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Reisebericht

Parkplätze in der Stadt 21.5.2014

Da ich geschäftlich in Bern eine Sitzung hatte, wollten wir in der Stadt übernachten. Nicht so einfach mit einem 8m-Wohnmobil...

Nach fast einer Stunde suchen, einer Stadtrundfahrt in Aussenbezirken und Altstadt hat es uns dann auf einen Expo-Parkplatz verschlagen. Obwohl wir sofort durch einen freundlichen Securitas darauf aufmerksam gemacht wurden, dass man hier nicht cmapen darf. Wir wollten ja auch nicht campen, nur schlafen! Auch wenn sich Parplatzgebühren eher wie ein Campingplatz als ein Stellplatz, geschweige denn ein Parkplatz, anfühlten.

Campen würde heissen, Markise ausfahren, Stühle und Tische rausnehmen und eventuell auch den Grill. Haben wir aber alles nicht gemacht, an den Fenstern aber alle Verdunkelungen runter gelassen, so dass von aussen niemand sieht, dass dieses geparkte Wohnmobil innen belebt ist. Wir haben dann die Nacht trotz ziemlich Rumoren von aussen (ich auch von Innen nach Aussen) gut überstanden. Nach Schweizer Gesetzt darf man die Nacht in einem Wohnmobil auf einem Parkplatz verbringen, wenn man nicht campt.

Aber es war nicht wirklich einfach, einen guten Parkplatz zu finden, nicht mal wegen der Länge, sondern eher wegen der Breite. 

Übrigens, ich, Rolf, hatte nachts richtigen Dünnpfiff, auch oben hinaus. Das einzige Mal dass ich in einem Restaurant gegessen habe, und dann das. Die Toilette im Knutschi hat aber alles ohne Probleme geschluckt, auch wenn es von der "Kotze" leicht streng gerochen hat. Bis jetzt haben wir jeweils blaue Chemitabletten eingeworfen und hatten keine Probleme mit dem Gestank. Gestern brauchten wir das erste mal die grünen Öko-Tabletten, vielleicht kommt das auch darum? Wir werden das mal beobachten.

Übernachtung

Bern - Parkplatz Wankdorf**
Parkplatz

ziemlich teuer (32 CHF für 24 Std)

Koordinaten: 46.96261,7.466906
N 46° 57' 45.4"  E 7° 28' 0.9"
letzter Besuch: 10.2016

Schloss Chillon 22.5.2014

Nach einer Stunde fahrt sind wir schon am Schloss Chillon, das eigentliche Ziel unserer Reise. Weder Anita noch ich haben das Schloss schon besichtigt und nur auf Fotos von Nahem gesehen.

Schloss Chillon

Das Schloss ist wirklich sehenswert und der Besuch hat sich gelohnt. Das gesamte Schloss kann auch von Innen besichtigt werden, Wappensaal, Bergfried, Verlies und auch das BurgWC hat uns neben vielem beeindruckt. 

Nach der Besichtigung fahren wir die zwei Kilometer zum Campingplatz Villeneuve und bekommen da einen Stellplatz. Schade ist nur, dass der Campingplatz direkt am See liegt, aber der See nicht gesehen werden kann. Eine grosse Hecke verläuft um den gesamten Campingplatz. Aber macht ja nichts, wir geniessen die Ruhe, gehen einkaufen und am See etwas spazieren. Danach wird noch der morgige Tag geplant.

Übernachtung

Villeneuve - Les Horizons Bleus***
Camping

Campingplatz beim See aber ohne Zugang und Sicht aufs Wasser

Koordinaten: 46.39512,6.921199
N 46° 23' 42.5"  E 6° 55' 16.3"
letzter Besuch: 6.2014

Vorfreude auf´s Emmental 23.5.2014

Wir verlassen spätnachmittags die Genferseeregion und laden Marco in Balm bei Solothurn aus, da er am Wochenende Motogrossrennen bestreitet. Und wir fahren weiter Richtung Emmental.

Schloss Grandson

Den Vormittag genossen wir noch in Villeneuf. Obwohl es die ganze Nacht bis um 6 Uhr morgens geschüttet hat, beginnt der Morgen wolkenlos und so bleibt es bis am Abend. Zum Baden im Genfersee war es Marco dann aber zu kalt und die Pedalovermietung hatte noch nicht geöffnet, wir sind da noch Ausser-Saison!

Um 16 Uhr verlassen wir dann den Campingplatz, kaufen noch ein und fahren dann dem Genfersee entlang nach Lausanne und dann hoch Richtung Yverdon. In Grandson stoppen wir kurz entschlossen, um das Schloss Grandson zu besichtigen. Da wurde ich vor fast 30 Jahren vom Rekruten zum richtigen Soldat vereidigt. Das Schloss beäugen wir aber nur kurz von aussen, da wir schon ziemlich spät dran sind. 

Danach fahren wir nach Solothurn, kurz vorher grillen wir noch auf einem Firmenparkplatz, damit Marco auch noch etwas zu essen bekommt. Um 20 Uhr laden wir Marco an der Rennpiste aus und fahren weiter nach Huttwil. Dort gibt es beim Flayer-Werk neue Stellplätze, wo wir übernachten wollen. Auf der Fahrt dorthin kommen in mir Heimatgefühle auf, da ich Bürger von Röthenbach im Emmental bin und dort wollen wir morgen hin. Die imposanten berner Bauernhäuser gefallen uns extrem gut und ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt. Obwohl wir seit Generationen nicht mehr im Kanton Bern wohnen, fühle ich mich dennoch als Ur-Berner. Schon komisch, so etwas. Ich freue mich einfach auf morgen!

Übernachtung

Huttwil - Flayer-Werk***
Stellplatz

Gratis Stellplatz inkl. Strom und Entsorgung beim Flayer-Werk

Koordinaten: 47.11542,7.868933
N 47° 6' 55.5"  E 7° 52' 8.2"
letzter Besuch: 10.2015

Bei meinen Vorfahren 24.5.2014

Das Emmental ist einfach grandios! Ich war schon so lange nicht mehr hier, viel zu lange. Und so richtig bewusst in Röthenbach war ich glaub noch nie.

in meiner Heimatgemeinde

Gemütlich fahren wir quer durch das Emmental und bewundern die imposanten Bauernhöfen mit ihren übergrossen Dächern. Einfach fantastisch. Der erste Halt ist in Röthenbach, meinem Bürgerort. Ein Foto bei der Ortstafel ist obligatorisch, danach schlendern wir durch den stattfindenden Trödelmarkt und kaufen eine Kleinigkeit in der Molkerei. In der Bäckerei sind wir auch und da haben wir länger mit der Besitzerin gesprächelt. Auf dem Friedhof fanden wir noch eine Irma Järmann, also doch noch etwas, dass uns hier verwurzelt. Das Dorf ist nicht gross aber mitten im Zentrum könnte man noch so ein richtig altes Emmentalerhaus kaufen. Das wäre doch was!

Weiter geht es nach Trub, ein kleiner bekannter Ort, wo meine Grosseltern Jahrzentelang in die Ferien gingen. Und wir Enkel kannten diesen Ort natürlich auch. Ich war aber über 30 Jahre nicht mehr hier. Leider hat der "Löwen" zu, das war jeweils unsere Homebase.

Weiter gehts nach Trubschachen, zur Kamblyfabrik. Den Kamblybruch-Laden ist inzwischen gross ausgebaut und Abfallguetzli günstig zu kaufen gibt es auch nicht mehr. Die Guetzli natürlich schon noch, auch günstiger wie in den Läden, aber eben, nicht mehr so billig wie der Kamblybruch (Chrömli, die zerbrochen und nicht mehr normal zu verkaufen waren).

Auf dem Stellplatz beim Feuerwehrdepot Willisau sind wir dann gelandet und geniessen die Ruhe hier, solange in der Gegend noch kein Feuer ausbricht.

Übernachtung

Willisau - Feuerwehrdepot****
Stellplatz

Guter Stellplatz fast im Zentrum von Willisau. Zwei Stellplätze brauchen längeres Stromkabel wie 25m, neben Asylzentrum, aber keine Beinträchtigungen. Keine Entsorgung, aber gratis Strom und Wasser

Koordinaten: 47.11934,7.997903
N 47° 7' 9.6"  E 7° 59' 52.5"
letzter Besuch: 10.2015

Zu Hause 25.5.2014

Wieder einmal sind wir gut nach Hause gekommen. Unterwegs haben wir im Hinblick auf unsere Norwegenreise mit Start nächstes Wochenende nochmals unser Gas gefüllt.

Wir tankten 32.2l für 33.80 sFr. Somit haben wir bis jetzt insgesamt 65.2l verbraucht. Immerhin übernachteten wir schon 22 Nächte im Wohnmobil, haben gekocht, gegrillt und der Kühlschrank lief fast immer. Na gut, wir standen auch am Landstrom, dafür haben wir jeweils ziemlich ausgiebig geheizt. Gerade sparsam sind wir mit dem Gas bis jetzt nie umgegangen, und das Wetter war insgesamt auch nicht gerade heiss. Pro Tag verbrauchten wir also grob 3 Liter, das heisst, mit beiden gefüllten Flaschen a je 20l halten wir bei opulentem Verbrauch zwei Wochen durch. Und wenn wir sparen und kein kaltes Wetter herscht, sollten wir drei bis vier Wochen auskommen. Wir müssen also auf unserem fünfwöchigen Trip irgendwo Gas auffüllen. Mit der im Womo integrierten LPG-Anlage ist dies aber kein Problem. Hätten wir nur normale Gasflaschen, müssten wir eine dritte mitnehmen oder im Ausland eine Station finden, die die Gasfalschen tauscht. Dies ist aber nicht immer einfach, da jedes Land wieder andere Gasanschlüsse auf den Flaschen hat.

Packen und Schock 30.5.2014

So, in wenigen Stunden gehts los. Unsere Fähre legt morgen Samstag, 22:45 Uhr ab Rostok ab und wir müssen dann da sein.

Heute hiess es aber noch packen und alles einräumen. Am Nachmittag fuhren wir dann noch in die Kehrichtverbrennung, dort hat es eine Waage, wo die Lastwagen gewogen werden. Ich wäre zufrieden gewesen, wenn die Waage 3400kg angezeigt hätte. Aber oh Schock, ganze 3550kg und 100l Diese fehlen noch!

Alles vollgetankt, Frischwasser voll, Gasvoll, Lebensmittel, Getränke, 2 Fahrräder und wir zwei Personen ergibt in etwa ein Gewicht von 3650kg. 150kg zuviel. Zur Sicherheit fahren wir nur mit halbvollem Wassertank, ergibt also noch ein Gewicht von 3590kg. In der Schweiz beträgt die Gewichtstoleranz 3% ergibt als Gesamtgewicht 3582kg. Das wäre geschafft. Und Deutschland? Da gilt glaub ich 5%, also auch drin. Jetzt fahre ich morgen beruhigter.

Und sobald der Tank ja wieder leerer wird, ist unser Knutschi auch wieder leichter.

Wir starten! 31.5.2014

Und zwar um 5:23Uhr in Sevelen und fahren über Ulm - Nürnberg - Berlin nach Rostock, wo wir um 18:30 Uhr ankommen und nun dort auf den Verlad in die Fähre warten. Update!

unterwegs

Durch Ostdeutschland

Die gesamte Fahrt verläuft problemlos, wenig Verkehr, keine Pannen, super schöne Gegend. Wir sind beide erstaunt, auf den 900km durch Deutschland sehen wir weniger Häsuer, wie auf den 40km auf Schweizer Strassen. Wir fahren durch grosse Wälder, schöne Feldlandschaften und kaum Städte, na ja, von der Autobahn aus jedenfalls nicht zu sehen... Auch der Verkehr ist sehr klein, der Tempomat arbeitet gut heute. Ich dachte, dass heute die mühsamste Etappe der gesamten Reise anstehen würde, aber sie war entspannter und viel schöner wie ich je träumte.

Auf den heutigen 1002km brauchen wir durchschnittlich 11.15l Diesel pro 100km und sind meistens zwischen 104 und 107 km/h (nach GPS) unterwegs. 

Unterwegs sind wir noch gross Einkaufen und füllen in Rostock den Tank nochmals, schliesslich soll in Skandinavien der Diesel viel teurer sein.

Fähre nach Schweden

Um halb zehn können wir auf die Fähre fahren. So ein grosses Schiff macht schon Eindruck! 500 Fahrzeuge haben Platz. Bei unserer Überfahrt waren sehr viele Sattelschlepper  auf dem Schiff, wenige Wohnmobile und der Rest waren PKW´s. In der Fähre fuhren wir bis auf Deck sieben, wie in einem Parkhaus, einfach mehr Stahl runderherum. Bevor wir dann die reservierte Kabine in Beschlag nehmen, machen wir noch einen Schiffsrundgang. Zum Womo dürfen wir aber nicht mehr.

Wir fahren übrigens mit der Stena Line. Da wir aber erst 2 Tage vor der Abfahrt buchten, war hier noch eine 2-Personen-Kabine frei, bei der TT-Line nicht mehr. Bei unserem Fahrzeug wäre die TT-Line günstiger gewesen. Die Kabine und die Nachtüberfahrt haben sich aber gelohnt, wir würden es wieder so machen.

Die Kabine war einfach, zweckmässig und ziemlich sauber, sogar eine Dusche hatten wir. Die Fähre fuhr los, ohne dass wir etwas merkten, so ruhig ging das. Aber kurz nach der Abfahrt sanken wir (nicht die Fähre) um Mitternacht sehr zufrieden in den Schlaf.

Reisedaten

Etappe 1 - Sevelen - Rostock
1002 km
Fahrzeit: 10:43 Uhr
Sonnenaufgang: 5:32 Uhr
Sonnenuntergang: 21:30 Uhr
Wetter: 8 - 23 Grad, sonnig und leicht bewölkt
Mücken: keine

In Schweden 1.6.2014

Die Nacht auf der Fähre war sehr erholsam und jetzt in Schweden - wir kommen zum Staunen nicht mehr heraus.

Sonnenuntergang

Ankunft in Schweden

Um 5 Uhr werden wir mit einer Lautsprecherdurchsage geweckt. Ich habe geschlafen wir ein Herrgott und bin jung und frisch wie ein Rehlein. Sofort unter die Dusche und rauf aufs Deck, um ein paar Fotos zu machen. Danach wieder in die Kabine und runter zu unserem Knutschi. Alles paletti. Wir müssen dann 45 Minuten warten, bis wir an die Reihe kommen, das Schiff zu verlassen. Alles geht reibungslos.

Ein paar Kilometer nach Trelleborg halten wir kurz an und verladen unsere Räder wieder auf den Fahrradträger am Heck. Wir haben die Fahrräder in unserem Wohnmobil verstaut, da wir sonst länger wie 8m gewesen wären und das ist verdammt viel teurer.

Keine Hirsche

Wir können es kaum fassen, wir sind das erste Mal in Schweden und die Landschaft fasziniert uns beide. Die typisch roten Häuschen sehen wir massenhaft, wir fahren  auf der Autobahn mit sehr wenig Verkehr und kommen schnell voran. Vorbei an Seen und Wälder, etwas anders sehen wir praktisch nicht. Überall am Strassenrand gibt es Tafeln, dass man sich von einem Hirsch in acht nehmen soll. Aber wir sehen den einfach nicht. Wahrscheinlich gibt es in Schweden gar keine Hirsche...

Irgendwo fahren wir mal kurz ab der Autobahn ins nächste Dorf um ein paar Kronen zu wechseln, es ist einfacher beruhigender, etwas Bargeld in der Hosentasche zu haben wie nur die Kreditkarte.

Um zehn Uhr machen wir an der Autobahnausfahrt Skillingaryd an einem schönen Biotop eine Pause und vertreten uns bei einem Spaziergang die Beine. Mir ist nicht so wohl dabei, denn ich bin nicht sicher, ob man mit dem Womo überhaupt in diese Erholungsoase fahren darf. Auch beschliessen wir, für heute keine Autobahn mehr zu benutzen und fahren auf wundeschönen Überlandstrassen Richtung Eksjö, wo ich einen Stellplatz ins Auge gefasst habe. Unterwegs halten wir noch an zwei Seen, machen Fotos und schauen uns auch Campingplätze an. Aber keiner kann uns so richtig überzeugen, darum fahren wir einfach weiter. Bis zu unserem "Ziel", Stellplatz Lyckarp.

Hier gefällt es uns sofort und wir richten uns ein. Ganz alleine, schön eben, Sonne, Ent- und Versorgung. Was will man mehr? Wir sind schon um 13 Uhr da und benützen den Nachmittag, um uns zu erholen und unser Knutschi von den hunderten von klebenden Mücken zu befreien. Eine lebendige Mücke haben wir bis jetzt hier in Schweden noch nicht gesichtet.

Abends machen wir in der Feuerstelle des Stellplatzes ein Feuer und braten Pouletschenkel. Wir essen gleich neben dem Feuer und lassen es uns schmecken.

Reisedaten

Strecke: Trelleborg - Helsingborg - Eksjö
387km und 4:47 Std Fahrzeit
Sonnenaufgang: 4:35 Uhr
Sonnenuntergang: 21:42 Uhr
Wetter: 13 - 21 Grad, sonnig und leicht bewölkt
Mücken:keine

 

Übernachtung

Eksjö - Lyckarp****
Stellplatz

Ruhiger und schöner Stellplatz, Ver- und Entsorgung

Koordinaten: 57.63542,15.09834
N 57° 38' 7.5"  E 15° 5' 54"
letzter Besuch: 6.2014

Bei Michel und ein peinlicher Stellplatz 2.6.2014

Morgens besuchen wir mit unseren Fahrrädern Michel aus Lönneberga und Abends logieren wir an einem etwas peinlichen Stellplatz.

Das Haus von Michel

In der Vorbereitung unsere Reise hörten wir immer wieder: Anfangs keine Zeit verplämpern, sonst kommt ihr nie bis ans Nodkap! Wir haben dies als Räubergeschichten abgetan und nicht wirklich beachtet. Aber schon jetzt am dritten Tag wissen wir, dass all die Ratgeber recht hatten! Aber wenigsten einen Besuch bei Michel auf dem Katthulthof muss sein. Darum sind wir gestern von der Autobahn weg und heute als wir sie wieder erreichten, unser Fazit: Es ist unglaublich schön neben dieser Schnellstrasse und es gibt so viel zu sehen, aber die Zeit reicht leider nicht für alles.

Besuch bei Michel von Lönneberga

Nun der Reihe nach: Morgens sind wir die paar Kilometer nach Mariannelund gefahren, haben dort unsere Fahrräder gepackt und sind 10km durch die Wälder (meist bergauf) zum Katthulthof gefahren. Es war unglaublich schön und wir sind alle paar Ecken abgestiegen, um Fotos zu machen. Auch der Schopf und die geschnitzen Holzmännchen von Michel und die Fahnenstange von Idda waren da, sogar die Wolfsgrube haben wir gefunden. Das offizielle kleine Touristenzentrum öffnet zwar erst am 16. Juni, aber uns hats trotzdem sehr gut gefallen. Auf der Rückfahrt hielten wir noch an einem Badeplatz und in Mariannelund in der Karamellkokeri, wo sie von Hand noch Karamelplätzchen herstellen. Etwas nach dem Mittag verladen wir die Fahrräder wieder und machen uns weiter auf den Weg.

Bis wir die Autobahn wieder erreichen, halten wir an unzähligen Seen, machen Fotos von fast jedem und brauchen Zeit. Macht ja nichts, wir haben ja Urlaub.

Ehrenrunde durch Stockholm

Dafür erreichen wir punkt fünf in der Rushour Stockkolm. Endlich wieder Zivilisation, stehende Autos, verstopfte Strassen, verpestete Luft. Obwohl wir auf der Autobahn Schritttempo fahren, Navi haben, GPS auch, Strassenkarte, gute Musik, schönes Wetter und Ferienstimmung, verpassen wir den Autobahnabzweiger und machen nochmals "stehend" eine Ehrenrunde in der Stadt. Aber dann, nach Uppsala sind wir irgendwie im Norden angekommen, Autobahnen mit 20m breitem Mittelstreifen, keine Autos, und wir fahren mit der grossen Freiheit bei Temperaturanzeige 22 Grad. Unsere Stimmung könnte nicht besser sein.

Und heute wollen wir am Meer frei stehen. Um acht finden wir den beschriebenen Parkplatz sofort und schlendern zum Meer. Nach nur 5 Minuten sind wir halb erfroren, die kurzen Hosen tuns bei diesem Wind und nur 13 Grad einfach nicht. Zurück im Womo (kein Meerblick), Satelliten sind im Wald natürlich auch keine zu finden, WLan erst recht nicht. Und bei meinem UMTS-Router habe ich, wie peinlich, mein Passwort vergessen. Wir beraten, was wir machen sollen. Das erste mal wechseln wir den Standort nur wegen der Internetverbindung. Und noch peinlicher, wir stehen nun neben Industriegeleisen in Gävla, rauchende Schornsteine im Hintergrund und abgewrakte Güterwagen ums Womo. Aber was solls, es ist schon halb zehn, noch taghell und mein Goldschatz beginnt das Abendessen zu kochen.

Reisedaten:

518km mit Womo und 22km mit dem Fahrrad
7:00 h Fahrzeit
Sonnenaufgang: 4:10 Uhr - Sonnenuntergang: 22:02 Uhr
12 - 23 Grad sonnig - Mücken: keine

Externe Links

Übernachtung

Skutskär - Industriegebiet**
frei

Industriegebiet neben Bahngeleisen, SAT-Internet

Koordinaten: 60.63575,17.402275
N 60° 38' 8.7"  E 17° 24' 8.2"
letzter Besuch: 6.2014

Wir Chaoscamper werden belohnt 3.6.2014

Zuerst haben wir hier ziemlich Chaos, das meiste selbsverschuldet, aber wir werden auf der ganzen Linie belohnt.

Rast unterwegs

Internet in Schweden

Vor der Abfahrt versuche ich, mein UMTS-Modem zum laufen zu bringen. Ich rechne nämlich nicht damit, dass wir heute Abend noch Internet via Satellit haben, da wir zu weit nördlich sind und die Verbindung die Kurve der Erdkrümmung zum Äquator nicht kriegt. Schlussendlich bin ich 55 Minuten mit vier verschiedenen Damen der Swisscom an der Helpline beschäftigt, und noch immer geht nichts. Erst die 5. Person ist ein wirklicher Techniker, der das Problem schlussendlich lösen kann. Als Wiedergutmachung kriege ich 200MB Datentransfer im Ausland gratis. Immerhin und eine schöne Belohnung. 

Alarmtöne

Kurz vor der Abfahrt merke ich dann, dass ich die Hubstützen hinten ja noch unten habe. Glück gehabt, schnell hinaufkurbeln und nichts passiert. Dann bei der Abfahrt ertönt ein schriller Alarmton. Mist, die Trittstufe noch draussen, also nochmals aufstehen und die Stufe einfahren. Zum Glück gibt es solche Alarme. 30 Sekunden später plötzlich die bange Frage: hast du die Satellitenschüssel eingefahren? Schon schiesst Panik in mir hoch, ohne diese Schüssel kann ich nicht überleben! Äh, sie ist eingefahren, wer hat das gemacht? Fährt sie automatisch ein, wenn ich den Motor einstelle? Also probieren wir es sofort aus, und tatsächlich, sie fährt automatisch ein, wenn der Motor gestartet wird. Hab ich bis jetzt nicht gewusst. Etwa zwei Stunden später am dritten Stopp sehe ich, dass unser Veloschloss nur über den Fahrradträger gelehnt ist, nicht mal zu, geschweige denn befestigt. Aber es ist immer noch da. Wir sind die Chaos-Camper, aber wieder nichts passiert. Ob wir immer solches Glück haben?

Bis wir dann nach dem Tanken und dem Einkaufen endlich richtig Fahrt aufnehmen, ist es schon Mittag. Wir wollten doch früh abfahren, oder?

Checkpoints...

Die Strecke danach ist aber traumhaft, und obwohl es fast keine Autos auf der Strasse hat, kommen wir nicht vom Fleck. An fast jedem Parkplatz müssen wir raus und anhalten, Seen fotografieren, Brücken auch. Wir verlieren etwas Zeit, bei den Checkpoints kommen wir meistens zu spät durch, nur einmal sind wir zu früh dran und darum gibts als Belohnung auch mal ein Foto. Wann wird dies wohl geliefert?

Um fünf suchen wir uns dann einen Stellplatz am Meer, weil es einfach so schön ist. Diesmal ist er traumhaft, etwas anderes wäre auch nicht akzeptiert worden. Wenn wir morgen aufwachen, feiern wir unseren Hochzeitstag, und da darf die Aussicht schon grandios sein.

Ach ja, Internet via Schüssel haben wir doch noch, sie steht zwar senkrecht, aber es klappt ohne Probleme und wir sind ja schon auf dem 63 Breitengrad. Aber weiter rauf wird es nicht mehr reichen, denn die Schüssel müsste dann in den Boden zeigen, damit sie Sicht auf die Satelliten hat, die über dem Äquator kreisen.

Ein super schöner Tag und morgen gehts zum Weihnachtsmann.

Reisedaten

364km
5:00 h Fahrzeit
Sonnenaufgang: 3:33 Uhr
Sonnenuntergang: 22:30 Uhr
14 - 22 Grad sonnig
Mücken: kleben nur vorne am Auto

PS: für Schnellmerker, die Checkpoints sind Radarkästen

Übernachtung

Docksta - Höga Kusten Meer***
frei

Sicht aufs Meer, durch Nebenstrasse davon getrennt

Koordinaten: 63.0664,18.36598
N 63° 3' 59"  E 18° 21' 57.5"
letzter Besuch: 6.2014

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