichter montieren, fertig und die Fuge strahlt in einem sauberen Weiss. Das ganze Womo sieht auf einen Schlag viel gepflegter aus.

Wenn ich gewusst hätte, was für ein Effekt das hat und wie wenig Arbeit und Kosten es verursacht, hätte ich das schon viel früher gemacht.

Wischmopp statt Bürste 15.10.2023

Und die Keramikveredelung sieht man noch immer

mit Mopp viel einfacher

Unser Knutschi glänzt strahlend sauber. Anita und ich haben den ganzen Samstag an unserem Wohnmobil herumgeputzt. Es war dringend nötig, hat es doch schon gelitten auf den engen Strassen in England. Und wir waren fünf Wochen unterwegs, ohne es ein einziges Mal zu waschen. Es ist so richtig dreckig.

Zuerst fahren wir in eine Waschanlage, um mal alles grob abzuspritzen. Bei der ersten Waschanlage konnten wir wohl problemlos Platz finden, aber es gab nur eine Wasserdüse und keine Bürste. Und ohne Bürste wird es sowieso nicht sauber. Also fahren wir noch zu einer Anlage, wo es auch eine Bürste hat. Also wird es mal Aussen mit viel Wasser abgebürstet. Danach fahren wir nach Hause, und machen weiter.

Und nun wird mit warmem Wasser und Bürste das Womo nochmals in Ruhe nachgereinigt. Anita schaut mir zu und sagt dann plötzlich: «Willst du das nicht mit einem Bodenmopp machen? Geht doch sicher viel besser!» Und als Beweis holt sie ihn gleich inklusive dazugehörigem Lappen und gefüllten Wasserkessel.

Und so probiere ich es aus und bin begeistert. Es geht viel einfacher, weniger Kraft und wird erst noch sauberer. Einfach perfekt. Auch auf dem Dach kann ich mit dem ausziehbaren Stiel mit zwei verschiedenen Leiterstandorten das ganze Dach erreichen. Und besonders elegant: ich komme auch unter die Solarpanels. Es geht wirklich perfekt mit diesem Mopp, er fasst mehr Wasser, man kann verschiedene Lappen benutzen und die Kraft wird auf der Fläche gut verteilt. Er gehört ab sofort zu meinen Standardwaschutensilien. Allerdings gibt es den Nachteil, dass bei den Rundungen oder bei bevorstehenden Teilen es nicht so gut geht. Also an den Kanten und Rundungen vorher mit Schwamm vorreinigen und danach wird alles perfekt.

Nanoversiegelung

Keramikveredelung: nach 6 Monaten ist der Unterschied noch zu sehen

Heute vor genau einem halben Jahr habe ich zu Testzwecken unsere hintere Garagentüre am Wohnmobil Keramik veredeln lassen. Was ich nicht geglaubt habe: man sieht den Unterschied auch noch nach unserer Englandreise ganz deutlich. Wir erlebten Regen, Sturm und viele Sträucher, die wir dank den engen Strassen gestreift haben. Und die Türe sieht wirklich noch fast wie neu aus und das Wasser perlt noch immer. Der Dreck geht viel schneller und einfacher weg, wie beim Rest des Womos. Wirklich erstaunlich, nach 6 Monaten. Momentan bin ich schon soweit, dass ich auch unsere Haube und das Dach ziemlich sicher veredeln lassen werde. Aber zuerst muss mal alles richtig sauber werden.

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Neue Sitzbezüge 10.12.2023

die alten sind durchgescheuert

so sieht es jetzt aus

Nach 160‘000 km Fahrt und mindestens dazu gleichviel Zeit nochmals auf unseren Fahrersitzen ist der ursprüngliche Stoffüberzeug an der Sitzfläche durchgescheuert. Ersatz ist angesagt, oder besser, die Ersetzung der durchgescheuerten Sitzfläche. Für Anita als Hobbynäherin sollte dies ja kein Problem sein. Aber was für ein strapazierfähiger und passender Stoff müssen wir nehmen?

Zuerst schälen wir die Sitze aber von diesen Sitzbezügen und ganz überraschend: als wir die endlich weg haben, kommen unter den Sitzen die originalen des Fiat Ducatos hervor. Sehen aus wie neu, in den Farben rot und schwarz. Wow, ohne einen Franken zu investieren, wie neu!

original Ducato-Sitze, man beachte die Kopfstützen

Wir fahren einen Monat mit diesen Farben herum, aber irgendwie ist diese Qualität des Stoffes schon nicht ganz so bequem wie die alten. Und auch die Farben haben wir schnell mal gesehen. Aber etwas Positives hat es. Die Kopfstützen sind nur mit Schaum verkleidet, diese Verkleidung ist schnell runter und dadurch sind sie wesentlich niedriger und kommen bei uns bei gedrehten Sitzen nicht immer mit den Sonnenblenden ins Gehege. Also tipp topp.

Nun haben wir aber doch noch Sitzüberzüge von Hindermann bestellt und geliefert bekommen. Sie sehen nicht schlecht aus. Allerdings haben sie nicht zu 100% genau Passform, es scheint, als ob sie ein wenig zu gross sind. Auch fühlen sie sich ziemlich dünnn an. Es kann aber auch sein, dass dies zu Beginn so ist, weil wir bisher noch keinen Kilometer mit diesen Bezügen gefahren sind.

vorher

100% glücklich wäre etwas anderes, ich schätze, wir sind zu 90% zufrieden. Sie kosten ja auch nicht alle Welt (ca. 250.- für beide). Aber ich glaube, wenn man etwas wirklich gut Passendes will, muss man diese Anfertigen lassen. Gibt es Firmen, die das machen und darauf spezialisiert sind? Kann mir jemand eine nennen?

Etwas positives hat das Ganze aber schon, unsere Kopfstützen sind nun oben etwas niedriger und darum können wir die Rücksitze nun besser drehen.


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